Salutflinte(numbaufirma) gesucht

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 5.155 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Oktober 2016 um 12:05) ist von jailbird25.

  • Ich sammle nun schon lange genug SSWs um halbwegs zu wissen, wie etwas gesperrt und geschwächt sein muss, um dem Gesetz genüge zu tun und dennoch funktionsfäig zu sein.
    Theoretisch könnte ich mit dem Umbauer zusammen sogar eine praltikable Lösung erarbeiten.

    Gedanken dazu:
    Der Gedanke geht in Richtung eingezogenes Rohr, ~14mm innen, mit durch Außenschlitze in diesem Rohr verschweißten und alle 10cm um 90° gedrehten, gehärteten Sperrplatten.
    Diese beiden Rohre enden max. 16mm von der Originalmündung entfernt (analog zu SSW, Sperre max. Rohrinnendurchmesser von der Mündung entfernt).
    Bis auf einen Steg vorne sind die Originalläufe zwischen den Schienen zueinander auf 3-4cm aufgefräst (Druckentlastung zueinander, damit nicht vor das Innenrohr noch etwas abdichtend vorgeladen werden kann).
    Die Originalläufe sind unter dem Handschutz vollflächig offen (sollte den geforderten Bohrungen gleichwertig sein).


    Die Idee mit dem Alarmapparaten wäre ja ganz ok, um Lärm zu machen, aber die kann man auch so auf ein Brett schrauben und per Schnur auslösen.
    Das ganze Prozedere ist aber umständlich, Look&Feel bleiben auf der Strecke.


    Stefan

  • stefan: Ich fragte vor ca. 2 Jahren schonmal bei einigen Büma´s nach, ob es rechtlich machbar wäre, so eine Salut-Flinte in Kal. 16/40 oder 12/40 legalisiert zu bekommen. Klare Antwort: NEIN.

    Ihre Begründungen uni sono: Die gesetzlichen Vorgaben wären so extrem geworden, das es nicht mehr machbaer wäre, so eine Salut-Flinte legal zu bauen. U.a. deshalb, da der Gasdruck der Alarmpatronen so stark wäre, das die Läufe bzw. die Sperren das nicht aushalten würden, denn die Läufe müßten versperrt und gebohrt sein. Da der Ausschuß dann nach oben oder unten aus den Läufen wäre, wäre es zu gefährlich, so eine Salut-Flinte überhaupt abzufeuern.

    Andere Lösungen wurde auch schon ausgetüfftelt, es scheiterte aber immer wieder erneut an einer legalen Zulassung... Daher war das Thema legale Salut-Flinten in Kal. 16 / 12 abgehakt.

    Daraufhin habe ich mir dann eine Salut-Hinterlader-Kanone in Kal. 16/40 gebaut und staatlich beschießen lassen :D

    Im Laufe der letzten Jahre griff ich immer wieder das Thema auf, mit den Salut-Flinten in 16 oder 12/40 und redete auch mit einigen Büma´s, die auch gerne solche Flinten bauen würden, aber immer wieder scheiterte es an den gesetzlichen Auflagen... :(

    Es gibt allerdings ein paar sehr seltene Film-Waffen in diesen Kalibern, mit Ausschuß nach vorne und sogar mit, wenn ich mich recht erinnere, mit BKA-Zulassung :thumbsup:
    ...leider aber sehr selten und sehr schwer zu finden :S

    Grüße aus der Eifel, Patrick :winke:

  • Es gibt allerdings ein paar sehr seltene Film-Waffen in diesen Kalibern, mit Ausschuß nach vorne und sogar mit, wenn ich mich recht erinnere, mit BKA-Zulassung :thumbsup:
    ...leider aber sehr selten und sehr schwer zu finden :S


    Und da es sie gibt, ist es zumindest nicht völlig unmöglich, so etwas zu besitzen!
    Mein Kumpel wäre wahrscheinlich auch mit Altumbauten zufrieden, nur muss man auch an die derzeitigen Besitzer drankommen (und ihnen ein Angebot machen, welches sie nicht ablehnen können, hihi!).
    Wo wäre eine solche Anfrage also besser aufgehoben als hier?

    Und wenn das BKA Genehmigungen erteilen kann, so ist diese Möglichkeit ja auch noch offen.
    Man muss nur jemanden finden, der das durchzuziehen bereit ist.


    Stefan

  • Hallo Ritztec.

    Kleine Zwischenfrage zu deiner Kanone.
    Wie darf ich mir den Aufbau vorstellen?

    Ein durchgängiges Rohr scheidet ja wegen der Möglichkeit des Vorladens von Geschossen aus.

    Könntest du dazu genauere Infos und vielleicht sogar Bilder posten.

    Sowas in die Richtung wollte ich mir nämlich auch schon mal bauen und zu Silvester vom Balkon abfeuern :)

    Gruß K.

    Only a government that is afraid of its citizens tries to control them.

    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • Stefan, leider handelt es sich da aber um Umbauten, die vor einigen Jahren per Einzelabnahme für teures Geld gemacht wurden. Heute laut Aussage einiger Büma´s / BKA aber nicht mehr zulassungsfähig... ;(

    Außerdem, Besitz solcher "alten" Umbauten JA, aber Neufertigung/Umbau/Herstellung heute NEIN.


    Daher hab ich´s aufgegeben, da sich 1. keiner findet, der diese Umbauten macht und 2. der Aufwand und Preis reine Utopie wäre. :(

  • Kentucky: Schau mal auf meiner HP ;^) Der Lauf ist allerdings frei, durchgehend 27mm, bis auf das Patronenlager, das hat die Maße laut C.I.P. ---> Da Böller waffenrechtlich nicht als Waffe zählen, gelten auch andere Bestimmungen, wie bei "richtigen" Waffe 8)

    Hatte mich vor dem Bau, vor meinem Projekt, mit dem Beschußamt mehrmals be-u. abgesprochen, wie die Kanone / der Böller, aussehen darf. Daher war der Beschuß und die Abnahme auf dem Sprengplatz eine wahre Freude und der Dipl.-Ing. sehr erstaunt und erfreut von meinem Projekt :thumbsup:

  • Sieht ja interessant aus, vielen Dank. :)

    Scheint aber einiges dran sein zu müssen, um abgenommen zu werden.

    Meine Vorstellung wäre eine Art Kanonengeschütz auf Rädern, so wie sie auf den Schlachtfeldern verwendet wurde, nur in kleiner und eben als Hinterlader.
    Ich denke aber das dürfte Probleme bei der Abnahme geben.

    Gibts da irgendeine Liste über die Anforderungen?

    Gruß K.

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    Die Feder ist mächtiger als das Schwert. Vorausgesetzt natürlich sie ist als Verschlussfeder in einer Glock 17 verbaut! :lol:

  • @K.: Nö, dürfte keine Probleme bei der Abnahme geben, so etwas habe ich ja auch vor ;^)

    Die Auflagen sind alle zu schaffen; der Schlagbolzen muß nach dem Schuß nach hinten springen, so, das beim einlegen einer neuen scharfen Patrone der Bolzen nicht auf das ZH treffen kann. Auch muß das Material eine gewisse Festigkeit aufweisen. Und ganz wichtig: Das Patronenlager muß 100% die C.I.P.-Maße laut Tabelle einhalten!

    Bei Interesse, können wir mal irgendwann telefonieren.

  • Hi,
    was die rechtliche Seite angeht, halte ich mich raus, dazu gibt es hier zu viele die viel schlauer sind als ich. Ebenso kann ich nicht beurteilen, wie schwer es ist eine Ausgangswaffe zu beschaffen.

    Was aber die technische Ausführung anbelangt, da weis ich schon genau was geht und was nicht. Speziell schweißen neben Temperatur empfindlichen Lötungen, Klebungen oder Beschichtungen. Das können sicher noch andere hier. Das Laufbündel wird mit Sicherheit hart verlötet sein, auch wenn man eine so große Verlötung auch in "weich" schützen könnte. Das ist mit ein Grund, warum meiner Ansicht nach, bei 5 Exemplaren gleichzeitig, die Bearbeitungszeit rapide abnimmt. Da gibt es eine Menge Möglichkeiten, die auf keiner Meisterschule gelehrt werden und dem Handwerk oft leichte Fassungslosigkeit abringen. Einfach weil die Technik sich viel zu schnell verändert als eine von Traditionen und Behäbigkeit geprägte Innung mit Ihren Fortbildungseinrichtungen. Neumodischer Kram eben, den man nicht braucht, weil wir das schon "immer so gemacht haben".
    Sorry. Also, löst den rechtlichen Ramsch, besorgt eine Möglichkeit passende Knarren zu finden, der Rest geht schon, wenn einer hilft der eben nicht immer nur das macht, was die anderen jeden Tag machen.
    Das unsere allwissenden Innungsmitglieder solche Menschen, die Änderungen produzieren, verabscheuen, weis ich aus einem langen Leben am Rande des Handwerks und diversen Foren bereits bestens. Der Fragende hat sicher auch zuerst einige Traditionalisten gefragt.

    Was wäre denn mit einer Doppelflinte in einem kleineren Platz-Kaliber, die beide Läufe gleichzeitig auslöst?

    Gruß!

    Bei so viel geschiebenen Mist kann einem nur schlecht werden.
    Freilich werden Jagdwaffen hart gelötet. Oh Mann.
    Hart gelötet wurde maximal im Reparaturfalle im Feld im WK2. Und da auch nur der Spanner von der MP40.
    Ich kann dir aus dem Stehgreif 10 Beispiele von Waffenteilen nennen die generell weich aufgelötet werden.
    Vielleicht kommst auch von allein drauf warum am Lauf niemals hart gelötet werden kann.

  • Hi jailbird,
    vielen Dank für Deine kreativen, hilfreichen und sachkundigen Beiträge. Du hast diesen öden Thread unsagbar nach vorne gebracht.
    Vor allem hast Du auch so unglaublich genau gelesen und verstanden was geschrieben wurde. Danke dafür! :thumbup:

    Wie ich schon andeutete, wird durch das von mir vorgeschlagene Schweißen, das Laufbündel gar nicht wirklich heiß werden. Ich vermute maximal 150°C an der Verbindung der Läufe.
    Zinn und Brünierung würden also durchaus eine Chance haben heil zu bleiben.
    Wer schon mal mehr als einen Schuss abgegeben hat, weis auch was mit Läufen passiert, wenn man öfter feuert. Die werden nicht warm, sondern sehr heiß. A bisserl was kann so eine Flinte schon ab. Verzug wird erst ein Problem, wenn es die Optik stört!
    Jede Form von Gefügeveränderungen im Bereich der neuen Nähte, ist völlig unerheblich, da ja eine Schwächung ausdrücklich erwünscht ist! Die hier angesprochenen, immensen Drücke der Alarmpatronen sind eine handwerkstypische Übertreibung aus Unwissenheit und Bauchgefühl. Ich habe ein deutlich größeres Kaliber als das der Knallpatrone gefordert, um dieses Problem zu umgehen. Techniker jenseits des Handwerks können das sehr genau rechnen und entsprechende Überlasten, für "wenn aber..." und Verengung, durch mangelnde Reinigung, einkalkulieren. Ab einem gewissen Punkt kommt es auch zu einem gewissen "Selbstreinigungseffekt". ;^)

    Vielleicht sollte man noch einmal neu starten und erst die rechtlichen Bestimmungen exakt auslegen. Dann kann man einen Anforderungskatalog machen und um den herum konstruieren.

    Wenn jemand eine Doppelflinte im Anschlag tragen und abfeuern soll, z.B. in einem Video, wäre ein untergebauter Alarmapparat durchaus denkbar. Für andere Szenen, ohne Schuss, können dann identische Modelle, ohne Gerät, getragen werden. Selbst auf eine Bühne wäre bei leicht angepasster Beleuchtung, der Fake kaum zu sehen.
    Sicher nicht für unsere Schreckschuss Fans befriedigend, aber je nach Einsatzbereich könnte das eben reichen. Bei einem Preis für unter 100 Euro für eine Dekoflinte, sollten auch 2 drin sein.

    Ich habe übrigens nicht die geringste Ahnung, wo man so ein Ding, egal wie gebaut, eigentlich legal abfeuern, tragen und zeigen darf.

    Schönes Fest der Einheit!

  • Ich habe übrigens nicht die geringste Ahnung, wo man so ein Ding, egal wie gebaut, eigentlich legal abfeuern, tragen und zeigen darf.


    Eine Salutwaffe darf auf eigenem Grund abgefeuert werden.

    Zitat

    (4) Einer Erlaubnis zum Schießen mit einer Schusswaffe bedarf nicht, wer auf einer Schießstätte (§ 27) schießt. Das Schießen außerhalb von Schießstätten ist darüber hinaus ohne Schießerlaubnis nur zulässig
    1. durch den Inhaber des Hausrechts oder mit dessen Zustimmung im befriedeten Besitztum

    b) mit Schusswaffen, aus denen nur Kartuschenmunition verschossen werden kann,

    Und das andere, naja, so mancher will etwas einfach nur haben, um es zu haben.


    Stefan

  • Trifftnienix: Sorry, aber alle deine Beiträge bestehen nur aus Vermutungen, Wunschdenken und Halbwissen. Hättest du mal mit den richtigen Leuten geredet die Fachwissen haben, wie z.B. den Dipl.-Ing.´s der Beschußämter, oder einem Büma-Meister, oder auch einem Sachbearbeiter vom BKA, der dort das Gebiet "Salutwaffen" bearbeitet, dann wäre dir schnell klar, das du im Grunde genommen nicht wirklich viel Ahnung hast.

    Ich erlaube mir nun einfach mal diesen Einwand, da ich mich schon seit vielen Jahren mit diesem Thema befasse und da ich schon sehr oft mit diesen o.g. Herrn in Verbindung stand und auch noch stehe. Auch sollte man sich mit den C.I.P.-Vorgaben usw. usw. auskennen, bevor man irgendetwas schreibt, was keine Hand und keinen Fuß hat. Sonst wäre es mir auch nicht gelungen, meine Hinterlader-Salutkanone erfolgreich durch den Beschuß zu bekommen, OHNE irgendwelche Beanstandungen o.ä. Ob es nun um Salut-Flinten oder Kanonen in 16/40 oder 12/40 geht, da gibt es viele Dinge zu beachten, immerhin handelt es sich hier nicht um 6mmFl.Rz.-Platzer... :D

    Deine Beiträge sind nix als reine Theorie. Das hat nicht´s mit dir oder deiner Person zu tun, aber wenn es um so ein "heikles" Thema wie dieses geht, da sollte man schon wissen, was man schreibt. Gerade dein Satz: "...Die hier angesprochenen, immensen Drücke der Alarmpatronen sind eine
    handwerkstypische Übertreibung aus Unwissenheit und Bauchgefühl..."
    , damit degradierst du dich selber, was dein "Fachwissen" angeht. Rede mal mit einem Prüfer vom Beschußamt, der erzählt dir dann, wieviele gesprengte Böller, Kanonen usw. er schon auf seinem Sprengplatz hatte, die eigentlich das Kaliber 12/40 oder 16/40 aushalten sollten ;^) . Diese explodierten "Gerätschaften" wurden auch von Leuten zusammen geschustert, die dachten, es würde schon halten, OHNE aber das nötige Fachwissen zu haben. ;^)

    Schönen Sonntag noch. Grüße aus der Eifel, Patrick :winke:

  • Rechtlich wie auch technisch wurde glaub alles nun gesagt. Ich würde bei diesem Thema 3 Punkte auf dem schnellsten weg miteinander verbinden. Das ergibt einen Haken.
    Das Ding is reines Wunschdenken und wird definitiv von niemenden und einer Behörde genehmigt.
    Und eine 16er Alarmpatrone hat mehr Dampf drauf wie so manch einer hier denkt.