Waffenfett, was zu empfehlen?

Es gibt 25 Antworten in diesem Thema, welches 14.411 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. Februar 2006 um 22:21) ist von ulli s.

  • Bei Schneider gibts folgendes "Lupus PTFE High Tech Waffenfett"...kann man das für alle gelegenheiten nutzen am Luftgewehr? also auch zB die Feder damit einfetten? bzw andere teile im inneren..

    Kennt jemand das produkt und kann was dazu sagen?

  • Nehm ich schon sehr lange.Für Schmierung gibt es fast nichts besseres.Hab vor kurzen meine HW 97 komplett vom orig.Fett befreit,wegen dem Dieseln und der hohen Vo.Alle beweglichen Teile Kolben Feder etc.hab ich mit dem Fett behandlt,jetzt dieselt nichts mehr und die Vo ist endlich um die 172m/s,vorher 195 m/s mit Schultz,es ist auch ideal zur langzeitschmierung geeignet ,wegen dem hohen Teflonanteil.

  • Das verstehe ich nicht ganz die V0 nimmt ab durch anderes Fett ? Ist doch die :F: Version? Und mit dem "Werksfett" machte das Gewehr über 190 m/s und jetzt mit dem neuen "nur" noch über 170?

    Also ne HW 97 will ich mir auch noch zulegen :) ...das Gewehr dieselt wohl ab Werk extrem?

    Wievlel Fett hast du für die Feder und den Kolben genommen? ne ganz dünne Schicht das alles fein benetzt war oder doch etwas dicker? Ich meine im System dürfte ja wenig voll ausreichen kann ja nicht mehr raus dann und durch das schiessen dürfte es sich überall schön verteilen automatisch...

  • Hallo!Das Problem bei ner neuen HW 97 ist,das sie Werksseitig mit extrem viel normalen sehr leicht entzündlichen Fett behandelt ist.Beim Schuss kommt dann sehr lange auch nach vielen Schüssen eine Qualmwolke aus dem Lauf,ein Zeichen dafür,das hier eine Verbrennung(Explosion,wie beim Verbrennungsmotor) stattgefunden hat,was wiederum die Vo erhöht.Das Teflonfett ist nicht entzündlich bei hohen Kolbendruck,und es entsteht somit auch keine Explosion.Die Vo nach dieser Behandlung ist auch viel konstanter und das Dieseln ist vollkommen weg(keine Qualmwolke mehr).Ich hab alle Teile hauchdünn eingeschmiert,fast nicht sichtbar,mehr zu Fetten ist sinnlos.Viel hilft viel ist hier fehl am Platz.Ich habe sämtliche Lg von mir zerlegt und so behandelt.

  • widerspricht das nicht aber der Aussage, daß Federdruckgewehre einen gewissen Teil ihrer Energie gerade einem geringen Dieseln verdanken?

    Ich mag den Geruch eines diesenden Gewehres und besonders den der HW45 (ja, ist genaugenommen kein Gewehr).
    Aber Hochleistungstuning verlangt da wohl Abstriche.
    Ach ja, was tut man sich nicht alles an um allerbeste Ergebnisse zu erreichen.
    Muss ich wohl auch, wenn und falls ich mich dann irgendwann mal doch für Kl 2 entscheiden sollte.
    Dann ist es vorbei mit dem unbeschwerten dieselnden Leben. ;)

    Eddi

    Ich brauch es nicht, so sprach der Rabe.
    Es ist nur schön wenn ich es habe.
    H. Peters (Peters Stahl)

  • Da es indirekt auch wieder um Fett geht - hier ein Blick in den Lauf meiner Hunter 1250 5,5mm - das Fett war werksseitig in der Masse drinnen - ist das nicht ein bisschen zuviel des Guten ??? ?

    Gruß Georg

    Bilder

    "Als erste zivilisierte Nation haben wir ein Waffenregistrierungsgesetz. Unsere Straßen werden dadurch sicherer werden; unsere Polizei wird effizienter und die Welt wird unserem Beispiel in die Zukunft folgen!"
    (Adolf Hitler, Reichsparteitag am 15.09.1935)

  • Promo
    Das Fett ist doch anscheinend nur auf der Verrigelung. Es stört dort also nicht wirklich, im Gegenteil: Du könntest bei der Menge gleich etwas nehmen um die bewegten Teile hin der Nähe (zwischen Lauf und dessen Aufnahme) zu schmieren. Das sieht auf dem Bild etwas trocken aus (villeicht täuscht das Photo).
    Kontrolliere aber mal, ob auf der entsprechenden Gegenseite der Verrigeung auch etwas Fett ist. Ich hatte es schon (ok - war ein China B... Knicker) das zwar fleissig Fett aufgetragen war, das aber nicht auf die eigentlichen Berührungsflächen kam, da es wohl Pi mal Daumen aufgetragen wurde (bezweiffle ich aber bei der Gamo). An der Stelle ist das fett sehr gut aufgehoben (finde ich zumindest).

    DIE_HARD und edbru
    Ich würde dieses Fett der Vaseline immer vorziehen - Wolf (so hiess es mal, heute Lupus) gab es vor Jahren recht preiswert auf einer Waffenmesse. Und ich komme heute immernoch damit aus! Das könnte aber auch daran liegen, das ich mir im Fahrradgeschäft einen 500ml-Eimer mit PTFE- Fett (darf sich nicht Teflon nennen, da Name von DuPont geschützt?!) zugelegt habe. Diese wird für die Standart Anwendungen benutzt und das Lupus für die Wichtigen Sachen. Aber es ist sicher ein ganzes Stück teurer, als andere Produkte (und ich bin mir nichts im Klaren darüber, ob es sich so sehr von vergleichbaren Produkten unterscheidet - aber sicher ist sicher). Dafür ist es wirklich super geeignet für den Kompressionsraum, auch bei Vorkomprimierern setze ich es ein und mir ist noch nichts von einer "Waffensprengung" zu Ohren gekommen (und ich wünsche mir das dies so bleibt).
    Wenn Jemand hier diesbezüglich Bedenken hat: RAUS DAMIT!! ICH HÖRE ZU!
    Wegen dem Verbrennen: ich denke bei der HW97 kommt es bei Kippchen villeicht mehr auf Konstanz anstatt "Donnergewallten" an.
    Und die Vo - Schwankungen sind bei mir (auch Teflonfett) dadurch auch stark gesunken.
    Es dürfte sich aber auch vollsynthetisches Öl oder Fett anbieten, da hier auch der Flammpunkt besser liegt als bei "normalen" Ölen/Fetten.
    Wenn nach Ewigkeiten auch das Fett aufgebraucht sein sollte, wird immernoch das Teflon als Festschmierstoff für einen "Notlauf" sorgen und vor Korrosion schützen.
    kurz um: du würdest damit sicherlich nichts falsch machen (finde ich jedenfalls) !!

    Vaseline soll auch nicht übel sein. Einige bei uns im Verein schwören drauf (bei scharfen Waffen). Wobei es sich hier wohl eher um Konservierungsprobleme handelt. Für Aussenteile und mechanisch nicht sehr beanspruchte Teile kann man sie wohl verwenden.

    Gruss

  • Hallo,

    was sagen die Profis? http://www.air-arms.co.uk/FAQ.htm#faqa4


    Was hat sich bewährt? http://www.abbeysupply.com/abbey-products.html


    Und was ist Abbey Gun Grease LT2? http://www.moly.de/data/tds/pdf/d…spezial%20m.pdf


    Die Wahl des Fettes und die Art des Fettens ist fast eine Glaubensfrage.

    Feststeht aber Folgendes:

    - Öl gehört nicht in das System eines Federdruckluftgewehrs (Ausnahme ist der Abzug)

    - Die Kompressionshülse vor der Kolbendichtung sollte nahezu fettfrei sein. Minimale Mengen von Fett gelangen später im Betrieb ohnehin an der Kolbendichtung vorbei in den Kompressionsraum.
    Dazu habe ich hier: Fragen zur Physik beim LG etwas geschrieben.

    - Vaseline ist ein sehr gutes Rostschutzmittel und prima zur Pflege der äußeren Teile eines Luftgewehrs geeignet, besitzt aber nur sehr mäßige Schmier- bzw Gleiteigenschaften.

    Gruß

    Musashi

  • Wenn ich mir so das Datenblatt von Mona Lisa Fett durchlese ist das ein stinkeinfaches schwarzes Fett für Gelenkwellen/ Antriebswellen für Autos.
    Meiner Meinung nach haben MoS2 haltige Produkte nichts an WAffen zu suchen.
    Ich nehme troz allem Öl weil es einfach die besseren Eigenschaften besitzt. Bei richtiger Auswahl gibt es auch keine Probleme mit "dieseln"

    Glaubt mir, ich könnte jetzt hier einen 2 Seiten Bericht über Öle und Fette schreiben, aber reicht es wenn ich sage ich arbeite für Castrol ??

  • Eigentlich nur wegen der Sauerei und weil das MoS2 keine besonderen Vorteile bringt.
    Das Molybdändisulfid soll die Reibung vermindern, aber wir reden hier von Kräften wie sie im Antriebsstrang eines Autos herrschen.
    Teflon z.B. hat den selben Zweck aber macht nicht so eine Sauerei.
    Meiner Meinung nach kommt es bei Waffenfetten/Ölen darauf an das sie den Verschleiß mindern und konservieren.
    Nicht mehr und nicht weniger.
    Ob du den Hebel mit 100N oder 103,4N drücken mußt wird keiner merken.

    Meiner Ansicht nach wäre ein gutes Öl was oben gesagtes sehr gut kann und dann evtl. noch einen extrem hohen Flammpunkt hat am besten. Das System gelegentlich reinigen und neu einölen und gut ist.
    Wer faul ist soll Fett nehmen das hält länger , kann oder macht aber dasselbe.

  • Hallo Michael,
    danke Dir erstmal.
    Da bin ich ja beruhigt. Ich nehme es immer als Lagerfett im KFZ bereich und da ich recht viel davon habe auch für alles andere.

  • Also ich nehme zum schmieren eigentlich immer die 250ml Tube "Mehrzweckfett" von Nigrin.

    Das konserviert sämtliche Metallteile ideal und schützt vor rost. GEGEN leichten flugrost nehme ich Ballistol und zum ölen einfach gutes Waffenöl wie Ballistol, WD-40 oder das bräunlich milde von der BW. Gibts auch im Praktiker!

    Meine eigenschaftne beim schmieren haben sich mit der zeit drastisch verändert, hab ich noch früher Luftgewehre und was weiß ich immer reichlich geölt und gefettet egal wo sogar im Kolbenraum da bin ich heute viel sparsamer!

    SSW's überziehe ich nur mit einem dünnen film fett an den außenflächen gegen den Luftsauerstoff (auch innen) und die mechanik wird einfach nur ausreichend dünn/dick eingeölt das es nicht so trocken läuft!

    Luftgewehre schmiere ich überall nur sehr dünn ein. sämtliche metallteile werden erst einmal bekleckst und das wird dann so lange verstrichen bis die schicht sich nicht mehr dauernd verwischt.

    Am Kolbenraum bin ich jedoch sehr sehr vorsichtig....alles nur minimal einfetten damit der Kolben zeit hat sich reibungsschonender einzulaufen und danach funktioniert er einfach!

    Die Präzisionsunterschiede sind doch erheblich wenns Dieselt und wenn nicht!

    Ach ja: Promo...NIICE BORE :new11:

  • Hallo Michael, hallo alle anderen hier,

    ich sagte ja bereits, dass das Fetten einer Glaubensfrage gleich kommt.

    Aber es gibt da einen Punkt, da geht es nicht mehr Glauben, sondern um Realität und Erfahrung. Und zwar ganz konkret um Erfahrungen die den Einsatz von Schmierstoffen in Federdruckgewehren betrifft.

    Es geht hier nicht darum, die Reibung in einem Spannhebel zu verringern. Es geht darum, dass im Kompressionsraum eines Federdruckluftgewehrs Drücke non mehreren 100 bar auftreten und auch temporäre Temperaturen von einigen hundert Grad Celsius.

    Alle renommierten Hersteller warnen davor, Öl in das System eines Federdruckluftgewehrs zu geben. Möglicherweise gibt es ein Spezialöl, was diesen Bedingungen standhält. Wahrscheinlicher ist, dass es verbrennt und vielleicht sogar dass Gewehr beschädigt wird.

    Vor allem aber, weil es nicht nötig ist, dieses Experiment durchzuführen, da es ja bewährte Fette gibt, warne ich eindringlich und abschließend Jeden hier davor, Öl im System seines Luftgewehrs einzusetzen.

    Und das hat absolut nichts mit Faulheit zu tun!

    Gruß

    Musashi

  • Also, Das Problem ist das Öl/Sauerstoffnebel entsteht.Wenn ich "schieße" kann sich dieser bei entsprechender Temperatur welche durch den Druck erzeugt werden dann entzünden.
    Soweit richtig. Aber auch Schmierfette sind Öle die durch Verdicker eingedickt sind. 1. müssen sie das Öl wieder ausscheiden um an entsprechenden Stellen zu schmieren und 2. haben sie eh immer Ölausblutungen ( heißt das reines Öl aus den Fetten aussickert).
    Es kann (Betonung liegt auf kann) also mit Fett genauso passieren.

    Wenn jemand jetzt sagt ich kippt mal 250ml WD 40 in mein Gewehr ist das natürlich wesentlich riskanter.
    Dasselbe kann genauso bei einer Pressluft oder vorkomprimierer Waffe passieren. Da dort diese Drücke und Temperaturen auch direkt hinter dem Diablo bzw. Luftdurchführungen entstehen.

    Aber zurück zum Thema.
    Also normalerweise reicht eine hauchdünne Ölschicht. Ich nehme eh für alles Korrosionsschutzöl und wische das dann nachher (fast) ganz ab.
    Reicht für die Schmierung der beweglichen Teile aus und als Korrosionsschutz eigentlich auch.

    Für den Kolben überleg ich mir auch noch was gutes.
    Öl reicht eigentlich aus und in den Menge die ich verwende schadet das sicher nix , da garkein Tröpfchennebel entstehen kann. Was anderes entzündet sich ja nicht.
    Es gibt ja noch Pasten,Festschmierstoffe usw.
    Es gilt dann das optimal aus Verschleißschutz (an erster Stelle für mich) , Reibung ( oft ist geringe Reibung = höherer Verschleiß), und Korrosionsschutz. dann noch so Sachen wie Schmutzaufnahme, Alterung des Schmierstoffes usw.
    Wenn ich die optimal Lösung für den Kolben gefunden habe sage ich Bescheid :direx:

  • Zitat

    Original von Michael_He
    Dasselbe kann genauso bei einer Pressluft oder vorkomprimierer Waffe passieren. Da dort diese Drücke und Temperaturen auch direkt hinter dem Diablo bzw. Luftdurchführungen entstehen.

    Nur entsteht bei einer Pressluft oder vorkomprimierten Waffe diese Temperaturen nicht, da die Luft im komprimierten Zustand ja schon längst abkühlen konnte.

  • schon der erhöhte Sauerstoff-Partialdruck ( bei 50 bar immerhin 10 mal so hoch wie reiner Sauerstoff bei Normaldruck) kann je nach Ölsorte den Flammpunkt auf Zimmertemperatur herabsetzen. Das gilt besonders für den Bereich vor dem Druckregler (200-300Bar), hier sollten auf keinen Fall mineralische Schmiermittel eingesetzt werden.

    gruss Waldo