Ardesa Pioneer, cal. 45 schiesst kreuz und quer...

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 6.570 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (2. Juli 2014 um 10:17) ist von ulli s.

  • Hallo zusammen,

    vielleicht hat jemand dieses Modell. Ich wäre an dieser Stelle für Tips dankbar, mit welchen Komponenten mit dieser Einsteigerwaffe das Schwarze zu halten wäre.

    Pulvermenge 1,14 Gramm. An Kugelgrößen habe ich jetzt 11,3, 11,05 und 11,15 durch, wobei letzere am ehesten das "Ardesa-Kugelmaß" sein soll.

    Die Schußpflaster sollten meines Erachtens so groß sein, dass sich die Kugel ohne Geklopfe laden lässt.

    Trodzdem: Trifft auf 25 m bei 30 Schuss 1 x das Schwarze, kratzt hier und da mal das Weisse an, Tremor habe ich nicht, mache auch keine Steuererklärung nebenbei, irgendwas mache ich offenbar falsch und das dafür richtig ?( ...

  • Ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass die Kugel schon richtig fest im Lauf sein muss. Hammer brauche ich nicht, aber ich muss mit dem Ladestock schon ruckartig eintreiben. Die Pulvermenge ist meine ich das 2 1/2 fache des Laufdurchmessers in Grain. Ich lade meine .45er mit 2,5 Gramm SP. Vielleicht hilft Dir das.

    Ausserdem schmiere ich die Schusspflaster mit etwas Vaseline ein. Die modernen VL haben auch gezogene Läufe, also muss sich die Kugel durch das Pflaster auch in die Züge pressen. Wenn sie mehr oder weniger lose im Lauf eiert, bringt das nichts.

    Es war schon immer so.

  • Hallo Namensvetter... ^^

    Vielleicht hilft dir das...


    Bei Waffen der höheren Preisklasse (Wettkampf geeignet) ist so etwas dabei,... :!: ..die Ladedaten kannst du getrost übernehmen,
    wir wollen ja nur Löcher in Pappe machen und niemanden weh tun.
    24 grain sind ca. 1,6 Gramm ( 1grain = 0,0658 Gramm)

    Das ist meine Ladezubehör:

    Pulver = 24 grain,
    Verdämmpfropfen, ...sind eigentlich für Revolver gedacht, haben sich aber gut bewährt um die Ladung zu schützen.
    Pflaster ...(für meine Waffe 0,15mm)
    Pflastercreme (man sagt zwar "Fett", aber richtiges Fett hat dort nix zu suchen, die Waldläufer haben Spucke genommen, wir nehmen
    zu Not flüssige Seife (nur ein Hauch)
    Rundkugel = 0,430 Zoll ( 10,9 mm)
    Kombiwerkzeug aus Alu = Ladehammer, Ansetzer, Ladestock mit Mündungsschohner


    Die Kugelgröße solltest du so wählen, daß sie gerade so in das Feldprofil passt
    (so ist es bei meiner, laut Waffenpaß)


    Je nach der Tiefe der Züge bei deiner Waffe mußt du jetzt die passenden Pflaster suchen,...mit einem Meßschieber
    das Zugprofil messen, Kugelgröße abziehen und durch 2 teilen, (als Anhaltspunkt)

    Tipp: Vor deinem Schützenstand aufräumen, oder deine Pflaster mit einem Edding zeichnen, dann nach einer Serie
    die Pflaster einsammeln (liegen meist nur einige Meter entfernt) und sich die Feld/Zugabdrücke anschauen.
    Sind die Abdrücke nur schwach zu erkennen, sind die Pflaster zu dünn, sind sie mehrfach angeschnitten, sind sie zu dick...


    Dann ist noch die Setztiefe wichtig, das Pulver soll nicht übermäßig komprimiert werden, sonst verändert sich sein
    verhalten in Richtung Raketenantrieb (wenn SP feucht verpreßt wird, verbrennt es nach und nach) aber es darf
    auch kein großer Luftraum zwischen Ladung und Geschoß verbleiben, sonst kann es zu einem schlagartigen
    Druckaufbau kommen, der eine SP-Waffe sprengen kann. Deswegen haben die Wettkampf-Schützen eine Markierung
    am Ladestock oder sogar einen Anschlag.

    Gruß und viel Spaß
    Wolf... :thumbsup:

  • Für VL gibt es unendlich viele Möglichkeiten zum Laden und auch ebenso viele Tipps.
    Leider ist das tatsächlich so, dass viele Maßnahmen einen Einfluss auf die Präzision haben. Das fängt mit der Auswahl des Pulvers an. Für eine VL-Kurzwaffe machst wahrscheinlicb mit dem (teuren) Schweizer No. 2 nichts falsch.
    Die Paarung Kugel und Schusspflaster musst du austesten. Im Moment schieße ich bei meinem Ardesa Kentucky 45 - der Lauf dürfte gleich sein - eine 11,05 mm Kugel und ein 0,2 mm Pflaster. Das Setzten der Kugel sollte schon stramm erfolgen. Ich setze mit Gummihammer und Kugelsetzer. Richtig ist, sich auch mal das verschossene Schusspflaster anschauen. Es sollte einen deutlichen "Stern" aufweisen, darf jedoch nicht vom Laufprofil zerschnitten sein. Wichtig ist auch, dass das Pflaster nicht trocken gesetzt wird. Man kann teure Pflastermilch kaufen, sich eine Ballistol-Wasser Emulsion selbst mixen oder einfach aufspucken. Das Pflaster sollte feucht, jedoch nicht nass sein.Alle paar Schuss sollte mit leicht feuchtem Wollwischer zwischengewischt werden, sonst bekommst nach gut 10 Schuss Probleme mit dem Setzen. Das Setzen muss gleichmäßig und unbedingt ohne Hohlraum geschehen. Markierung am Setzstock anbringen!

    Letztlich ist die Ardesa keine Matchwaffe und hat auch nur einen bescheidenen Abzug. Bei Neuwaffen muss das Korn durch herunterfeilen angepasst werden.

    BTW: Wie ist das VL-Schießen auf dem Lehrgang beigebracht worden?

  • Hallo zusammen,

    erstmal danke Euch für die zahlreichen Tipps! Ergänzen kann ich noch, dass ich Schweizer No 2 , 1,14 Gramm verwende.

    Zu Deiner Frage, Floppyk, Wie ist das VL-Schießen auf dem Lehrgang beigebracht worden?

    Dort sind eher die Sicherheitsaspekte vermittelt worden, Formeln zur Ladedatenberechnung etc. Schwerpunkt war allerdings eher - den Teilnehmenr geschuldet - Wiederladen.

    Werde jetzt mal das Zug - Feldprofil ausmessen und mir die Schusspflaster nach dem Schuss genauer ansehen.

  • Meine Ardesas - die Patriot und die William Parker - schieße ich mit einer 44er Rundkugel und einem Pflaster in 0,15 mm Dicke. Da braucht man einen Kugelstarter, aber keinen Hammer zum Laden. Pulver nehme ich 16 grains Wano PPP - ich finde auch nicht, dass diese Sorte "schmutziger" ist als das gute Schweizer, aber im Gegensatz zu diesem bildet es keine harten Rückstände. Das Pflaster wird mit 1:1 Bohröl / Wassergemisch geschmiert. Zwischenwischen entfällt dadurch bei ruhiger Schussfolge völlig, und wenn der Schuss keine 10 oder 9 wird, liegt es definitiv am Schützen. Allerdings haben die beiden Waffen einen Stecher, der doch schon erheblich zur Treffpunktlage beiträgt.