Messer richtig testen

Es gibt 155 Antworten in diesem Thema, welches 17.371 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. August 2017 um 14:31) ist von the_playstation.

  • @the_playstation
    Ich respektiere dich sehr bzgl deiner Kompetenz was Schwerter und Stähle angeht.
    Aber Zeltstangen batonen? Leider kann ich das Fragezeichen nicht riesig machen.
    Zeltstangen sind für mich länger als ein Meter. Die willst du batonen?
    Dafür nehme ich dann irgendwelche Äste.
    Oder habe ich dich falsch verstanden?

    Gruß
    DeWi

  • Batoning ist nicht nur Spalten. Es beschreibt den Vorgang mit einem Stock auf den Messerrücken zu schlagen, um die Klinge ins Holz zu treiben. Egal ob zum Spalten oder etwas anderem.

    Brauche ich eine Zeltstange / Ast, dann setze ich das Messer unten / am Ansatz an, und schlage mit einem Ast auf den Messerrücken und kappe so das Minibäumchen / Strauch / Ast und erhalte so meine Zeltstange. Ich will Sie nicht spalten. Nur schnell abtrennen. Man kann natürlich auch ewig drann "rumsäbeln". Mit dem Körper biegen und batoning ist extrem schnell und effizient.

    Gut. Mit einer Machete könnte man es leicht abschlagen. Dafür ist eine Machete für viele kleinere, feinere Arbeiten recht unhandlich.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (8. Juli 2017 um 22:51)

  • moin . naja mag offtopic aussehen, ich will nur mal zeigen was menschen vor 1000 jahren, als das messer wirklich ständig gebraucht wurde , so hatten, praxisgetestet.

    ein bild zeigt tatsächlich taschenmesser und wendemesser mit doppelklinge. die kennt man kaum.

    das andre bild die fundklingen fester messer mit maßstab angabe.

    gruß edwin

    INVICTUS

  • Hi Edwin.

    Yup. Man hat fast Alles schon recht früh erfunden. Man kann das oft kaum glauben. Vieles, wo man denkt, daß es recht neu ist, ist schon vor langer Zeit erfunden worden. Bei Sammlern habe ich schon sehr alte, moderne Stücke gesehen. Z.T. in einem Top-Erhaltungszustand.

    Eines der schönsten Exemplare war ein Dolch / langes Messer / Kurzschwert aus der Hallstattzeit in einer Goldblech-Scheide. Mit Elfenbeinknauf. Nahezu wie neu. Extrem aufwendig gearbeitet.

    Im Klingenmuseum in Solingen kann manm eine uralte Patent-Scheide sehen mit Klappmechanismuß, um Sie innen zu reinigen.
    Vieles (über 1200 Jahre alt) ist unseren primitiven Messerscheiden um Längen voraus.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (8. Juli 2017 um 23:22)

  • Batoning ist nicht nur Spalten. Es beschreibt den Vorgang mit einem Stock auf den Messerrücken zu schlagen, um die Klinge ins Holz zu treiben. Egal ob zum Spalten oder etwas anderem.

    Brauche ich eine Zeltstange / Ast, dann setze ich das Messer unten / am Ansatz an, und schlage mit einem Ast auf den Messerrücken und kappe so das Minibäumchen / Strauch / Ast und erhalte so meine Zeltstange. Ich will Sie nicht spalten. Nur schnell abtrennen. Man kann natürlich auch ewig drann "rumsäbeln". Mit dem Körper biegen und batoning ist extrem schnell und effizient.

    Gut. Mit einer Machete könnte man es leicht abschlagen. Dafür ist eine Machete für viele kleinere, feinere Arbeiten recht unhandlich.

    Gruß Play.

    Ich gebe zu, dass ich tatsächlich nur an Spalten gedacht habe.
    Aber selbst bei dieser Anwendung würde ich Schneiden vorziehen. Baum biegen, 3 - 4 Schnitte und das Ding ist durch.
    Mir ist auch nicht ganz klar, wie du das machst. Du biegst den Stamm, fixierst ihn mit deinem Körper und benutzt beide Hände, um zu batonen. Dabei berücksichtige ich noch nicht, dass der Stamm bei jedem Schlag federt.
    Ich werde das bei Gelegenheit mal testen, aber im Moment finde ich das nicht praktikabel.

    @edwin2
    Danke, sehr informativ. Ich bin auch immer wieder überrascht, was unsere "ungebildeten und barbarischen" Vorfahren so drauf hatten.

    Gruß
    DeWi

  • Schneiden klappt manchmal. Aber ist das Holz etwas fester, trockener, dicker, ... wird das nix.
    Das Batoning ist hier sehr effektiv.

    Unsere ungebildeten, barbariscvhen Vorfahren konnten vor 2000 Jahren Sachen machen, die Heute Niemand mehr mit dem Aufwand kann und macht. Nicht im Entfernesten.

    Wesentlich akurater, perfekter, sauberer, aufwendiger, künstlerischer, ... Aber wennmman soetwas nie live gesehen hat, fällt einem das schwer zu glauben. Z.B. Lanzenspitzen oder Beile. Davon sind wir heute weit von entfernt. Was wir machen ist Pfusch.

    Schade, daß das Nordavind-Forum nicht mehr existiert. Dort hatte ich ca. >12000 Beiträge und 100te von Bildern gepostet. Alles weg. :( Alleine die Funde von Jens.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (9. Juli 2017 um 00:00)

  • Diese Wikingermesser sind interessant. Man musste Material sparen und daher war der Griff nur gesteckt.
    Wie beim Küchenmesser vom Discounter.

    China. Vor ein paar Tagen eine interessante Doku im TV. Ich bekomme die Jahreszahlen nicht so auf die Reihe.
    Weil ja als Bezug oft gesagt wird, 4000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, und mal vor 4000 Jahren.
    Also wenn das stimmt was ich da gehört habe gab es Stonehenge in China schon 800 Jahre vor dem in England.
    Und in China hatte man behauene Steinsäulen, also nicht einfach nur Monolithen.
    Klar, Steinzeit. Nur hat man zusätzlich chinesische Bronzekannen gefunden, 600 Jahre vor der Bronzezeit entstanden und gut
    1800 Jahre bevor in China Bronze allgemein verbreitet war. Noch dazu künstlerisch hervorragend gearbeitet.
    Zusätzlich gibt es erste Hinweise auf die Nutzung von Eisen. Dazu in Drehmaschinen hergestellte Objekte.

    Die Chinesen waren nicht klüger als andere Völker, aber die Herrschaftsstruktur ermöglichte es daß einzelne Personen
    beauftragt wurden bestimmte Dinge zu tun. Somit war man viel weiter als in anderen Gegenden der Welt.
    Seltsamerweise ist diese Kultur die die Bronze vermutlich erstmals erfunden hat, selbst in China absolut unbekannt gewesen.
    So als würde man in Deutschland plötzlich eine Vorkeltische Hochkultur mit Steinhäusern und Keramiken entdecken.
    Bevor ich es vergesse, auch hochgezüchtete Getreidesorten wurden entdeckt. War es trocken baute man Weizen an.
    Gab es Überschwemmungen baute man Reis an. So mußte das Gebiet nie verlassen werden.
    Mit dem Fall dieser Hochkultur ging auch viel Wissen verloren. Die Bronze musste vermutlich wieder neu erfunden werden.
    Ging es doch darum, zwei Metalle die weit voneinander gefunden wurden, erst zusammenzubringen.

  • Batoning hat mit dem Luftgewehrschießen ein wenig gemeinsam.
    Irgendwie ist es nicht ganz legal.

    Letzteres darf man im Freien nur auf eigenem oder erlaubtem Grund, wobei das Geschoss
    das geschlossene Gelände nicht verlassen darf.

    Wie ist das mit Batoning auf nicht eigenem Grund?
    Ordnungswidrigkeit, Straftat oder nur zivilrechtliche Ansprüche?

    Bei uns am Badessee oder am Campingplatz kommt bei so Sachen jedenfalls die Polizei und nimmt die Personalien auf.
    Ich finde es schon seltsam daß ein Messer nur dann interessant ist wenn man unerlaubte Dinge damit tun kann.
    Wird das Messer beschlagnahmt? Bekommt man es wieder?

  • Wie ist das mit Batoning auf nicht eigenem Grund?
    Ordnungswidrigkeit, Straftat oder nur zivilrechtliche Ansprüche?

    ich habe dazu bisher nichts über die google suche finden können, nur zum eigenen Brennholz sammeln. Aber gehen wir mal vom Thema Wald aus. bei uns im Wald-ein paar schritte von meiner Haustüre entfernt-gibt es viele nicht einsehbare stellen, an denen oft ein großer haufen von gefällten und toten bäumen und Holzresten liegt. Kinder sammeln da oft einiges zusammen und bauen sich provisorische hütten oder ähnliches, zerbrechen auch mal einiges.
    Das Holz ist nicht ordentlich gestapelt und hat auch keinerlei Markierungen, kann also keinem Besitzer zugeordnet werden, der daraus Brennholz machen möchte

    Ich sehe also für diesen bereich keinerlei Rechtliche Probleme, einzig die Klingenlänge der zum Batoning verwendeten Messers stellt bei mehr als 11.9cm eine Ordnungswiedrigkeit dar, wo wir auch schon zu Punkt 2 kommen


    Wird das Messer beschlagnahmt? Bekommt man es wieder?

    es kann durchaus vorkommen, dass die herren Polizisten, welche sich der sache annehmen-ob nun gerufen durch einen besorgten Veganer oder zufällig auf wanderschaft ist da erstmal egal-den Wortlaut des hier greifenden §42a nicht kennen und das Messer, auch wenn es legal geführt wurde, einziehen. Man kann natürlich mit einem freundlichen Auftreten und der vorlage des gesetzestextes die Beamten auf die legalität hinweisen, was oftmal auch erfolg mit sich bringt, besonders bei einer nicht angespannten Situation, aber nicht immer, da muss man den Beamten auch Verständnis entgegenbringen und nicht mit aller hartnäckigkeit auf dem behalten des Messers bestehen, wenn diese das Messer zur feststellung der Sachlage einbehalten möchten um beispielsweise die Klinge nachmessen zu lassen.


    so wie ich es mitbekommen habe, geben einem die Beamten oftmals die möglichkeit, auf das Messer zu verzichten. wenn man weiss, dass das gute stück eigentlich hätte daheim bleiben müssen ist das empfehlenswert, aber bei einem messer unter 12cm ist davon abzuraten, dann kann man es einige Tage später auf der wache wieder abholen.

    Mir ist das ganze noch nicht passiert, die Informationen sind aus alten Forumseinträgen und anderen berichterstattungen zusammengetragen, weswegen ich zwar recht sicher bin ob der Richtigkeit, aber ich würde keinem raten sich voll darauf zu verlassen, aber vielleicht kann da noch jemand mehr zu sagen.


    Übrigens konnte ich im Waffengesetz nichts zur Benutzung von Messern finden, lediglich zum führen-das wäre §42a

    also gehe ich davon aus, dass das benutzen legal geführter Messer keinen speziellen einschränkungen unterliegt, welche nicht allgemeiner bereits durch andere Gesetze geregelt wurden (Bedrohung oder verstoß gegen das Hausrecht würden mir da als erstes einfallen)

    auch das batoning im Wald ist nur dann keine gute Idee, wenn man dadurch das Eigentum anderer spaltet oder einen lebenden baum fällt

  • ich ahb ein 150cm Maßband hier, klein und handlich und flexibel genug, dass man die gesamte Klingenlänge nachmessen kann.

    denn ich befürchte dass es sein kann, dass nicht die länge von der Spitze zum Griff gemessen wird, sondern die länge der Schneidfläche. Der Unterschied macht bei meinem geliebten Mora bereits 1cm aus, deswegen geh ich da auf nummer sicher ^^'

  • Messer über 12cm Klingenlänge darf einem zwar im Zweifelsfall abgenommen werden. Müssen einem aber wieder zurückgegeben werden bzw die Möglichkeit zur Abholung eingeräumt.

    Messer über 12cm Klingenlänge darf man führen wenn (wenn es nicht inzwischen geändert wurde):
    1.) Keine Menschenansammlung, ... vorhanden ist.
    2.) Kein Verbotsschild (wie z.B. auf der Reperbahn) vorliegt
    3.) Es einen allgemein anerkannten Zweck gibt wie z.B. die Brauchstumpflege, ...
    (wahrscheinlich haben deshalb viele entsprechende Trachten, ... ) ;)

    Bei Punkt 3 scheiden sich natürlich die Geister.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • richtig, denn ich bezweifle, dass das batoning im Wald ein allgemein annerkannter Zweck ist.

    laut WaffVwV ist dies


    Zitat

    42a.3 Liegt ein berechtigtes Interesse am Führen dieser Gegenständevor, ist der Bußgeldtatbestand nicht verwirklicht. Sowird sichergestellt, dass das Mitführen nützlicher Gebrauchsmesserfür sozial-adäquate Zwecke (z. B. Picknick, Bergsteigen,Gartenpflege, Rettungswesen, Brauchtumspflege, Jagdund Fischerei) auch weiterhin nicht beanstandet wird.

    die Definition der Brauchtumspflege entzieht sich mir bisher allerdings

  • Genau. Berechtigtes Interesse. :) Picknick reicht doch schon. Nimm einen Apfel mit. ;) Oder halt einen Brauchtumhut, ... ;)
    Im Zweifelsfall kann ich ein sehr brauchtümiger Mensch sein. ;)

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Mittelaltermärkte sind wieder etwas anderes. Da gibt es oft einen Privatveranstalter, der den Platz gemietet hat. Der hat dann das Hausrecht und kann entscheiden, wer darf oder wer nicht oder ob überhaupt oder nur stumpf, ...

    Da nehme ich nichts scharfes mit, ausser man hat vorher nachgefragt, ...

    Zu Brauchtumspflege:
    Man kann ja erzählen, daß die Familie Ewigkeiten im Fichtelgebirge gelebt hat und man diese alte Tradition seit mind. 100000 Jahren ausübt, blablabla. ;)

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    2 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (17. Juli 2017 um 18:01)

  • Naja, da hätte ich `ne tolle Ausrede - dazu gehört ein dunkelgrün karierter Rock und ein BiHänder mit keltischer Parierstange...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • hier mal ein kurzer X Post, ich hatte mir vor kurzen ja das alpina sport Mora messer in knallorange gekauft..


    das habe ich heute benutzt, habe falsch getroffen und das ding ist mit sehr wenig schwung weil lockerer wurf aus dem Handgelenk auf holz geknallt.. dabei passierte dann DAS hier

    ich hab leider die Quittung nicht mehr, darum wirds wohl nichts mit zurückbringen.. für 10€ sollte sowas nicht passieren, mein über alles geliebtes 3€ mora hat schon so viel mehr abuse mitgemacht und hat nur ein paar kratzer... und das teil zerfällt beim ersten wurf in seine einzelteile