Hallo zusammen,
habe seit kurzem auch eine HW77 und habe es ebenfalls erst mit 500+ Diabolos eingeschossen.
Nach diesem Dia-Test hier ( Diabolos für das HW 77 ) und eueren Diskussionen über die guten alten Gecos, habe ich auch mal die JSB Exact Express in 4,52 und die RWS Club angetestet.
Die JSB sind sehr genau und gleiten wegen der Domspitze super in das "Patronenlager", kosten allerdings auch mehr als doppelt soviel wie die Gecos.
Mit den RWS Club habe ich weitere Gruppen als mit den Gecos, da sie auch noch teuerer sind, fallen sie für mich ganz raus.
Optimal vom Preis-Leistungs-Verhältnis wären wahrscheinlich Gecos mit 4,52mm Kopf-/Kelchmaß, da diese Maße bei den Exact sehr treffgenau sind.
Die Gecos sind auf 10-15 Meter, wenn man sich konzentriert mit meinem HW77 allerdings einwandfrei. Die V0 schwankt gefühlt etwas (habe keinen Chrony). Die Treffer wandern manchmal 1-3mm über oder unter das erste Einschussloch, aber das ist selbst zum Treffen einer 6,5 mm Targetzone meistens noch ausreichend.
Was mir eher aufgefallen ist, dass das HW77 sehr empfindlich auf Veränderung der Haltung reagiert. Ich schieße deshalb möglichst wiederholungsgenau aufgelegt auf einem Sandsack oder im stehendenden Anschlag mit der Artillery Hold Technik. (siehe http://www.youtube.com/watch?v=ZLed_nD5ixA )
Solltet ihr auch mal antesten, sofern noch nicht geschehen. Die Gruppen werden drastisch enger.
Auch beim aufgelegten Schießen lass ich dem Gewehr genug Raum an der Schulter um den Prellschlag natürlich abzuleiten. Ggf. wirken sich die Vibrationen bei zu festem Anschlag sogar auf die V0 aus, um das zu beurteilen fehlt mir die physikalische Fachkenntnis.
Ich kann nur sagen es funktioniert, stehend treffe ich auf 15 Meter recht konstant einen 2cm großes Spinning Target.
Irgendwann werden beim schweren HW77 (hab die schwerere Schichtholzversion) natürlich die Arme schlapp und die Genaugigkeit bricht unweigerlich ein.
Aber im Vergleich zu meiner alten PCP (Twinmaster Shooter 200) ist das HW77 eine Diva, da muss man sich richtig konzentrieren. Beim Shooter hingegen war es vollkommen egal, wie es gehalten wurde, Pressluft eben und im Vergleich zum HW77 ein regelrechtes Fliegengewicht. Dazu kommt noch dass ich das Gefühl habe, dass der Lothar-Waltherlauf beim Shooter etwas enger war als der Weihrauchlauf beim HW77, weshalb das Shooter noch besser mit den Gecos klar kam. Beim Shooter war selbst mit RWS R10 Match Dias keine nennenswerte Steigerung der Präzision im Vergleich zu den Gecos auf 10 Meter zu erkennen.
Ich vermute mal, dass Weihrauch den Lauf etwas weiter wählt, damit man ihn nicht so oft oder ggf. gar nicht reinigen muss. Bei sehr engen Läufen führt der stärkere Abbrieb dazu, dass die Präzision ohne Reinigung recht schnell leidet. Da das Weihrauch eher im Freizeitbereich anzusiedeln ist und Laufreinigung hier entweder ignoriert oder noch schlimmer falsch durchgeführt wird hat die Firma Weihrauch mit Fokus auf die Rückläuferquote hier das ökonomisch sinnvolle getan. Eine falsche Reinigung beim Weihrauch HW77 wäre es z. B. den Putzstock von der Mündung zur Patronenkammer durchzuschieben, weil der Lauf von hinten nicht zugänglich ist. Hierbei kann allerdings bei vielen Wiederholungen die Laufkrone asymmetrisch abgetragen werden und zusätzlich schiebt man den ganzen Bleiabrieb in die "Patronenkammer".
Gruß
Suchhund
P.S.
Wenn man das Ganze auf die Spitze treiben möchte, sollte man sich so ein Diabolovermessungsgeräte anschaffen:
http://www.youtube.com/watch?v=fRN1Am8RBgs ;^)
Ted kommt hier kommt hier zu einer heterogenen Verteilung der Kopfmaße innerhalb einer Dose der hochgelobten JSBs (allerdings in 5,5mm). Man kann hier in der super slow motion durch das Scope sehr eindrucksvoll folgendes sehen: Ist der Lauf im Verhältnis zu den Pelletmaßen zu weit oder zu eng, fangen die Pellets auf längere Distanzen an zu trudeln und die Gruppen reißen regelrecht auseinander.