Walther PK380 Zuführstörungen

Hallo zusammen,

im Thread "Welche SSW habt ihr euch 2013 gekauft und welche werden noch gekauft?" hatte ich berichtet das ich eine PK380 gekauft hatte und habe diese am (vergangenen) Dienstag testen werde.

Nun, dies ist nun passiert und war ziemlich durchwachsen. Getestet habe ich die Waffe "out of the Box", nachdem ich die Aussenseite vorher mit frischem Waffenöl abgewischt hatte, denn das von Umarex verwendete Öl war ziemlich klebrig. Die Madenschraube in der Mündung habe ich dringelassen, mit Bremsenreiniger und Watestäbchen das Kartuschenlager und die Rampe gereinigt, bis alles Öl raus war, die Waffe eingepackt und 6 verschiedene Munitionssorten mitgenommen auf den Schießstand.

Geschossen habe ich je 2 Magazine Perfecta Titan, Fiocchi, Walther (neu), Geco, Partizan, Geco Super Flash, in dieser Reihenfolge. Von Anfang an hatte ich bei spätestens jedem zweiten Schuss eine Zuführstörung, ich konnte also nie drei Schuss nacheinander anfeuern ohne eine Störung. Bei den letzten Schüssen, als ich mich mühsam bis zu den Super Flash vorgearbeitet habe, wurden die Klemmer ziemlich heftig, die vorletzte Störung konnte ich nur mit Werkzeug beseitigen. Der darauffolgende Schuss sorgte dann für den Abbruch meines Tests nach acht Schuss Super Flash. Ich habe die Waffe inklusive Klemmer so gelassen, und mit nach Hause genommen, um das im Anhang zu sehende Bild machen zu können. Das zweite Bild zeigt die starken Macken in der (nicht abgeschlagenen) Kartusche, die sich da verklemmt hat.

Also alles in allem ein himmelweiter Unterschied zum 1000-Schuss-Test von Bfgguns. Bei ihm ging ein Magazin nach dem anderen dadurch, er hat nach dem 17. Magazin, also nach 136 Schuss die erste Zwischenreinigung gemacht. Ich war nach "nur" elf Magazinen beim Ausfall. Meine Waffe hat jetzt 88 Schuss runter und mehr als die Hälfte waren Zuführstörungen. Eine Macke hat meine Zuführrampe auch abbekommen, also scheint irgendwas da nicht in Ordnung zu sein. Nun weiss ich zwar, das die PK380 anfällig ist für Verschmutzung und daraus resultierende Störungen, aber die Klemmer waren von Anfang an.

Wenn ich jetzt ein Fazit ziehen müsste, würde ich sagen, meine PK380 ist ziemlich unzuverlässig, würde für SV keinesfalls taugen, und an Silvester nur nerven. Damals bei der HW94 war ich ähnlich enttäuscht, dort hatte ich mit Hilfe dieses Forums die Ursache gefunden, und beheben können, die läuft nun wie das hier vielzitierte Uhrwerk, und ist nach anfänglicher Enttäuschung zu einer meiner zuverlässigsten SSW geworden. Nun versuche ich die PK380 zu verstehen, aber mit zerlegen und angucken komme ich allein nicht weiter und suche andere Erfahrungsberichte. In der Suchfunktion habe ich eigentlich nur positives lesen können, daher schwanke ich zwischen Dekowaffe und zurückschicken, aber noch habe ich den Ehrgeiz, das zu umgehen. Die verwendeten Munitionssorten sind alle innerhalb der letzten drei Monate gekauft worden, daran sollte es also nun wirklich nicht liegen. Falls für eine Diagnose noch andere Bilder gebraucht werden, mache ich diese natürlich, und lade sie hoch, die Waffe ist allerdings schon gereinigt.

Hilfesuchende Grüsse,

Opelfahrer.

Naja, hatte mich aus Frust über die ganze Sache nicht weiter mit ihr beschäftigt. Die Kartusche habe ich rausgefummelt, die Waffe gereinigt, weggelegt und seitdem mit Ignoranz gestraft

Nun aber sitz ich hier, repetiere durch, und alles scheint wie es soll.

Habe soeben mit Saalach telefoniert und er hatte ebenfalls zwei Tipps auf Lager, jedoch kann ich das erst am 19. in Angriff nehmen weil ich erst dann wieder auf dem Schießstand bin, aber die Ergebnisse poste ich jedenfalls hier.

Wenn ich den Schlitten langsam nach vorn führe, wird die neue Kartusche vom Mitnehmer gepackt, nach vorn geführt, und verklemmt sich, siehe Anhang. Weitere Versuche waren quasi erfolglos, die Zuführung stimmt bisher, habe jetzt aber auch nur eine Magazinfüllung durchrepetiert.

Während des Telefonates hatte ich sie auseinander und eine Kartusche von Hand ins Lager gelegt, die flutscht einwandfrei rein ohne zu kratzen, wenn ich die Mündung dann nach oben halte, fällt sie ohne mein Zutun wieder raus.

So langsam kommt mir zwar der Verdacht, das es an Verschmutzung liegt, allerdings waren die Störungen von Anfang an präsent, und da war sie ja auch sauber. Ich will nicht glauben, das ein einziger Schuss ausreicht, um die Waffe so zu verschmutzen, das keine Dreier-Schussfolge möglich ist.

Zitat

zuviel Staudruck auf das kann auch zu Zufuhrstörungen führen

Das kam mir vorhin beim Schrauben am Auto auch so in den Sinn, als ich so drunter lag und nen Kat montiert habe. Das war einer der Tipps, die ich von Saalach am Telefon bekam, das wird vor dem nächsten Schuss definitiv noch gemacht. Die Schraube verdirbt ohnehin die Ansicht von vorn und lässt die Waffe noch schlimmer aussehen als "nur mit Sperre".

Zitat

Lade das Mag mal komplett voll und lass es ein paar Tage liegen

Ich hatte Samstags die Magazine beide beladen mit 8 Kartuschen und diese dann mit der PK380 am Dienstag Abend leergeschossen. Lag also 3 Nächte vollgeladen herum. Aber auch wie du halte ich es für unmöglich, das die Perfecta Titan die Waffe nach nur einem Schuss so dermaßen schmutzig bekommen, das sie nicht mehr vernünftig funktioniert. Zumal die eigentlich relativ sauber verbrennen, da gibts wesentlich schlimmere Kandidaten.

Was ich mal Spaßeshalber versuchen kann, ist, die Kartuschen mal zu polieren (eine, zwei oder so sollten reichen), um zu erkennen ob es vielleicht ein Reibungsproblem ist. An "naturbelassenen" Kartuschen kann man ja kaum was erkennen, in einer polierten Oberfläche sieht man eher obs da Riefen gibt, oder ob die Kartuschen dann reinflutschen. Wenn es so dann funktioniert, hat die Waffe vielleicht nicht genug Schuss hinter sich, um eingeschossen zu sein. Aber andererseits klappen eure ja auch auf Anhieb. Ach, wirre Technik, und noch wirrere Gedankengänge. Wenn Saalachs Tipps nicht funktionieren, werd ich SWS kontaktieren, ob er sie mir umtauscht.

Gruss, Opelfahrer

Arnsberg ist nicht weit von hier, eher ein Katzensprung, und wenn ich sie persönlich hinbringe, nachdem ich vorher einen Termin vereinbart habe, ist mir das lieber als auf dem Postweg, zumal ich mir die Stadt gerne mal ansehen würde. Da kann man das angenehme gleich mit dem nützlichen verbinden

An die Magazinlippen habe ich auch schon gedacht. Ich habe allerdings zwei Magazine. Eines steckte natürlich beim Kauf in der Waffe. Das zweite habe ich bei derselben Bestellung mitgeordert, mit dem Hintergedanken Schießstand, Silvester. Beide Magazine sind nagelneu, und ich denke, ich kann ausschließen, das beide Magazine denselben Fehler haben.

Vorhin war ich unten in der Werkstatt und habe die Madenschraube rausgedreht, leider kann ich hier nicht testen, schon gar nicht am heiligen Sonntag

Beim genauen Betrachten der Waffe und durchdenken der Vorgänge darin ist mir im Patronenlager etwas aufgefallen. Wenn man durch den Magazinschacht ins Lager guckt, erkennt man deutlich einige tiefe Kerben, die mir so aussehen, als gehörten sie dort nicht hin. Ich habe versucht, es zu fotografieren, kriege es aber mit der Kompakten nicht fokussiert. Erfühlen kann ich sie nicht, so weit komme ich mit meinen Fingern da nicht rein. Ich glaube nicht, das die weichen Messinghülsen diese Kerben da verursacht haben könnten. Aber Prinzipbedingt müssen die Kartuschen auf dieser Fläche abgleiten können, um ins Lager zu flutschen. Da sollte sich doch was dran machen lassen, schliesslich poliere ich auch meine Dekohülsen auf Hochglanz...

Habe ich mehrmals versucht, mit Licht, mit anderen Fokussier-Tricks (ein Buch danebenhalten zum fokussieren, und es dann wegnehmen, um die Kamera zu täuschen) zu fokussieren, und so dann die Macken zu fotografieren, keine Chance, wird langsam Zeit für ne vernünftige Kamera. Es ist echt nicht einfach, durch den Magazinschacht ein scharfes Bild vom Kartuschenlager zu machen.

Aber davon abgesehen bin ich vielleicht ein Stück weiter.

Beim Trockenrepetieren tritt der Fehler nun auch auf, bisher habe ich immer trockenrepetiert und die Waffe dabei runter gehalten, halte ich sie waagerecht, wie auch beim Schuss, passiert es ab und zu. Ich habe dann direkt unterbrochen, und versucht, das Geschehene im Bild festzuhalten. Ich habe ein Bild direkt nach dem Klemmer gemacht, und dann den Verschluss abgenommen, um reinzuschauen, und dann das ganze nochmal ohne Verschluss zu fotografieren. Es scheint, als rutscht die Kartusche, vom Verschluss aus dem Magazin geschoben, vor die nächste Kartusche. Beziehungsweise beim letzten Schuss vor den Magazinzubringer. Sie rutschen also wohl nach unten weg, sind dann zu tief, um auf der Zündseite vom Verschluss geschoben zu werden. Der rutscht dann in die Auszieherrille der Kartusche, um anschliessend dort hängen zu bleiben. Das erklärt zumindest, das weder Magazinfeder noch die Lippen daran schuld sind.

Der Magazinzubringer hat blöderweise vorne wieder eine abfallende Rampe, worin sich die letzte Kartusche verkeilt. Sind noch weitere im Magazin, sind diese scheinbar zu kurz, um die oberste, grade zu ladenden Kartusche, hinten weit genug oben zu halten, damit sie gerade genug liegt, um ins Lager zu rutschen. Oder wie seht ihr das?

Zu frühes Hochrutschen kann aber vielleicht auch daran liegen, das die Lippen sehr kurz geraten sind. Im Bild sieht man sehr gut, das die Kartusche nicht wirklich auf grosser Länge vom Magazin gehalten wird. Bei beiden Magazinen sind die Magazinlippen gleich lang und liegen schön parallel zur Kartusche.

Zitat

Warte, ich mach mal ein Bild von meiner P30, auch wenns ne andere Waffe ist, aber damit du mal ein Kontrast hast.

Danke, das ist sehr nett.

Habe mal 4 verschiedene Magazine fotografiert. Die Lippen sind irgendwie alle recht kurz, stell ich mal grad so fest. Von links nach rechts also die Magazine von PK380, RG96, Zoraki 194, Walther P88. Auf dem zweiten Bild hoffe ich, das man die Magazinlippen beider PK380-Magazine erkennt. Ich finde, das sieht vollkommen normal aus, nicht irgendwie aufgebogen oder so.