Prochrono digital

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 2.855 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. März 2004 um 21:43) ist von reini.

  • Hallo alle miteinander!!!
    Nachdem ich nun schon einige Jahre sporadisch dieses Forum besuche und immer mal nützliche Informationen abfassen kann möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben.
    Ich hab mir letztens ein "Prochrono digital" Geschwindigkeitsmessgerät zugelegt. Zu besichtigen z.B. im aktuellen Kettner-Katalog. Das ist wohl ähnlich aufgebaut wie das CE-2 im Frankonia-Katalog, also mit einem großen Durchschussbereich der von zwei Metall-Stangen und einem weißen Plastik-Streifen gebildet wird. Die Messung erfolgt mit 2 Photodioden, die in einem Abstand von einem Fuss praktisch den Schatten des Geschosses vor dem Plastik-Streifen registrieren. Die Messung erfolgt entweder in fps oder m/s, was man aber beim einschalten auswählen muss. Der Messbereich reicht von 56-7000 fps, also ca. 17-2100 m/s, jeweils ohne das Stellen nach dem Komma angezeigt werden. Das ist so ziemlich das gesamte Spektrum was für Zivilisten eine Rolle spielen könnte. Wie schon in anderen Threads bemerkt wurde, haben diese Messgeräte im Gegensatz zu den Combros das Problem mit der Beleuchtung. Ich hab nun festgestellt, dass die einfache Deckenbeleuchtung im Zimmer nicht ausreicht. Hängt man jedoch jeweils eine 60 Watt Birne über jeden der Streifen (Stehlampe...) funktioniert es auch Indoor einwandfrei. Mit Tageslicht kommt es problemlos zurecht.
    Wie das Wörtchen "digital" schon andeutet, zeigt es nicht nur die jeweils gemessene Geschossgeschwindigkeit an. Es kann in 9 "String" jeweils bis zu 99 Messwerte aufzeichnen, die auch nach dem aus- und einschalten noch vorhanden sind. Als Auswertung gibt es dann für jeden String den Durchschnitt, Maximum, Minimum, maximale Differenz und Standardabweichung an. Dabei erscheint mir natürlich neben dem Durchschnittswert die Standardabweichung am nützlichsten, da man damit Ballistikprogramme wie z.B. Chairgun (Fehlertoleranz) füttern kann ohne selbst mühselig die Statistik bemühen zu müssen.
    Ich möchte es jetzt nochmal kurz mit dem Combro vergleichen.

    Beleuchtung: Vorteil Combro, da es eine aktive Beleuchtung hat. Das ist beim Prochrono aber nicht sehr kritisch, da es draussen problemlos und innen mit Glühlampenbeleuchtung einwandfrei funktioniert.

    Messbereich: Vorteil Prochrono. Das Combro ist eben für Luftgewehre konzipiert.

    Durchschussbereich: Vorteil Prochrono. Schnelles Messen möglich, ohne irgendwas an einer Waffe installieren zu müssen. Mit dem Combro können nur Luftdruckwaffen mit einer runden Laufmündung gemessen werden. Das Prochrono misst alle Geschosse die durchpassen (Katapult, Armbrust, Grosskaliberwaffen, etc..), unabhängig von der Waffe die sie abgefeuert haben. In dem großen Durchschussbereich liegt natürlich auch der Vorteil die Geschossgeschwindigkeit auf größere Entfernungen zu bestimmen, also die Projektileigenschaften zu bestimmen.

    Messgenauigkeit: Beim Prochrono stellt sich da nur die Frage ob die Ebenen, die von den Photodioden "beobachtet" werden parallel sind oder nicht. Falls nicht, hängt die gemessene Geschossgeschwindigkeit von der Höhe der Geschossflugbahn über den Dioden ab. Das kann ich nun leider nicht überprüfen und hoffe das der Hersteller gut justiert hat.
    Bei dem Combro sehe ich ein grundsätzliches Problem in der Verbindung zur Waffe. Da sich die Waffe beim Schuss bewegt (Luftgewehre und Feuerwaffen) bewegt sich der Combro natürlich mit. Je nachdem ob Rückstoß oder Prellschlag nach hinten oder nach vorn. Den Messwert, müsste man nun um die Eigengeschwindigkeit des Combro korrigieren, die man aber nicht kennt. Desweiteren gab es schon in einem Thread Beiträge zu Messwertunterschieden verschiedener Combros an einer Waffe.

    Insgesamt ist mir die Entscheidung zwischen diesen beiden Geräten ziemlich leicht gefallen, da ich nicht nur Geschosse ausLuftgewehren messen möchte. Im übrigen soll das kein einfaches "Pro"-Prochrono und "Contra"-Combro Posting sein. Den Preis habe ich ja auch aussen vor gelassen. Aber man sollte sich vor dem Kauf schon ein paar Gedanken machen, welche Mess-Möglichkeiten das jeweilige Gerät bietet. So, jetzt bin ich mal gespannt auf eure Meinungen. ???

    Dude


    P.S. Für die Leipziger Field Target OG. War auch am 28.02. mit dem Haenel 303-Super da und komme am 13.03. auch wieder. Natürlich mit dem Prochrono.

  • ... aus den gleichen Gründen (verschiedene Waffen testen etc.) habe ich mir mein Chrony zugelegt. Das Problem Beleuchtung in geschlossenen Räumen habe ich durch den Aufstatz (siehe Bild gelöst).

    Mit ein Grund für die Kaufentscheidung war auch, daß damit nicht nur die Vo gemessen werden kann (wenn man nicht aus Versehen das Gerät trifft ... *lol* :crazy2: :nuts:)

  • Ich seh schon, alle haben die gleichen Probleme. Ich habe
    mein Chrony unter einer Schreibtischlampe stehen oder
    nutze es bei Tageslicht. Tageslicht ist aber eine relative Sache.
    An trüben Tagen reicht das Licht nicht immer aus. Ich brauch
    das Teil aber, da ich Wiederlader bin und nicht nur mit Luft
    schieße.
    Das Combro möchte ich aber auch nicht missen.
    Es ist immer dabei und man kann schnell eine Messung im
    "Einsatz" vornehmen. Ich würde sagen, dass es in jeder
    FT -Tasche sein sollte. Für mich wirklich unverzichtbar.

  • Zitat

    Original von Pellet
    Das Combro möchte ich aber auch nicht missen.
    Es ist immer dabei und man kann schnell eine Messung im
    "Einsatz" vornehmen. Ich würde sagen, dass es in jeder
    FT -Tasche sein sollte. Für mich wirklich unverzichtbar.

    ...wenn man denn nur eins bekommen könnte...!

    Gruß,

    Reinhard

    Zwei Dinge sind unendlich: das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum ist das noch nicht ganz sicher.
    (Albert Einstein)

    Einmal editiert, zuletzt von reini (8. März 2004 um 21:44)