Fragen zum "Choke" bei Luftgewehr- und Luftpistolenläufen im Kal. 4,5mm (.177")

Es gibt 246 Antworten in diesem Thema, welches 35.917 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2017 um 15:28) ist von Technixx.

  • Ausserdem war man zur Zeit der 600 noch nicht in der Lage
    Laufschwingungen nachzuweisen.

    Meinst du bei Luftdruckwaffen oder allgemein?

    Ich habe da mal ein wenig gegoogelt:
    http://www.geoffrey-kolbe.com/articles/rimfi…ng_a_barrel.htm

    Laut einer dort erwähnten Studie wurden die ersten Messungen durch Hochgeschwindigkeitsfotografie wohl bereits 1899 durchgeführt, 1912 hat Carnegie Messungen an einem SMLE durchgeführt (übrigens das Gewehr, was wegen seiner asymmetrischen Stabiltät nicht als SSG taugte, auf unter anderem dieses hatte ich mich weiter oben bezogen).


    Wenn der Lauf einer scharfen Waffe schwingt, so tut es auch ein LG-Lauf (weniger, viel weniger, keine Frage!).
    Ich bin mir fast sicher, FWB brauchte den Nachweis nicht, den haben andere schon viele Jahrzehnte früher erbracht.


    Stefan

  • Wenn mich nicht alles täuscht, dann war´s vor 2 Jahren. Da habe ich mal die Schwingung an der Laufmündung mit einer Mirkometer-Uhr, die an der Laufkrone befestigt wurde, abgegriffen und mit 1000 Bildern pro Sekunde gefilmt.

    Der Lauf eines LGs schwingt und lenkt um bis zu 3/100stel bei der Schussabgabe aus. Irgendwo ist der Thread im Forum versteckt. Bilder gab es auch dazu. Leider hat sich niemand damals so richtig dafür interessiert. Wie man sieht, braucht´s eine Weile, bis das Thema für den LG-Bereich reif war.

    Aber mal `ne Frage am Rande: Warum machen sich die Wiederlader einen riesigen Kopp darum, die richtige Ladung für ein Geschoss herauszufinden? Schließlich fliegt doch der Batzen Blei, egal wieviel Joule, immer durch den selben Lauf.
    Nur, das Blöde daran ist, dass bei zu viel Bums oder zu wenig, die Murmel nicht Loch in Loch trifft. Dabei entscheiden nur wenige Joule und nicht +- 500 Joule mas o menos. Komisch nur, dass in den einschlägigen Kreisen der Wiederlader beim LR-Benchrest niemand in Frage stellt, worum hier so heftig gestritten wird.
    Hier sind wir genau an der Stelle dieses Diskurses. Das gleiche Phänomen kann ich auch schon am :F: LG beobachten.
    Wenn man die V0 verändert, dann verändern sich die Streukreise. Sie gehen auf, wenn man den idealen Bereich verlässt, in dem das LG mit der betreffenden Geschosssorte arbeitet.
    Eigenartigerweise läuft eine :F: HW 100 Carbine mit den ( zB.) JSB Heavys mit einem völlig anderen Joule-Wert perfekt, als eine :F: Steyr. Nun könnte man anführen, dass man Äpfel mit Birnen vergleicht. Schließlich sind es doch zwei völlig unterschiedliche Waffen, die sich ohnehin in einem Qualitätsstreukreis befinden und jegliche Vergleichbarkeit ausschließen. Aber weit gefehlt. Beide Waffen schenken sich nichts - und trotzdem funktionieren sie richtig perfekt nur mit völlig unterschiedlichen Energiewerten.

    Es ist meine tiefste Überzeugung, dass es (auch) mit der Abstimmung von Schussentwicklungszeit und dem Schwingungsimpuls zu tun hat.

    Beste Grüße,

    Technixx

    Upps, NC ist mir zuvorgekommen. Habe wohl bissl Zeit verplempert

    Ein Weg entsteht, wenn man ihn geht.

  • Der Nachweis, dass Läufe schwingen, der wurde sehr früh erbracht (geht auch aus dem PDF hervor).
    Ein "Ausserdem war man zur Zeit der 600 noch nicht in der Lage Laufschwingungen nachzuweisen." konnte ich daher nicht einfach so stehen lassen.
    Lediglich das genaue Wie, Wo und an welcher Stelle wie stark in welche Richtung und das ganze über eine Zeitachse an allen Messpunkten gleichzeitig gemessen, das war das Problem.


    Der grundsätzliche Beweis war vorhanden, dies war FWB (und den anderen auch) garantiert bekannt.
    Ein Tuning auf eine bestimmte Schwingung mag mangels ausreichender Messmethoden nicht erfolgt sein, ein Tuning zur Schwingungsvermeidung ist aber bestimmt erfolgt.
    Empirische Tests haben sicherlich stattgefunden.

    Der letzte Feinschliff, den muss, wie auch bei scharfen Waffen, der Schütze hinbekommen, durch Wahl der Dias und, wo möglich, der Energie.


    Stefan

  • Selbstverständlich ging es mir um das genaue wie und wo. Sollte aus dem
    Zusammenhang eigentlich hervorgehen. Ich gestehe aber daß ich das etwas
    zu kurz gefasst habe. Wie immer wenn ich am Tablet schreibe. Dafür sind
    die Teile einfach nicht gemacht.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Bei den Waffen bin ich raus - ist mir zuviel Durcheinander und Küchenphysik ohne erkennbaren Nutzen. :thumbup:

    Das sehe ich anders. Zum Beispiel kann man sehr leicht Tests mit Laufgewichten, Laufmänteln, .... machen. Oder der Montage des Laufes.

    Nicht nur die Dia-Sorte ist relevant. und nicht zufällig bieten Hersteller von Matchgewehren und Matchlupis Laufgewichte an.

    Ob sich der Aufwand lohnt, wie Technixx aufwendige Messungen zu machen, ist eine andere Frage.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • So langsam wird es sehr wildes Theoretisieren.
    Fakt ist, dass auch LG-Läufe schwingen. Allerdings wohl weit weniger als scharfe Waffen.
    Inwieweit ein Hersteller diese Schwingungen ermittelt und berücksichtigt, kann uns wohl nur ein Hersteller sagen.
    Früher hatten wir mal sehr wissende Leute hier im Forum, die jetzt leider weg sind.
    Aber die Hersteller sind auch jeden Fall im Stande, Waffen zu bauen, die Streukreise mit fast 0mm erreichen.
    Und ursprünglich ging es laut Titel mal um Chokes bei Luftgewehren.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Aber die Hersteller sind auch jeden Fall im Stande, Waffen zu bauen, die Streukreise mit fast 0mm erreichen.

    Den würde ich gerne mal sehen ...

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Sicher ist es für die Forschungs- und Entwicklungs-Abteilungen möglich die Laufschwingungen
    präzise zu ermitteln und diese im Laufdesign zu berücksichtigen.
    Beim Einzelstück im Labor.
    In der Fertigung, wo verschiedene Chargen der einzelnen Rofstoffe und Vorprodukte dann
    zusammenkommen wird dies aber dann nicht unbedingt auch Prozessfähig sein.

    Daher wird man wohl vorwiegend versucht sein diese Schwingungen zu kompensieren und
    zu dämpfen.

  • Den würde ich gerne mal sehen ...

    Dass ein Match-LG in der Lage ist, eingespannt 5er Gruppen zu schiessen, in die man ein Diabolo stecken kann ohne dass es durchfällt, ist mWn nicht unnormal. Ergo ist der Streukreis nahezu Null.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Edit: Doppelpost

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

    Einmal editiert, zuletzt von Esti (12. September 2017 um 05:50)

  • Weil die Pappe wieder zu geht.
    Gemessene Streukreise der besten Match-LGs liegen um 6mm.

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  • Weil die Pappe wieder zu geht.
    Gemessene Streukreise der besten Match-LGs liegen um 6mm.

    Wie definierst Du die 6mm und wie unter welchen Bedingungen kommen Sie zustande?

    Bei 10m? Eingespannt, aufgelegt, ... ?
    Streukreis würde ich so definieren, daß man den Abstand der Mittelpunkte der Diabolo-Stanzlöcher mißt. Bei zwei nebeneinander liegenden Löchern könnte man auch z.B. den Abstand beider rechter Lochkanten messen.

    Ich bin der Meinung, daß da mit einem guten Match-LG mehr möglich ist.

    Gruß Play

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • 10m eingespannt umschlossen.
    Kann in diversen Tests der Fachpresse nachgelesen werden.

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  • Vom Zentrum zum Zentrum gemessen (und damit vom Kaliber unabhängig und universell vergleichbar) sind das auch nur 1,5 mm, also praktisch gesehen nahe genug an der Null um die Aussage von Esti zu bestätigen.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • 1,5mm sind ziemlich genau 1,5mm von Null entfernt.
    Ein Streukreis von Null ist schlicht Unsinn.

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  • Es ist üblich umschlossene Kreise anzugeben. Jedenfalls bei Luftpumpen.

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