Prellschlagdämpfung nachrüsten

Es gibt 67 Antworten in diesem Thema, welches 8.372 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. September 2012 um 13:39) ist von baumstamm.

  • ist es möglich bei einem federspanner den prellschlag zu dämpfen indem man so einen gummistopfen zwischen feder und kolben macht? hab sowas mal im internet gesehen. funktioniert sowas?

  • Stelle mal nen Fakt mit ins Thema, der mindestens dichte bei liegt:
    Das Preller-Prinzip von GAMO basiert ja wohl darauf, das das Kolbengewicht erhöht wird .der Pressschlag stärker ausfällt und somit auch der Prellschlag. Sollte man den nicht eher mit einem schwereren Diabolo kompensieren?
    Gruß iwan

  • Müsste gehen, wird aber viel Testerei.

    Ein Dia des richtigen Gewichts und der richtigen Reibung, dann federt der Kolben zwar immer noch vom Luftpolster ab, aber wenn der Druck sich danach genau richtig abbaut, dann setzt sich der Kolben vorne ganz sanft auf den Zylinderboden.

    Ob das Dias dann aber noch mit brauchbaren Werten aus dem Lauf kommt, das ist eine andere Gechichte.


    Stefan

  • Der "Gummistopfen" ist doch schon in Form der Kolbendichtung am Kolbenende vorhanden. Dieser dämpft beim Aufprall auf dem Zylinderboden etwas den Prellschlag.

  • Die Prellschlagdämpfer, die es immer wieder bei eGun gibt, werden zwischen Feder und Kolben gesteckt und erhöhen damit die Vorspannung der Feder. Dadurch kann sich bei :F:-Gewehren eventuell die Leistung erhöhen.
    Daher dürfte nur ein Büchesnmacher diese Dinger einbauen.

    Zur Wirkung: die Übertragung der Vibration der Feder zum Kolben wird gedämpft und das Gewehr macht beim Schuß etwas weniger "Boooinnnng".

    "Je mehr Regeln und Gesetze, desto mehr Diebe und Räuber." Lao Tse (6. Jh. v. Chr.)

  • Hallo,

    der einzige "Effekt", den irgendwelche Kunststoffelemente zwischen Feder und Kolben haben könnten, wäre, dass sie die hochfrequenten Schwingungen der Feder nach dem "Aufschlag" des Kolbens verringern.

    Das würde im Einzelfall die Belastung des ZF verringern...... würde...vielleicht! Wenn optimal auf jedes einzelne Gewehr abgestimmt. Nicht optimal abgestimmt, könnten die hochfrequenten Schwingungen sogar zunehmen.

    Der Prellschlag selbst kann also nur in seiner zeitlichen Auswirkung auf das System verändert werden, es gilt weiterhin E=1/2 m v². Das ist die kinetische Energie des Kolbens beim Auftreffen auf Luftposter bzw. Kompressionshülsenboden.
    Diese hängt ausschließlich von Kolbengeschwindigkeit und Kolbenmasse ab. Und diese Energie gibt der aufprallende Kolben an das System und damit an das Gewehr ab. Daran ändern irgendwelche Kunststoffteile garnichts. Hier müsste man entweder das Kolbengewicht oder die Kolbengeschwindigkeit (und damit fast immer die Hauptfeder) verringern. Natürlich ohne dass sich die E0 des Diabolo verringert.

    Das ist die hohe Kunst ;)

    Duch zusätzliche Elemente, die die Federvorspannung erhöhen, nimmt die Kolbengeschwindigkeit m Regelfall zu, damit die kinetische Energie des Kolbens und damit der Prellschlag. Markus2240 hat es bereits gesagt.

    Es gibt aber noch weitere, ernsthafte Nachteile von "Gummielementen" im Federgang. Sie verändern sich, sie verformen sich unter den extremen Bedingungen. Damit ändert sich langsam schleichend, oder auch von Schuss zu Schuss die Vo des Gewehrs und damit die Treffpunktlage.

    Ich habe das alles schon getestet. Einem ersten positiven Gefühl folgte die Ernüchterung und die Entfernung dieser Elemente aus dem Gewehr.

    Gruß
    Musashi

  • Nabend..

    kommt drauf an, was man damit schützen möchte.. Das ZF??
    Wenn ja ist vielleicht eine kompensierende Montage hilfreich?

    Der Feder einen Dämpfer in Form einer Gummi oder Schaumstoff Platte in Reihe zu montieren finde ich schon vom Ansatz her falsch.. Wie Musashi schon schrieb.

    PRKM??

    Gruß
    Steinschleuder

  • Zitat

    Original von Musashi

    Duch zusätzliche Elemente, die die Federvorspannung erhöhen, nimmt die Kolbengeschwindigkeit m Regelfall zu, damit die kinetische Energie des Kolbens und damit der Prellschlag. Markus2240 hat es bereits gesagt.

    Es gibt aber noch weitere, ernsthafte Nachteile von "Gummielementen" im Federgang. Sie verändern sich, sie verformen sich unter den extremen Bedingungen. Damit ändert sich langsam schleichend, oder auch von Schuss zu Schuss die Vo des Gewehrs und damit die Treffpunktlage.

    Ich habe das alles schon getestet. Einem ersten positiven Gefühl folgte die Ernüchterung und die Entfernung dieser Elemente aus dem Gewehr.

    Gruß
    Musashi


    Oder man baut das "Gummidämpfungselement" nicht vor die Feder, sondern direkt vor die gesamte Systemhülse. Dann gibts auch keine Nachteile mit veränderter Federvorspannung, abf.Vo etc., siehe suhler H. 312 Konstruktion. :))

  • Wie Musashi schon sagte, E=1/2mv², die Geschwindigkeit des Kolbens sollte natürlich nich verringert werden, aber des Gewicht sollte sich doch irgndwie verringern lassen, zb durch einen Kolben aus Aluminium oder einemleichten, Hochleistungs-Kunsstoff? Oder ist dieser Ansatz falsch?
    mfg

  • Der Impuls und die Energie lassen sich nicht verändern, wohl aber die auf das Gewehr wirkende Kraft beim Bremsen des Kolbens, indem der Bremsweg vergrößert wird, das ist das Prinzip von Gummidämpfungen. Aber wie Musashi schon schrieb, das fürt zu anderen negativen Effekten. Wer es Prellschlagfrei will sollte sich einen Vorkomprimierer oder eine Pressluftpuste kaufen.

  • Zitat

    Original von ralph12345
    Der Impuls und die Energie lassen sich nicht verändern, wohl aber die auf das Gewehr wirkende Kraft beim Bremsen des Kolbens, indem der Bremsweg vergrößert wird, das ist das Prinzip von Gummidämpfungen.


    Wobei das natürlich nur dann funktioniert wenn sich das Gummielement VOR der Kolbendichtung befindet ;) Dann wiederum kann das Gewehr aber praktisch keinen Druck mehr aufbauen und die Leistung würde irgendwo in's Bodenlose fallen.
    Bringt man das Ding hinten Im Kolben an um die Feder zu bedämpfen wird man kaum ein anderes Prellschlag-Verhalten haben, da der Kolben immer noch aus voller Geschwindigkeit vorne abbremst. Lediglich am Schwingunsverhalten der Feder wird sich was ändern, aber nicht zwangsläufig zum positiven. Der wuchtige Prellschlag aber bleibt.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo Leute,

    geht es primär darum den Prellschlag des Kolbens zu verringern, oder den der an der an der Schulter spürbar ist?

    ich sehe zwei einfache Möglichkeiten, einen Preller nachzurüsten:
    Entkoppeln oder Beruhigen des Systems.

    1. Feinwerkbau300s, Flak,etc. - entkoppelt
    Patentiertes Rücklaufsystem ist in vereinfachter Form leicht nachzurüsten.
    Leider nicht sehr gut fürs Zielfernrohr.
    Es müssen Vertiefungen in den Schaft gefräst werden.
    Handwerkliches Geschick vorausgesetzt.
    Dürfte bei sehr vielen Luftgewehren funktionieren.

    2. Maschienengewehr, Diana75,etc. - beruhigt
    Gegenläufiger Kolben/Masse
    Gasstrom kann wie beim Kompensator abgelenkt werden aber drückt zusätzlich eine gefederte Masse auf oder um dem Lauf entgegen der Schussrichtung zurück.
    Erfordert aber je nach Anspruch Kenntnisse an der Drehbank und genaues Arbeiten/ abstimmen der Masse.
    Der Lauf wird schön fett und das Laufgewicht erhöht.
    Kann bei ungenauer Verarbeitung die Flugbahn total verfälschen.


    Um ein brauchbares Ergebnis ohne Nachschwingen zu bekommen, müsstest du den Kompressionskolben über eine längere Strecke ausbremsen. ZB.Hydraulikdämpfer.
    Das würde immer zu einer verringerung der V0 führen. So jetzt bin ich auch wieder ruhig. :whistling:

    LG, Daniel

    Einmal editiert, zuletzt von Kanne (7. Juni 2012 um 14:47)

  • Der Kolbenanschlag selbst braucht kaum gedämpft zu werden.
    Schlägt der Kolben vorne endgültig an, so ist das Dia aus dem Lauf, da kann das LG also bocken, wie es will, es ändert nichts mehr.

    Der Aufschlag auf das Luftpolster ist allerdings relevant.
    Hier wäre ggf. eine bewegliche ZylinderKopf/Lauf-Kombination zielführend, diese weicht vor der Druckspitze gegen eine Feder zurück, ihr wichtigstes Bremselement ist aber ihre eigene Massenträgheit.

    Da die ganze Geschichte aber im Mikrosekundenbereich abläuft, sollte sich die Waffenbewegung bis zum Verlassen des Dias allerdings stark in Grenzen halten.
    Aberes entstehen Laufschwingungen, diese wären durch eine mittig Laufmontage verringerbar.
    Leider ist der Lauf bei fast allen Prellern exzentrisch (Stoßrohrverdicher und einige Neckermann- sowie Kleinst-LGs mal ausgenommen).


    Ein Problem ist bei alledem allerdings garnicht berücksichtigt, nämlich die Beschleunigung des Kolbens.
    Dadurch wird das System in deutliche Bewegung nach hinten versetzt, bevor sich das Dia auch nur bewegt hat.
    Und genau das ist das Hauptproblem bei allen Prellern.
    Und es ist nur auf drei Weisen zu lösen:
    Systemrücklauf (FWB)
    Doppelkolben mit mechanischer Verbindung (Diana)
    Doppelkolben mit freiem Gegenkolben (Anschütz 250)

    Im Endeffekt wäre die sinnvollste Version ein Rücklaufsystem mit zentrischem Lauf, wenn man keine komplexen Mechaniken verwenden will/kann.
    Keine Waffenbewegung durch Kolbenbeschleunigung, minimerte Laufschwingungen durch axial in Impulsrichtung liegenden Lauf.


    Stefan

  • Klar, besser hätte man es nicht ausdrücken können. Selbst die Verdrehung der Feder und sogar der gezogene Lauf wirken sich (nachteilig) aus.
    Man kann nur das Bestmögliche rausholen.
    Ich denke, wichtig ist hier eine Lösung, die nicht soweit in das System eingreift, dass die Betriebserlaubniss erlischt.
    Der Lauf wird sich bei einem Knicker nicht nachträglich zentrieren lassen.
    Auch ein selbstgebautes innenliegendes gegenläufiges Kolbensystem wird die Waffe illegal machen.
    Einfach ist gut.
    Aber nix ist schlimmer als ein billiger Knicker mit feedback bis in die Hüfte. 8|
    Mein Hämmerli Firefox ist da ein Paradebeispiel.
    Obwohl ich da schon eine spürbare Verbesserung durch ein schweres Laufgewicht erziehlt habe.
    Trotzdem schieße ich fast nur noch mein Feinwerkbau.

    3 Mal editiert, zuletzt von Kanne (7. Juni 2012 um 15:57)


  • Schlägt der Kolben vorne endgültig an, so ist das Dia aus dem Lauf, da kann das LG also bocken, wie es will, es ändert nichts mehr.

    Naja, es ärgert immer noch das Zielfernrohr. Und auch nicht jedes Luftgewehr hat ein Luftpolster welches den Kolben nicht anschlagen lässt.

    Grüße Dampf

  • Prellschlagfeste ZFs gibt es, daher war mir das jetzt nicht so wichtig.

    Und LGs, in denen sich bei der Verdichtung kein federndes Luftpolster kurz aufbaut, finden sich eher bei den Rundkugel-Stoßrohrmodellen oder den kleinen Glattlauf-Spielzeuggewehren.
    Und bei denen halte ich eine präzisionsverbessernde Dämpfung eher für nicht erforderlich.

    Wenn es aber sowas auch im präzisen LG-Bereich gibt, ok!


    Stefan

  • Wenn es aber sowas auch im präzisen LG-Bereich gibt, ok!

    Letzt kommt es darauf an, was Du unter präzise verstehst :^)

    Wo es wirklich auffällt, sind die "starken" LG's , nein, nicht die mit dem Loch im Kolben , da erklärt es sich von selbst 8)

    Grüße Dampf

  • Hallo Stefan,
    hätte damit nicht anfangen sollen ;^)
    Ich möchte nur pauschal antworten, da ich mich ja beruflich damit befasse. Und somit etwas leicht falsch oder negativ aufgefasst werden kann. Oder mir Befangenheit oder auch Vorsatz vorgeworfen wird.
    Pauschal kann man aber sagen, dass ab einer gewissen Leistungsklasse der Losbrechwiderstand des Diabolos einfach verpufft. Oder aber bei schlecht dimensonierten (Kopien), die Dimensionen der einzelnen Bauteile es ebenfalls nicht erlauben, dass das erwünschte Luftpolster (Airbag) seinen Dienst tut.

    Grüße
    Dampf