Haenel - Gemeinschaft

Es gibt 24.586 Antworten in diesem Thema, welches 3.530.250 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. April 2024 um 23:25) ist von edwin2.

  • das Bierdeckel Thema sollten wir auch beerdigen. Wenn sich der Anspruch auf ein präzises Schussbild auf das
    umschubsen von Bierdeckeln in der Entfernung X reduziert, könnte ich auch eine Zwille nehmen.
    Mein 284er habe ich heute beim BM vor Ort zum Check und Kostenvoranschlag abgegeben.
    Ich komm da selbst nicht weiter.

    der Weg ist das Ziel!

    Haenel 312 / 312 ZF / 311 / 311.2 / 310-4 / 303-3 / 303-8 / III-60 / III-284 / 49a / III-56 / 303-4/ 303-5

  • Na da habe ich ja was angerichtet mit der 284er Präzisionsdiskussion. Eigentlich geht es mir aber gar nicht um die Präzision, also die Wiederholbarkeit bei gleichen Bedingungen, da sind alle Haenel ausreichend für ihr Einsatzgebiet.

    Mein Problem ist, das alle meine 284er im Verstellbereich der Kimme nicht ins Ziel kommen.
    Habe jetzt die Manschetten in Waschbenzin ausgewaschen und dann mit nur drei Tropfen Motoröl außen benetzt und beim Einbau ebenfalls nur außen mit MoS2 bestrichen. Damit ist schon mal das Dieseln weg.

    Dann habe ich mit verschiedenen Federn getestet, Laufdichtung natürlich auch gemacht, und mit steigender Federhärte haben die weniger Tiefschuss.
    Mit ca. 1 cm gesetzter Feder landet das Blei unten auf der Scheibe, trotz noch ordentlichem Druck
    Mit neuer JSWC F Feder passt es, allerdings bei Kimme ganz hoch
    Und mit noch etwas härter, schießt es Fleck auf 6m bei Kimme unten.

    Alles natürlich wegen der kleinen Testmenge nicht repräsentativ.

    Es ist also die Frage in welcher Entfernung sich Visierlinie und Geschossbahn treffen (müssten sich zwei mal kreuzen) und welche v0 ich habe.

    Letzteres kann ich nicht messen, die Eindringtiefe in Fichtenholz und die Deformation der Diabolo im Scheibenkasten sagen mir aber, dass die v0 bei allen ziemlich hoch ist.

    Für die Ballistik sind aufwändigere Tests nötig, es sei denn jemand von Euch weiß etwas oder hat eine Idee. Dann immer her damit.

    Korne runterfeilen finde ich nicht so prickelnd, weil sich das schlecht wieder drauffeilen lässt.

    Man sollte stets daran denken, dass man Freiheit nicht automatisch bekommt, sondern sie sich jeden Tag erkämpfen muss.

  • Nein
    Du hast da nichts angerichtet sondern angeschoben!
    Dazu ist ja diese Gemeinschaft da, damit nicht jeder in seinem Kämmerlein vor sich hindöst und murkelt.
    Es kann sicher durch diesen Austausch nicht jedes Problem beseitigt werden, aber oft reicht ein Gedankenanstoß oder der Verweis auf zurückliegende Beiträge, wo ausführliche Abhandlungen alles schon mal beschrieben haben.
    Grüsse Frank

  • ich habe kein Handbuch vom Haenel aber ich erkläre mir die Kimmeneinstellung so.
    Auf meinem Kimmenblatt befindet sich eine Prägung für 10m. Wenn ich den Kornschieber da drauf setzte,
    bin ich eigentlich in der Mitte der 7 Rasten. Ich vermute, so ist es von Haenel auf 10m gedacht und man hat dann je 3 Kerben für höher oder tiefer. Wäre ja sinnvoll. Am Korn würde ich nicht rumfeilen, eher eins suchen mit passender Höhe
    für deine Zwecke. Oder ein Kimenblatt einfach passend verbiegen. gibt es ja neu im die 15 Euronen ohne Seitenverstellung.

    der Weg ist das Ziel!

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  • ich habe kein Handbuch vom Haenel aber ich erkläre mir die Kimmeneinstellung so.

    Da brauchste kein Handbuch. Schiebekimmen sind doch nicht schwer zu verstehen.

    Nach vorne schieben = Treffpunktlage nach oben bringen - und umgekehrt. Solange experimentell verstellen, bis es passt.

    Wenn es am Ende des Verstellbereiches nicht passt, muss ein anderes Korn her.

    If G is the number of guns you currently own and N the number of guns you desire, then: N = G + 1

  • die Verstellung ist mir schon klar, was ich ausdrücken wollte ist, das im Idealfall auf die Entfernung von 10m
    der Kimmenschieber ca. in der Mitte der Rasten sitzen sollte und Trefferbild dazu passen sollte. Nur so hat man
    dann die Möglichkeiten der Verstellung bei kürzerer oder längerer Distanz nach vorn und hinten.
    Bringt ja nix, wenn ich bei 10 m schon vorn in der letzten Raste bin und für größere Entfernung gar
    keinen Spielraum für eine höhere Einstellung mehr habe.

    der Weg ist das Ziel!

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  • So, jetzt Kimme dezent einen halben mm nach oben gebogen und Korn einen reichlichen mm gekürzt (ist vom Schaft abgesehen das weichste Materiel am Gewehr) und schon schießt es Fleck auf 5,5 Meter mit Kimmeneinstellung dritte Raste. Bleibt so.

    Man sollte stets daran denken, dass man Freiheit nicht automatisch bekommt, sondern sie sich jeden Tag erkämpfen muss.

  • Jetzt mal was Erfreuliches, ich habe ein vollständiges und bis auf die Schaftlackierung originales 3.102 ergattert, das schönste 310er mit Abstand, und gleich mal revisioniert.


    Dabei sind zwei Dinge aufgefallen,
    1. die Federanlage ist aus Stahl, 26mm System (für die Johann‘sche Statistik)
    2. es war eine neuwertige Feder vom 49a verbaut.

    Bisschen Restaurationsaufwand gibt es natürlich auch, die Ecke von der Hebelgasse fehlt, der Schaft ist mit klebrigem Klarlack überzogen und die Brünierung ist sehr abgegriffen, aber ohne Rost.

    Meine 49a, die ich In Beitrag 18.529 vorgestellt hatte, war mit einer Manschette aus Köthen ausgestattet, einer 28mm Manschette, die angeblich für ein 25mm System passen sollte, mit abschleifen. Ging trotz schleifen sauschwer, nicht wirklich funktionell.

    ergo: neue 310er Feder und Köthen-Manschette aus dem 49a in das 3.102 und im Gegenzug die 49a Feder und meine Eigenbaumanschette aus dem Intel-Kühler ins 49a. (19.049)


    Resultat, beide schießen sehr genau und lassen sich schön geschmeidig spannen. So muss das.

    Die 49a Feder hatte übrigens statt 2,2mm, wie mein 1953er, 2,3mm Drahtdurchmesser, Nachbau oder spätere Produktion?


    Eigentlich sollte eine gebrauchte 310er Feder ins 49a, wie von Verodog präferiert, aber war eben keine drin im 3.102. Falls noch jemand eine gerade, gebrauchte liegen hat und abgeben möchte, darf mir gern eine PN schicken.

    Man sollte stets daran denken, dass man Freiheit nicht automatisch bekommt, sondern sie sich jeden Tag erkämpfen muss.

    2 Mal editiert, zuletzt von sqirry (30. Juli 2020 um 17:10)

  • Dabei sind zwei Dinge aufgefallen,
    1. die Federanlage ist aus Stahl, 26mm System (für die Johann‘sche Statistik)
    2. es war eine neuwertige Feder vom 49a verbaut.

    Du hast Recht, das Haenel 3.102 ist das schönste und beste 310er. Damit sind all die anderen 310er jetzt nicht schlechter, aber je jünger die 310er Modelle werden, umsomehr wurde eingespart.

    Zu 1.) Nicht ungewöhnlich, da das 3.102 als Übergangsmodell zwischen 49a und 310 gilt. Die ersten 3.102er hatten auch den Produktionszeitraum in den Anlegeschaftteil gestempelt. Und so manch frühes Modell hat den gerippten Sicherungsschieber.

    Zu 2.) Das verwundert mich ein wenig, denn z.B. bei einem 310-9 kann man wohl eine 49a Feder einbauen, aber es lässt sich wegen der Überlänge nicht mehr bis zum Einrasten spannen.
    Aber wenn Du es sagst und so vermessen hast, glaube ich Dir das. Bei unseren Haenel Lieblingen gibt es nichts, was es nicht gibt. ;)

    Knickst Du noch, oder repetierst Du schon? (© Nosferatu2008)

    Einmal editiert, zuletzt von Rifleman (30. Juli 2020 um 21:02)

  • Das ist keine Maserung, sondern Schichtholz, also aus gleichsinnig verleimten Holzplatten entstanden. Sieht trotzdem schick aus. ^^

    If G is the number of guns you currently own and N the number of guns you desire, then: N = G + 1

  • so, mein 284er ist wieder bei mir, ich weis jetzt, was ich alles brauche, die Leiche kann gerettet werden und nun hat JSWC 3 Wochen Urlaub. Gibt es alternativen?

    der Weg ist das Ziel!

    Haenel 312 / 312 ZF / 311 / 311.2 / 310-4 / 303-3 / 303-8 / III-60 / III-284 / 49a / III-56 / 303-4/ 303-5

  • blöd, hab bald Urlaub und hätte viel Zeit. Alles aus einer Hand ist mir aber lieber, warte dann halt und kaufe bei JSWC.
    Ich kann ja wenigsten schon mal den Schaft aufarbeiten. Hatte ich sonst nicht gemacht, wenn der BM einen Totenschein ausgestellt hätte.

    der Weg ist das Ziel!

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  • sehr spärliches Sortiment bei denen , nix von dem dabei was ich brauch. JSWC ist wohl nicht zu ersetzen.

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  • JSWC ist wohl nicht zu ersetzen.

    Genau so ist es. Deshalb sollte man den Jungs dort, mal eine "Auszeit" gönnen. Es ist schon eine irre Arbeit das Sortiment halbwegs aufrecht zu erhalten. Sei es durch Originalteilbeschaffung wenn noch irgendwie möglich, oder durch Neufertigung von Ersatzteilen. Ein Kindergeburtstag ist es sicher nicht.

    Knickst Du noch, oder repetierst Du schon? (© Nosferatu2008)

    Einmal editiert, zuletzt von Rifleman (30. Juli 2020 um 22:51)

  • ich möchte jetzt nicht auf festgestellte Krankheiten meines 284er eingehen, aber mal mein Bauchgefühl beschreiben, das ich hatte als ich zum ersten mal in meinem Leben gestern den Laden eines Büchsenmachers betrat, um mir Rat zu holen.

    *räusper*

    also ich da rein, von draußen schon hochwertige Schaufensterauslagen diverser richtiger Waffen, auch alte Prunkstücke und High End Zieloptiken hinter fetten Gittern. Drinnen sehr schöne edle Vitrinen mit Waffen und Preisschildern bis in den fünfstelligen Bereich. Nur ein Kunde drin in Försteruniform, dem irgendeine doppelläufige Flinte repariert übergeben wurde. Die Verkäufer erklärte im einige Sachen, von denen ich null Ahnung hab.

    Ich suchte den Raum ab, ob ich irgendwo etwas sehe, wie Luftgewehre, Punktkugeln oder Diabolos. Da war aber nix.
    Da stand ich nun mit meinem 284er, das ich in einem billigen Alukoffer von vidaXL verstaut hatte, weil ich es nur so verschlossen in meinem Auto transportieren darf, kam mir vor wie Schell Lusche beim Skat oder jemand, der mit einem rostigen Damenfahrrad bei Mercedes anhält und fragen will, ob sie mal den Luftdruck der Reifen prüfen könnten.

    Ehrlich gesagt war ich kurz davor, die Flucht zu ergreifen und wollte mich schon in Richtung Ausgang begeben
    und die Aktion abbrechen. Kommt da aber genau in dem Moment ein zweiter Angestellter und fragt mich, was er für mich tun kann. Ich......................ähm, vermutlich bin ich bei ihnen nicht richtig, ich habe ein Problem mit einem Luftgewehr..........................

    Meine Ohren waren sicher knallrot, so mein Gefühl, als ich den Koffer aufmachte. Der schaut da rein und sagt.......
    oh schön, ein altes Haenel, hatten wir schon lange nicht hier, was hat es denn?
    Falls ihr gestern gegen 16 Uhr eine Erschütterung gespürt habt, dann war das ein Stein, der von meiner Seele fiel.
    Also, keine Angst vorm Büchsenmacher, das sind auch nur Menschen und sogar sehr nette.

    der Weg ist das Ziel!

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    2 Mal editiert, zuletzt von plasma1210 (30. Juli 2020 um 23:09)

  • und dann waren sie auch noch sehr fair und haben mir heute bei Abholung alle Fehler aufgezeigt, die das Teil hat und
    wie ich es selbst reparieren kann, sie haben Aufgrund fehlender Nachfrage keine Teile dafür am Lager und eine Instandsetzung in ihrer Firma wäre natürlich machbar aber kostet halt. Und da wir ja einen netten Smalltalk hatten
    über andere Modelle, die ich noch besitze und aufarbeiten möchte, meinten sie, ich schaff das allein und kann gerne
    vorbei kommen, wenn ich noch Rat brauche. Mein 284er gaben sie mir allerdings zerlegt in Einzelteilen zurück.

    Komplett hätten sie mir es nicht wieder aushändigen dürfen. Kernproblem waren eigentlich die vorderen Schaftschrauben, ich hatte sie ja auf Festsitz kontrolliert, sie waren auch echt fest, allerdings im Gewinde der Hülse festgerottet und übten keinen Zug zwischen Schaft und System aus. Da war Spiel. Eine Schraube starb bei ihnen, weil der Kopf abriss, sie haben aber die Reste entfernt und das Gewinde in der Hülse nach geschnitten. Denn Schaft von der Hülse getrennt haben sie eigentlich, weil sie beim Schusstest Werte zwischen 18 bis 19,5 Joul gemessen haben, um nach der Feder zu schauen. Diese nannten sie dann einen alten Bekannten. 215 mm 3,8 mm Drahtdurchmesser und 21 Windungen matt verchromt. Stammt angeblich aus einem tschechischen JAWA Moped
    und ist bekannt. Tschechien ist bei uns gleich um die Ecke. Die Feder legten sie mir dazu, besitzen darf ich sie ja. Hab sie ihnen aber zum verschrotten da gelassen, was sie sehr löblich nannten. Bezahlt hab ich schlappe 25 € für die ganze Arbeit. Wir haben auch über meine Federn gesprochen, die ich mir fertigen lassen kann, ich kann gerne vorbei kommen für einen kleinen Obulus messen sie mir die Schussleistung mit meinen Federn. Muss mir also selbst keinen Chrony kaufen.

    der Weg ist das Ziel!

    Haenel 312 / 312 ZF / 311 / 311.2 / 310-4 / 303-3 / 303-8 / III-60 / III-284 / 49a / III-56 / 303-4/ 303-5

  • schöne lange Geschichte.

    Ich frage mich nur, wieso ein Büchsenmacher feststellen mußte, das sich das System nicht auschäften ließ :?:

    Bei all den beschriebenen Problemchen mit diesem III-284 (schießt immer wieder sonstwohin)
    wäre doch Fehlerssuchvariante Nr.1 gewesen, sich mal die Innereien des Teils anzusehen.
    Zumal es hier ja auch lange um Anfertigung exakter Federn ging.
    Auch diverse Beiträge (z.B. von Verodog) beschreiben die Zusammenhänge von Schußstreuungen und unpassender Feder - das gilt nicht nur für das 310.
    Auch "Vorgänger-Erb-Reste" wie Nägel, Stahlkugeln ü.ä. und die dadurch beschädigte Lederkolbendichtung kann zu variierendem Kompressionsverhalten führen und damit zu wanderndem Schußbild.

    Aber ein Gutes hatte die Sache ja dann doch:

    Glückwunsch zu so einem BüMa um die Ecke :thumbup:

    Frank