Fragen zum "Choke" bei Luftgewehr- und Luftpistolenläufen im Kal. 4,5mm (.177")

Es gibt 246 Antworten in diesem Thema, welches 35.611 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2017 um 15:28) ist von Technixx.

  • Es reicht eben nicht immer, nur eine Meinung zu haben,
    denn die könnte unqualifiziert sein. Man sollte sich auch
    mit der Materie auskennen.
    Oder eben einfach mal auf eine Meinung verzichten.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Ich denke mal, das ein Lauf mit Choke, teurer in der Herstellung ist.
    Aus betriebswirtschaftlicher Sicht macht das nur Sinn wenn dieser Lauf entscheidend besser ist als einer ohne Choke, weil er sich sonst nicht verkaufen lassen würde.
    Deshalb glaube ich, das ein Choke sehr wohl etwas bringen muß.

    Gruß Udo

  • Wer lesen kann, ... für den steht alles in #13 ... :D

    Sorry LOBO, aber in #13 steht nun wirklich nichts, was darauf schließen lassen würde, dass du es besser weißt. Wenn das der Fall sein sollte, musst du das schon noch ein bisschen ausführen. So wie es jetzt dasteht, sieht es mir eher nicht danach aus.

  • Betriebsgeheimnisse eben!

    Mit der Physik im Rücken kann ich akzeptieren, dass ein gechokter Lauf unter Idealbedingungen
    Vorteile gegenüber normalen haben kann. Aber es ist keine extrem komplexe Angelegenheit,
    die nicht mit etwas Messtechnik zu knacken wäre - Betriebsgeheimnis zieht also imho nicht.
    Ich habe nur belastbare Beweise verlangt, und die konnten bisher nicht beigebracht werden. 8)

  • Sorry LOBO, aber in #13 steht nun wirklich nichts, was darauf schließen lassen würde, dass du es besser weißt. Wenn das der Fall sein sollte, musst du das schon noch ein bisschen ausführen. So wie es jetzt dasteht, sieht es mir eher nicht danach aus.


    Sehe ich um ehrlich zu sein ähnlich.

    Es macht den Anschein als würde man sich in #13 köstlich über das "Unwissen" eines anderen amüsieren. Informativ hingegen ist der Beitrag eher weniger. Schade eigentlich.

    @DianaDK:

    In meinem speziellen Fall wollte ich wissen, ob ein Choke bei einem kurzen 6" Lauf Sinn macht - also bei einer Kurzwaffe. Und das mit einer CO2 Waffe, die es dann vielleicht auf 2,5 - 4 Joule (oder leicht darüber) bringt. Wenn ich das bisherige zusammen fasse macht das wohl keinen Sinn. Ich denke da kann ich mir Tests sparen. Zumal es wohl gar nicht so einfach ist an einen solchen Lauf zu kommen.

    @Udo1865:

    Teuer = gut? Prinzipiell? Damit wäre ich vorsichtig. Stichwort "Vodoo". Auch wenn das bei vielen Dingen natürlich zutrifft. :)

  • Teuer = gut? Prinzipiell? Damit wäre ich vorsichtig. Stichwort "Vodoo". Auch wenn das bei vielen Dingen natürlich zutrifft.

    Nicht Prinzipiell aber meistens ist Teurer = Besser.
    Aber auch die Konkurrenz schläft nicht. Wenn die Läufe nicht tatsächlich besser wären, würden das die Konkurrenten aufdecken.

    Ist wie bei der Mondlandung: Wären die Amerikaner nicht wirklich dort gelandet, hätten es die konkurrierenden Russen sofort der Welt verraten. Deshalb lache ich über diese Verschwörungstheoretiker. Ein bisschen gesunder Menschenverstand reicht meistens schon.

    Gruß Udo

  • In meinem speziellen Fall wollte ich wissen, ob ein Choke bei einem kurzen 6" Lauf Sinn macht - also bei einer Kurzwaffe. Und das mit einer CO2 Waffe, die es dann vielleicht auf 2,5 - 4 Joule (oder leicht darüber) bringt. Wenn ich das bisherige zusammen fasse macht das wohl keinen Sinn. Ich denke da kann ich mir Tests sparen. Zumal es wohl gar nicht so einfach ist an einen solchen Lauf zu kommen.

    Hi!
    Wenn es keinen Sinn machen würde, hätten Mayer & Grammelspacher keinen gechokten Lauf bei den Modell LP 6, 8 und 10 verwendet.

    Haben sie aber! Auf den letzten 15-20mm geht der Diabolo deutlich schwerer durch den Lauf!

    Bei den Luftgewehr Modellen 65 und 75 auch. Sind aber keine Lothar Walter Läufe!

    Haut rein! :thumbup:

  • Hi!Wenn es keinen Sinn machen würde, hätten Mayer & Grammelspacher keinen gechokten Lauf bei den Modell LP 6, 8 und 10 verwendet.

    Haben sie aber! Auf den letzten 15-20mm geht der Diabolo deutlich schwerer durch den Lauf!

    Bei den Luftgewehr Modellen 65 und 75 auch. Sind aber keine Lothar Walter Läufe!

    Haut rein! :thumbup:


    Genau so habe ich mir das vorgestellt als ich um eure Meinungen gebeten habe! :)

    @Flitzpiepe:

    Klingt als hättest du das selbst getestet? Gibt es da was offizielles zu? Gerade bei der Diana LP6 würde mich interessieren wie viel Joule die Pistole mit angeblichem Choke hat. (Habs mal kurz gegoogelt und fest gestellt, dass es sich hierbei wohl um Dinosaurier handelt... ^^ )

  • Wenn es keinen Sinn machen würde, hätten Mayer & Grammelspacher keinen . . .

    Die machen komischerweise keinen Rummel um den Choke - die machen einfach, und das sehr gut. :thumbup:

  • Klingt als hättest du das selbst getestet? Gibt es da was offizielles zu? Gerade bei der Diana LP6 würde mich interessieren wie viel Joule die Pistole mit angeblichem Choke hat. (Habs mal kurz gegoogelt und fest gestellt, dass es sich hierbei wohl um Dinosaurier handelt... )

    Diana LP6 1. und 2. Baureihe

    Und wenn Du hier etwas scrollst, ein Bild einer originalen Anleitung in englisch: "Barrel with Choke rifled"

    http://www.network54.com/Forum/670208/m…o+brochure+1971


    Und ja, selbst getestet. 5,3 Joule mit JSB Express 4,51mm!

    Die machen komischerweise keinen Rummel um den Choke - die machen einfach, und das sehr gut.

    Eben! ;)

  • @Flitzpiepe:

    Danke für deinen tollen Beitrag! :)

    @All:

    Eine Sache habe ich jetzt aber immer noch nicht ganz verstanden... Sorgt ein Choke nun für eine Leistungssteigerung?

    Beispiel:

    Wir nehmen ein und die selbe Waffe. Schießen sie einmal mit und einmal ohne Choke im Lauf. Verfügt die Waffe mit Choke im Lauf dann über mehr Joule?

    Einmal editiert, zuletzt von fAlbert (25. August 2017 um 18:43)

  • Eine Sache habe ich jetzt aber immer noch nicht ganz verstanden... Sorgt ein Choke nun für eine Leistungssteigerung?

    Tja, ich denke mal, bei einem LG mit langem Lauf eher nicht!

    Bei einer Pistole? Theoretisch vielleicht!

    Theorie: Das Volumen im Kolbenraum ist größer als im Lauf (OK, beim LG auch). Die Luft treibt den Diabolo Richtung Mündung!
    Dort wird der Diabolo vom Choke gebremst, der Lauf dichtet besser ab. Die Luft staut sich nun hinter dem Diabolo und gibt ihm nach einem Augenblick der Verzögerung noch einen kräftigen Schubs! Theoretisch!
    Anderseits besteht auch die Möglichkeit, das sich die bremsenden Kräfte des Chokes mit dem Luftpolster hinter dem Diabolo aufheben!

    Wie gesagt: Theorie!

    Haut rein! :thumbup:

  • Also, leider bin ich aktuell nicht wirklich wissenschaflich kundig und habe leider auch keine Zeit, um mich noch einmal in die einschlägige Literatur einzulesen, deshalb nur ein kleines Statement aus meinem waffentechnischen Allgemeinwissen.

    Vom Wortbegriff her ist ein ge"choke"ter" ein "Würgelauf". Wie bereits mehrfach gesagt verengt sich der Lauf kurz vor der Mündung um einige hunderstel Millimeter - bei Waffen mit einem massiven Geschoss.

    Bei Schrotflinten gibt es Wechselchokes , um den Streukegel der Schrote auf die Jagdsituation anzupassen: Engerer Choke -> kleinerer Streukegel. Auch ein "Würgelauf" aber vom Effekt her kaum zu vergleichen mit Waffen die Einzelgeschosse verschießen.

    Hier geht es um möglichst definierte Bedingungen unter denen das Geschoss den Lauf verläßt. Nur wenn diese möglichst immer identisch sind, wird auch die Flugbahn des Geschosses immer möglichst gleich sein und damit die Streukreise möglichst klein.

    Hier wird also das Geschoss "zwangskalibriert"! Was bei weichem Geschossmaterial auch nur relativ wenig Energie kostet. Spielt aber insbesondere bei Druckluftwaffen kaum eine Rolle, weil dort nur die Mündungsenergie an gesetzliche Vorgaben gekoppelt ist, nicht die Energie, mit der das Geschoss beschleunigt wird.

    Die Geschosse sollen also durch den (das?) Choke - unabhängig von ihren Fertigungstoleranzen - beim Verlassen des Laufes immer zumindest einen haargenau gleichen Durchmesser haben (wenn die Munition das hergibt). Der entscheidende Moment für die Geschossflugbahn ist das Verlassen der (durch den Lauf) geführten Bewegung zum (ungeführten) freien Flug. Viele Fachbuchautoren haben nachgewiesen, dass allein eine Laufkrone mit einem Fehlwinkel zum Lauf die Flugbahn des Geschosses massiv (viele Grad) beeinflußt. Das Geschoss darf also auch bei minimaler Unterschreitung des Nenndurchmessers (durch Fertigungstoleranzen) beim Verlassen des Laufes keinesfalls, auch nur minimal; "trudeln", "eiern". Was geschehen könnte, wenn es nicht allseits gleich in die Züge gepresst wird.

    Also presst der "Choke" das Geschoss zwangsweise in die Züge, nach dem Motto "lieber verliere ich etwas Vo (durch Umformenergie bei leicht überdimensionierten Geschossen) als dass ich ein unkontrolliertes Verlassen des Laufes gestatte".

    Die HW97k hat einen sehr kurzen Lauf, aber der Lauf hat einen Choke. Die Lauflänge hat nur wenig damit zu tun, ob eine Lauf mit Choke sinnvoll ist oder nicht. Ist er eigentlich immer, außer die Beschleunigungsenergie reicht nicht aus, um die Umformenergie (, die der Choke zwingend erfordert) locker so aufzubringen, dass die Vo (,die ja auch den Streukreis bestimmt) einigermaßen konstant bleibt. Damit ein Choke sinnvoll ist, muss die Beschleunigungsenergie in einem vernünftigen Zusammenhang zur Verformungsenergie (durch den Choke) stehen.

    Gruß
    Musashi

  • Sorgt ein Choke nun für eine Leistungssteigerung?

    Höhere Präzision ist auch eine Leistungssteigerung !
    Mehr Joule bringt es nach Musashis Text sicher nicht - wie auch ? 8)

  • Sorgt ein Choke nun für eine Leistungssteigerung?

    Jain, wenn man aber die Vorteile des Chokes richtig ausnüzt, ergeben sich ganz neue Möglichkeiten ;) , z.B weniger Luftverbrauch (oder CO2), weil jetzt der Lauf über die ganze Länge dichter ist.
    Musashi.. eine der bessten Erklärungen, die ich bis jetzt gelesen habe

    Technik ohne Toleranz

  • @Musashi:

    Da du das Thema Choke nun so schön erklärt und zusammen gefasst hast. Und wahrscheinlich auch verinnerlicht.

    Was sagt dein Bauchgefühl zu folgendem Szenario:

    Kurzwaffe mit 2 - 5 Joule, ~140 mm gezogener Lauf..

    Mit oder ohne Choke?

  • Meine Empfehlung: Mit Choke, weil ein lauf mit Choke, mit 4,50mm Diabolos meistens gute Gruppen macht, 4,50mm ist nun mal das Standard maß mit der größten Auswahl an Diabolos. Ein lauf ohne Choke braucht oft größere Diabolos 4,51 4,52 4,53, und die auswahl ist nicht so gross und teurer.
    Mit freundlichen Grüßen MA

  • Meine Empfehlung: Mit Choke, weil ein lauf mit Choke, mit 4,50mm Diabolos meistens gute Gruppen macht, 4,50mm ist nun mal das Standard maß mit der größten Auswahl an Diabolos. Ein lauf ohne Choke braucht oft größere Diabolos 4,51 4,52 4,53, und die auswahl ist nicht so gross und teurer.
    Mit freundlichen Grüßen MA


    Berücksichtigst du dabei die angegebene Joulezahl? Du meinst das reicht an Dampf um das Diabolo durch zu jagen?

  • Ehrlich gesagt verstehe ich die Frage nur bedingt.

    Du kannst beim Kauf einer Waffe ja sowieso nicht selbst aussuchen, ob mit oder ohne Choke und wie der dimensioniert ist. Und einen Wechsellauf kannst du normalerweise ohne besondere Erlaubnis auch nicht einfach so kaufen wie du willst.

    Ich würde da vielleicht einfach dem Konstrukteur der Waffe vertrauen -- im allgemeinen wird der wissen, was er tut, und den Choke so dimensionieren, dass es passt.