Stromkasten Sicherung

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.283 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Januar 2015 um 16:26) ist von germi.

  • Hallo,
    ich hab hier noch son alten schwarzen Sicherungskasten mit den Schmelzsicherungen.

    Für den Keller ist da so eine Sicherung wo in der Mitte so ein Knopf heraus springt, und man den einfach wieder eindrückt wenn die Sicherung auslöst.

    Wie nennt man das Teil, und ist es zulässig z.B. so ein Teil anstelle einer Schmelzsicherung einzusetzen?

    Gruß, David

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • Das ist ein Sicherungsautomat.
    Ja, ist zulässig.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Super, danke :)

    Hab das schon vor jahren gesucht, und wieder vergessen.


    Gruß, David

    Solid, fantastic, aerodynamic, safe, honest, sometimes evil. Attractive to have, bloody when you don't have her.
    When she talks, she talks about death. My Azra saves non-life imagination. We love you Azra, because you are evil.

  • .... nur als Vorsicherung wäre sie nicht zulässig.


    ....

    Wäre auch nicht sinnvoll, da dieser Typ mit L-Charakteristik nicht träge, bzw. selektiv, genug ist um als Vorsicherung eingesetzt zu werden und würde evt. sogar eher fliegen als die eigentliche Sicherung.

    Ansonsten ist es absolut zulässig eine Diazed-Sicherung durch einen entsprechenden Schraubautomaten zu ersetzen. Dafür wurden die damals ja von Hugo Stotz entwickelt, eben um im normalen Haushaltsbereich die Diazed zu ersetzen...so sind die Diazed eigentlich nur noch ganz selten als normale Sicherungen in Unterverteilungen zu finden, eher schon als Vorsicherungen vor Unterverteilungen und dann mit entsprechend hohen Werten (50 oder 63A). Wobei die da auch schon von dem Nachfolger Neozed verdrängt wurden, die sowohl kompakter sind als auch eine geringere Verlustleistung haben.

    Passender Ersatztyp wäre Leitungsschutzschalter mit Charakteristik B, die sind sich relativ ähnlich von den Werten. Der thermische Überlastauslöser fliegt bei 1,4 bis 1,75 fachem Nennstrom raus (25°C, eine Stunde), der Kurzschlussauslöser löst beim 3,5 bis 5 fachen des Nennstromes aus. Bei der heute im Haushalt üblichen B-Charakteristik ist der thermische Überlastauslöser etwas kleiner dimensioniert, da fliegt die Sicherung beim 1,13 bis 1,45 fachen des Nennstromes raus (30°C, eine Stunde), Kurzschlussauslöser löst bei 3 bis 5-fachem Nennstrom aus.

    Diese Schraubautomaten gibts auch heute noch zu kaufen, kosten allerdings auch mehr als ein konventioneller moderner Leitungsschutzschalter. Ist ja auch klar, die modernen LS-Schalter werden in einer weitaus höheren Stückzahl gefertigt als die alten Schraubautomaten, und sind dementsprechend günstiger.

    Hier kann man sich übrigens die Typen und deren Charakteristika ansehen. Schraubautomaten habe ich auch noch drei Stück im Keller, und ansonsten die üblichen L- und sogar noch LS-Schalter mit Charakteristik H. Die ist von der thermischen Auslösung wie L, aber der Kurzschlussauslöser fliegt schon beim 2 bis 3 fachen Nennstrom. Da kann es mal passieren, wenn man am PC geschraubt hat und die Elkos im Netzteil haben sich entladen und man hängt den PC wieder ans Netz, das dann der LS-Schalter fliegt.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Leitungsschutzschalter

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

  • Hi

    Ich habe teils schon Elektronik Sachen fotografiert und das Foto auf dem Display im Elektrofachhandel gezeigt. Teils gibt es alte Sachen nicht mehr baugleich. Die Verkäufer geben natürlich auskunft, wenn sie auch kompetent sind und was nicht im Laden ist, kann man aus 5 dicken Katalogen bestellen, wenn es das noch gibt.

  • Allerdings sollte man mal checken was da für Leitungen verbaut sind,einen 20 A Automaten würde ich nicht in so einen alten Sicherungskasten einsetzen,da früher meist 1,5 Quadrat das max an Kabelquerschnitt war.

    Wenn der dann noch ständig fliegt sollte man erst mal schauen warum der fliegt,zu viele defekte/Verbraucher dran,Anlaufstrom einer Kreissäge,Überlast oder anderer Grund ?

    Bei meiner Mutter ist auch noch so ein alter Sicherungskasten verbaut,was da alles an einer Leitung hängt....oje das würde heute keiner mehr machen.
    Bei der hängt Flur/licht/Steckdosen,Waschmaschine,Gefrierschrank,Kühlschrank und eine Steckdose der Küche alles an einer Sicherung,da muss man echt aufpassen wo man den Staubsauger einsteckt.

    Bei meinem Fachwerkhaus hatte ich bei Kauf 4 Sicherungen für das ganze Haus/Scheune ;( ;(, habe ich alles abgeklemmt und neu in 2,5 Quadrat gemacht,2 UV mit je 36 Plätzen und langsam wird es da auch schon eng. :whistling:

    Sei lieber zu vorsichtig wie einmal zu nachsichtig,ein Kabelbrand ist ne fiese Sache.

    Gruss

    StGB §328, Absatz 2.3

    Mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe wird bestraft, wer eine nukleare Explosion verursacht.

  • Das hat nichts zu sagen, ich habe auch 20er Sicherungen drin und da liegt 2,5mm²....

    Du kannst nur das reinmachen was für die Leitung zulässig ist, denn bei den ganzen Sockeln für Schmelzsicherungen sind Passringe drin die verhindern das man eine zu starke Sicherung einschrauben kann. Die Ringe sind farbig codiert, darüber kann man dann also sehen was für eine Sicherung da reingehört. Der Passring wird bei der Installation des Verteilers eingesetzt.

    http://www.elektro-wissen.de/Elektroinstall…ngselement.html

    Zitat

    Allerdings sollte man mal checken was da für Leitungen verbaut sind,einen 20 A Automaten würde ich nicht in so einen alten Sicherungskasten einsetzen,da früher meist 1,5 Quadrat das max an Kabelquerschnitt war.

    Nö, damals hat man teilweise auch 2,5mm² gelegt. Bei klassischer Nullung hat man auch teilweise den PEN mit 2,5mm² gemacht da dann die Wahrscheinlichkeit eines Bruches geringer ist, eine Unterbrechung des PEN kann da nämlich äußerst unangenehme Folgen haben. Deswegen ist das in der normalen Hausinstallation mittlerweile untersagt das zu machen. Zumindest bei Neuinstallationen, für Altanlagen von vor 1973 gilt Bestandsschutz.

    Zitat

    Bei meiner Mutter ist auch noch so ein alter Sicherungskasten verbaut,was da alles an einer Leitung hängt....oje das würde heute keiner mehr machen.
    Bei der hängt Flur/licht/Steckdosen,Waschmaschine,Gefrierschrank,Kühlschrank und eine Steckdose der Küche alles an einer Sicherung,da muss man echt aufpassen wo man den Staubsauger einsteckt.

    Kenne ich, ist bei Altbauten aber in der Regel so. Da hängt dann eine komplette Etage an einer Sicherung und nur der Küchenherd hat noch eine eigene Sicherung, und da wurde damals auf jeden Fall 2,5mm² gelegt....und zwar zweiadrig zur Verteilung und eine einzelne Ader in den Keller mit einer Erdungsschelle an die Wasserleitung geklemmt.

    Es gibt keine direkte Vorschrift welcher Querschnitt konkret zu verwenden ist, das gabs früher mal so ala "1,5mm² ist mit 16A abzusichern und 2,5mm² kann mit 25A abgesichert werden". Heute geht die Auswahl des Kabels und der Absicherung von diesem nach Verlegearten, also ob Aufputz, Unterputz, in gedämmter oder ungedämmter Wand, nach Häufung wieviele Kabel daneben noch liegen und welchen Abstand die haben, nach der Gesamtlänge der Leitung und natürlich ob die Abschaltbedingungen erfüllt werden (Schleifenimpedanz).

    In einer gedämmten Wand darf man zum Beispiel 1,5mm² nicht mehr mit 16A absichern sondern mit 13A. Hintergrund ist der, das bei gedämmter Wand eine Wärmeabführung bei hoher Belastung der Leitung nicht mehr gegeben ist. Sobald der Leiter heißer wird als 70°C fängt die Isolation an sich zu zersetzen, der Effekt ist kummulativ, das heißt mit jeder Leitungsüberlastung wird die Isolation mehr und mehr geschädigt. Irgendwann gibts dann einen Kabelbrand in der Hütte. Zudem muss man sich gewahr sein, der B16 löst nicht bei 16A aus, sondern erst bei 23,2A (Schutz gegen thermische Überlast).

    "Was unterscheidet letztendlich den freien Menschen vom Sklaven? Geld? Macht? Nein! Der freie Mensch hat die Wahl, der Sklave gehorcht!"
    -Wenn du im Sarg liegst, haben sie dich das letzte Mal reingelegt!-

    2 Mal editiert, zuletzt von germi (2. Januar 2015 um 16:53)