LG90: "Schnäppchen" + eGun = Reinfall

Servus!

(Wer das Klagelied überspringen möchte, bitte gleich zum letzten Absatz scrollen)

Wieder mal ein "Superschnäppchen" bei eGun gemacht und wieder mal voll ins Klo gegriffen...
Wieder mal eine Odyssee oder: Der lernts nie.

Vor 2 Wochen wurde eine Walther LG90 im "Bestzustand" versteigert. Da mir noch ein schicker Vorkomprimierer in meinem Arsenal fehlte, versuchte ich natürlich mein Glück.
Die gut 400 Steine, die die FWB 6er immer kosten, habe ich leider nicht und als ich dann für 236 Euronen den Zuschlag erhielt, kamen mir fast die Freudentränen.

Die erste Überraschung folgte fast unmittelbar: Der Verkäufer klang wenig von seinem Verkauf begeistert, als er mir eröffnete, daß nur Abholung möglich sei, da er keine Zeit habe, zur Post zu fahren.
Nun, aus der Auktion ging das nicht wirklich hervor, aber egal! Gibt doch Paketabholdienste (Karlsruhe - Perleberg).
Nach diversen Mails (immer mit einem Tag Pause dazwischen) ließ er sich dann dazu breitschlagen, das Paket abgeholt zu bekommen. "Bereits" nach 4 Tagen war das sofort überwiesene Geld dann bei ihm angekommen und ich konnte für lächerliche 15,90 die Post auf ihn hetzen...
Selbige erbrachte dann den Beweis, daß bei wirklich wichtigen und sehnsüchtig erwarteten Paketen auch mal eine knappe Woche vom Abholen bis zum Ausliefern ins Land gehen kann. Folter!

Heute endlich: Erhalten, ausgepackt, angeschaut (wirklich wunderschön), Gewehr gespannt - und Pffffffft.
Die Luft, die eigentlich komprimiert werden wollte, einfach WIDERSTANDSLOS aus dem Ladeschacht rausgepustet.
Hm. Irgendwas falsch gemacht?
Bedienungsanleitung? Fehlanzeige. Carl-Walter.de? Nö. Immerhin für ein LG210 gab's da eine und derzufolge war ich gar nicht zu blöde...

Also freundliche Mail an den Verkäufer, ob ich was falsch gemacht hätte und parallel dazu ganz vorsichtig das System geöffnet.
(Am spätnachmittag dann die vielsagende Antwort, daß Dichtungen möglicherweise auch mal kaputtgehen könnten...)

Mann!
Warum immer ich?

Wie gesagt, System vorsichtig geöffnet.
Dichtung vom Ventil: In Ordnung
Ventilfeder: Auch
Die anderen Dichtungen: Einwandfrei
Das Ventil selbst scheint nicht zu schließen, also wie bei der Schußabgabe geöffnet zu bleiben.
In der Lademulde ist ein Knopf, welcher beim Schließen derselben heruntergedrückt wird. Der scheint was damit zu tun zu haben... Aber was?
Hat jemand einen Rat für mich?

Danke für die zahlreichen Antworten!
(oder hätt' ich fragen müssen, ob ich damit auch Wildschweine jagen darf? )

Defekt:
Ventildichtung
Verschlußsicherungsführungsschraube

Absent:
Kugel + Feder der Verschlußsicherungsschraube

Bin jetzt, nach langem studieren, fit mit der LG90. Wenn also fragen sind, PN an mich...

Ein 10er für die Teile vom Büma (direkt bei Walther ordern ist nicht).
Einbau mache ich selbst, mich geärgert und Walther hinterhertelefoniert habe ich auch selbst.
Also ein 10er + Zeit.
Evtl. 100€ Sprit, wenn ich dem Verkäufer mein Dankeschön direkt ins Gesicht hauen will...

Tja... mal abwarten, vielleicht ist es ja doch ein korrekter.

Meine Auktion war übrigens diese hier:

http://www.egun.de/market/item.php?id=1781863

Für mich weder ersichtlich, daß das Gewehr zwingend abgeholt werden muß, noch daß die Ventildichtung defekt ist, noch daß einer die Führungsmechanik der Ladeklappensicherung manipuliert und vermurkst hat.

Ob ich von ihm übrigens Ersatz/Geld fordere, weiß ich noch nicht. Eine negative Beurteilung liefe auch auf jeden Fall auf eine Rachebewertung hinaus und eGun kann ich ja schließlich keine Beweise für den Beschiß vorlegen... Oder wie seht Ihr das?

Na ja, das mit dem Versand habe ich ja mit einem Abholservice gelöst.
Äußerlich sind auch nur ein paar kleine Schrammen an der Schaftbacke.

Aber daß die Ventildichtung, die den Druck bis zur Schußabgabe hält, hinüber war, hätte er wissen können (selbst, wenn sie sich im Schrank kaputtgestanden hätte), da man doch vorm Verkauf/Inserieren noch mal nachschaut, ob der Kram überhaupt in Ordnung ist.

Würde ich zumindest tun...

Du hast Recht: Natürlich ist es völlig unnötig.
Aber genau deswegen ist es ja nett.

Er will ja nicht den reellen Gegenwert zahlen, sondern nur aufrunden; insofern ist die Auktion noch immer in die Hose gegangen, aber immerhin kein ärgerliches Desaster mehr.

Ich find's gut und auch ich würde mich in einem vergleichbaren Fall einfach besser und menschlicher fühlen, wenn ich so handeln würde wie Sgt_Elias.

Man kann es auch so sehen: Normalerweise würde der Verkäufer vielleicht bockig werden, alles vor den Baum gehen lassen und nie wieder was bei eGun reinstellen.
Insofern hat Sgt_Elias also für bescheidene 10€ einen Beitrag zum Erhalt der Fairneß geleistet (was uns allen guttun würde, s.o.)...

Zitat

Original von Erklärbär
Hast Du eigentlich die 15 Euro Versand an ihn gezahlt?

Nö. Dann wäre mir wahrhaftig der @rsch geplatzt...
Er hatte ja, noch bevor er die Bankverbindung endlich rausrückte, erzählt, daß er nicht versenden könne. Somit stand das dann gar nicht mehr zur Debatte.

So, kleines Update zur LG90:

Die Ventildichtung (mehrdimensionaler Hartgummiring) kann von Walther frühestens in 4-5 Wochen geliefert werden (ein kleines Armutszeugnis, wie ich finde, denn schließlich könnte man als Sportschütze auf seine Waffe angewiesen sein...).

Mit einer selbstgeschnitzten Dichtung hat sie zwar etwas weniger Druck, aber ich konnte immerhin die mechanische Funktion überprüfen -> sie geht!

Die Führung der Ladeklappensicherung konnte ich Dank von Walther gelieferter Feder nebst Kugel instandsetzen, das Material des Schiebers wird also nicht weiter von der Made abgenagt.

Alles in allem ein paar Kleinigkeiten mit großer Wirkung, wie ich finde. Jetzt stellt sich mir natürlich die Frage, ob ich dem Klappstuhl von Verkäufer die 10€ in Rechnung stellen, oder es wegen Geringfügigkeit dabei belassen soll...
Eine negative Bewertung bei eGun würde mir ja viel mehr Spaß machen, auch um nachfolgende Käufer zu informieren, aber ich habe Schiß vor der Rachebewertung.