Feinwerkbau 300/300s kaufen

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 5.321 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. November 2011 um 09:39) ist von Butjenter.

  • Guten Tag,

    Ich habe in diesem Forum schon mehrfach gelesen, dass die FWB 300 und 300s LGs überaus gute Gwehre seien und sich im Vergleich mit neuen Freizeitgewehren nicht verstecken müssen. Nun stehen einige FWB 300 in CH zum Verkauf und ich wollte mal fragen, auf was ich beim Kauf eines gebrauchten FWB 300/300s achten sollte und was ein guter Preis ist.
    Es handelt sich um 4 FWB 300 (zwei mit 74000er Nummer und eins mit 92000er Nummer und eins mit 123000er Nummer) sowie einem FWB 300s (mit 193000er Nummer).
    Welches wäre zu empfehlen? Es sind wohl alle schon älter, sollte man eher eines mit einer höheren Waffennummer wählen?

    Sind diese alten FWBs noch zu gebrauchen oder muss man diese in der Regel zunächst aufwändig überholen und alle Verschleissteile und Federn wechseln?

    besten Dank für die Hilfe

  • Hallo,

    in der Regel sind diese Gewehre unkaputtbar. Ersatzteile sind, falls überhaupt benötigt, auch noch gut zu beschaffen.
    Achten soltest du auf die Prismaschiene, es gab nämlich eine Version mit langer und eine mit kurzer Schiene. Die lange Schiene ist besser bei der Montage eines Zielfernrohrs.
    Und wenn die Laufdichtung blau ist, ist zumindest die schonmal getauscht worden.

    Mit den Gewehren kann man wirklich nix falsch machen und selbst wenn ein Defekt vorliegt sind sie schnell und einfach repariert.
    Hier im Forum gibts Restaurationsanleitungen zu Hauf.

    Gut erhaltene Gewehre kosten imho zwischen 140-180€.

  • Nimm auf jeden Fall das S.

    Die Mechanik an sich ist eigentlich unkaputtbar. Kolbenpuffer, Laufdichtung (Die neuen sind grün), Rechteckring und 2 neue Federn kosten bei Feinwerkbau direkt ein paar Euro, danach ist eigentlich jede wieder Top fit. Ich würde aber zuerst den Rechteckring nicht tauschen. Nur wenn es nötig ist.

  • Achten soltest du auf die Prismaschiene, es gab nämlich eine Version mit langer und eine mit kurzer Schiene.

    Nun, anhand der Bilder scheinen leider alle die kurze Prismaschiene zu haben. Gemäss der Waffennummer sind wohl alle in den 70er Jahren hergestellt worden, also doch recht alt.

    Nimm auf jeden Fall das S.


    Wieso ist das 300S vorzuziehen, was sind denn die Unterschiede?

  • Hallo,
    kurze Prismenschiene ist nicht schlimm.... ich bekomme auf meinem 300er und 150er Zf´s ohne Probleme montiert. 300 ohne S ist älter, hat einen schöneren Schaft. Technisch sollte es keinen Unterschied geben.

    Gruß, David

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  • Ich würde noch darauf achten wie das Gewehr äußerlich aussieht.

    Ein wenig Flugrost ist ok und bei dem Alter nichts Schlimmes. Das kann man meistens wegpolieren. Hat das Gewehr allerdings grobe Roststellen oder sogar Bläschen, würde ich mich nach einem anderen Modell umsehen. Es gibt nämlich genug FWB ohne Rost. Ein guter Indikator ist auch immer die silberne Ladeklappe. Die sollte noch schön glänzend silbern sein und nicht verrostet. So wie das Gewehr von außen ausschaut, so in etwa wird es sich auch im Inneren verhalten.

    Ein weiterer, wichtiger Punkt ist der Schaft.

    Bei Vereinsgewehren, die oftmals unsanft abgelegt wurden, kann der Schaft leicht brechen. Und zwar im Bereich des Griffes. Dort würde ich gezielt nach Rissen gucken. Ist dort etwas auffällig, würde ich auch vom Kauf Abstand nehmen.

    Wie schon gesagt, ansonsten sind die Modelle fast unkaputtbar. Müssen Verschleißteile wie Dichtung, Puffer und Federn gewechselt werden, ist man mit 40-50€ dabei. Dann hat man praktisch wieder ein neues Gewehr. Meist schießen aber sogar 30 Jahre alte Gewehre noch wie am ersten Tag. Der Lauf sollte nach dem Kauf auf jeden Fall gereinigt werden, wurde das FWB viel geschossen.

    Ob nun 300 oder 300s ist eher Geschmackssache finde ich. Das 300 hat eher einen jagdlichen, rundlicheren Schaft. Der des 300s ist eher eckig und Matchmäßig.

    Ansonsten brauch es wenig Pflege. Nach dem Schießen mit einem leicht öligen Lappen die Metallteile abwischen, damit nichts rostet.

  • So, die FWB 300S (meine erste) ist nun angekommen. Ich habe sie anhand von Bildern gekauft und hab sie vorher nicht vor Ort besichtigt. Optisch sieht sie gar nicht schlecht aus. Etwas Flugrost am oberen Teil des Systems und des Laufes. Leider habe ich im Schaft einen feinen Riss entdeckt (vom Abzugsbügel zum Griffstück). Möglich, dass da was gebrochen ist und geleimt wurde. Wenn es so ist, wurde es aber sehr gut gemacht.
    Hab heute bei frischen Temperaturen mal Probegeschossen. Die Präzision ist ertaunlich gut. Kniend habe ich einen Streukreis auf 10 Meter (10 Schuss) von ca. 1cm erreicht und das mit den neuen (roten) Gecos. :thumbup:
    Die Laufdichting (die die man sieht, wenn man den Spannhebel nach hinten zieht, ich hoffe die heisst so?) ist weiss oder eher gelblich und ich vermute schon ziehmlich alt. Die Federn sehen noch top aus soweit ich das ohne das System zu zerlegen beurteilen kann.
    Nun meine Frage, welche Teile sollte ich auf jeden Fall ersetzen und muss ich irgendwas speziell schmieren oder sonst was beachten (habe bis jetzt nur das System mit Ballistol abgerieben, ohne es zu zerlegen)?

  • Hallo

    Wenn die Schussleistung noch gut ist und auch keine weißen Krümel von den Puffern aus dem Loch hinten bröseln, dann würde ich lediglich die alte Dichtung gegen eine neue austauschen. Die kostet ja nicht viel.

    Mit dem Riss ist natürlich doof, aber wenns schon geleimt wurde, dann sollte an der Stelle eigentlich nichts mehr brechen. Solange sich der Riss nicht vergrößert wenn Du den Schaft etwas beanspruchst... ansonsten solltest Du es nachleimen.

  • Hallo,

    falls der Riss mal zum Problem werden sollte oder Du Nachts deshalb nicht mehr ruhig schlafen kannst, auf eGun gehen manchmal FWB 300s Schäfte zu annehmbaren Preisen weg. Ich hab zu Hause auch noch einen rumfliegen. Auf jeden Fall hast Du eines der präzisesten LGs ergattert, mein erstes war auch eine 300s und das wird auch ewig in meinem Besitz bleiben. Wer etwas von Holzverarbeitung versteht und sich evtl. mal einen Jagdschaft bastelt, braucht kein anderes Federspann-Einzellader-LG. Abgesehen von den deutlich teureren HW77 aufwärts, kenne ich in diesem Segment nichts vergleichbares, was in Punkto Qualität und Präzision an die 300s herannreicht... außer eine andere FWB eben :) Auch ist das System des Seitenspannen (für mich) in jedem Fall einem Knicker oder Unterhebelspanner vorzuziehen, es geht leicht, ist unkaputtbar und die Schussposition muss beim Nachladen kaum verändert werden, perfekt für faule Säcke wie mich.

    Ich weiß, ich schwärme immer mit Herzblut in sämtlichen Threads über die 300s, aber das kommt auf Grund meiner Erfahrung. Ich besitze eine Menge verschiedener Gewehre und mal abgesehen von teuren und modernen Pressluftsystemen: Müsste ich aber auf 25m einem Floh den Holzpopo wegschießen, würde ich noch heute als erstes zur FWB greifen. Sie ist ein Garant fürs Treffen, Idiotensicher und verzeiht so manche Fehler des Schützen. Aber das hast Du ja an Hand deiner ersten Erfahrungen (halbherzig 1cm Streukreis auf 10m) schon selbst festgestellt.

    Aufgelegt gehe ich mit meiner 300s jeden Vergleich und Wettbewerb ein, unaufgelegt fällt einem allerdings recht schnell der Arm ab. Gemessen am Gewicht einer modernen Matchwaffe allá Walther LG400 ist sie natürlich ein abgrundtiefes Schwergewicht. Ich wünsche Dir viel Spaß mit deiner Feinwerkbau!

  • Da so oft und vollmundig über die 300S gepostet wird, habe ich für schlappe 100,-€ eine gut erhaltene in EGON abgegriffen, (Geliefert in der Orig. Verpackung, hat man selten)
    gestern im Schützenhaus, musste die FWB gleich gegen meine Anschütz 250 antreten.

    Muss schon sagen, in der Präzision nehmen sich beide nicht viel, allerdings ist der Prellschlag bei der 300S wesentlich geringer!

    Absolut tolles Gewehr!! :thumbsup: . Ein unbekannter Gast Schütze neben mir hat mit seiner FWB P700 Basic wesentlich schlechtere Ergebnisse geschossen! (Unglaublich)

    Anbei noch ein paar Bilder!