Schrotzünder ploppt nach hinten raus...

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 8.542 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. August 2015 um 15:20) ist von coltm4.

  • Hi Leute,

    ich habe mir vor kurzem einen .22 Einstecklauf für meinen Revolver zugelegt. Nun hatte ich heute die Gelegenheit damit zu schießen und bin eher etwas enttäuscht.

    Ich habe nämlich das Problem, dass die Schrotzünder nach Abgabe des Schusses aus irgendeinem Grund nach hinten raus ploppen. Mir fällt kein anderes Wort dafür ein. :D

    Das führt dummerweise dazu dass sich die Trommel nicht mehr weiterdrehen kann. Im ersten Moment hab ich ja gelacht im zweiten Moment dachte ich nur was ist das denn für ein Sch....

    Benutzt habe ich Winchester Zünder 209 mit Samereier Diabolohülsen.

    Woran kann das liegen? Liegt es vielleicht nur an den Schrotzündern / dem Material der verwendeten Schrotzünder?

    Hier mal ein Bild vom abgefeuerten Schrotzünder. Normalerweise sollte der silberne Rand das hintere Ende des Zünders sein. So ist es bei den noch nicht abgefeuerten und sollte es auch bleiben...

  • Ich würde mal denken das der Spalt zwischen Trommel und Stossboden zu groß ist.

    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Ist mir mit den cci auch schon passiert das sich die Linse nach hinten raus gedrückt hat. Vielleicht vor dem verwenden etwas Sekundenkleber in den spalt geben oder andere Zünder probieren.

  • So extrem hab ich das noch nie gesehen....


    Das White Hawk VL Gewehr nutzt ja auch Typ 209 Zünder. Auch da wird das Leicht raus gedrückt. Ist aber normal, da der Druck ja doch enorm ist.

    Abhilfe schaffen Typ 7002 Zünder. Sind aber recht teuer, dafür drückt sich da aber gar nichts raus.


    Gruß, David

    Edit: Kauf dir lieber .38 Hülsen wo man .22 rein steckt... Teuer, dafür aber ist die Munition erheblich günstiger. Das mit den Diabolohülsen ist ist nicht das Wahre, die erzeugen auch ne Menge Dreck.

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  • @ pupsnase

    Ja, sieht so aus. Aber die Hülsenlänge ist korrekt. Musste ich ja angeben bei der Bestellung. Die genaue Trommellänge. Passen bündig vorn und hinten in die Trommel.

    Hast auch einen Lösungsvorschlag?

    @ RubaSon

    Hast das irgendwie in den Griff bekommen?

    Bei den Winchester zündern ist die Linse ja gelb. Messing?

    Bei cci zündern ist sie ja blank. Deshalb dachte ich, dass es am Material liegen könnte?

    Welche hast du denn schon alle ausprobiert? Bei welchen passiert das nicht oder nur sehr selten?


    Der Tipp mit dem Sekundenkleber wird mir nicht helfen weil ja nur das "Innenleben" des Zünders nach hinten raus ploppt. Die Außenhülle bleibt ja wo sie ist.

    ... :thumbdown:

  • Ich würde es mit Shimscheiben zwischen Trommel und Trommelkran versuchen.
    Allerdings geht dann mehr zwischen Trommel und Lauf flöten, aber das kannst Du dann eventuell ja mit deinem Einstecklauf kompensieren.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • So extrem war es bei mir auch nicht aber es kam schon mal vor so alle 5-6 Schuss. Ich meinte die Linse im Zünder festkleben nicht den Zünder in der Hülse. Ich hab meine Hülsen von einem Dreher nachbearbeiten lassen, der Zünder sitzt ca. 1/10 mm tiefer in der Hülse. Bis jetzt ohne Probleme.

  • Okay, werde beides Mal versuchen bei nächster Gelegenheit.

    Wie viel Platz darf denn eigentlich maximal zwischen Trommel und Lauf sein?

    Danke schonmal für die 2 guten Tipps!! :thumbup:

  • Na zwischen Trommel und Lauf sollte der spalt so klein wie möglich sein wegen dem gasdruckverlust. Je nachdem kann man eventuell über den einstecklauf etwas korrigieren.
    Was nimmst du denn für Dias?

    Einmal editiert, zuletzt von RubaSon (11. April 2014 um 15:47)

  • Ich kenne das Ausdrücken von Zündhütchen auch bei scharfen Waffen.
    Um das zu verstehen, muss man sich die Abläufe kurz nach der Zündung vor Augen halten. Das spielt sich normalerweise so ab:
    Zündstift oder Hammer trifft ZH
    Das ZH sitzt in der Zündglocke der Hülse. Das ZH baut schon innerhalb der Zündglocke einen Gasdruck auf.
    Das alleine bewirkt schon ein Ausdrücken des ZH aus seinem Sitz.
    Das ZH kann soweit aus der Zündglocke, bis es an den Stoßboden stößt.
    Der Gasdruck des Treibladungsmittels baut sich auf und das Geschoss beginnt sich aus der Hülse zu bewegen.
    Der Gasdruck lässt die Hülse dicker werden und liedert sie damit an das Patronenlager weitgehend gasdicht an.
    Die Hülse bewegt sich durch den Gasdruck auch in Richtung Stoßboden.
    Das sorgt dafür, dass das ZH wieder in seinen Sitz zurück gedrückt wird.
    Gleichzeitig wird das ZH nochmals an den Zündstift gedrückt, so dass deswegen der Einschlag im ZH weitaus tiefer ist, als das vom Abschlagen alleine ist. Das ist auch der Grund, warum bei Zündversager der Schlagbolzenabdruck bei weitem weniger tief ist, als hätte die Patrone gezündet.
    Deswegen ist auch der Verschlussabstand wichtig und Teil der Beschussprüfung. Wenn dieser zu groß ist, könnte das ZH komplett aus der Zündglocke geblasen werden. Weil dann Pulvergase in Richtung Schütze bzw. sein Auge gelangen können, wäre ein zu großer Verschlussabstand ein Mangel und die Waffe würde keinen gültigen Beschuss bekommen.

    Schützenkollegen die auch Wiederlader sind können den obigen Ablauf testen, indem einfach eine leere Hülse mit neuem ZH abgefeuert wird. Das ZH wird deutlich ausgedrückt sein. Dann sieht man auch, dass der Schlagbolzenabdruck nicht so tief ist.

    Meine Ausführung macht aber nun deutlich, warum ein ZH ausgedruckt sein kann. Es fehlt nun an Gasdruck und wahrscheinlich festem Sitz des ZH. Aber so lange das ZH nicht komplett ausgedrückt wird, würde ich mir da keine Sorgen machen, sofern die sonstige Waffenfunktion sicher gewährleistet ist. Beim Revolver ist so was schwierig, weil dich dann die ZH an dem Schlitz des Trommeltransporthebel oder nicht sorgfältig ausgeführten Stoßboden (gesamte Revolverinnenseite nicht parallel zur Trommel) verhaken. Das hatte ich tatsächlich schon mal und der Revolver ist dann schwierig zu öffnen.

    Ach ja Lösungsvorschläge:
    Bei Einmalgebrauch kann man das ZH mit Sekundenkleber einkleben. Einfacher könnte es sein auf eine schwächere ZH-Sorte auszuweichen. Letztlich hat alles seine Toleranz. So können andere Fabrikate weitaus strammer - oder natürlich auch loser - sitzen. Das muss man austesten. Generell müssen ZH stramm sitzen und mittels speziellem Werkzeug in den Sitz gedrückt werden. Kann man ZH mittels Daumendruck in die Zündglocke setzen, dürfte diese Paarung zu lose sein.

    Mit Schrotzündern habe ich speziell wenig Erfahrung. Aber bei anderen ZH gilt unter den Wiederladern, dass S&B sehr harte ZH hat, die sich auch schwer setzen lassen. Federal sind als weich bekannt. Mein Lieblingsfabrikat ist CCI aber auch Connex lief gut.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (14. April 2014 um 12:31)

  • So, nach längerer Zeit will ich mich der Sache mal wieder zuwenden.


    Habe mittlerweile eine 2. Zündhütchensorte Testen können. Die CCI 209er
    Leider trat mit diesen ZH dasselbe Problem auf. Ein Schuss erfolgreich abgefeuert. Dann wieder Trommel gesperrt.

    Das Zündhütchen war wieder durchstoßen worden, was meiner Ansicht nach das aufblähen nach hinten raus zur Folge hatte. Ergo Trommel lässt sich nicht mehr weiter drehen. Sehr ärgerlich
    Das ZH sah fast genauso aus, wie das Winchester.

    Ich hatte jedoch den Eindruck, dass es sich nicht ganz so weit nach hinten raus aufgebläht hatte wie das Winchester ZH. Lag vielleicht daran, dass die Linse bei den CCI's aus Stahl ist und nicht aus weicherem Material (weil gelb) wie bei den Winchester ZH?


    Ich glaube es liegt entweder daran, dass der Schlagbolzen für diese Art "Munition" zu lang ist oder der Hahn zu stark auf den Schlagbolzen aufschlägt.

    Vielleicht ist die Lösung des Problems ja in der Richtung zu lösen? Vielleicht einige Experten dazu hier?

    Meine Idee wäre jetzt dafür zu sorgen die Schlagfeder ein wenig abzuschwächen, damit der Hahn minimal schwächer auf den SB auftrifft, sodass das ZH nicht mehr durchstoßen wird. Wäre das vielleicht die Lösung?


    @ Sgt Elias


    Aus welchem Grund soll das herausdrücken der Linse bei den Typ 7002 Zündern denn nicht passieren?
    Passen die auch in Diabolohülsen? (gleiche Größe wie 209 ZH?)

    Einmal editiert, zuletzt von Blade-X- (18. Juli 2014 um 14:24)

  • Aus welchem Grund soll das herausdrücken der Linse bei den Typ 7002 Zündern denn nicht passieren?
    Passen die auch in Diabolohülsen? (gleiche Größe wie 209 ZH?)

    Als Besitzer eines White Hawk habe ich schon diverse Zünder getestet. Die meisten Schrotzündhütchen, welche ich da hatte, bestehen praktisch aus einer Hülse, in die der eigentliche Zünder eingepresst ist (mal laienhaft formuliert). Da kann ich mir schon vorstellen, dass diese Dinger "auseinandergehen" können - das kennt man ja auch von diversen SSW-Kartuschen.
    Die RWS 7002 sind anders konstruiert, wie man z.Bsp. hier http://www.sportwaffen-schneider.de/product_info.php/products_id/24148 sehen kann. Vielleicht funktionieren diese ja in Deinem Fall besser. Allerdings sind die 7002 vergleichsweise teuer. Falls Du die mal testen willst, dann schicke ich Dir ein paar, sofern ich noch welche habe.

    Gruß
    Eastwood

  • Die 7002er Zündis sind minimalst (1/1000mm oder sowas) kleiner, gehen nicht stramm in die Hülsen, aber das ist nicht schlimm.

    Wie Eastwood schon sagte, die sind nicht so aufgebaut wie die 209er wo es 2 Teile sind. Die 7002er sind einteilig.

    Die CCI sind aber auch extrem in meinem White Hawk, die Fiocchi sind da viel besser, da stärker verpresst und sehen auch hochwertiger aus. Bei den CCI ist die Kapsel hinten ja nicht bündig, die Fiocchi sehen aus wie ne normale Platzpatrone.


    Gruß, David

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  • Okay, da habt ihr es doch schonmal geschafft mir Mut zu machen. Vielleicht klappt es ja doch noch und es wäre natürlich am besten wenn es nur am passendem ZH liegen würde. Werde es mal mit den 7002ern probieren. Auch wenn sie teurer sind. Wenn es dann einwandfrei funktioniert ist mir das auch vorerst recht. Mich hat da irgendwie der Ehrgeiz gepackt. Das soll jetzt funktionieren, wenn das überall behauptet wird. :P

    @ Eastwood

    Das wäre natürlich klasse wenn du noch welche zum Testen hättest. :)

  • Hey Leute,

    konnte die Sache jetzt mit den 7002 Zündhütchen testen. Damit funktioniert es einwandfrei.  :^) 

    Vielen Dank an EASTWOOD, der mir ein paar 7002er zum Testen geschickt hat.  :thumbup:

  • Hallo, aus aktuellem Anlass reaktiviere ich dieses Thema wieder.

    Und zwar habe ich vor nächste Woche mal wieder mit auf den Schießstand zu gehen. Dort will ich mal wieder meine "tollen", teuren und nur herumliegenden Diaboloadapterhülsen ausprobieren, weil mir neue Ideen gegen das Problem des Nachhintenrausploppen der Zündhütchen gekommen sind.

    Meine Gedanken dazu sind wie folgt.

    Kann die Ursache für das Problem auch daran liegen, dass die von mir verwendeten Geschosse einfach zu leicht für die Kraft der Zündhütchen waren und damit der Gegendruck zu niedrig war mit dem Ergebnis, dass die ZH nach hinten Rausploppen und die Trommel des Revolvers sperren? Klingt für mich erstmal irgendwie logisch, aber ich kann natürlich auch komplett falsch liegen. Und nun kommt ihr! ;)

    Würde das Problem also verschwinden, wenn ich extrem schwere 5,5 mm Geschosse verwende? Diese hier http://www.hn-sport.de/en/products/ai…-magnum-ii.html

    oder vllt. sogar Geschosse für KK Patronen?

    Außerdem: Ist es besser die Geschosse bis ganz nach unten auf das ZH in die Hülse zu schieben oder, wenn man dazwischen Luft lässt / sie evtl. sogar nur ganz vorne belässt also so das sie gerade in der Hülse verschwinden.

    Bin mal gespannt auf Eure Meinungen dazu.

  • Hmm,
    Physikalisch müsste das genau anders herum sein. Schwerere Geschosse erzeugen mehr Gegendruck, Zh ploppen noch weiter raus.

    Ganz nach unten schieben soll wohl nicht optimal sein, da musst das Optimum heraus finden.

    Bei den VL Waffen die mit Schrotzünder arbeiten, ist etwas Luft jedenfalls besser als ohne.

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  • Naja ich hatte die Idee, weil das ganze ja irgendwie eine recht lose "Steckgeschichte" ist.

    Die Schrotzünder werden ja nur hinten reingesteckt in die Hülsen und nicht weiter befestigt. Die sind zwar ziemlich fest drin. Aber dieses Feste ist durch die doch recht hohe Energie, die ein 209er ZH entwickelt, ja nichts dagegen. Ich hoffe ihr versteht was ich meine.

    So und nun Stelle ich mir das halt so vor, dass der Gegendruck den das eingesteckte Geschoss zu gering ist und dadurch das Zündhütchen nicht stark genug gegen den Stoßboden hinausgedrückt wird. Infolge dessen "bewegt" sich nicht das komplette ZH zurück, was ja besser wäre, sondern nur die Linse ploppt so doof aus dem ZH, sodass die Trommel sperrt und nach einem Schuss ( das funktioniert ja mit jedem ZH ) Schluss ist und man den Revolver erstmal zerlegen darf um die Trommel wieder ausschwenken zu können.

    So, das hört sich vielleicht etwas kompliziert an, kann mich da aber nicht "professioneller" ausdrücken. Aber ich hoffe man versteht es. Ist jedenfalls kein Aprilscherz!

  • Weiß das keiner oder war das jetzt zu kompliziert geschrieben oder einfach nur totaler Quatsch von mir?
    Muss zugeben, in Physik hatte ich nicht die besten Noten in der Schule.

  • Also wie ich schon schrieb sitzen bei mir die Zünder ca 1/10 mm tiefer als zuvor und der Durchmesser wurde etwas aufgerieben, nicht sehr viel. Die Zünder gehen sehr leicht rein halten aber gerade noch von alleine. Seitdem hatte ich keine Probleme mehr. Mein Schlagbolzen war vorher auch sehr scharfkanntig und ist zum Teil auch mal durch die Linse gestoßen und drin stecken geblieben... Nach Ausbau und entgraten sowie die beschriebene Änderungen an den Hülsen läuft's.