Schwarzpulver-Ersatz

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 6.695 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Februar 2017 um 18:57) ist von Floppyk.

  • Mal eine dumme Frage:

    Für den Betrieb von Vorderladern benötigt man i.d.R. Schwarzpulver, wozu man auch einen entsprechenden Schein braucht. Zumal kann und darf man diese nicht auf jedem Schießstand schießen. Daher meine Frage- was hat es mit diesen s.g. Schwarzpulver-Ersatzstoffen auf sich? Offenbar besteht ja ein Markt dafür aber was ist davon zu halten? Ist das eine bessere Variante als mit Zündhütchen und Plastik-BB zu trainieren?

    Danke für Aufklärung und Gruß :)

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Gefahrgutrecht und Lagerung:
    Gefahrgutrechtlich wurde „Pyrodex“ und auch „TripleSeven“ unter der Gefahrgutklasse 1.3 C mit UN0499, Treibstoff, fest, von der BAM in Berlin klassifiziert. Beim Transport muß UN0499 in einem separaten Gefahrgutkarton verpackt sein, darf aber im Fahrzeug zusammen mit Schwarzpulver (1.1 D), Treibladungspulver (1.3 C) und Munition (1.4 S) transportiert werden.
    Für die Lagerung (Klasse 1.3 C) gelten die gleichen günstigen Voraussetzungen wie auch für UN0161 Treibladungspulver (1.3 C). Die Verwendung von „Pyrodex“ und „TripleSeven“ erfolgt als Schwarzpulver-Ersatz und zum Laden und Wiederladen von Munition (ähnlich der Schwarzpulverpatronen), jedoch nicht als Nitropulver!

    Aha.

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Mal eine ganz blöde Frage ,Schwarzpulverersatz,was ist das da überhaupt bzw. aus was ist das ?

    Es muss ja ähnliche eigenschaften haben im abbranntverhalten....


    Hat sich erledigt dank oberem Link ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Christian 1984 (13. Februar 2017 um 20:07)

  • Siehe unten, siehe oben. Sagt einer, der beim VL-Thread nach einer anständigen Quelle fragt.

    Ich halte eine Quelle, wo von einer Bananenrepublik D zu lesen ist, nicht gerade für seriös.

    Vielleicht weiß noch jemand anderes etwas dazu. :)

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Der große Vorteil bei den SP-Ersatzstoffen ist die bessere Handhabungssicherheit.
    Schwarzpulver ist massenexplosionsfähig (d.h. es muss nur in genügender Menge von ca. 1kg vorhanden sein um zu explodieren. Es ist kein "Gehäuse" notwendig) und hat daher die Gefahrstoffklasse 1.1. Zudem zündet es sehr schnell.
    Die Ersatzstoffe sind in Klasse 1.3 eingeordnet, wie auch NC-Pulver.
    Die verbrennen ohne Verdämmung einfach nur und explodieren nicht.

    Gruß,
    Esti

    "Büchsen kann man nie zuviele haben!" Pippi Langstrumpf

    "A shotgun, in my opinion, must have three things: Boom, Boom, Boom." Phil Robertson

  • Dafür ist Schwarzpulver recht schwach. Der Hauptnachteil ist die Rauch- und Qualmentwicklung und die leichte Entzündbarkeit. Bei der Herstellung ist das Wichtigste die feinste Mischung. Schlecht gemahlen und schlecht vermischt ist Schwarzpulver recht ungefährlich (brandfördernd).

    Man könnte auch Schießbaumwolle verwenden. ;)

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Nicht jeder Schießstand ist für den Schwarzpulverbetrieb gerüstet, sei es der Lüftung wegen oder irgendwelchen Genehmigungen, keine Ahnung. Zudem braucht man als Schütze diesen Sprengstoffschein. Wäre ja gut möglich, dass es Ersatzstoffe gibt, die die Auflagen bzw. Zusatzeinrichtungen von SW umgehen können. Es also insgesamt einfacher und sicherer macht. Umsonst wird das ganze Zeug ja nicht angeboten. Vielleicht taugt es aber auch alles nix.

    Sicher kann ich mir irgendwas zusammen lesen aber ich denke, ich frage lieber man in einem Forum wo auch Vorderlader-Schützen unterwegs sind, ob und was die dazu sagen können.

    Ich könnte auch gleich mal beim hiesigen Schießstand anfragen, ob man da mit Pyrotex ballern kann. Das Gesicht möchte ich sehen...

    Meine Frage ist also nicht, wo ich so ganz egal mal eben SW her bekomme. Für den Fall, dass du das heraus gelesen haben magst.

    Jetzt ist soweit, dass soweit ist 8o

  • Auszug "Sporthandbuch BDS"

    "Treibladung und Zündmittel
    P 1.05.1 Treibladungspulver

    Als Treibladungspulver darf nur fabrikmäßig als Treibladungsmittel hergestelltes Schwarzpulver oder Pyrodex verwendet werden."

    Quelle:
    https://www.bdsnet.de/downloads/bds_…_17-11-2014.pdf
    Seite 6.

    Ansonsten einfach vor Ort auf dem Stand fragen, was geschossen werden darf. Das kann dir ja hier niemand beantworten.

  • Chemisch gibt es ja div. Alternativen. Wie es rechtlich aussieht, ist eine andere Sache. Man sollte eine Alternative suchen, die leistungstechnisch genauso leicht dosierbar, ungefährlich und leicht beschafbar ist und Vorteile bietet (z.B. halt kein oder wesentlich weniger Qualm, ...).

    EDIT: Tja. Man darf hier halt nix.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Dafür ist Schwarzpulver recht schwach. Der Hauptnachteil ist die Rauch- und Qualmentwicklung und die leichte Entzündbarkeit. Bei der Herstellung ist das Wichtigste die feinste Mischung. Schlecht gemahlen und schlecht vermischt ist Schwarzpulver recht ungefährlich (brandfördernd).

    Man könnte auch Schießbaumwolle verwenden.

    Da muss ich doch heftigst widersprechen!
    Das "echte" normale SP ist alles andere als schwach, wenn es auch nicht die Leistung von NC erreicht. Ebensowenig ist der Hauptnachteil dessen Rauchentwicklung und schlecht vermahlen oder vermischt gibt es heute nicht mehr.

    SP hat beim Abbrand eine andere Charakteristik, als heutzutage meist verwendete Nitrocelluosepulver. Der Hauptnachteil sind dessen Rückstände und seine problematische Handhabungssicherheit. Aus letzterem Grund ist SP in eine andere Gefahrenklasse eingeordnet, seine Lagerung bei privaten und gewerblichen Lagern deutlich limitierter.
    Zu Kannonenzeiten war das Stoffgemisch aus Salpeter, Schwefel und Holzkohle in der Tat problematisch, weil sich insbesondere auf schwankenden Schiffen die Stoffe in gelagerten Fässern wieder entmischten. Heutzutage werden diese Stoffe grundsätzlich in Pulvermühlen nass vermahlen. Entmischen kann es sich dank Granulationstechniken nicht mehr. Zum Schluss wird das Pulverkorn noch graphitiert, poliert und nach Korngröße ausgesiebt. In den Handel wird die Korngröße mit einem oder mehreren "F" bzw. Zahlen angeben.
    Schießbaumwolle ist quasi der Vorläufer des heutigen Nitrocelluosepulvers. Es ist mit Salpetersäure nitrierte Baumwolle, dessen Grundbestandteil auch heute verwendet wird. Jedoch ist das Produktionsverfahren wesentlich verfeinert worden, so dass man auch mit der Formgebung des einzelnen Pulverkorns die Abbrandgeschwindigkeit in recht weiten Bereichen steuern kann.
    Solches Mittel in einem VL würde diesen sprengen.

    SP-Esatzstoffe haben eigentlich nur den Vorteil der Lagergruppe 1.3 zugehörig zu sein. Das ist die gleiche Lagergruppe wie NC Pulver und damit dürfte man im privaten Rahmen deutlich mehr lagern. U.U. dürfte man privat nur max. 500 g SP lagern und kein NC zusätzlich. Bei Ersatzstoffen verdreifach sich die Menge im ungünstigsten Fall. (Nebenraum ohne Fenster als Druckausgleich.)
    Allerdings benötigt man in der Erwerbserlaubnis (nach § 27 SprengG) einen extra Eintrag für Ersatzstoffe. Allein mit dem Eintrag auf SP kann SP-Ersatz nicht erworben werden.
    Der zweite große Nachteil wiegt noch schwerer. Im gesamten Geltungsbereich des DSB ist SP-Ersatz trotz offensichtlicher Vorteile schlicht verboten. Es ist nur "das Echte" zugelassen.
    Letztlich benötigen die VL einen neuen Beschuss, es sein denn, der ist in jüngster Zeit beschossen worden. Das Datum kann ich später mal nennen - muss ich erst nachschauen.

  • Es gibt halt stärkere, rückstandslosere, qualmärmere, sicherere Sprengstoffe. Mit gefärlicher meine ich Stärkere. Was man aber auch nicht unterschätzen sollte ist, daß jeder Sprengstoff in der Herstellung / Dosierung unterschiedlich problematisch ist. Bei manchen reicht nur 1µg mehr ob es knallt oder richtig rumst. Ich glaube, so unterschiedlich sind unsere Ansichten / Meinungen / Wissen nicht. :)

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play