Nachdem ich jetzt meine erste Miniatur-Armbrust fertiggestellt habe ( siehe hier ), reizt es mich schon eine weitere zu konstruieren. Damit es nicht nur ein Nachbau wird werde ich es diesmal mit einem Maßstab von 1:3 bis 1:2 versuchen. Das stellt mich nun vor ganz neue Probleme, da ich viele Ausgangsmaterialen nicht so einfach verwenden kann wie bei meiner ersten Armbrust. Dazu würde ich gerne euch um Ratschläge und Anreize bieten. Zudem werde ich versuchen die Entwicklung und einzelnen Arbeitsschritte in Wort und Bild festzuhalten, da anscheinend ein großes Interesse an solchem besteht. Dieses weitere Projekt wird sich aber vorraussichtlich über Monate erstrecken, da ich erstens noch studiere und zweitens nur selten in meine Werkstatt zu Hause komme. Also bitte nicht ungeduldig werden.
Das erste Problem wären schon die Wurfarme. Leider habe ich nirgendwo CFK-Material in der geforderten Stärke und Eigenschaften gefunden. Das CFK sollte mind. die Maße 5x5, 5x6 oder 6x6mm haben und eine unidirektionale Faserrichtung (pultrudiert) in einer Epoxydharz-Matrix haben. Vielleicht wißt ihr ja eine Bezugsquelle? CFK-Platten bestehen leider mindestens aus bidirektionalem Fasergewebe und sind deshalb nicht zu gebrauchen. GFK würde ich nur als Alternative verwenden, allerdings sollte es auch die selben genannten Eigenschaften wie das CFK besitzen.
Wenn ich nicht die gewünschten CFK-Profile finde, habe ich mir überlegt 9-10 Lagen von 6x0,6mm Profilen mit einem Epoxydharz-Kleber (Uhu Endfest 300) zu verkleben. Ich habe mir gedacht, wenn die Lagen parallel zur Zugrichtung ausgerichtet sind, dürften sich die Scherkräfte nicht allzunegativ auf die Verklebungen auswirken. Obwohl, bei den laminierten Wurfarmen von Bögen sind die Lagen ja senkrecht zur Auszugsrichtung und das hält auch. Welche Anordnung ist denn vorteilhafter?
Das zweite Problem wäre die Montage der Achse für die Rollen/Cams. Diesmal habe ich vor, genau wie bei den echten Compoundwurfarmen die Achse durch die Wurfarme zu legen, anstatt wie bisher durch Adapter aus Aluminium an den Enden der Wurfarme. Nur, hält das Gewebe den Belastungen, vor allem dem starken Abbremsen beim Entspannen stand? Das Gewebe besteht ja aus unidirektionalen Fasern und ist deshalb nur wenig widerstandsfest gegenüber nicht parallel zur Faser wirkenden Kräfte (Ihr kenn vielleicht, das Problem, das Carbonrohre gerne längs aufreisen). Die Achse soll zwar in einer, im CFK verklebten, Messingbuchse laufen, aber dennoch bleibt das Problem bestehen. Wißt ihr, wie dass Problem bei den Compound-Wurfarmen gelöst wird? Sind die Wurfarme in dem Bereich durch querverlaufende Fasern verstärkt? Bei den oft schlankeren Wurfarmen von Compound-Bögen kann man wedernoch erkennen. Ich habe zwar gesehen, dass die Wurfarme von Tenpoint und Greatlakes oberhalb, bzw unterhalb der Achse durch eine Verschraubung gegen Aufreißen gesichert werden, aber reicht das alleine aus?
Drittens würde ich gerne wissen, wann man Flache Nocken und wann man Halbmond-Nocken für die Bolzen verwenden muß bzw. kann. Ist der Winkel der Sehne im Haltepunkt entscheidend und oder wie mittig die Sehne an dem Bolzen aufliegt? Oder sind es andere Ursachen die ausschlaggebend sind? Bei welchen Armbrust-Modellen werden welche Nocken und warum verwendet?
So, das war es erstmal. Genug geschrieben für heute^^
Vielen Dank schonmal für eure, hoffentlich, zahlreichen Anregungen...;-)