Montagehöhe Zielfernrohr

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 3.206 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Januar 2014 um 22:19) ist von Stealh Runner.

  • Ich kann mir vorstellen, dass es extrem stabil und äußerst bequem ist, wenn man das Gewehr in den Schoß legen kann und mit aufrechtem Oberkörper, entspannt durch das Glas sehen kann. Das wären dann etwa 500 mm. Bei dieser Höhe macht man dann auch fast keine Verkantungsfehler mehr. Nur ob der Verstellbereich des ZFs für die kurzen Entfernungen ausreicht ist mehr als fraglich. Mit dem richtigen ZF geht das aber bestimmt. Bitte nicht lachen, aber diese 50 cm sind ernst gemeint.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Der Fehler auf der Zielscheibe ist beim Verkanten völlig unabhängig von der Montagehöhe, sondern nur vom Winkel. Sehr schön erkennt man dies beim Gedankenexperiment eines Gewehres auf 10 m Entfernung mit ebenfalls 10 m hoher Montage. Da ist der Fehler genauso groß, wie bei einer Montagehöhe von 0,01 m.

    Was aber deutlich unterschiedlich beim Verkanten ist: Bei der höheren Montage fällt das extrem viel früher auf, noch lange bevor es zu einer Treffpunktverlagerung auf der Zielscheibe kommt.

    €: Was ich damit meine ist, je höher die Montage sitzt um so schwerer verkantet man das Gewehr und der Verkantungsfehler macht sich immer gleich bemerkbar. Wer es nicht glaubt, soll es selbst ausprobieren.

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

    Einmal editiert, zuletzt von Markus30S (21. Januar 2013 um 18:37)

  • Hallo Robert,

    pauschal lässt sich sowas schwerlich sagen.
    Aber die Montage sollte nicht zu flach ausfallen. Ich schiesse selber in KL. 5 mit einer relativ hohen Montage. Dabei schneiden sich die optische Achse des ZF und die Diaboloflugbahn erst im hinteren Distanzbereich und die Haltepunkte zwischen ca. 18 und 25m liegen innerhalb eines Dots. Mit zunehmender Distanz nimmt die Messpräzision des ZFs ab. Da sich aber dort dann der Haltepunkt nur wenig ändert, fallen Messfehler nicht so sehr ins Gewicht und die Trefferchance steigt.
    Aber da sind ja auch noch ein paar andere Faktoren.
    Die Flugbahnkurve der verwendeten Dias. Die Anpassungsmöglichkeiten des Schaftes, denn es nützt Dir keine super hohe Montage, wenn die Schaftbacke nicht in der entsprechenden Höhe sitzt, Du den Kopf nicht anlegen kannst und dadurch verspannst.
    Und irgendwann ist der Schwerpunkt des Gewehrs zu hoch und es kippelt im Anschlag schnell.
    Außerdem kriegt man Montagen ja meist nur in vorgegebenen Höhen und muss sich danach die passende aussuchen.
    Und der Geschmack zählt ja auch. Nicht jeder findet es schön, wenn das ZF hoch über dem Lauf thront.

    Grüße,
    Benedikt

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Das Problem ist ganz einfach, je höher die Montage sitzt um so leichter verkantet man das Gewehr und um so mehr macht sich der verkantungsfehler bemerkbar. Ich montier mein ZF so tief wie es nur geht, ist zwar machmal etwas unbequem in der Schussposition jedoch verkante ich so die Waffe weniger. Zudem hab ich unter dem ZF noch eine Elektronische Wasserwaage um zu sehen wie ich verkante und um das dan auszugleichen. Bei uns in Ebern haben wir eine schöne Lane, man meint man sitzt gerade und verkantet nicht, schaut man dann auf die Wasserwaage erschrickt man dann doch.

    Gruß
    Thomas

  • Moin Stealh_Runner,

    in Chairgun kann man sehr schön mit den diversen Parametern rumspielen, unter anderem auch mit der Montagehöhe, und sich entsprechende Flugbahnverortungen anzeigen lassen. Mit Meisterkugeln bei 170m/s, Montagehöhe 72mm und Einschießentfernung 24m zeigt sich dann beispielsweise, daß von etwa 10m bis 26m der mittlere Treffpunkt sich nicht mehr als 1cm ober- oder unterhalb der Visierlinie bewegt. Theoretisch jedenfalls.

    Dementsprechend habe ich dann auch die Montagehöhe für mein LGR gewählt. Der Höhenverstellbereich der Schaftbacke hat für solch hohe Montage nicht mehr gereicht, je nach Gewehr muß man dafür dann noch eine Lösung finden.

    Das mit dem Verkanten finde ich nicht problematisch, allerdings habe ich auch eine Wasserwaage in die Montage eingebaut. Bei extrem hohen Montagen wirds vermutlich irgendwann kippelig, das ist in meinem Fall aber noch kein Problem.

    Ideen werden von Meistern gemacht, Dogmen von Jüngern. Und der Buddha wird immer unterwegs erschlagen.

  • bin zwar neu in der branche aber wenns hier gerade ums verkanten geht: beim geradeaus schießen hällt man von natur aus relativ gerade aber habt ihr mal geshen wie es auschaut wenn man ca 80° nach oben hällt? macht das mal ohne wasserwaage und wenn ihr denkt so könnte es stimmen schaut euch die blase an. 100€ für jeden der auf anhieb im blei ist 8)

    bei meiner 97er hab ich ne 36mm montage und hab jetzt 1cm vom lauf zum glas.
    ich denke dies ist auch ein punkt der zu beachten ist. je tiefer, je mehr müsste ich mich zum laden quälen ;^)

    Si vis pacem para bellum

  • Hi thampfi,

    mit der Montagehöhe und dem Abstand zur Ladeluke hast Du vollkommen Recht. Den Punkt muss man natürlich auch beachten.
    Allerdings sind in Deiner Überlegung zum Verkanten ein paar Dinge nicht ganz korrekt.
    Das Verkanten beim Geradeausschiessen hängt ziemlich von der Umgebung ab. Wie Paramags schon sagte, kann es gut vorkommen, daß man in leicht schiefem Gelände steht,sitzt oder was auch immer und dies nicht richtig wahrnimmt. Dann orientiert sich dein Auge an diesem schiefen Gelände als Referenz und Du verkantest quasi automatisch.
    Dann kommen 80° Schüsse im FT nicht vor, denn dazu müssten die Ziele auch in etwa in diesem Winkel montiert werden und dann bei einem Treffer nach oben wegklappen,was aber durch die blöde Schwerkraft verhindert würde, denn 80° sind ziemlich nah an einem senkrechten Schuss dran.
    Und in diesem Winkel kannst Du das Verkanten des Gewehrs auch nicht mit der Wasserwaage messen.
    Denn die Längsachse, um die man verkantet steht dann ja auch fast vertikal und da kannst Du ein verdrehen nicht mit der Wasserwaage messen.
    Nimm Dir mal eine normale Wasserwaage und halte diese senkrecht in die Luft.
    Dann dreh sie um ihre Längsachse und beobachte dabei die Libelle. Du wirst sehen, daß Du sie drehen kannst, wie Du willst ohne, daß sich etwas tut.

    Grüße,

    Benedikt

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Erfahrungsbericht.

    Ich habe jetzt einen Abstand von 6,7cm den ich bei Chairgun eingeben kann.
    Durch die erhöhte Schaftbacke kann ich das Gewehr in jedem Anschlag super halten - auch mit dem Schwerpunkt habe ich keine Probleme.

    Ich finde Hoch gut ;)