PRKM Neodym , es geht weiter..

Es gibt 55 Antworten in diesem Thema, welches 12.138 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. Mai 2006 um 12:58) ist von Steinschleuder.

  • Hallo an alle..

    Wie schon von Musashi angestoßen gab es einen riesen Threat mit vielen Berichten und Meinungen zum Thema Prellschlag und wie krieg ich den vom ZF ferngehalten.. Der Vorschlag, den Prellschlag gerichtet durch eine Lineareinheit frei zu stellen und das ZF damit zu schützen habe ich vor einiger Zeit aufgebaut und hier die Montage im Detail in der Version 2..

    Der Aufbau der Montage basiert auf einer AOP55.

    Der erste Aufbau mit einer zweiteiligen Montage hat nicht funktioniert, da für beide Schlitten eine gerade Fläche vorhanden sein muß. Die vorhandenen Montage Unterteile waren nicht genau genug gearbeitet und die Schlitten verkannten beim festschrauben des ZFs. Auch übernimmt das ZF die Festigkeit und das ist nicht gut für den Tubus und den sensieblen Bauteilen im ZF.

    Die Basis habe ich plan abfräsen lassen und mit M3 Gewindebohrungen versehen.

  • Auf der Basis habe ich 2 Schienen montiert, die ich so gerade wie möglich verschraubt habe. Ausgerichtet habe ich sie an einer weiteren langen Schiene. Die Teilstücke sind mit M3x10mm Edelstahlschrauben verschraubt.

  • Hier eine Ansicht der Linear-Schlitten. Die Schlitten sind 20mm breit, 29mm lang und inkl. Schiene 10mm hoch. Die Schiene ist 9mm breit und aus geschliffenem Edelstahl. Die Schlitten sind auf der Oberseite mit 4 St. M3 Gewindebohrungen versehen, die Schiene hat ein einem Abstand von 20mm Senkungen für M3 Schrauben. Die Schlitten sind Spielfrei und laufen sehr leichtgängig auf der Schiene.
    Die Schiene wurde von mir mit einem Spezial Teflonfett aus dem Fahradrennsport geschmiert. Nach mehreren Bewegungen der Schlitten auf der Schiene habe ich überflüssiges Fett entfernt. Es ist kein Rollwiderstand spürbar.

  • Als nächstes wird der Gummi Metall Puffer zwischen den Teilstücken montiert. Der Puffer hat einen Durchmesser von 8mm und eine Höhe von 10mm. Er ist auf der unteren Seite mit einem M3 Außengewinde versehen, die Oberseite hat eine 3mm tiefe M3 Gewindebuchse, die in das Gummi eingelassen ist. Damit das Gummielement frei schwingen kann habe ich den Puffer auf einer Distanzscheibe auf der Basis verschraubt.

  • Das Oberteil (ZF Aufnahme) der Montage wird mit M3x10mm Edelstahlschrauben auf den Schlitten verschraubt. Der Gummi Puffer wird mit einer Senkkopfschraube von oben fixiert.
    Damit das Oberteil steif bleibt ist die Unterseite nicht plangefräst. Eine für ein :F: Gewehr nötige Neigung der Montage habe ich mit 0,2mm dünnen Unterlegscheiben unter den Schienen realisiert. Wenn die ideale Neigung für die Montage durch Tests bestimmt ist wird diese Schräge nachträglich in die Basis eingefräst. Eine Seitenverstellung ist für diesen Prototyp noch nicht vorgesehen. Leider oder auch zum Glück sind alle Verschraubungen mit einem leichten Spiel versehen, so das man eine seitliche Verstellung bei der Montage der Bauteile erstellen kann. Ist allerdinge viel Arbeit, immer den halben Aufbau wieder abzunehmen um die Schienen oder das Oberteil versetzt fest zu schrauben..


  • Zum Schluß wird das ZF aufgesetzt.
    Die maximale Bewegung der Schlitten beträgt von Hand 3mm in beide Richtungen.
    Der erste Aufbau hatte ca 5mm in beide Richtungen, die Gummis waren weicher. Bei ersten Tests mit dieser Bauform bewegt sich das ZF ca. 2mm und schwingt fast nicht nach. Das Sichtfeld ist durch diese kurze Bewegung nicht sonderlich beeinträchtigt.

    Hier eine Ansicht mit maximalen Ausschlag nach hinten.

  • Das Aussehen der Montage ist gewöhnungbedürftig.
    Die Lineareinheit baut 9mm höher auf, als die AOP55 im Original.
    Durch das Abfräsen der beiden Stege des Oberteils sind noch gut 3mm rauszuholen, ohne das sie zu instabil wird oder sich beim fräsen verzieht. (Verkantungsfehler im Anschlag kommen dann auch noch dazu)
    Eventuell kommt dort dann die Schräge für die Neigung des ZFs rein, damit die Lineareinheit gerade zum System steht und den Prellschlag besser abfangen kann...
    Die Schienen werden auch nochmal gekürzt und weiter nach innen versetzt.

    Dieser Aufbau ist recht aufwendig. Er besteht insgesammt aus 33 Bauteilen!
    Diese Montage aufzubauen ist sehr aufwendig und wie lange es hält kann ich erst in ein paar Monaten sagen, wenn 10T Schuß durch sind.. Sicher werden alle Schrauben an der Lineareinheit eingeklebt. Aber erst, wenn ich eine Möglichkeit gefunden habe den Puffer einfach wecheln zu können, denn der wird leiden und ist als Verschleißteil anzusehen.

    Das wars erstmal und ich tüftel weiter..
    (die nächste völlig anders aussehende Montage ist schon auf dem Zeichenbrett, mit dieser werd ich aber erst mal weiter testen..)

    Gruß an alle
    Steinschleuder

  • anbei noch eine Ansicht des Schlittens..

    Die Kugeln des Schlittens werden in den seitlichen Schlitzen der Schiene geführt.
    Die Größe der Kugeln entscheidet über das Spiel im direktem Zusammenhang mit der Wiederholgenauigkeit.. die von mir verwendeten Systeme sind spielfrei bestellt worden.. ob die Präzi stimmt werden die jetzt anstehenden Tests ans Tageslicht bringen..

    Gruß
    Steinschleuder

  • Holla Steinschleuder
    Da steckt ja eine menge Hirnschmalz und Arbeit drin,gratulation.
    Bin mal auf den Langzeittest gespannt.Nur,wenn das wirklich hilft ein ZF vor dem Prellschlag-Tod zu schützen,ist der Aufwand überhaupt bezahlbar ?Blöde Frage,einem FTler ist nichts zu teuer ;)

    Für ein gerechtes Waffengesetz,und freie Bürger.

  • hi Leuchtturm..

    so wahnsinnig teuer sind die Lineareinheiten garnicht.. und das sehr genaue Arbeiten an der AOP hat mir jemand so gemacht.. (zum Glück).. und wenn man sich die Preise für die gängigen ZFs ansieht ist das ein verkraftbarer Faktor..

    die meiste Arbeit bestand darin Bauteile in der Größe zu finden, die genau genug sind.. und stabil genug.. die dynamische Last pro Schlitten wird mit 2900N angegeben (statisch 4000). Die max. Kraft bei verdrehen der Schlitten zur Achse mit 26 Nm pro Schlitten.. und das sind die kurzen, die gibts noch in 40mm Länge..

    Gruß
    Steinschleuder

  • Hallo Steinschleuder,

    Gratulation :new11:

    Sieht sehr gut und vor allem auch vielversprechend aus.

    Das wichtigste: Deine Freilauf-Montage ist fertig :nuts:

    Ich schätze, den Puffer wirst du aber noch optimieren können. Ich habe auch vor, ein Elastomer zwischen die beiden Wagen zu setzen. Vielleicht auch einen Luftdämpfer. Ich dachte dabei aber an eine Wirkungslinie der Belastung genau zwischen den beiden Wagen und nicht nach oben versetzt, dann entstehen keine (Quer-) Schubkräfte und keine Scherbelastung in dem Dämpfungselement, sondern nur Druckkräfte und Stauchung.

    Hast du dir schon Gedanken über einen Staub- und Regenschutz gemacht? Wenn nein, lass uns mal eine PN wechseln :n17:.

    Noch einmal meinen Glückwunsch

    Viele Grüße

    Musashi

  • Hallo Musashi..

    Die mechanische Verbindung zwischen dem Ober- und Unterteil gefällt mir auch noch nicht so 100%ig.. Allerdings sind die Abdeckungen an den Enden der Schlitten sehr empfindlich und sollen laut Hersteller nicht als Anschlag oder sonstwie mechanisch belastet werden.. Die Abdeckungen sind aus Gummi und schützen den Umlauf der Kugeln im Schlitten.

    Erste Schüsse mit der Montage heute morgen lassen aber was die Wahl der Härte des Puffers angeht vermuten, daß es wohl die weiche Version sein wird..

    Die Bohrungen an der Seite des Oberteils verleiten zur Befestigung eines umlaufenden Schutzes. Ist auch von den Abmessungen her kein Problem, da die Schlitten kleiner sind und nicht überstehen.. Ansonsten wäre noch eine anliegende Abdeckung mit einem 1mm dünnen Silikonband möglich.. ähnlich einem Erstehilfe Handschuh.. Staub und Dreck, sowie Wasser wären der Lineareinheit Tod.. die Idee, das ganze gut zu fetten und in einen Silikonblock einzugießen halte ich für nicht sehr servicefreundlich aber sicher sehr dicht..
    da fällt mir nochwas ein..

    Wichtig ist erstmal herraus zu bekommen, ob das gute Stück auch hält und die AOP nicht umsonst geopfert wurde, :nuts: :nuts:

    Gruß
    Steinschleuder

  • Hallo Steinschleuder

    Ich bin von deiner Konstruktion sehr beeindruckt.
    Echt ein tolles Stück Maschienenbau Arbeit.

    Ich bin überzeugt, das das System den FT Anfoderungen stand hält.

    Auch finde ich die Optik Klasse.

    Zur Höhenverstellung habe ich folgende Idee:
    Eine Keilelverstellung mit einbringen.

    Sprich die Basis etwas schräge Abfräsen, ca im Bereich ca. 1- 5 Grad.
    und einen etsprechenden Keil dazu anfertigen. der dan mittig mit Langlöchern versehen wird. ( Für M3 Zylinderkopfschrauben ).

    Die ganze montage wird dann nartürlich noch etwas höer aus bauen.
    aber du sagst ja, du hast noch 3mm Reserve drinn.

    Wen man diese Keielverstellung auch noch mit einer Präziesen seitlich Führung versieht, solte es theoretisch auch möglich sein, die gesamte Höhenverstellung der ZF über die Keielvestellung zu machen.

    Grüß von der Waterkant
    Ralf

    :dafuer:FT !! Das muß man mal unbedingt gemacht haben. :win:

  • hallo Ralf..

    die Basis gibt aufgrund der Bauform nicht mehr her..
    Die seitliche Klemmung hat nurnoch 1mm nach oben und ist fast ausgereizt..
    Allerdings schaffe ich durch zwei auf einander laufenden Keile nur eine paralele Verstellung in der Höhe oder habe ich dich da falsch verstanden? Ich gehe davon aus, daß ich den idealen Winkel ermitteln muß und die Feinarbeit mit der Absehenverstellung im ZF erledigen werde.. das wird ne festgelegte Neigung und die verstellt sich dann auch nicht.. das war auch ein Prob. an der AOP55.

    Die 3mm sind leider kein Maß, daß noch genutzt werden kann, eher ein "muß" das noch runter muß.. ;)

    Mitte Lauf zu Mitte ZF sind so grob gemessen 55mm und da machen 1-3° verkannten schon einiges aus..

    Gruß vom linken Niederrhein,
    Steinschleuder

  • Hallo Steinschleuder.

    Von mir auch Gratulation. Das sieht stabil und auch mal nicht so brutal aus. Ich bin jetzt auf längere Erfahrungsberichte gespannt (auf die ich logischerweise noch warten muss).

    Grüße,

    desert.

  • Habt ihr schon mal erwägt, einen Öldruckstossdämpfer mit Federung von einem RC-Modellrennwagen zu verbauen?.

    IMHO sollte das noch besser dämpfen.