Wie das System beim LG einbetten?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 2.864 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Juni 2010 um 10:36) ist von Reiherschützer.

  • Hallo,

    ich habe jetzt mit den Fräßarbeiten begonnen und stehen nun kurz vor der Fertigstellung dieser Arbeiten.
    Ich habe von der Systemeinbettung gehört, diese ist mir aber noch nicht so bekannt.

    Da ich ja für mein HW 97k einen neuen Schaft fertige und es nicht mehr lange bis zur Fertigstellung dauert habe ich die Frage wie ich die einbettung bei diesem Modell am besten vornehme!

    Welches mittel zum einbetten ist das beste, wie stelle ich das an?

    Da das System der 97er ja unten über ein paar bewegliche Teile verfügt (Spannhebel, Sicherungsbetätigung) muss dieser bereich ja frei bleiben.

    Bitte um eure Vorschläge, gerne mit Bildern.

    Danke vorab und Mfg - Michael

  • Du hast ja den Orginalschaft, da kanst du ja abkucken was frei bleiben muss. Dann probierst du das in deinem Schaft aus, ruhig mit festgeschraubten System. Wann alles OK ist konnen die Hohlraume zwischen System und Schaft gefüllt werden so das der Schaft und das System spielfrei sind. Da muss jetzt nicht alles gefüllt werden, besonders wichtig ist es aber weiträumig in den Bereichen wo das System festgeschraubt wird. Die Bettung kanst du z.B mit 2K Epoxy machen. Am besten packst du das System in Frischhaltefolie ein so das es nicht festklebt. Dann das Epoxy in den Schaft einstreichen nd das System festschrauben. Wenn das Harz fest ist sollte sich das System leicht wieder entfernen lassen und aus der Folie auspacken, wen nicht hast du ein Problem und ich habe nichts gesagt :).

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Hallo,

    es geht so wie es LEP FAN beschreibt sehr gut.

    Ich habe bei zwei Gewehren zur Einbettung Silikon (Kartusche aus dem Baumarkt, Sanitärbereich) verwendet. Kritische Stimmen sagen, diese Bettung sei zu weich, aber da es sich maximal ringsum um 1/2mm handelt, ist die minimale Elastizität wohl nicht so tragisch und außerdem habe ich damit ziemlich gut getroffen ;)

    Das letzte Mal (vor der WM in Irland 2008 ) war keine Zeit mehr, um das Silikon etwa eine Woche restlos ausdampfen zu lassen. Da habe ich 2K Epoxy in Form von Uhu-Plus schnellfest verwendet. Hier muss man allerdings gut vorbereitet sein, in 3 Minuten ist alles vorbei!

    Wie schon von LEP FAN beschrieben wird das System der 97k mit allem drum und dran, möglichst ohne Falten in Frischhaltefolie gepackt. Ein Stück für den Bereich vor dem Abzug, ein weiteres für den Bereich hinter dem Abzug und ein drittes im Abzugsbereich wird schön angeformt. Nirgends darf mehr blankes Metall zu sehen sein!

    Alle Schaftschrauben liegen bereit, Werkzeug auch.

    Dann wird der Innenschaft großzügig, aber nicht zu großzügig! mit Uhu Plus schnellfest ausgespachtelt (bzw. mit Silkon angespritzt, dann mit feuchtem Finger grob aber gleichmäßig verteilt). Dann direkt das eingewickelte System in den Schaft. Manuell kräftig einpressen, dann alle Schaftschrauben auch und vor allem die beiden am Abzugsbügel eindrehen (eventuell einfach durch die Folie durch) und wie gewohnt stramm anziehen.

    Hat man alles richtig dosiert, quillt spätestens jetzt hier und da und dort, am besten einigermaßen gleichmäßig überall, die Bettungsmasse aus den Fugen. Nur ein wenig, nicht dass das Zeug außen am Schaft herunterläuft. So eine winzige "Wurst" von 1-3mm Dicke ist wäre ziemlich ideal.

    Aushärten lassen, bei Uhu Plus Schnellfest 10 Minuten, bei Silikon ein paar Tage. Dann System entnehmen, geht beim ersten Mal recht saugend, aber geht. Entweder mit Folie (wie bei mir) oder halt ohne. Dann vorsichtig mit dem Cuttermesser die überstehenden Wülste abschneiden und vielleicht etwas nacharbeiten.

    Lohnt sich! Nebeneffekt: Fast kein Problem mehr mit Regenwasser zwischen System und Schaft.

    Gutes Gelingen

    Musashi

  • Moin.

    Ich habs bei meiner Diana genau so gemacht wie Musashi es oben beschrieben hat.
    Silikon fand ich auch angebrachter, da es dämpfend wirkt.

    Anstelle von Frischhaltefolie habe ich PVA verwand, das ist ein flüssiges Trennmittel auf Wasserbasis aus dem Formenbau. Man pinselt es auf die Stellen wo nichts haften darf und lässt es trocknen, fertig.
    Nach dem Aushärten des Silikons Schaft und System trennen und das Trennmittel leicht feucht abwaschen. Das wars. Gibts auch bei Conrad (Trennlack).

    Gruß, Ralle

  • Hmm, mal eine Frage:

    Silikon u. Vergleichbares finde ich gar nicht schlecht, auch wegen der Dämpfung (sei sie auch noch so gering - schaden kann´s nicht).
    Aber wie ist es mit der (gleichbleibenden) Präzision bzw. Trefferlage?
    Könnte sich das Schußverhalten (=Trefferlage) nicht minimal ändern, wenn man die Schaftschrauben nicht immer gleich fest anzieht?

    Ich denke da gerade an die ganzen "Schon-Zwischenlagen" bei ZF-Montagen (vor allem bei den billigen). Das schont das ZF, ist aber für die Präzision (auf Dauer) weniger ratsam.
    Bei der Systembettung ist das "Problem" sicher noch geringer, aber immer noch vorhanden. (Vermute ich jedenfalls)
    Deshalb würde ich etwas "Hartes" bevorzugen.

    p.s.: OK, wenn die Schicht sehr dünn ist, verringert sich das Problem gegen Null, wie musashi schrieb.
    Aber ab 1-2mm Dicke würde ich davon abraten, jedenfalls bei "echten" Prellern.
    Bei Preßlüftern z.B. spielt das garantiert (fast) keine Rolle.

    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • @ Sascha:
    Die Einbettung des Systems soll einen vollflächigen Kontakt zwischen System und Schaft bewirken.
    Ungenauigkeiten beim Fräsen werden dadurch ausgeglichen.

    Stimme Dir zu, ab 2mm würde ich Harz nehmen. Darunter ist die Schicht so dünn, das ein Schwingen oder die Bewegung des Systems im Schaft unmöglich ist.
    Dafür ist allein schon die Kontaktfläche zu groß.

    Beim Erstellen eines neuen Schaftes kann man sich dadurch ne Menge Fräsarbeit, insbesondere der Systemhülsen-Radien sparen.
    Beim Vergießen mit Harz (besonders wenn es dicke Schichten gibt) würde ich ein Thixotropiermittel verwenden. Das Harz wird dadurch zähflüssig eingestellt und läuft nicht ab.
    Bei Polyesterharz nimmt man Kieselsäure dafür. Epoxidharz ist noch besser geeignet, da es nicht schwindet.

    Unterhalb des Systems habe ich 5mm Depronstreifen im Schaft verklebt, damits nicht überall hinfließt.

    Harz findet man z.B. hier: http://www.shop.r-g.de/ oder bei Conrad im Modellbau.
    Vorteil: man hat mehr Zeit i.d.R 40 min. bis das Harz aushärtet.

    Ich habe bei mir Silikon genommen, da das System ja bereits komplett ausgefräst war und ich nur oberflächlich füllen wollte.

    Viel Spaß.
    Ralle