Schaftrestauration die dritte (Diana 75)

Es gibt 18 Antworten in diesem Thema, welches 9.710 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. September 2004 um 21:51) ist von jvsteenb.

  • Hallo Leute

    Hier nun mal einige bilder von meiner dritten Schaftrestauration. Nachdem ich bisher eine FWB 150 und eine FWB 300 restauriert hatte hatte ich mir meine Diana 75 Universal vorgenommen. Das Problem bei dem Schaft ist nur daß Diana schainbar die Schäfte nicht nur einmal gebeitzt hatte sondern mehrfach so daß die Beize sehr tief in das holz eindrang. Auch der Decklack war sehr hart gewesen und lies sich nur sehr schwer entfernen. Einige stellen am schaft sind so tief gebeitzt daß es nicht möglich ist diese stellen blank zu schleifen ohne den fesamten schaft zu verschleifen.




    Der Vorderschaft ist bis auf 2 stellen eigentlich schön sauber geworden. An der Stirnseite wo das Holz offenporig war ist die Beitze zu tief eingedrungen um diese zu entfernen



    Am Griffstück wo die Punzierung war ist es mitunter am schlimmsten. Die Punzierung war nicht mehr sehr gut so daß ich mich entschieden hatte diese zu entfernen, eine neue ist nicht geplant


    Auch auf der Unterseite des Hinterschaftes ist die Beitze tief in das holz eingedrungen

    Der ganze schaft sol nun mit Nussbaum farbener Beitze neu gebeitzt werden und anschließen lackiert werden, ich bin mal gespannt wie die jetzt noch dunklen stellen die neue Farbe aufnehmen und wie der schaft anschließend aussieht.

    Gruß
    Para

  • Hallo.

    Der ganze Schaft sollte, meines Wissens, blank geschliffen sein. Sonst gibt es an den Stellen, wo die Beize etwas tiefer eingedrungen war, Flecken. Nach dem Neubeizen werden sie noch dunkler aussehen als zuvor. Ich habe mit der Schaftrenovierung schon mal Erfahrung gemacht, als ich meinen über 30 Jahre alten Lucznik restaurierte. Mir schien der ganze Aufwand beim Schaftschleifen zu übertrieben und jetzt sind darauf dunkle Stellen zu sehen. Mich persönlich stören sie nicht, weiß aber, dass es ein grober Fehler in der Renovierungskunst ist.

    Auf den Schaft habe ich acht Mal ziemlich verdünnte Beize aufgetragen und ein paar Mal Schaftol eingerieben. Am Ende sollte der Schaft noch mit Wachs poliert werden, was ich aber noch nicht vorgenommen habe. Das Lackieren wollte ich auf jeden Fall vermeiden.

    Mfg
    Karol (Gustav)

    HW97k
    Gamo CF-30
    Lucznik 187
    IJ-22

  • Ich meine nicht den Griff - an so etwas würde ich mich nicht heranmachen, da ich nicht besonders tüchtig in Sachen Handwerk bin. Wirst Du jetzt den Schaft so lassen, wie er ist, d.h. soll er an diesen wenigen Stellen etwas dunler sein?

    Nach der Beseitigung des Lacks arbeitete ich ziemlich lange mit Schleifpapier - das nützte leider nicht viel. Hätte dies vielleicht länger tun sollen.

    HW97k
    Gamo CF-30
    Lucznik 187
    IJ-22

  • So, heute wurde es ernst. Nachdem ich gestern den Schaft gewässert hatte damit sich die Poren schön aufstellten und der Schaft heute nochmals fein Geschliffen wurde habe ich diesen heute abend noch Gebeitzt.


    Als Beize verwenderte ich Clou Aqua-Beize Nussbaum (auf Wasserbasis). Mit dieser hatte ich auch schon die Kniestüzte an meiner MK3 Gebeitzt. Zum auftragen habe ich mir von der Fa. Lehnhartz einen Spezialpinsel (ob man es pinsel nennen kan ist was anderes) gekauft


    Dieser "Pinsel" besteht aus einer Kunststoffplatte die mit einem Schaumgummi und einen mit feinen haren besetzten Flies beklebt. Die Pinselplatte ist dabei auswechselbar. Die gezaigte ist nur als Beipiel gedacht da die verwendeten im Keller zum Trocknen liegen


    Das ganze war kinderleicht zu Beizen, ist einfacher als mit einem Pinsel da hier nix lief


    Auch die ehemals dunklen Stellen durch die alte Beize im Holz wurden besser überdeckt als ich es erwartet hatte. Man sieht zwar daß es an den stellen dunkler ist, aber das ist wirklich nur minimal


    Auch der ehemals Punzierte Griff hat schön die Farbe aufgenommen und scheint etwas dunkler hervor.


    alles in allem bin ich mit dem Ergebnis völlig zufrieden. Morgen wird der schaft dan nabgeschliffen und evtl. nochmals Gebeitzt. Anschließend wird der Schaft Lackiert.

    Gruß
    Para

  • So, nachdem der schaft nun 2x Gebeitzt und 3x lackiert wurde ist das Gewehr wieder einsatzbereit. Hier nun einige bilder der nun wieder zusammengesetzten Diana 75

    Die Knieauflage wo hier noch von einer Walther Dominator stamt wird demnächst noch durch eine Selfmadestütze ähnlich der meiner MK3 ersetzt damit alles zusammen passt. Wenn dies soweit ist folgen neue Bilder des Gewehres.

    Gruß
    Para

  • Auf meinem Anschütz 2001 habe ich keine richtige Politur, sondern so eine
    "Petroleum-Politur" oder soetwas.
    Das ist so ein Zwischending.
    Man kann es mit einem Tuch auftragen, glänzt ganz gut und ist ansonsten fast wie Lack.

    Ich hatte mich für dieses unkomplizierte Zeug entschieden, weil ich ein Gewehr,
    welches sich in Wald und Feld behaupten muß,
    nicht mit einer Filigranpolitur versehen wollte.

    @ Ich finde, daß das sehr gelungen ist.
    Um mir das Schleifen demnächst etwas einfacher zu gestalten, habe ich mir
    Fächerschleifer für den Akku-Schrauber und den Dremel besorgt.

  • Hi Rübe

    Wenn dann nim nen Schwingschleifer oder Deltaschleifer, aber vergiss sich drehende papierscheiben für Dremel oder Accuschrauber. Holz sollte man immer mit der Faserrichtung schleifen, mit solch apparaten wie du sie oben nennst ruinierst du dir eher den schaft.

    Gruß
    Para

  • Hm das Problem hat ich bei meiner Hw 35 auch ,dass so dunkle flecken waren...sind bei mir aber komplett verschwunden.
    Das gesamt finish finde ich jedoch nicht so schön wie bei deiner diana...
    Sieht schön aus

    Gruß


    Neuling :new11:

  • Zitat

    Original von Paramags
    Wenn dann nim nen Schwingschleifer oder Deltaschleifer, aber vergiss sich drehende papierscheiben für Dremel oder Accuschrauber. Holz sollte man immer mit der Faserrichtung schleifen, mit solch apparaten wie du sie oben nennst ruinierst du dir eher den schaft.

    Gruß
    Para

    da muss ich Para recht geben. Fächerschleifer nehm ich nur für die
    Rundungen am Pistolengriff oder wo sonst noch Radien sind.
    Ansonsten schleifst du dir Dellen rein. Deltaschleifer sind geniale
    Geräte, wobei es da noch riesiege Unterschiede gibt. Ich benutze ein
    Gerät von Fein. Dagegen sind die billigen von Bo..h etc wirklich Dr.ck.
    Sowohl was die Leistung, das ereichbare Finish und die Vielseitigkeit
    anbelangt.

  • Jetzt wo Ihr das sagt. Ich habe kürzlich an einem FWB-Schaft für meinen Löchlestanzer gewerkelt,
    und das Schichtholz hat minimale (!) Dellen bekommen.
    Allerdings scheinen mir das auch unterschiedliche Hölzer zu sein.

    Bei dem Uralt-Schaft vom Mars war das ganz extrem. Die hellen stellen waren
    schon weniger hartes Holz, aber das Dunkle
    war so weich und empfindlich wie morsches Holz.
    Da mußte man nur drüber pusten, schon hatte man tiefe Furchen drin.

    Da es gerade zum Thema paßt: Durch einen Link auf die HP von Triebel bin ich
    wieder mal an Drachenblutlack erinnert worden.
    Hat damit schon jemand gearbeitet? Das klingt sehr vielversprechend.

  • Ja. Ist allerdings so schwer zu verarbeiten wie Schellack.

    Wenn Du keine Lust hast, das mühsam zu lernen, lass es lieber. Es gibt heutzutage genügend Fertigprodukte für den Amateur, welche durchwegs gute Ergebnisse liefern.

    Der alte Kram ist nur was für olle Restauratoren wie unsereins ;)

  • Zitat

    Ich finde es schade, dass Du das schöne Gewehrchen wieder mit Lack überzogen hast. Ein gutes Schaftöl und abschließend Wachs hätten mir persönlich besser gefallen.

    Warum willst Du denn über ein gute öhl-finish noch Wachs dazu ?
    Versteh Ich ja nich ganz gut - Wasser wird durch die Wachs aufgenommen, un das Wasser kann doch Wachs aus die Holz-zellen rausdrücken, mit öhl get das nicht.
    Ein alte Englische Anweisung für das öhlen von Schäfte gibt's hier:

    "Once a day for a week,
    Once a week for a month,
    Once a month for a year,
    Once a year after that."

    Ist ja doch etwas viel Arbeit, aber m.m.n. nichts besseres wann die Maserung und das Karakter des Schafts maximal heraus kommen Müssen.

    ( Entschuldige für mein ziemlich mässige Sprache, Ich bin aber Holländer und hab nur eine kürze Zeit deine Sprache in die Schule gehabt - und davon noch die meisten Stunden gesclaffen, fürchte ich mich ..... Mein "Afrikaans" ( sehe Simalux-thread ) ist 'n bisschen besser....:) )

    Einmal editiert, zuletzt von jvsteenb (1. Oktober 2004 um 13:34)