MILDOT-MASTER selbstgemacht

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 10.957 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Mai 2015 um 07:57) ist von Klaus Heissler.

  • Hallihallo!

    Im WWW bin ich auf den Mildot-Master gestoßen. Das ist ein Rechenschieber aus wasserfester Pappe und erspart einem das Kopfrechen beim Abschätzen der Schußentfernung mittels Mildot-Absehen.

    Die Russen haben die Idee kopiert und erweitert um eine Ballistik-Tabelle erweitert, so dass man nicht nur die Schußentfernung ablesen kann sondern gleich auch noch den Haltepunkt in Mildots bzw. Target-Clicks ablesen kann. Hiergibts die Bastelanleitung auf russisch und die Bastelvorlage als PDF zum Download.

    Ich fand das Teil so genial, dass ich sowas fürs Luftgewehr haben wollte. Da ich keine Schußentfernungen von 800m brauche, habe ich die logarithmischen Skalen auf luftgewehrtypische Größen angepaßt. Die Ballistik Tabelle des russischen Mildot-Masters habe ich durch meine eigene Dot- und Click-Tabelle aus Chairgun ersetzt. Und weil das Kind einen Namen braucht, habe ich es Ballistik-Schieber getauft. Hier das Ergebnis als Bastelbogen:
    Der Prototyp schaut dann so aus:


    Also ich find das Teil recht witzig. Wenns sowas in entsprechender Qualität und Haltbarkeit gäbe, ich täts kaufen.

    Gruß
    KH

  • So und nun zum Praxistest...

    Das Half-Mildot-Absehen zeigt mir 6 Mildots für die 14cm breite Schießscheibe an. Bitte entschuldigt die miese Fotoqualität, ich hab das Foto aus der Hüfte geschossen.

    Also verschiebe ich das innere Lineal so, dass der 14cm-Skalenstrich dem 6,0-Mildot-Skalenstrich gegenüber steht.


    Der Ballistik-Schieber sagt, dass meine Entfernung zum Ziel ca. 23m beträgt, ich ca. 0,4 Mildots drüber halten soll oder den Turm zur Höhenverstellung um 5 Clicks höher drehen soll. Die Winddrift ergibt sich zu 1,33 Dots bzw. 14 Clicks bei einem Seitenwind von 10km/h.

    Gruß
    KH

  • Das passt aber nur, wenn die Mill Dots stimmen(True Mill-Dot). Dazu muss man das Glas erst mal eichen. Zollstock auf 10m aufstellen und anvisieren. Den Zoom solange verstellen, bis die Mill-Dots genau 1cm Abstand voneinander haben. Das ist dann True Mill-Dot.

  • Zitat

    Das passt aber nur, wenn die Mill Dots stimmen(True Mill-Dot). Dazu muss man das Glas erst mal eichen. Zollstock auf 10m aufstellen und anvisieren. Den Zoom solange verstellen, bis die Mill-Dots genau 1cm Abstand voneinander haben. Das ist dann True Mill-Dot.


    Es gibt doch sowieso nur zwei Möglichkeiten: entweder das Absehen ist auf der ersten oder der zweiten Ebene, also entweder die Mildots skalieren sich mit dem Zoom mit, oder sie bleiben fix, dann muss man den größten Zoomfaktor den das ZF hergibt einstellen damit ein Milddot auch ein Milliradiant ist (zumindest ist das auf meinen ZFs so)

  • Gut das das Teil nicht seit 1998 in den USA patentiert ist [EDIT: und dort für "schlappe" 30-40 Dollar verkauft wird] 8| :whistling: Vielleicht sollte man das Forum mal schnell für Aufrufe aus dem Ausland sperren.

    Mildot Master® : http://www.google.com/patents/US5960576

    "Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden." [Sokrates.]

    Einmal editiert, zuletzt von rbe902 (12. Mai 2015 um 23:33)

  • :thumbsup: Wie geil! Danke, ich werde es gleich die Tage ausdrucken und ausprobieren. Es ist einfach toll, wenn es so kreative Leute hier im Forum gibt. Ich bin grade voll begeistert!

  • carfanatic & @ Hubert Mugambe
    Danke für den Hinweis auf die TrueMil Geschichte. Ich vergaß das zu erwähnen. In der Tat ist es jedem, der das Mildot-Absehen praktisch nutzen möchte, anzuraten, sich nicht auf den in der Bedienungsanleitung des ZFs angegebenen Vergrößerungsfaktor zu verlassen. Die Kontrolle, bzw. Ermittlung derTrueMil Einstellung eines ZFs ist auf jeden Fall z.B. nach der von carfanatic beschriebenen Methode durchzuführen.

    rbe902
    Dein Hinweis auf das Urheberrecht ist vollkommen berechtigt und ich habe ich mir beim Entwurf meines Rechenschiebers auch schon Gedanken darüber gemacht. Ich hatte da schon ein paar interessante Ansatzpunkte, die aber letztendlich am Aufwand und an den Möglichkeiten meiner Grafiksoftware scheiterten. Es würde mir aber nie in den Sinn kommen einen Nachbau des Mildot-Masters gewerblich zu nutzen bzw. selbst zu vermarkten. Über sich möglicherweise ergebende rechtliche Konsequenzen, selbst bei absoluter privater und vollkommen nichtkommerzieller Nutzung eines selbstgebastelten Rechenschiebers, sollte sich natürlich jeder bewußt sein. :thumbup:

    edit:
    hanspeterdieter
    Danke für die Blumen. Aber die Ehre gebührt natürlich dem geistigen Schöpfer dieser Idee, wer auch immer das war.