Jagdschein? Nun aber schnell!

Es gibt 210 Antworten in diesem Thema, welches 22.528 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. April 2021 um 20:27) ist von Vanguard.

  • Die Begründung ist einleuchtend. Man wird zur Jagd eingeladen und bekommt eine fremde Waffe in die Hand.

    Wenn da mit "fremder" Waffe eine unbekannte Waffe gemeint ist, finde ich das sehr bedenklich.
    Jetzt ohne eigenes Kontrollschiessen auf lebende Tiere an zu legen kann echt fahrlässig sein.

    aber jagdlich wird Trap z.B. aus der Erwartungshaltung heraus geschossen

    ebenso Skeet, Rollhase und laufender Keiler (NRW)

    Insgesamt bin ich auch der Meinung wie Floppyk, wer sich nicht wirklich für Jagd interessiert, sollte sich den Aufwand nicht antun.

    Diese Ansicht vertrete ich allerdings auch.
    Ebenso sehr viele der Prüfer.

  • Hallo,

    @shooter45

    ich wollte dir keinesfalls die Anmeldung zum Jagdschein ausreden. Meine Absicht war nur dich auf Fallstricke vor zu bereiten.

    Zu dem Punkt fremde Waffe bei einer Einladung zur Jagd:
    Meine Worte von weiter ober waren die zitierten Worte meines Ausbilders und des Prüfers bei meiner eigenen Jagdprüfung. Ich würde niemals eine fremde Waffe auf dem Ansitz ein Stück Wild ansprechen. Meine Jägerprüfung ist schon einige Jahre her und die Erfahrung mit diversen Waffen ist inzwischen enorm. Es bleibt bei einer fremden Waffe immer eine Unwägbarkeit, die ich nicht vollkommen kenne. Bei einem 98er System kann es nur am Abzug liegen, der entsprechend sehr kurz eingestellt ist, wenn kein Stecher vorhanden ist. Selbst dieser Umstand führt zu einer Unsicherheit. Wenn ich eine fremde Waffe mit drei Schüssen auf eine Scheibe geschossen habe, dann weiss ich wie die Waffe geht, dann ist mir das Teil nicht mehr fremd. Bei einer mehrläufigen Waffe gibt es noch mehr Variablen, die ich vorher, also auf dem Stand, erfahren und kennen muss.

    Zu dem Punkt Fehlverhalten auf dem Schießstand:
    Es gibt wenige Fehler, die man auf dem Stand nicht machen darf, sonst darf man einpacken. Eine geladene Waffe ablegen oder mit der Waffe umdrehen und eventuell herumfuchteln gehört mit Sicherheit dazu. Ein korrektes Verhalten lernt sowohl der Sportschütze als auch Jäger.

    Zu dem Punkt Anschlagsart:
    Man kann und sollte die diversen Anschlagsarten trocken also ohne Schussabgabe üben. Bei der Erwartungshaltung muss die Waffe zuerst in die Schulter eingesetzt werden und erst dann vorne hoch genommen werden. Diesen Vorgang muss man trocken üben, bis er sitzt.


    Gruß Viper

    Einmal editiert, zuletzt von Viper1497 (21. Dezember 2020 um 10:51)

  • Hallo Viper,

    man kann aus deinem Text leider nicht ersehen, wer die Person ist, die du nicht abschrecken wolltest.
    Ansonsten gehen wir ja im Bezug auf fremde Waffen auch konform.
    An den Aussagen deines Ausbilders erkennt man aber, wie ich finde, ein Problem bei der Jagdausbildung in Deutschland.
    Das Ausbilderamt ist Ehrenamt und es gibt keine einheitliche Qualfikationsregelung hierzu.
    Das macht sich manchmal in solchen Aussagen und gerade auch in der Schiessausbildung bemerkbar.
    Die meisten Ausbilder, die ich kenne, sind gut in ihrem Fach.
    Aber ab und an gibt es doch ein paar mit etwas zuviel Halbwissen oder zweifelhaften Meinungen.

    Und deine Technik des Anschlagens aus der Erwartungshaltung habe ich so noch nie gehört, obwohl ich mich schon viel damit beschäftigt habe.
    Mir sind zwei Anschlagstechniken bekannt.
    Parallelanschlag, bei dem die Waffe aus der Ruheposition parallel nach oben in den Anschlag gebracht wird.
    Und Pivotanschlag, bei dem die Waffe mit der Mündung schon in der späteren Höhe ist und zum Anschlagen nur der Hinterschaft angehoben wird, wobei die Mündung ein imaginäres Lager bildet, um das sich die Waffe hinten nach oben in die Schulter dreht.
    Ansonsten ist viel zuviel Bewegung in der Waffe und man verliert viel Zeit. Das ergibt einen hektischen Ablauf.

    Aber Trockentraining zuhause ist gut!
    Gerade jetzt, wo man eh zuhause ist und nicht auf den Stand kommt.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • 500€ für den Dreijahresjagdschein? In welchem Bundesland denn? Ich habe jetzt nicht alle durchgeschaut, aber laut jagderleben.de ist man mit maximal 200€ dabei.

    Beim Thema Waffenhandhabung würde ich mir auch wenig Sorgen machen. Sportschützen wissen bereits wo das böse Ende der Waffe ist(*) und die Bedienung des Doppelgreenerquerbockstecherdingens kann man -- wie die anderen Teilnehmer auch -- so erlernen, dass es für die Prüfung reicht. Ich persönlich sehe mich noch nicht mit einem Drilling auf der Pirsch, lasse mich aber gerne eines besseren überzeugen.

    (*) Ich habe auch reichlich leidliche Erfahrungen mit Jägern auf dem Stand. Leider. Ich hoffe ich muss in der Schulung in keine Mündung gucken.


    Saarland. Gebühren der Behörde. Haftpflichtversicherung und Beitrag LJV sind knapp 500€

  • Hallo,

    ich bin seit vielen Jahren Jäger, Sportschütze für Skeet und Trap, Sportschütze für statische Disziplinen etc..

    Bezüglich der Anschlagsart stellte ich fest, dass die Jungjäger den Druck fürchten, den eine 30-06 S erzeugt. Insofern bringe ich den Schützen bei zuerst die Waffe in die Schulter richtig ein zu setzen. Wenn dieser Punkt nicht korrekt ist, federt der Rückschlag zurück und die Erfahrung kann „verschieden“ sein. Wenn ich mit einer Büchse dynamisch anschlage, muss alles stimmen.

    Gruß Viper

  • Ja, du hast Recht in dem Punkt, dass ein guter Anschlag wichtig ist, damit es nicht unangenehm wird.
    Dagegen lässt sich am einfachsten etwas machen, wenn die Waffe dem Schützen passt und er eine saubere effiziente Technik lernt, die Zeit spart.
    Und das vermitteln den nötigen Ruhe beim Anschlag ist wichtig.
    Dann muss die Bewegung möglichst oft sauber wiederholt werden, um das Muskelgedächtnis zu programmieren und das Körpergefühl für den richtigen Sitz der Waffe zu festigen.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Saarland. Gebühren der Behörde. Haftpflichtversicherung und Beitrag LJV sind knapp 500€

    Da komme ich hier in NRW etwas günstiger weg...

    • Haftpflicht 100,-€ / Jahr
    • Gebühr UJB 20,-€ / Jahr
    • Hegering 90,-€ / Jahr
    • Jagdabgabe 50,-€ / Jahr
    • gesamt: ca. 260,-€ / Jahr

    hab' ich etwas vergessen?

    Pivotanschlag, bei dem die Waffe mit der Mündung schon in der späteren Höhe ist und zum Anschlagen nur der Hinterschaft angehoben wird, wobei die Mündung ein imaginäres Lager bildet

    ...wird allgemein als recht zeitsparend und angenehm empfunden.

    Ich persönlich bin meinen Schießlehrern auch recht dankbar das sie immer auch auf die Kleidung geachtet haben.
    Nicht jede Schaftkappe harmoniert mit jedem Stoffgewebe und weniger ist dabei immer deutlich mehr. ;)

  • LBG = Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft ?
    Nein, das bezieht sich doch nur auf den Jagdbetrieb des Pächters.
    So lange man da keine Flächen im JS eingetragen hat ist man auch nicht Veranlagt, oder?

  • LBG = Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft ?
    Nein, das bezieht sich doch nur auf den Jagdbetrieb des Pächters.
    So lange man da keine Flächen im JS eingetragen hat ist man auch nicht Veranlagt, oder?


    Hallo,

    stimmt.

    Du meintest also nur ein Lösen den Jagdscheines ohne eine Jagd selbst zu pachten.

    Die LBG oder SVLFG (neu) Veranlagung wird für die Fläche [ha] erhoben.

    Gruß Viper

  • Da komme ich hier in NRW etwas günstiger weg...

    • Haftpflicht 100,-€ / Jahr
    • Gebühr UJB 20,-€ / Jahr
    • Hegering 90,-€ / Jahr
    • Jagdabgabe 50,-€ / Jahr
    • gesamt: ca. 260,-€ / Jahr

    hab' ich etwas vergessen?


    ...wird allgemein als recht zeitsparend und angenehm empfunden.
    Ich persönlich bin meinen Schießlehrern auch recht dankbar das sie immer auch auf die Kleidung geachtet haben.
    Nicht jede Schaftkappe harmoniert mit jedem Stoffgewebe und weniger ist dabei immer deutlich mehr. ;)

    Die Preise sie ich genannt habe , gelten hier für den 3-jahres Jagdschein . Nicht pro Jahr

  • LBG = Landwirtschaftliche Berufsgenossenschaft ?
    Nein, das bezieht sich doch nur auf den Jagdbetrieb des Pächters.
    So lange man da keine Flächen im JS eingetragen hat ist man auch nicht Veranlagt, oder?


    Hallo,

    wie erhältst du eine Jagderlaubnis, mittels eines Begehungsscheines?

    Eine Unfallversicherung besteht dann zu deinen Gunsten aber nicht.
    Ob die LBG einen Begehungsscheininhaber absichern kann, müsste ich abklären.

    "So lange man da keine Flächen im JS eingetragen hat ist man auch nicht Veranlagt, oder?"

    So stimmt das nicht. Die Kreisverwaltung als Untere Jagdbehörde meldet den Jagdpächter samt Fläche an die LBG.
    Dann kommt ein Bescheid von der LBG bzw. SVLFG.

    Gruß Viper

  • Ich kann mich natürlich irren,
    aber nur entgeldliche Jagderlaubnisse müssen im JS eingetragen werden.
    Unentgeldliche nicht. Schriftform ist auch nicht vorgeschrieben aber empfohlen.
    Jagdhelfer sind beitragsfrei mitversichert.
    Dennoch sollte man hier auf eine private Unfallversicherung achten.

  • Hallo,

    als Jagdpächter bist du Pflichtmitglied in der LBG.

    Wie es bei Erlaubnisscheininhabern ist, müsste ich nachsehen.
    Bist du versichert, wenn du dir bei der Jagd das Bein brichst?
    Schreibe mir bitte nicht, dass die Krankenversicherung dafür aufkommen muss.

    Ich tendiere dazu, dass ein Begehungsscheininhaber der LBG gemeldet werden muss und für ihn Kosten zu zahlen sind.

    Gruß Viper

  • Begehungsscheininhaber haben mit der BG des JAB nichts zu tun. Sind dort nicht versichert. Nur helfende Familienangehörige. Du bist nur über deine Krankenversicherung versichert, wenn du keine private Unfallversicherung hast, die diese Risiken abdeckt.

  • Zufälliges Fundstück bei YT. Die Jagdschule Emsland ist nicht weit von hier. Hans kenne ich noch persönlich. Nette und aktuelle Reportage des NDR:

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  • Hab das Video auch schon gesehen.
    Ist gut gemacht.
    Und eine traumhafte Ausstattung der Jagdschule!
    Blaser, Beretta, Benelli...
    Wenn ich allein sehe, wieviele Flinten zur Prüfung im Ständer stehen!
    Bei uns im Kurs gab's genau zwei!

    Guter Schießstand in der Nähe.
    Und ein großes Gebäude, viele, augenscheinlich gute Präparate plus Aussengelände.
    Die Möglichkeiten hat nicht jeder...
    Ausstattungstechnisch hat man da keine Ausrede, wenn man durchrasselt.

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Sehr guter Bericht zur Jagd bzw Ausbildung.

    Ist immer noch mein Traum den Jagdschein zu machen aber die Zeit..... ||

  • ....zu investieren lohnt sich! ;)

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson