Endlich ist sie lieferbar, die SIG SAUER P365 im Kaliber 4,5mm BB. Lange währte bei mir die Vorfreude, die ja bekanntlich die schönste Freude sein soll. Am Wochenende hielt ich sie nun in den Händen und möchte kurz allen Kaufinteressenten darüber berichten.
Zuerst der Karton - vielmehr die kartonierte Umrandung der Plastikverpackung: Durch den transparenten Kunststoff schaut man zwar gleich auf die Pistole, einen wertigen Eindruck macht die Verpackung jedoch nicht. Aber was zählt, ist ja schließlich (meist) immer der Inhalt.
Im Lieferumfang findet sich neben der P365 die Bedienungsanleitung, ein Sechskantschlüssel zur Verschraubung der CO2-Kapsel im Magazin sowie eine kleine Tüte BBs.
Bei der SIG SAUER P365 handelt es sich um eine gefällig anzuschauende Mini-Luftpistole. Der Schlitten ist aus Metall und die Markings sind insbesondere für Sammler sehr schön aufgebracht. Auch die zusätzlichen Hinweise und das F-im-Fünfeck sind sehr dezent auf der Unterseite des vorderen Rahmens und des Abzugsbügels angebracht.
Haptisch fühlt sich das Griffstück nach billigem Kunststoff an. Das Magazin ist ebenfalls größtenteils aus Plastik und hinterlässt keinen Vertrauen erweckenden Eindruck. Die Magazinfeder lässt sich zwar arretieren, die BBs müssen jedoch etwas fummelig über die Oberseite eingesetzt werden.
Der Schlitten läuft hakelig und bleibt beim Repetieren gerne hängen. Manchmal hilft sanftes Nachdrücken mit dem Daumen, damit der Verschluss wieder nach vorne gleitet. Häufiger muss der Schlitten jedoch nochmals ganz zurückgezogen werden, damit er dann nach vorne sauber verschließt. Der Schlittenfanghebel funktioniert ebenfalls nur unzuverlässig.
Die Chronowerte lagen bei einem Magazin (12 Schuss) anfänglich bei 95 m/s (umarex Stahl-BBs) um dann bis zum letzten Schuss auf 40 m/s abzufallen. Auf 5m habe ich mit den ersten Schüssen die 14x14cm Zielscheibe zumindest treffen können, danach war es eher Glücksache, wohin die Kugeln gefallen sind.
Erstaunt war ich über den recht ausgeprägten Cool-Down-Effekt, den ich gerade bei dieser Luftpistole so nicht vermutet hätte. Nach ein paar Minuten in der Sonne hat sich das Magazin wieder aufgewärmt und es konnte wieder geschossen werden - mit ähnlichem Leistungsverlauf. Nach der dritten Magazinfüllung hatte ich schon keine Lust mehr durch die Vielzahl der Hindernisse beim Schießen. Leider lässt sich die Luftpistole auch nicht wie das Original über den Zerlegehebel öffnen. Dazu wird Werkzeug und entsprechendes Fachwissen benötigt.
Alles in Allem: Für Sammler und den reinen Vitrinenaufenthalt durchaus ein sehr schönes Exponat (dafür jedoch recht teuer). Wer die Pistole auch zum Schießen nutzen möchte, dem würde ich vom Kauf eher abraten.