Damastschwertrohlinge aus meiner kleinen Schwert-Sammlung

Es gibt 203 Antworten in diesem Thema, welches 29.018 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Juni 2017 um 12:50) ist von the_playstation.

  • moin wir haben hier nen kunstschmied in lüneburg, der auch mal damastarbeiten macht.

    da weiß ich das der damaststahl echt ist.

    aber für mich normalmenschen eben einfach zu teuer.

    und mein großes damastmesser war immer zu schön zum benutzen. das ist für mich ein nachteil.
    ich muß da lieber inzwischen praktisch denken mit gutem normalken stahl wie sk5

    das reicht aus. gruß edwin

    INVICTUS

  • Hallo Edwin.
    Da hast Du Recht. Es gibt aber auch billige D-Messer z.B. von Herberz, ... Aber halt nicht wirklich edel. Ich bin aber auch kein Damast-Fan. Für mich zählt mehr die Praxis und Leistung. Z.B. ob es einen Vollerl hat oder Vollintegral. Mir ist ein einfaches Bushcraft bzw Outdoormesser lieber als ein Schnickschnack-Damast Kunst Messer.

    P.S. Damast war früher häufiger recht unsichtbar und nicht extra geätzt, weil es halt auf die Leistung und nicht die Optik ankam. Und hier kann ich sogar mal die Quelle nennen.

    Es ist ein Brief von Ostgotenkönig Theoderich aus dem 5ten Jahrhundert nach Christi, der darin recht genau dier Klinge besschreibt und auch den Begriff "wurmbunter Damast" geprägt hat.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hn... würde erklären, warum bei meinem Panzerstecher kaum was davon zu sehen ist.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Geätzt wurde in der Regel erst später z.B. bei den Franken im 8-9 Jahrhundert. Z.B. bei den Ulfbert-Schwertern. Das war quasi ein Markenzeichen wie heute Adidas, Puma, Coca Cola oder Sony. Und es gab nicht nur eine Schmiede, die die herstelllte sondern mehrere und auch Fälschungen. War nicht anders als heute. ;)

    Wie Edwin aber recht weit vorne anmerkte ist Silizium-Feder-Stahl auch ein ganz toller Monostahl und man kann mit Ihm tolle Messer und Schwerter herstellen, die gut zurückflexen, wenig Scharten bekommen und nahezu ideal für längere Klingen sind. Daher wurde Federstrahl in vielen Degen, Rapieren, ... genutzt.
    Feder kommt hier auch von der Fechtfeder.

    So wie das Sachs, das Land Sachsen und das Volk oder Franken, Frankieren, Franziska-Axt, ... auch den gleichen Wortursprung haben.
    Frankieren = freimachen. Die Franken = Freie Männer. Normannen, Normandie, ...

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Wie Edwin aber recht weit vorne anmerkte ist Silizium-Feder-Stahl auch ein ganz toller Monostahl und man kann mit Ihm tolle Messer und Schwerter herstellen, die gut zurückflexen, wenig Scharten bekommen und nahezu ideal für längere Klingen sind.

    Da fällt mir eine dieser martialischen Vorführungen von Cold Steel ein, wo sie mit ihren Schwertern Schweinehälften filetieren usw.
    Eins ihrer Katanas haben sie in einen Schraubstock gespannt und knapp 55° gebogen, ohne weiteres. Keine Ahnung was die genau für Stahl nutzen.

    Edit: 55° das war ein Wakizashi, ich glaube das Katana wurde sogar noch weiter gebogen.

  • Wahrscheinlich Silizium-Feder-Stahl. Z.B. das WKC Praktikal Katana ist daraus. Viele Käufer wollen eher das "autentische" Katana aus """Carbonstahl""" (unsinniger Begriff da in einewm Stahl immer Carbon drin ist) und mit Hamon (Differenzialhärtung).

    Ein durchgehärtetes ist zwar an der Schneide etwas weicher (54-56 HRC statt 60 HRC) beim 1095ger und der einfache Carbonstahl läßt sich etwas feiner ausschleifen (schärfer). Aber das wird halt damit erkauft, daß die Klinge eher verbiegt (weil am Rücken 40 HRC) und die Schneide eher ausbricht (da recht hart). Rein technisch würde ich daher die durchgehärtete Silizium-Federstahl-Klinge vorziehen. :)

    Mein WKC Praktikal Katana ist sogar griffbereit (Foto).

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Dann habe ich in meiner Flamberge ja wenigstens nicht allzuviel Mist verbaut...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Ich weiß dass Experten das immer nicht gern hören, aber reicht für einen Tameshigiri-Anfänger nicht sowas aus wie z.B. ein John Lee oder Feng Lin Katana? Die Vollprofis schauen da im vierstelligen Bereich, das ist mir klar. Aber irgendwo muss man ja anfangen. Und so ein 150€ Katana zum testen scheint mir da reizvoll.

  • Ich habe eines hier, das hat eher einen Griff wie ein Küchenmesser.

    Zwei Hartholzhälften, vernietet.

    Hat aber auch was Gutes - da geht die Klinge komplett durch den Griff durch.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Ein günstiges SI-Federstahl-Katana reicht völlig aus. Hauptsache, die Geometrie der Klinge (vor allem der Querschnitt) paßt. Manche Geometrien sind halt schnittfreudiger.

    Das Katana ist übrigends VÖLLIG! anders als ein europ. Schwert. Es ist dicker und schwingt weniger. Dadurch verzeiht es eher, wenn man nicht mit dem vorderen Schwingungsknoten trifft. Ausserdem ist es leicht gekrümmt. Dadurch verzeiht es eher, wenn man mit der Klinge leicht verwinkelt trifft und nicht senkrecht.

    Ein europ. Schwert ist dünner und schwingt leichter. Daher ist es wichtig, möglichst exakt mit dem vorderen Schwingungsknoten zu treffen (zwischen erstem drittel der Klinge und den unteren 2/3 der Klinge. Und da es gerade ist, ist es wichtiger die Schneide nicht mit dem Handgelenk zu verdrehen.

    Dafür ermöglicht das europ. mehr Techniken. Ein Katana cuttet fast wie von selbst. Ein europ. braucht mehr Technik vom Nutzer.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Ja - bei den anderen kann ich das aber nicht so sehen.

    Habe hier noch zwei Odachi - also Katana-artige Schwerter mit extralangem Griff, ein passendes normales (aber sie haben ein Gehänge und sind stärker gebogen, ich wusste mal wie die genau heißen - irgendwas mit T) - und eines, das einen Griff, eine Tsuba und eine Scheide aus einem geschnitzten Walroßzahn oder sowas hat. Das Ding ist also elfenbeinweiß und total mit Drachen graviert. War auch schweineteuer...

    Und eben das Shirasaya.

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Tachi! Genau, das war´s!

    Sehen auch verdammt offiziell aus mit den ganzen Siegelblüten da drauf...

    Mal sehen, ob ich morgen dazu komme, einige Bilder zu verbrechen...

    Christopher Hitchens, Sam Harris, Lawrence Krauss

    and Richard Dawkins are those, who rock the Boat!

  • Und ich von meinem günstigen WKC und vieleicht auch von 2x etwas edleren gefalteten mit Hamon, ... (aber nicht so stabilen).

    Ich hätte noch griffbereit eine alte echte, originale Wakizashi-Klinge. Aber die ist noch nicht zu ende poliert, da ich Sie restauriere.
    Ist ein paar Hundert jahre alt. 16 oder 17tes. Aus der Japan-Nummer bin ich raus. Ist zu lange her.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

  • Hallo PR90.

    Du wirst lachen. Als abschreckendes Beispiel habe ich so einen Conan der Barbar ähnlichen Fantasieprügel. Stumpf, sehr gut ausbalanciert (da Aluklinge oder ähnliches). Aber mit Piekern und die Klinge verbiegt, wenn man Sie nur schief ansieht. Neme ich manchmal als abschreckendes Beispiel mit für Lacher.

    Auch oft abschreckend sind Schaukampfschwerter. Aber nicht alle. Aber viele. Sehr schwer und unhandlich. Das geht tierisch auf die Handgelenke, ...

    Von Cas Iberia = Hanwai = Paul Chen gab es mal ein sehr guten Nachbau von Herr der Ringe Dolch Stich. C60 / 1060 Karbonstahl, sehr gut ausbalanciert und wirklich gebrauchbar. Einer der wenigen Fälle, wo man sagen kann. Wow. Es geht sogar. Wenn Fantasie, dann das:
    http://cdn2.bigcommerce.com/server5300/gd9…80.1280.jpg?c=2
    Gibt es aber nicht mehr zu kaufen. Der Rest ist zu 95% murks.

    Gruß Play.

    Die Realität ist eine Frage des Wissens. Gruß Play

    3 Mal editiert, zuletzt von the_playstation (23. Januar 2017 um 00:35)