Stahl und Alu schwärzen? wie?

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 6.218 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Februar 2014 um 14:16) ist von HWJunkie.

  • Moin!

    ich steh hier aktuell vor nem Problem... ich brauch Schrauben, die in es in der Form nicht gibt... hab nun M6*90 und M6*70 mit Inbus-Kopf nach DIN912 hier liegen. da reicht mir aber das Gewinde nicht, das ist zu kurz. also müßte ich das Gewinde nachschneiden...

    Schrauben ohne Schaft gibt es zwar, aber nicht in Inbus. und bei 6kant-Schrauben mit Nuß drauf, passen die Löcher im Schaft nicht mehr, sind mit 11mm eh schon groß, größer will ichs nicht haben. Schlitzschrauben in verzinkt gibts, da paßt auch der Kopfdurchmesser, aber gefallen tut mir das nicht, siehe nächsten Abschnitt.

    jetzt geht natürlich der Kopf im Kreis, ob ich nicht auf Gewindestifte in DIN 551/553 umsteigen soll, die haben keinen Kopf, in M6 in 60 oder 80mm leicht verfügbar, wären dann auch VA.. die Schlitzkopfvarianten mag ich aber nicht an der Stelle. gibt zuviel Kratzer im Holz. Inbus ist mir da viel sympatischer..

    wenn ich nun die vorhandenen Schrauben umschneiden bzw das Gewinde verlängern würde, wären die Schrauben nicht mehr schwarz brüniert, sondern an den Schnittflächen blank.. gut, könnte man mitm Edding anmalen, hält 3 Tage.. man könnte sie auch blank lassen und dann einölen, dann rostets irgendwann... aber blanken Stahl will ich wiederum nicht durch einen Messing-Gewinde-Einsatz drehen... der Messingeinsatz ist ne "Rampa-Mutter" (keine Ahnung ob sich das so richtig schreibt, man erkennts in meinem letzten Schaft-Posting).
    wenn ich nun ein Mittelchen kaufen sollte, z.b. ne Schnellbrünierung, dann könnte ich die Schrauben ja nacharbeiten... gut.. soweit in meiner Theorie.

    aber taugt so ne Schnellbrünierung auch für Alu oder Zinkspritzguß?
    da hab ich nämlich auch noch was nachzuschwärzen, im Prinzip müßte ichs eloxieren, dazu fehlt aber die Chemie und wohl auch die Austattung in der Chemie-küche.. da wäre als Alternative zum Edding dann doch eher ein schwarzer Lackstift besser, Spaß machts keinen, fummelige Stelle im Auto-Innenraum.

    hat irgendwer Erfahrungswerte parat?

    Gruß, Wolfi

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Also Aluminium kann man auf jedenfalls nicht Brünieren. Da geht nur Eloxieren oder einen gescheiten Kunstharz Lack in Schwarz buz Schwarz Matt.

    Bei Zinkdruckguss bin ich mir nicht sicher aber ich meine das man das auch nicht Brünieren kann. Sicher bin ich mir hier aber nicht.

    Ich hab mal schnell bei Ebay geschaut und recht schnell M6x100 Zylinderkopfschrauben mit komplettem Gewinde gefunden Auch in V2A Stahl.. Fraglich ist halt auch was du brauchst. Ob Zylinderkopf oder Senkkopf.

    Brünieren sollte dann auch nicht das Problem sein denke ich mal. Dazu kann man einfach eine Schnellbrünierung von Ballistol oder so kaufen. Ist ne Kaltbrünierung und sollte für den Zweck auch reichen.

    Mfg Torsten

  • Kaltbrünierung für Stahl gibt es von diversen Herstellern,
    das funktioniert in aller Regel sehr gut für kleine Teile.

    Alu ist schwierig, das einzige das halbwegs ordentlich
    arbeitet ist Aluminum Black von Birchwood Casey.
    Das sollte man aber üben, geht auch mal schief.

    Für Zink ist mir kein brauchbares Mittel bekannt.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

    Einmal editiert, zuletzt von NC9210 (2. Januar 2014 um 19:08)

  • Bedankt!

    Dank dem Forum ist das Schraubenproblem gelöst, paßt das Schneideisen nicht in den Halter, dann spannt man es halt ind en Schraubstock und kurbelt dann die Schrauben durch... *stirnpatsch*

    meine M6 Schrauben passen nun, die eine M6*70 hab ich eben sogar noch gekürzt, vorne etwas kegelig angeschliffen am "neuen" Doppelschleifer. paßt....

    nun hab ich natürlich wieder 2-3 neue Macken im Holz vom Schaft (mußte mit dem Bohrer noch etwas popeln und Löcher tiefer senken, paßt alles noch nicht 100%ig, wird aber...
    suppi.. Schaftbilder und Umbau-Bilder folgen die Tage..

    Airmaster:
    Zylinderkopf, Inbus... sowas hab ich grad verarbeitet, paßt auch.
    Senkkopf hatte ich angedacht, mag ich aber nicht so bei der Konstruktion.. nach so ner Schnellbrünierung schau ich mal, an Ballistol/Klever Schnellbrünierung hatte ich auch gedacht.

    NC9210:
    da schau ich auch mal, Alu schwarz machen (Kleinteile) wäre ideal... richtiges Eloxal brauch ich nicht mal...

    Gruß, Wolfi
    (freut sich, weil wieder 2 Schritte weiter heut Abend...)

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Ich hab Alu Black von Birchwood Casey da. Funktioniert aber nicht mit allen Legierungen. Wie beim eloxieren auch. Bringe ich dir mal mit. Eloxieren daheim ist nicht mal so schwer, einfach mal nach "anodizing at home" suchen. Gibt aber bestimmt auch was auf deutschen Seiten.

  • Hallo,

    bei solchen Kleinteilen würde sich der Einsatz von Einbrennlack lohnen.

    Ich habe einen Schlitten einer SSW mit Einbrennlack neu "brünniert". Ergebnis: Besser als das original.

    Du musst nur die Verarbeitung sorgfältig durchführen.

    Das Einbrennen kann man auch in einem alten Kochtopf durchführen: Eine Einlage aus Stahl, Stein oder Fliese in den Kochtopf legen, damit die Teile nicht auf dem Kochtopfboden liegen. Kochtopf schließen und auf nen, bei mir wars ein Elektroherd, stellen. Dann läßt Du das alles schön durchbacken. Gib richtig Hitze drauf. Du kannst natürlich auch etwas länger als angegeben backen. Ist die Zeit rum stellst Du den Herd aus und lässt alles so wie es ist, bis alles abgekühlt ist. Und voila: Wenn Du alle Vorbereitungsmaßnahmen ordentlich erledigt hast, bekommst Du sehr gute Ergebnisse.

    Aber Vorsicht: Den Kochtopf beim Backen nicht aus den Augen verlieren...

    Viel Erfolg wünscht
    der Schelz

  • Bei kleinen Stahlteilen kannst du auch hervorragend mit Öl Arbeiten.Die Schraubenköpfe auf Hochglanz polieren,mit einem kleinen Bunsenbrenner erhitzen,bis der stahl anläuft! Dann mit Leinöl oder Altöl einpinseln,mach das dann besser im freien,so erhältst du eine schwarz,blau Färbung die in der Oberflächengüte einer Brünnierung "fast" nicht mehr nachsteht.
    Bei Alu bleibt dir wie schon erwähnt eigentlich nur das Eloxieren,ist aber auch schwarz möglich und eine gute Oberflächen Vergütung.
    MfG Markus

  • So ich hab mir jetzt mal das Aluminium Black von Birchwood bestellt und werd das die Woche mal ausprobieren an meinem Paralaxenrad beim ZF. Mal schauen wie es funktioniert.

    Ich kann dann ja mal meine Ergebnisse oder Misserfolge hier rein stellen.

    Mfg Torsten

  • Airmaster

    probiere das vorher an einem anderen Teil aus,
    bei so großen Teilen muss man sehr aufpassen
    sonst ist das Teil verhunzt!
    Das Aluminum Black ist sehr aggressiv.

    Weise einen intelligenten Menschen auf einen Fehler hin und er wird sich bedanken.
    Zeige einem dummen Menschen einen Fehler und er wird dich beleidigen.

  • Danke für die Warnung NC9210.

    Ich werd erstemal nen kleines Stück Alu damit behandeln. Es kommt ja auch immer auf die Legierung an was man für Aluminium hat. Mein Paralaxenrad ist aus ALMgSi 1,5, Also Maschinenbau Aluminium mit Extremer Härte.
    Sofern ich noch was da hab von dem Alu werd ich's erstmal daran Testen. Ansonsten muss ich mir nochmal was bestellen.

    Mfg Torsten

  • Ups da hab ich dann mal was Falsches im Kopf gehabt. *g* bin ja schließlich auch nur nen Schreiner.

    Aber die Alu Legierung die ich hier hab ist auch recht störrisch.

    Mfg Torsten

  • Moin Beisammen,

    das Birchwood-Zeug hab ich nun mal ausprobiert, auf dem AlMGSi0.5 wird es fleckig und nicht gleichmäßig. eine raue Oberfläche bringt eher ein besseres Ergebnis..
    gut, von dem 0.5 wollte ich eh weg, das hat keine Bohr/Drehqualität und das Gewindeschneiden da drin macht auch nicht wirklich Spaß..
    mal mit dem AluLieferanten reden, was er empfehlen kann als Legierung.. muß immer 6m Stangen abnehmen, das geht auch ins Geld..

    gestern abend das erste mal Stahl brüniert, hui das macht Laune!
    ein Nutenstein, abgefräßt, damit er in die UIT-Schiene paßt, war das erste Opfer... super geworden, sieht aus als müßte der so sein.
    dann hab ich 2 abgefeilte Schrauben nachgearbeitet, sämtliche blanke Stellen eingepinselt, ne Weile gewartet und dann abgewaschen.. das sah ziemlich matt aus, mit Ballistol-Lappen leicht geölt, super finish... selbst als ich das Öl dann wieder runtergewischt hab (neue Ecke vom Zewa genommen), blieb der Glanz...
    bin begeistert!

    wenns die Kamera packt, mach ich noch 3 Macro-Fotos heute mittag, speziell von den Alu-Teilen. vielleicht kommt ja was rum, falsche Liegerung oder Wolfi hat geschlampt..

    Gruß, Wolfi
    (wer Schreibfehler findet, darf sie behalten, mein Kaffee wirkt noch nicht..)

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Moin,

    schönes Lieferprogramm, aber wenn ich ein 30er voll ansehe, dann bekomm ich Angst um den Geldbeutel-Inhalt.. mich kostet das Kilo in der Firma weniger als die Hälfte...
    Zuschnitte gibts halt nicht vom Lieferant, aber das machen wir dann auf der Kappsäge in der Mittagspause, schon maßgerecht für den Kofferraum...

    Hatte das auch schon mit 60er und 90er PVC schwarz gemacht, war das Burzeltagsgeschenk für Vaddern, zu Weihnachten gabs mal 6m 30er voll Messing... oh hab ich da geschleppt... aber Ziel erreicht: Vaddern glücklich, kreativ und steht der Mutter bei des Hauses Pflege dann nicht mehr so sehr im Wege.. ;)

    wenn Muttern jetzt noch zu überreden wäre dann noch die diversen Herstellerlogos frei Hand in die Basteleien einzugravieren, dann wäre das auch wiederum was witziges.. ;) Blumen fräßt sie ja in Wein- und andere Trinkgläser, warum auch mal nicht ein FWB oder S&W Logo nachempfunden da drauf machen?
    ich schweife ab..

    wie gut sich das ALCuMgPb schwärzen läßt weiß ich nicht. das wäre zu probieren. in der Firma haben wir das Zeug probiert, 6er voll und dann mittig ein M3 Gewinde rein, war gut zu verarbeiten, aber die Wetterbeständigkeit und die Biegesteifigkeit waren nicht so prall. das Projekt ist inzwischen aber eingestellt, schade drum..

    ich werd mal versuchen verschiedene Legierungen zu bekommen, reicht zum anschwärzen ja auch als Blechrest oder so. wenns klappt geb ich hier Rückinfo....

    Gruß, Wolfi
    (wartet auf den Postmann...kribbel....)

    Warum wegwerfen wenn man es reparieren kann?

  • Das Anstreichbrünieren muß überall dort eingesetzt werden, wo, wie bei kombinierten Läufen, Weichlotnähte geringer Breite vorhanden sind, da Tauchbrünierbäder auf Ätznatronbasis die Lötnähte auflösen.
    Mit dem Anstreich-Brünierverfahren lassen sich bei, richtiger Anwendung, Läufe und Waffenteile Aller Art, in einem Tag einwandfrei brünieren.

    Arbeitsweisen-Beispiel:
    Der zu brünierende Lauf wird sauber poliert.
    Zum Entfetten wird der Lauf mit Schlämmkreidebrei kräftig eingerieben und getrocknet. (Zur Handhabung des Laufes verwendet man passende Hölzer, die in das Patronenlager und in die Mündung gesteckt werden.)
    Mit einer sauberen, fettfreien Bürste wird der trockene Belag abgebürstet und die Brünierbeize "Trioxydin" mit einem Naturschwamm, Wattebausch oder Pinsel möglichst dünn aufgetragen.
    Nach dem Auftragen wird der Lauf zum Trocknen in einen Behälter gehängt, der mit einer kleinen Bunsenflamme beheizt wird.
    Nach etwa 10 Minuten wird in diesen Behälter eine kleine Dose mit Wasser über die Flamme gestellt, damit Wasserdampf zum Schnellrosten entsteht.
    Dieses Dämpfen dauert etwa 15 Minuten.
    Anschließend bleibt der Lauf zum Nachrosten noch etwa 40 Minuten in dem Behälter, die Bunsenflamme sollte dabei gelöscht werden.
    Ist dieser Rostprozess abgeschlossen, wird der Lauf in einem Behälter mit reinem Wasser abgekocht, damit sich der gebildete Rost löst und die Beizereste entfernt werden.
    Durch das Kochen wird die Rostschicht in eine schwarze Farbe überführt.
    Nach dem Herausnehmen aus dem Kochbad muß man den Lauf gut trocknen lassen, erst dann darf mit einer feinen Drahtbürste abgekratzt werden.
    Es ist darauf zu achten, daß in den Ecken und Löchern kein Wasser mehr vorhanden ist, da der entstandene Belag mit dem Wasser abgebürstet werden kann.
    Wenn Sie den Lauf mit Pressluft abblasen, achte darauf, daß sie frei von Öl und Kondensat ist.
    Ist der Lauf gebürstet, wird er erneut mit Brünierbeize eingestrichen und der ganze Vorgang wiederholt.
    Es ist ohne Schwierigkeiten möglich einen Lauf 5mal zum Rosten zu bringen, so daß der Brüniervorgang nicht länger als einen Arbeitstag in Anspruch nimmt.
    Um eine tiefschwarze Brünierung zu erreichen, wird dem letzten Bad eine kleine Menge Schwarzholzbeize (ca. 1 gr. pro 5 Liter) zugesetzt.
    Nach dem letzten Kochen und Trocknen wird der Lauf wieder gebürstet und mit Weissöl eingeölt.
    Erst dann darf der Lauf wieder mit den Fingern berührt werden.

    Mögliche Fehler:
    Die Metalloberfläche muß fettfrei sein. Achtung, Polierpasten enthalten Wachs.
    Der entfettete Lauf darf auch nicht mehr mit den Fingern berührt werden.
    Die Drahtbürste muß absolut fettfrei gehalten werden und darf nur für das Brünieren verwendet werden.
    Das Wasser sollte für jeden Kochvorgang erneuert werden
    Werden diese Punkt beachtet, so ist mit dem Anstreichbrünieren immer ein Erfolg in kürzester Zeit möglich.

    Sicherheitshinweise
    Brünierbeizen enthalten Säuren und können bei Kontakt Haut und Augen schädigen.
    Gummihandschuhe und Schutzbrille benutzen !

    Zu nutzendes Werkzeug:
    Schlämmkreide, Federkielpinsel, Drahtbürste, Schwarzholzbeize, Weissöl

  • Da es nur um eine Schraube geht, würde ich sie einfach in der Flamme nach Gefühl bläuen. Also reinhalten, aber nicht zu lange und immer wieder kurz nachschauen. wenn es gräulich wird, nochmal kurz nachhalten und dann wird es fast ganz schwarz. Mache ich oft so, nachdem ich Schrauben poliert habe um sie wieder zu schwärzen/bläuen.

    Es war schon immer so.