Beiträge von Willy das Kind

    SSW erzeugen eine Scheinsicherheit, die im Ernstfall doch nicht taugt. Deswegen darf der Bewacher bei seiner Tätigkeit auch keine tragen. Da gibt es ein ganz klares Verbot. Entweder erfordert seine Bewachung das Führen einer scharfen Waffe oder eben nicht. Wäre die SSW ein gut taugliches Mittel zur Selbstverteidigung, so würde man sie als mildes Mittel gegenüber der scharfen Schusswaffe erlauben.

    Da muß ich dann doch nochmal: dieses Argument hört man oft, der Grund ist aber meist ein anderer (ich war als junger Student auch mal im Wachdienst) auch wenn es Wachdienste geben mag, wo man es - neben anderen Aspekten s.u.-, ebenso sieht, wie Du schreibst. Das Beispiel ist in Wirklichkeit gänzlich untauglich.

    Und zwar aus folgenden Gründen:

    Zunächst einmal haben die Versicherungen ein Wörtchen mitzureden, ich hatte schon erwähnt, daß leider selbst ein als Täter feststehender Angreifer, sogar nachdem er ggf. verurteilt wurde, zivilrechtlich Schadenersatz einklagen kann! Auch ein Teilaspekt der völlig verrückten Verhältnisse.

    Schon aus diesem Grund dürfen die meisten Sicherheitsleute weder eine scharfe Waffe noch eine SSW führen! Mit der Frage, ob eine SSW ggf. zur Selbstverteidigung taugt, hat das rein garnichts zu tun!

    Speziell was in der Öffentlichkeit patroullierende Sicherheitsleute betrifft (z.B. U-Bahn oder Einkaufspassagen) so will man unbedingt vermeiden, daß die in bestimmten Situationen mit einer Schußwaffe herumballern, scharf oder nicht. Anders als z.B. in den USA, hierzulande ist das eben weitgehend unvorstellbar. Es hat auch rechtliche Gründe, u.a. eben das Gewaltmonopol des Staates/der Polizei.

    Und wo private Sicherheitskräfte eine scharfe Waffe führen dürfen, z.B. Body Guards, beim Geldtransport oder in manchen Städten die freiwillige Hilfspolizei, brauchen sie natürlich keine SSW.

    Sie wäre ja auch bei Sicherheitskräften, die ein - relativ - hohes Risiko haben, u.U. mit scharfen Waffen angegriffen zu werden (nochmal: z.B. Geldtransport) als "mildes Mittel" wie Du schreibst, absolut unangebracht. Denn selbstverständlich kann man sich mit einer SSW nur schlecht gegen eine scharfe Waffe verteidigen. Dein diesbezügliches Argument ist also nicht logisch.

    Hinzu kommt noch die Ausbildungsfrage, da werden behördlicherseits natürlich zu recht hohe Anforderungen für waffentragende Mitarbeiter gestellt. Und das kostet die Unternehmen Geld und bedeutet Aufwand! Wobei man sich möglichst beides ersparen will. Und wenn man muß, dann treibt man den Aufwand natürlich nicht für eine Ausrüstung mit SSW.

    Im normalen reinen Wachdienst ("Nachtwächter") werden im übrigen hauptsächlich weitgehend unausgebildete und nicht besonders überprüfte Personen - zu geringen Löhnen -, beschäftigt.

    Abgesehen also vom schon oben Ausgeführten, will man natürlich nicht, daß irgendein womöglich schlichter Mensch ohne Berufsausbildung - vielleicht auch ein bißchen "sozial randständig" und nicht besonders intelligent (wer eine gute Berufsausbildung hat, bewirbt sich eher nur ausnahmsweise, z.B. bei vorübergehender Arbeitslosigkeit für solche Jobs) -, plötzlich auf dem Fabrikgelände das er bewachen soll Rambo spielt und mit einer Gaspistole herumknallt!

    Außerdem ist diese Objektbewachung heute nur noch eine rein versicherungsrechtliche Formalität. Würde kein Wachpersonal beschäftigt, würden die Versicherungen bei Einbruch oder Diebstahl nicht bezahlen. Oft wird der menschliche Wächter aber auch schon durch elektronische Überwachungsanlagen ersetzt. Und wo nicht wird von ihm nur erwartet, daß er nötigenfalls Alarm schlägt, i.d.R. einfach nur die Polizei anruft.

    Und auch ohne Waffe ist ihm untersagt, mehr zu tun, etwa die Einbrecher zu stellen, am Entkommen zu hindern o..ä.

    Schließlich noch das vielleicht Allerwichtigste: das Risiko nämlich, daß Einbrecher scharfe Waffen haben und womöglich einsetzen würden! Und sei es, weil sie eine Gaswaffe des Wächters für eine scharfe halten könnten. In solchem Zusammenhang ist das sicher ein gewichtiges Argument, nur im allgemeinen Leben halte ich es für Unsinn, und bin sicher, daß solch ein Fall noch nie vorkam.

    Ganz früher, zu meiner frühen Jugendzeit, als es noch den "rüstigen Rentner" und Weltkriegsveteranen mit seinem Schäferhund als Mitarbeiter der "Wach und Schließgesellschaft" gab, waren die Verhältnisse noch gänzlich anders, auch rechtlich. Den fragte sicher niemand ob er seine SSW mit zur Arbeit nahm, und oft wird er auch eine gehabt haben.

    Da gab es aber auch das eben erwähnte Risiko des bewaffneten Einbrechers nicht. Es war alles noch relativ harmlos, und ich weiß z.B. von älteren Polizisten (u.a. meinem Vater) daß damals Kriminelle nur sehr selten, und wenn, dann relativ wenige Schwerverbrecher (z.B. bei Bankraub) Waffen benutzten. Bandenkriminalität, außer kleinen Gelegenheitsgruppen, Organisiertes Verbrechen, Migrantenclans und völlig skrupellose Täter, wie sie heute leider nicht mehr selten sind, gab es einfach noch nicht.

    Und Einbrecher hatten sogar "traditionell" niemals eine Waffe dabei! Darauf konnte man sich praktisch verlassen.

    Das hatte klare Gründe, unter anderem, neben den allgemeinen gesellschftlichen Verhältnissen, nämlich eine andere Justiz! Einbruch ohne Waffe - zwei Jahre Knast. Mit Waffe - acht Jahre! Auch wenn sie nicht benutzt wurde. Und nix: "Erst klau' ick, denn bewähr' ick mir!"

    Den Spruch habe ich von einem buchstäblich alten Freund, der schon lange tot ist, und schon vor dem Krieg Kriminalreporter in Berlin und Hannover war. Und er sagte noch etwas: "Damals hieß es bei Strafprozessen mit Angeklagten, die "justiznotorisch" waren: fünf Jahre für das was wir ihm nachweisen können, - und drei zusätzlich für das, wovon wir nichts wissen!"

    Und einen Nachtwächter erschießen? "Ich dachte ja bloß der hätte 'ne echte Knarre!"? - und schon ist es (heute) kein Mord mehr und gibt nur drei Jahre? Das lag sehr weit außerhalb des Wahrscheinlichen! Es gab wenige Fälle, wo der Wächter zwar mit Waffen bedroht, gefesselt und geknebelt wurde, - aber tatsächlich auf ihn schießen? Das überlegten sich die Jungs gewöhnlich mehr als nur zweimal.

    @ Stasi

    Also ick weeß nich...ich kann irgenwie nicht aus meiner Haut!

    Gestern war ich mit Sohnemann in der großen Stadt im Laden, da wo ich schon vor Jahrzehnten gut bedient wurde. Da habe ich dann u.a. mal eine Zoraki in die Hand genommen, verchromt:

    Nun ja, von der Form her sehr schön, liegt auch gut in der Pfote, - aber dann sah ich vorne am Abzugsbügel diese Gußnaht. Ich kann mir einfach nicht helfen, sowas erinnert mich an die Plastikpistolen meiner Kindheit!

    Wie die Waffe sonst ist, da kann ich mich nur auf das beziehen, was man so liest, mag ja ganz gut sein.

    Na und dann holte die Dame noch einen Kartong von hinten, legte ihn auf den Tresen, machte ihn lächelnd auf, - und darin lag eine schöne Erma, EGP75! Für mich: "Sie soll in gute Hände, nicht daß Irgensoeiner sie kriegt, der garnicht weiß was das ist, nur damit zu Sylvester bißchen rumknallt und sie dann achtlos in die Ecke schmeißt!"

    Bloß nicht, gekauft (selbstverständlich), für 149,- Piepen! Zu Hause habe ich noch eine, und da gibt es keine sichtbaren Gußnähte!

    Und da ich einmal da war, griff ich auch noch zu einer HW94, ich habe eine ganz alte, die ich beinahe verkaufen wollte, momentaner Geldmangel. Habe dann aber einen Strang aufgemacht mit der Frage, ob ich, wenn ich sie dann wiederkaufen möchte, es noch dasselbe wäre aus neuer Produktion?

    Also im Laden nachgeguckt, - natürlich nicht!

    Dickere und deutlich sichtbare Laufsperre, größere Mündung mit dünnem Rand und deutlich sichtbarem Gewinde usw. bei meiner alten ist die Mündung dickwandig und realistisch abgerundet, und die (innen auch schmalere) Sperre nur als spitzer Dorn zu sehen.

    Gut, da kann man vielleicht einen Mündungsschoner reinschrauben, - aber mir gefiel's nicht. Mir kam es auch so vor, als wäre sie spürbar leichter als meine, aber da kann ich mich auch getäuscht haben; ich werde aber mal nachgucken, was über das heutige Gewicht zu lesen steht und meine mal wiegen.

    @ germi


    # "Die Mitarbeiter der Waffensparte von Röhm sind alle in andere Abteilungen bei Röhm gewechselt."

    Interessant, das beleuchtet Pupsnases Argument, "Umarex sichert durch die Übernahme Arbeitsplätze" ganz neu, - nix da also!

    Daß das Röhm-Hauptwerk sie behalten hat, ist erfreulich, sonst wären sie vermutlich auf dem Arbeitstamtsflur gelandet. Wie damals die Telefunken, Saba und Nordmende-Mitarbeiter, was ich am Anfang des Strangs schon einmal als Beispiel beschrieben hatte.

    Denn wenn Umarex doch wahrscheinlich von anfang an nicht vorhatte, die Röhm-Waffen noch lange oder überhaupt weiter zu produzieren - möglicherweise verkaufen sie auch nur noch alte Lagerbestände -, was sollte man dann mit den alten Röhm-Mitarbeitern auch anfangen? Man brauchte sie einfach nicht.

    Und ich finde auch meine Meinung, Röhm sei nur noch ein (irreführender) Werbe-Name wird doch letzenendes noch unterstrichen, wenn garkeine alten Röhm Mitarbeiter mehr an der Herstellung der Waffen beteiligt sind. Im Prinzip ist es dasselbe, - ob nun ehem. Röhm-Leute, wie ich annahm, als neuerdings Umarex-Angestellte nach der Umarex-Pfeife tanzen müßten, oder es gleich eigene Umarex-Mitarbeiter sind.

    Das eigentliche Ding ist doch: Röhm (und ebenso Walther) gibt's nicht mehr!

    Diese Gejammer über die gute alte Zeit stimmt eben oft nicht.
    Wie viele Kilometer hat ein durchschnittlicher Automotor z.B. in den 70´ern gehalten ?
    Wie viele 1000 Schuss sind in den 70´ern mit SSW durch geführt worden ?

    Über den Rest deines Beitrags lasse ich mich nicht aus, das sind nur Schei..hausparolen.

    Also gut, meinetwegen, wenn's beruhigt ist Umarex ein Göttergeschenk für SSW-Käufer, noch nie gab es so tolle Schreckschußwaffen wie heute und alles ist so schön bunt...wenn bloß nicht immer diese Meckerfritzen wären, ich weiß.

    Ich scheine aber nicht der Einzige zu sein, wenn ich mich so in anderen Threads umlese. Und wenn ich mich des weiteren nicht irre, erleben wir gerade, wie Röhm abgewickelt wird, eine Waffe nach der anderen verschwindet aus dem Programm, schon gemerkt?

    Und wenn da "in Röhm Fertigung" immer weniger gefertigt wird, was machen dann wohl die altröhm' schen Arbeitsplatzbesitzer? Däumchen drehen, oder alle zusammen werkeln an der vielleicht noch verbliebenen RG3 und treten sich gegenseitig auf die Füße an der Drehbank? Doch nicht etwa zur "Arbeitsagentur"?

    Zur Qualitätsfrage habe ich wahrscheinlich bfgguns Video nicht richtig verstanden, und der neue RG99N mit seinem Billighahn mit häßlicher Gußnaht etc. etc. ist in Wahrheit eine beeindruckende Qualitätsteigerung gegenüber dem Modell von 1992. Gegenüber Erma aus der blöden alten Zeit natürlich erst recht, klar. Mit denen konnte man ja ganz sicher keine 1000 Schuß abgeben in den Siebzigern ohne daß sie auseinanderflogen, weiß doch jeder.

    Tja, und wieviele Kilometer hat ein Eselskarren vor hundert Jahren gehalten? Ich glaube, ich hatte erklärt, daß es bei bestimmten Produktklassen technische Fortschritte gab, sodaß ein Früher-Heute Vergleich nicht funktioniert. Bei SSW sehe ich das nicht, außer man betrachtet immer weniger Stahlteile als Fortschritt.

    In der bösen alten Zeit witzelten böse Leute: Reck ist Dreck! Kann aber nicht sein, denn aus Reck ist Umarex hervorgegangen. Und nun gehört Reck, pardon, Umarex bald alles auf dem Basar. Zwar lehren allgemeine Erfahrung und die Wirtschaftswissenschaften, daß null Konkurrenz und Monopol nie gut wäre, aber auf Umarex und den künftigen SSW-Markt trifft das bestimmt nicht zu, es wird immer besser werden.

    Aber wie eingangs schon gesagt, mir isses doch egal, auch Deine Schei..hausparolen, jedem Tierchen sein Pläsierchen.

    Als Schlußwort für meinen Teil, sofern nicht noch was wichtiges kommt:

    Mein Ideal ist beileibe nicht, daß Jedermann mit einer Waffe, womöglich noch einer scharfen, unterwegs ist, - oder gar müßte, wenn ihm sein Leben lieb ist. Wo das so ist, stimmt etwas nicht im Staate. Wünschenswert ist vielmehr ein Staat, der sein Gewaltmonopol dahingehend ernst nimmt, daß er seine Bürger effektiv schützt. Durch Politik, Gesetzgebung, Justiz und Polizei.

    Davon sind wir in Deutschland aber weit entfernt, und die Entfernung wird immer größer. Das ist das Problem! Es entwickelt sich unübersehbar ein Staat, der nicht mehr seine Bürger, sondern de facto Verbrecher schützt. Das läßt sich auch nicht dadurch wegspiegeln, daß mittels politisch korrekter Propaganda diese leider präzise und zutreffende Tatsachenfeststellung als "überzogen", "Populismus", "dumpfe Law and Order-Mentalität", "Gerede von Waffennarren" oder gar "rechtes Gedankengut" diffamiert wird!

    Inzwischen bestätigen auch Fachleute, Juristen, Journalisten, Politiker, allerdings nur wenige und noch selten - die meisten haben Angst, sich zu weit aus dem Fenster zu lehnen -, daß sich u.a. eine geradezu groteske Justizpraxis entwickelt hat, bei der, der kürze halber pointiert formuliert, Täter geschont und "verhätschelt", und Opfer regelrecht verhöhnt werden! Dafür gibt es mittlerweile massenhaft Beispiele, die man nur fassungslos zur Kenntnis nehmen kann. Auch wenn sie meist in der Presse verschwiegen werden, - was auch ein wesentlicher Teil des Problems ist.

    Ich habe Gerichtsverhandlungen wegen Gewaltdelikten miterlebt, bei denen man den Eindruck gewinnen konnte, der Täter sei der Sohn des Richters oder Staatsanwalts oder beide insgeheim selber lieber Kriminelle.

    Um ein Beispiel zu nennen: In einem Fall habe ich das in der Verhandlungspause auf dem Flur dem Staatsanwalt auch genauso gesagt (nur das mit dem Sohn, das andere lieber nicht), - und das Ergebnis war tatsächlich ein deutlich "härteres" Plädoyer als das vorherige Auftreten des Staatsanwalts. Was zeigt, daß auch eine breite öffentliche Thematisierung dieser Zustände sicher nicht wirkungslos bleiben würde. Sie findet nur nicht statt!

    Freigesprochen wurde der Ganove aber trotzdem. Das Opfer, eine Frau, die er u.a. die Treppe hinuntergestoßen hatte, wurde vom Richter wie die eigentlich Angeklagte derart barsch vernommen, daß mir buchstäblich der Knopf aufging: "Sagen Sie mal, stimmt das überhaupt was Sie hier sagen, sind Sie nicht vielmehr nur gestolpert?"

    Ich dachte, ich höre nicht richtig. Derselbe Richter dann zum Staatssanwalt hinüber, diesmal höchst freundlich: "Also die Vorstrafen und die noch offene Bewährung des Angeklagten sollten wir hier nicht heranziehen, dann kämen sie ins Protokoll, und das könnte ungünstig für ihn sein!" Er meinte wohl im Hinblick auf eine eventuelle Beschwerde und Berufung durch den Anwalt der Frau. Ein einziges Gekungel zwischen Richter und Staatsanwalt, offensichtlich mit dem Ziel, den Angeklagten auf jeden Fall freizusprechen!

    Der im übrigen mehrfach vorbestraft war und auch noch wie gesagt eine Strafe zur Bewährung offen hatte, die selbstverständlich auch nicht widerrufen wurde. Wobei "zur Bewährung" heute ohnehin in den meisten Fällen mit einem de facto Freispruch bei erwiesener Schuld gleichgesetzt werden kann.

    Es ist eine Angelegenheit allgemeiner politisch-gesellschaftlicher Entwicklung. Zudem noch höchst vielschichtig und komplex, sodaß es nicht leicht ist, sich vorzustellen, wie man dieses Prolem lösen und diese Verhältnisse wieder auf ein vernünftiges Maß zurückführen könnte. Man sollte aber darüber bescheid wissen.

    Och hätte da zB ein Lösung dafür. Nennt sich De Santis Bellybandholster.

    Ich habe heute (geruhsames Renterdasein auf dem Lande), keine Waffe mehr dabei, überlege es in letzter Zeit nur wieder zur Hundeabwehr, - aber nur mal interessehalber: früher gab es diese sog. Inside-Holster, weiß nicht, ob es sie heute noch gibt; die fand ich praktisch, man steckte sie (z.B. rechts hinten) innen in den Hosenbund, und außen gab es einen Clip, zum befestigen am Gürtel, damit es nicht herausrutschte.

    *Stöhn*

    So langsam sollte doch jeder mal begriffen haben, dass man sich mit dem Spielzeug nicht wirklich effektiv verteidigen kann, sondern im Zweifelsfall vom Richter noch was drauf bekommt, zusätzlich die Prügel vom nun wirklich agressiven Täter, zudem von der Polizei behandelt wird wie ein Schwerverbrecher.

    Also dann:

    - Richter, Freunde und Helfer: ist heute wirklich anders als früher, daher je mein Tipp, ihnen konsequent aus dem Weg zu gehen.

    - Prügel: Kommt wie schon gesagt drauf an, welche Statur der Andere hat, und welche man selber! Als Spargeltarzan, mit einer Hand aus dem Hemd gehauen vom Klitschko-Zwilling sieht's natürlich schlecht aus. Sind die Umstände jedoch nicht ganz so ungünstig, so gilt, daß immer feste druff mit einem schweren Revolver hierhin und dahin, je nachdem, eine nicht zu unterschätzende Mitteilung an den Kontrahenten sein kann, hab's ja selber mal probiert. Mit einer Sprühdose geht das nicht, außerdem kann man die ja noch zusätzlich einstecken.

    Vielleicht ging SV früher mit der SSW ganz gut, als die Läufe noch fast ganz offen und die Ladungen _wesentlich_ stärker waren, aber heute ist das indiskutabel. Das Schussgeräusch lass ich mal gelten..... manche rennen aber auch in Sicherheit statt zu helfen, weil ... nunja, ist ja eine Schiesserei. Hier auf dem Land ruft eh kein Schwein die Polizei wegen ein, zwei Schüssen.

    - In der Tat, heutzutage indiskutable Miniladungen, Korkenzieher im Lauf usw. sind ein wichtiger Punkt, zugegeben. Im Grunde absolut unverantwortlich, so als würden Kopfschmerztabletten verkauft, die fast nur Zucker enthalten.

    Paßt aber zu den Heiligenscheinen der guten Menschen und dem von ihnen verbreiteten infantilen Credo der "Friedfertigen Zivilgesellschaft". Womit der wehrlose Bürger gemeint ist, worüber sich aber gewisse garnicht friedfertige Gestalten nur kaputtlachen, für die das Ganze zunehmend zum Paradies wird, in dem sie prächtig gedeihen !

    In Rußland sagt man: "Wer den Wolf verschont ist ungerecht gegenüber den Schafen!"

    Aber das gilt eben nur in Rußland. Hier ist es umgekehrt, man füttert die Wölfe, und die Schafe sollen sehen wie sie klar kommen! So denken gute Menschen nunmal...Hauptsache ihnen selber passiert nichts, aber dafür sorgen sie schon in ihren Wohngegenden weit vom Schuß.

    Es ist durchaus möglich, daß die SSW gewissermaßen auf kaltem Weg durch die Hintertür - de facto als brauchbare Waffen -, abgeschafft werden sollen, sieht jedenfalls ganz danach aus. Damit würden die guten Menschen ihr Ziel erreichen, und gleichzeitig, wie im Falle eines eindeutigen Verbotes zu befürchten, Ärger mit Protesten von Herstellern, Verbänden und Bürgern vermeiden. Dann wäre allerdings ein Verbot ehrlicher und anständiger, statt die Leute im Ernstfall tatsächlich mit einem zwecklosen Modellpistölchen mit Piff-Paff Munition im Regen stehen zu lassen. Aber gute Menschen sind nicht anständig.

    Daher: keine Umarex-Attrappen, sondern Erma vom Egon o.ä.! Muni vielleicht aus dem Ausland beziehen, alte 8mm k zum Beispiel. Aus 30cm kein Blatt Klopapier löchern, falls es stimmt, das war früher ganz sicher nicht so!

    - Kein Schwein ruft an usw.: Das kann ja auch ein Vorteil sein, siehe „Bloß nicht die...!“ Andererseits könnte der Angreifer nach dem Knall vermuten, daß doch einer angerufen hat, und sich lieber davon machen. Wenn er nicht von der hartgesottenen Sorte ist. Was heutzutage leider immer wahrscheinlicher ist, und da kann man dann meist sowieso nichts machen.

    Ich möchte dazu noch einmal die von mir erwähnte Vielfalt der möglichen Umstände in Erinnerung rufen: es gibt nunmal keine Standardsituation, dennoch aber solche, in denen der Einsatz einer SSW richtig und wirksam sein kann; das oft zu hörende Gerede von „Spielzeug“, „Wölkchen“, „Auf keinen Fall...!“ usw. halte ich für ebenso übertrieben - jedenfalls auf ältere Modelle bezogen -, wie die gegenteilige Auffassung, mit einer SSW am Leib könne einem garnichts mehr passieren.

    Das würde, lebten wir in Texas, in zahllosen denkbaren Szenarien sogar für scharfe Waffen gelten. Um die auch mal zu entmystifizieren. Nicht ohne Gund werden auch in den USA gerne SSW gekauft, obwohl eine scharfe Waffe (fast) ebenso leicht erhältlich ist, je nach Bundesstaat. In einigen Bundesstaaten haben sie aber, wenn ich recht informiert bin, rote Laufmündungen, - wegen des dort tatsächlich hohen Risikos, daß der Andere seinerseits eine scharfe Waffe hat, die SSW für ein ebensolche hält, und aus Angst zurückschießt. Hierzulande halte ich dieses Argument jedoch für dummes Zeug, ich bin sicher, daß es solch einen Fall noch nie gab.

    Es ist z.B. richtig, daß es speziell bei ummantelter Pistolenmunition mit hoher Durchschlagskraft ohne weiteres vorkommen kann, besonders bei kleinen Kalibern wie 6,35mm und 7,65mm, daß der Getroffene selbst dann noch kurzzeitig handlungsfähig bleibt, wenn ein ganzes Magazin in ihn hinein geschossen wurde. Besonders unter Adrenalin-Stress, Alkohol oder Drogenwirkung.

    Von der Gefährdung Dritter durch Querschläger garnicht zu reden. Makabrerweise ist die einzig absolut sichere Mannstoppwirkung solcher Munition der – zufällige oder beabsichtigte – sofort tödliche Schuß ins Herz! Alles andere gibt nur kleine Löcher und dünne Schußkanäle: vorne rein, hinten wieder raus. Die u.U. zunächst garnicht bemerkt werden, wenn nicht gerade ein Knie- oder Schultergelenk getroffen und außer Funktion gesetzt wurde.

    Auch ein Lungendurchschuß z.B. bewirkt zunächst garnichts! Es kommt zum Pneumothorax, der Lungenflügel schnurrt zusammen, - nur das merkt man möglicherweise garnicht, was jeder Arzt bestätigen wird, man bekommt nämlich noch genausoviel Luft wie vorher.

    Ein Lungenflügel reicht für die laufenden Geschäfte, zwei haben wir nur früher mal von Mutter Natur mitbekommen, um Mammuts jagen zu können. Oder für den Leistungssport, man weiß von Fällen, im Krieg oder nach Unfällen, daß solch ein Pneumothorax erst nach Monaten oder gar Jahren bei einer zufälligen Röntgengenuntersuchung festgestellt wurde, sofern der Patient keinen Sport trieb! Der hatte sich höchstens beim Treppensteigen etwas gewundert.

    Es klingt zwar erstaunlich, aber im Einzelfall kann eine scharfe Pistole tatsächlich wirkungsloser sein als eine Gaswaffe!

    Und das Risiko des unbeabsichtigten tödlichen Herzschusses s.o. entfällt. Daher habe ich ja damals, obwohl ein scharfer Revolver verfügbar war, den Arminius oder die Erma vorgezogen. Wobei aber die Wahrscheinlichkeit sie einsetzen zu müssen sowieso absolut minimal war, es war nicht wie im Tatort-Krimi. Übrigens sieht es bei den sich im Körper verformenden Bleigeschossen aus Revolvern noch etwas anders aus, aber das will ich hier nicht auch noch vertiefen.

    Aber noch etwa wichtiges: die Zeiten haben sich zweifellos radikal geändert, und nicht zum Guten. Zu „meiner Zeit“ hatten auch schwere Jungs, Zuhälter usw. ziemliche Muffe, mit einer scharfen „Wumme“ erwischt zu werden. Hatte das bei einem verdeckten Einsatz einmal erleben können, - wie der Typ sich panisch umsah, wo er seine Knarre verstecken könnte, weil er irrtümlich annahm, draußen stünden die Bullen, als es klopfte.

    Und ein Witzbold auch noch von draußen rief: "Aufmachen, Polizei!" Wir hatten's für einen Moment auch geglaubt ("Mist, jetz kommen uns die Heinis dazwischen!")

    Sehr amüsant, dem Manne drohte allerdings auch schon Sicherheitsverwahrung. Hinterher meinte er erleichtert. „Kannste ja nie wissen!“ Mein Undercover-Kumpel (Zollfahndung) daraufhin: „Ja klar, man weiß ja nie!“

    Jaja, so ist es, wenn der gewußt hätte, wer ihm da gegenüber saß. Was haben wir später unten im Wagen lachen müssen! Na, das ist wie gesagt vierzig Jahre her, und wir alle inzwischen Opas, da kann man's mal erzählen.

    Ansonsten war der sich mit einer Waffe verteidigende Bürger damals auch noch nicht per se der eigentliche Verbrecher, wie heute, und die Bullen noch eine richtige Polizei!

    Heute geht alles in Richtung Wilder Westen: „What we need is a gunslinger, someone rough to tame the town!“

    Gibt es aber nicht, wie man weiß! Und was einem heutzutage in den großen Städten unter Umständen entgegen treten kann, dagegen waren die Jungs von damals harmlose Bubis. Nicht selten sind es Typen, die aus Gegenden kommen, wo jeder Zweite mit einer Kalaschnikov rumrennt, - und gewisse „Scheiß Kartoffel, ey, isch masch disch Messa!“-Kaputtniks sind meist in Scharen unterwegs, oder telefonieren die in Minuten zusammen.

    Über die Bullen lachen sie bloß, und wissen außerdem genau, daß die Gutmenschenjustiz ihnen nichts tut. Welcher Richter will schon ein „rassistisches“ hartes Urteil fällen, und was die großen Clans betrifft, so darf man wohl getrost auch davon ausgehen, daß Richter und Polizisten bereits in Einzelfällen geschmiert oder erpreßt sind (darauf gibt es eindeutige Hinweise) oder zumindest keineswegs unbegründete Angst um sich selbst oder ihre Familien haben!

    Wie heißt es in einen alten Song von Bob Dylan: „The cops don't need you and man they expect the same!“

    In dieser Hinsicht ist der Bürger zunehmend Freiwild, und da nützt ihm auch kein Pfefferspay oder eine Gaspistole. Man wird sehen, wie es weiter geht in den kommenden Jahren. Auf jeden Fall sollte man sich aus bestimmten Gegenden heraushalten.

    Na gut, Röhm gibt es weiter, was ich nicht wußte (jetzt aber nochmal nachgelesen habe), und so wie es aussieht ist es sogar ein gobal aktiver Riesenbetrieb, der nur seine Waffensparte an Umarex verscherbelt hat. Vermutlich weil die nur noch einen relativ belanglosen und kleinen Teil der Gesamtproduktion ausmachte und das Umarex-Angebot attraktiv war.

    Aber an den Fakten ändert das nichts, ich habe ja auch nicht gesagt, daß Übernahmen immer "feindlich" wären. Man kann einem Konkurrenten die wirtschaftliche Pistole auf die Brust setzen, falls er schon wackelt, aber auch mit soviel Geld wedeln, daß er nicht mehr nein sagt.

    Das gilt besonders für Familienunternehmen (Röhm war ursprünglich eins), wo die junge Generation keine Lust mehr hat, Papas Lebenswerk fortzuführen, sondern lieber mit Zigmilionen auf dem Schweizer Konto locker das Leben genießen möchte, statt wie Papa zehn Stunden am Tag in der Chefetage am Schreibtisch zu hocken, damit der Laden ordentlich läuft.

    Tatsache ist jedenfalls: Umarex ist den Konkurrenten los, die (Teil-)Firma gehört jetzt ihnen, gewiß auch das Knowhow und die Patente, und den unter Waffenkäufern eingeführten berühmten Namen haben sie auch. Na also!

    Nur mit Röhm hat das Ganze - außer dem Namen -, nichts mehr zu tun. Und mit der Qualität früherer Röhm-Waffen wahrscheinlich bald auch nicht mehr allzuviel.

    Der springende Punkt ist aber doch gerade die Qualitätsfrage, Al Assad, Umarex, der Ching oder wer auch sonst, und wenn man wie ich ein alter Knacker ist, der zurückblicken kann, dann steht fest, daß die Konzentrationsprozesse und die "Globalisierung" auf vielen Gebieten zu erheblichen Qualitätseinbußen führen, bzw. geführt haben! Warum genau ist mit ein paar Worten nicht zu sagen, und ich bin leider auch kein Volkswirtschaftler.

    Bei bestimmten Produkten und Branchen - z.B. in der Eektronikbranche -, läßt sich das nur deswegen nicht feststellen, weil es technische Fortschritte gab, und ein vergleichender Blick in die Vergangenheit entfällt, da es beispielsweise Handys oder Digitalkameras früher garnicht gab.

    Bei Waffen geht das aber schon - siehe z.B. Erma -, da hat sich nichts grundsätzliches geändert. Außer eben, oft jedenfalls, die Qualität!

    @ PlatOOn

    Ja ,sehe ich alles genauso, hatte ich ja auch geschrieben.

    Zu Hause sollte man immer eine Knarre an geeigneter Stelle liegen haben; und, Tipp aus uralten V-Mann Zeiten (vor 40 Jahren, die damals Beteiligten sind längst alle Rentner oder auf dem Friedhof), - für das ganz dramatische wenngleich für Otto Normal unwahrscheinliche Szenario, und wenn man besonders sicher gehen will:

    Eine zweite (bei mir damals die scharfe) irgendwo in der Küche oder Stube, wo Eindringlinge sie nicht vermuten, und man sie unverhofft greifen kann. Für den Fall, daß man aus irgendwelchen Gründen nicht verhindern konnte, daß sie doch reingekommen sind. Und sie glauben, daß man jetzt eingeschüchtert dasitzt und zusehen muß, wie sie ans Werk gehen.

    Aber heutzutage gibt es ja auch Handys, und mit Notrufknopf; das schnell gezogen, Knopf gedrückt (auf 110 programmiert) und reinrufen: "Hilfe, Überfall, Goethestrasse 7!" dürfte in den meisten Fällen auch bewirken, daß die Typen sich verabschieden, wenn man es nicht gerade mit der Drogenmafia oder dem wahnsinnigen Serienkiller aus den Nachrichten zu tun hat :johnwoo::nuts:

    Den Mercury hätte ich auch gerne mal, ist aber wohl schwer zu bekommen.

    Übrigens zu den verbauten Läufen: die gab es ja auch schon vor Jahrzehnten, mit Behördenauflagen, PTB etc. hat das glaube ich eher wenig zu tun, sonst gäbe es vermutlich nicht solche sehr offenen Läufe wie bei der HW88. Bei Pistolen kann es sicher auch technische Gründe haben (notwendiger Staudruck zum repetieren), aber ich habe auch schonmal überlegt, ob ein dünnerer Laufdurchmesser nicht wie eine Düse nach hyraulischen Prinzip wirken kann, sodaß ein zwar dünnerer aber konzentrierterer und weitreichenderer Gastrahl austritt, als bei einem fast offenen Lauf. Was dann den winzigen Öffnungen von Sprühdosen entspräche. Auch ein langer Lauf mag eine Rolle spielen, aber da kein Techniker weiß ich es nicht genau.

    Ansonsten sollte meiner Meinung nach eine Gaswaffe, wenn, dann nicht über eine Distanz von einem oder allerhöchstens anderthalb Metern zum Angreifer eingesetzt werden (bei ausgestrecktem Arm), ggf. zugleich als Schlagwaffe, auch weil die Gaswirkung meist leicht verzögert eintritt. Dabei spielt dann auch Gegenwind, wenn es kein Sturm ist, zumindest eine reduzierte Rolle.

    Zurücktreten und das Risiko eingehen, daß der Getroffene einem doch noch, wenn auch sehbehindert zu Leibe rückt, womöglich noch mit einem Messer, halte ich für falsch. Dann lieber doch sofort weglaufen, und ist der Angreifer ein sportlicher Kleiderschrank und man selber nicht zufällig Preisboxer, ist das garantiert die beste Lösung, wenn auch ein wenig peinlich.

    Apropos und nebenbei: nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen ist ein Boxer, wenn er kein Leichtgewicht ist, jedem anderen Kampfsportler überlegen. Wer also jung ist, und an sowas denkt, sollte lieber boxen statt Karate usw. lernen.

    Zurück zu SSW: Bei regelrechten Nahschüssen kann es bekanntlich gefährlich werden, aber, obwohl ich sowas wirklich ungern sage oder auch nur dran denke, im erwähnten Fall der - sorgsam und besonnen abgewogenen - echten Lebensgefahr sollte das in den Hintergrund treten: Du oder ich! Oder wie die Russen sagen: "Wenn schon schneiden, dann mit einem scharfen Messer!"

    Auf sehr kurze Distanz ist eine SSW, anders als ein Spray, sehr wohl eine gefährliche echte Waffe, und die Folgen für den Getroffenen können furchtbar sein (Erblindung, schwere Verbrennungen, tiefe Wunden)! Alles nicht schön, aber wir reden hier nunmal nicht über Gymnastikkurse.

    Und zum Schluß, ich hatte es schonmal angedeutet: nach Beendigung der Verteidigungssituation, - nichts wie weg!

    Bloß nicht die Polizei rufen, - heute nicht mehr! Und das sage ich nicht, weil ich etwa kein grundsätzlich gesetzestreuer Bürger wäre oder selber ein Ganove.

    Denn leider ist es heute tasächlich so, und schlimm genug, daß man das sagen muß, daß man angesichts einer völlig ins Abwegige geratenen Justiz, die immer häufiger das Gegenteil dessen besorgt und bewirkt, wozu sie eigentlich da ist - sowie einer virulenten realitätsverleugnenden "Gutmenschen-Ideologie", der auch etliche Richter und Staatsanwälte anhängen -, davon ausgehen muß, vor Gericht zu landen und dort als der eigentliche Verbrecher betrachtet und behandelt zu werden!

    Während der Angreifer sich i.d.R. des Dissozialen- oder Migrantenbonus erfreuen darf, und Gegenstand allgemeinen Mitgefühls und Verständnisses ist. Ich habe diesbezüglich (z.B. als Zeuge) schon vor Jahren Verhandlungen mit Freisprüchen erlebt, bei denen einem glatt die Spucke wegblieb!

    Und als ich einmal Jahre nach der "Undercover"-Zusammenarbeit einen alten Freund (sowie Schützenbruder und ehem. Leiter der Zoll-Drogenfahndung) wiedertraf, und ihn fragte: "Na, noch dabei?" war die Antwort sinngemäß: "Sag' mal, hältst du mich für einen Idioten? Für diesen sinnlosen Quatsch den Kopf hinhalten? Aus dem Alter sind wir doch wohl raus, oder?"

    Traurig, sehr traurig.

    Wenn ein Konzern Traditionsfirmen "übernimmt", hat das folgende Gründe:

    1. Das techn. Knowhow und die Patente abzugreifen.

    2. Den eingeführten Firmennamen und die Markennamen der Produkte aus Werbegründen für sich zu nutzen. Also uninformierten Kunden vorzugaukeln, es gäbe immer noch das alte Unternehmen und dessen frühere Qualitätsprodukte.

    3. Einen Konkurrenten auszuschalten! Das ist schon bei 1 + 2 gegeben, es kann aber zusätzlich sein, daß nach und nach auch keine Produkte mehr unter dem eingekauften Namen vertrieben werden, z.B. nur noch vorgefundene Lagerbestände des übernommenen Unternehmens abverkauft, und dann auch der Name getilgt wird.

    Ich denke, sie werden wohl den Namen "Röhm" behalten, weil er werbewirksam ist, jedenfalls eine zeitlang noch, bis er sich womöglich "abgenutzt" hat. Man muß sich aber darüber im klaren sein, daß es eben nur noch ein Name ist, genau wie "Walther".

    Sofern - und solange -, die ebenfalls übernommenen Produktionsstätten weitergeführt werden, kann zwar der alte Name noch über dem Werkstor stehen - so wie auf den Artikeln, in unserem Fall den Waffen -, aber die Leute, die dort noch arbeiten, falls es überhaupt noch welche von der früheren Belegschaft sind, sind jetzt Angestellte des Konzerns.

    Das heißt u.a. daß sie zu tun haben, was ihnen die Konzernmanager aus der Zentrale durchfaxen: über Kosten, Qualität, Produktionsdetails usw. Also was sie ab jetzt in welcher Qualität und zu welchen Kosten herzustellen haben!

    Der neue RG99N z.B. war verglichen mit dem alten RG99 von 1992 sowieso nur noch Müll, eine Art billiges Spielzeug, auch wenn angeblich noch "aus Röhm-Fertigung" (Quatsch! siehe oben) - bfgguns hat ein Video auf Youtube dazu gemacht, das Weinen könnte man kriegen, wenn man sich das ansieht!

    Und alte Röhm-Werkmeister z.B. (im vorliegenden Fall) die sich aus Handwerkerehre womöglich sagen: "Nein, solchen Mist, das machen wir nicht!" können ja kündigen; bzw. wer zuviel meckert fliegt sowieso raus.

    So läuft das!

    Umarex hat das Ziel ja schon fast ganz erreicht: die Monopolstellung, bei der schließlich a l l e SSW von Umarex sein werden, und sie allein bestimmen, was es noch zu kaufen gibt. Egal was jeweils draufsteht auf den Knallern und von welcher Qualität sie sind. Ich vermute der nächste Kandidat wird Weihrauch sein!

    Und was ihnen nicht gehört, da haben sie die "Nutzungsrechte" an der "Marke", gekauft, bzw. zahlen dafür Lizenz-Gebühren. Für einen Namen, mehr nicht!

    Es glaubt hier doch hoffentlich keiner im ernst, daß "Colt" oder "Smith & Wesson" Schreckschußwaffen irgendetwas mit diesen berühmten US-Herstellern zu tun haben oder gar aus den USA kommen? Es könnten genausogut irgendwelche Phantasienamen draufstehen, was weiß ich "XY-Firearms" oder sowas.

    Oder eben Umarex, - das wäre wenigstens ehrlich!

    Dafür gibt es aus anderen Produktbereichen endlose Beispiele, man könnte leicht eine Liste über zwanzig Seiten aufstellen: Bauknecht, Constructa, AEG, Varta, Grundig, Telefunken, Nordmende, Saba, Braun, Quelle, Nivea, Fanta (die Marke wurde übrigens während des Zweiten Weltkriegs als deutsche Alternative zu Coca Cola gegründet, eigentlich ist "Fanta" also ein "Nazi"-Sprudel, witzig nicht?), na und..und..und.

    Man kann es sich aber auch einfacher machen: mindestens 90% ehemaliger berühmter deutscher Firmen sind nur noch Handelsmarken, bloße Namen, Schall und Rauch, die Firmen selbst gibt es schon lange nicht mehr.

    Schon in den 70ern hatte beispielsweise der französisch/amerikanische Konzern Thompson-Brand die berühmten deutschen Traditionsfirmen Nordmende, Telefunken, Saba usw. "übernommen", also aufgekauft. Mitsamt deren Hitech-Patenten, - worum es hauptsächlich ging!

    Zuerst tönten auch Bremer Regionalpolitiker, es würde sich ja nichts ändern, und wem's gehört, sei doch egal. Der Standort bliebe erhalten, die Arbeitsplätze auch usw., blahblahblah...!

    Dummes Zeug, es dauerte nicht lange, da wurden die Produktionsmaschinen abgebaut und nach Frankreich verschifft, und die ehemalige deutsche Belegschaft saß beim Arbeitsamt auf dem Flur!

    Aber noch heute stehen im Kaufhaus Kunden, die davon nicht wissen in der TV- und Rundfunkabteilung und sagen: "Guck ma' Otto, ein Nordmende-Fernseher, noch alte Qualität made in Germany!" - "Ja Schatz, den nehmen wir!"

    Von wegen. Noch Fragen?

    (Mein häufiges editieren hat mit Tippfählern zu tun, die Tastatur ist gegen mich)

    ...Bei den Modellen mit niedriger PTB-Nummer konnte man sogar noch einen Becher für Signalmunition aufschrauben. Bei der aktuellen PTB ist der Lauf fast komplett zu....

    Dat is jo de Schietkrom!

    Was mich allerdings wundert ist, daß es so große Unterschiede gibt, von Lauf fast dicht bis weitgehend frei, z.B. HW88. Das sieht eigentlich nicht danach aus, daß Behörden, PTB usw. dahinterstecken, sondern die Hersteller es freiwillig machen. Vielleicht wollen sie sich besonders artig zeigen gegenüber den Behörden, um dafür woanders etwas leichter durchzukriegen, was weiß ich.

    Ab und zu gibt es vielleicht auch technische Gründe, wg. nötigem Staudruck zum repetieren, so wahrscheinlich bei der ME 08, die sonst womöglich überhaupt nicht funktionieren würde.

    Solche Eigeninitiative von Herstellern auch ohne direkten behördlichen oder gesetzlichen Zwang i.S. Umbausicherheit, aber auch Erkennbarkeit als nichtscharfe Waffe, gab es schon früher. Es gab z.B. einen Arminius (HW1?), bei dem guckte die Laufsperre sogar vorne aus dem Lauf heraus, scheußlich. Und mein damaliger Röhm RG9 6mm hatte einen sehr dünnwandigen Lauf von etwa doppeltem Durchmesser als die Trommelpatronenlager, man sah sofort, daß es nur eine SSW war, und auch ein Umbau dürfte dadurch unmöglich gemacht worden sein. Auch heute gibt es sowas (riesiger dünnwandiger Lauf) noch, ich habe aber Hersteller und Modell nicht im Kopf.

    Was aber den Qualitätsniedergang angeht, ja klar, grau-en-haft! Ich habe vorhin bfgguns Videovergleich - alter Röhm RG99 (Bj. 1992) und neuer RG99N -, gesehen, und hätte am liebsten schon auf halber Länge leise weinend abgeschaltet. Meine Güte, danach kommt bald nur noch Plastikrevolver mit Knallplättchen fürs Kinderzimmer! Eine Waffe würde ich das nur noch mit größter Zurückhaltung nennen.

    Angeblich soll der Müll noch "aus Röhm-Fertigung" stammen, - daß ich nicht lache!

    "Röhm" ist nur noch ein Name, genau wie "Walther", der zwar noch draußen überm Eingangstor und auf den Produkten draufsteht, aber die Leute die da noch arbeiten sind jetzt Angestellte des Umarex-Konzerns, - und die haben zu tun, was die Umarex-Manager ihnen durchfaxen: über Kosten, Qualität, Detailfertigung usw.!

    Das kennt man doch seit Jahrzehnten aus zahllosen Übernahmen bei anderen Produktbereichen. Es geht hauptsächlich um den werbewirksamen alten Firmen- oder Markennamen, mit dem man Kunden vorgaukeln kann, sie würden noch die einstige Qualität "made in Germany" kaufen! Da könnte man leicht eine zehnseitige Liste aufstellen: Bauknecht, Grundig, Telefunken, AEG, Quelle, Varta...und, und, und.

    Warum sollte es ausgerechnet bei "Röhm", "Walther" etc. anders sein?

    Erstmal zwischendurch herzlichen Dank für die vielen Antworten!

    Aber nochmal zur Laufsperre: bei meiner ist das nur ein senkrechter garnichtmal sehr dicker Steg, etwa wie beim HW88, nur bis nach vorne durchgehend.

    Der Lauf ist also ziemlich offen, wenn auch ein relativ enges Rohr, - wie kann es denn da zu den immer wieder berichteten Verstopfungen und Repetierversagern bei Verwendung von Abwehrmunition kommen? Da müßte man meines Erachtens schon regelrecht Watte reinstopfen, um den Lauf dicht zu kriegen.

    Was mich in der Vermutung bestärkt, daß dieses Phänomen mit bei späteren Ausführungen veränderter Laufsperre zu tun hat, und bei meiner womöglich garnicht auftreten würde!

    Ich erinnere mich auch dunkel an einen anderen alten Beitrag irgendwo, in dem es am Rande hieß, daß der Verfasser viermal mit Pfeffer geschossen habe; von Repetierproblemen berichtete er aber nichts. Möglicherweise hatte der auch die alte (erste?) Version. Ich habe mal recherchiert, wie lange ich meine schon habe (ich hatte sie für eine Campingreise durch Frankreich und Spanien als SV-Waffe gekauft), das muß so ungefähr 1993/94 gewesen sein. Es kann sich also um eine sehr frühe Baureihe, womöglich um die erste überhaupt handeln.

    Also ich gehe jetzt doch mal in die Wildnis und probier's aus. Hatte ich bisher nicht gemacht, weil es eben überall hieß, daß es nicht geht, und ich keine Lust hatte, hinterher unnötigerweise die Knarre zu putzen. Außerdem schieße ich sowieso selten mit meinen SSW, die liegen fast immer nur in der Vitrine.

    Und eins ist klar: ich werde die Herzallerliebste auf jeden Fall behalten! Gut, daß ich hier nochmal nachgefragt habe.

    # Dann stimmt da aber was nicht - die HW94 hatte in ALLEN Ausführungen ein Laufgewinde.... :whistling:


    Doch, HALT, Mist, - habe gerade nochmal reingeleuchet, Du hast recht, sie hat ein Gewinde! Das sieht man aber wegen der wulstigen und relativ engen Mündung wirklich nur, wenn man bei guter Beleuchtung schräg reinguckt; es ist auch sehr fein und liegt etwas zurück, vorhandene Becher passen auch alle nicht, der Originalbecher ist wohl verorengegangen.

    Na, dann will ich auch mal wieder:

    Ich hatte meinerseits ja einmal, vor Jahrzehnten in den wilden jungen Jahren und auch in einer höchst seltsamen und sicher so auch seltenen Situation - erfolgreich -, eine SSW eingesetzt. Allerdings, aus "Beißhemmung", nur als Schlagwaffe (großer alter Arminius-Revolver) mit abschließendem Warnschuß. Den sicher auch gerechtfertigten Schuß aus nächster Nähe ins Gesicht (Erblindungsgefahr) hatte ich gescheut. Inzwischen lebe ich altersweise geworden auf dem noch weitgehend sicheren Lande und kann über diese Dinge gelassen nachdenken.

    Der Arminius hat mir möglicherweise sogar das Leben gerettet, auch der vor Eifersucht wahnsinnige, betrunkene und sehr kräftige Angreifer gab später (wieder nüchtern) selber zu, daß er mich u.a. beinahe erwürgt hätte, und das auch durchaus vorhatte. Er bedankte sich sogar, daß ich ihn durch meine Verteidigungsmaßnahmen davon abgehalten hätte!

    (Selbstverteidigung Real?)

    In diesem Zusammenhang wird auch gleich ein wie ich finde wichtiger Unterschied zum Spray klar: Pistole oder Revolver sind notfalls nicht zu unterschätzende Schlaginstrumente! Und nicht immer ist Weglaufen nötig, manchmal (z.B. eigene Wohnung, oder man wird festgehalten, der Angreifer kann schneller laufen und kommt hinterher usw.) auch nicht ohne weiteres möglich. Je größer und schwerer die Waffe, desto besser natürlich, daher habe ich auch zumindest leichte Vorbehalte hinsichtlich der als SV-Waffe gelobten HW88 Leichtgewicht, ich würde auch heute noch einen schweren und großen Revolver vorziehen.

    Last not least, ich weiß nicht, ob es heute noch gilt, aber früher gab es noch den gesetzlich verankerten Begriff des "Schimpflichen Fliehens", - das zu unterlassen man als Angegriffener durchaus berechtigt war; man war also keinesweg unbedingt zur "Deeskalation" verpflichtet und durfte sich an Ort und Stelle bleibend nach Kräften zur Wehr setzen.

    Doch heute leben wir bekanntlich in einer verkehrten Welt, wie im gleichnamigen alten Gedicht: Der Täter ist Richters Liebling, für die Polizei gilt "Wer liegen bleibt wird verhaftet!", so richtig mutig werden die Freunde und Helfer oft erst hinterher, wenn sie sich das Opfer grob zur Brust und ihm wichtigtuerisch die Gaswaffe wegnehmen können. Und schließlich kann selbst der als solcher feststehende Angreifer zivilrechtlich sogar noch Schadenersatz einklagen! Derlei spricht nun wieder dafür, sich nach erfolglreicher Verteidigung, es muß ja nicht sofort sein, alsbald aus dem Staub zu machen. Möglichst ohne daß einem der Personalausweis aus der Tasche fällt.

    Übrigens, auch andere konnten ähnlich positive Erfahrungen mit SSW-Einsatz machen, wie man sieht:

    http://www.youtube.com/watch?v=axgI40p9lJI

    Nun das Generelle: Man könnte ja ein ganzes Buch drüber schreiben. Und ich kann mir selber bis heute nicht die üblichen Fragen - SSW oder Spray, drohen/Warnschuß oder nach dem Schuß sofort wegrennen, überhaupt eine SSW führen, und wenn, dann wann und wo? - nicht sicher beantworten. Was daran liegt, daß sie überhaupt nicht eindeutig beantwortet werden können!

    Die denkbaren Szenarien und Voraussetzungen sind einfach zu vielfältig, es kann einerseits durchaus solche geben, wo der Einsatz einer SSW erfolgreich und rettend ist, auch besser als ein Spray. Wäre es definitiv und grundsätzlich anders, gäbe es sicher keine Selbstversteidigungsmunition zu kaufen, und auch nicht schon seit Urgroßvaters Zeiten Gaspistolen und Revolver. Grundsätzliches "Bloß nicht!" halte ich für unangebracht, besonders wenn der Verdacht aufkommt, daß es nur gesagt wird, damit man selber nicht als Rambo betrachet wird und sozusagen auf der richtigen Seite stehend Beifall von den guten Menschen bekommt. Ein Typus, der ja seit einiger Zeit auf diversen Gebieten sehr in Mode ist, gleichwohl aber meist, besonders höchstpersönlich, fern der garnicht so harmonischen Realitäten die gute Botschaft verliest!

    Beispielsweise solche wohlfeilen "Warnungen" in Presse und Fernsehen finde ich in ihrer selektiven Oberflächlichkeit ausgesprochen fragwürdig, es ist im Grunde politisch-ideologische Propaganda:

    http://www.youtube.com/watch?v=-Ttt14dduPs

    Andererseits kann es aber auch so ablaufen, daß selbst eine scharfe Waffe, von Rechtsfragen, Waffenschein usw., also Verfügbarkeit einmal abgesehen, nichts nützen würde, - z.B. wenn entscheidende Sekunden vergehen, weil man - ungeübt -, sie nicht schnell genug zieht, oder psychisch gehemmt ist, sie wirklich einzusetzen.

    Wobei dies wiederum auch richtig sein kann, um ggf. hinterher nicht damit leben zu müssen, daß man Jemanden aufgrund von situativen Fehleinschätzungen aus purer Aufregung getötet oder zum Krüppel geschossen hat, ohne daß das wirklich unvermeidlich war. Oder weil der oder die Angreifer ebenfalls scharfe Waffen einsetzen, es zu viele sind, usw. usw. Doch all das in Sekunden zu entscheiden ist oft schlicht unmöglich, und es kann prinzipiell auch fatal sein, die Waffe nicht einzusetzen! Im Kino ist sowas immer ganz einfach, im wahren Leben aber alles andere als das.

    Unsereiner ist nunmal auch kein Wild Bill Hickcock, den es wirklich gab. Aber der war unter anderem Marshall im Wilden Westen, außerdem Meisterschütze, hatte ständig mit sowas zu tun, immer seine beiden Buntline-Colts dabei und Leichen pflasterten tatsächlich seinen Weg. Trotzdem wurde er schließlich von einem besoffenen Penner im Saloon von hinten und im sitzen erschossen, der gegen ihn im Pokern verloren hatte. So kann's kommen.

    Und im Prinzip gilt das oben Gesagte auch beim Einsatz von SSW.

    Zum Grundsätzlichen gehört auch das Folgende, - lassen wir den Dichter (Schiller) zu Wort kommen: "Zum Kampfe muß er sich bereiten, doch rasch ermattet sinkt die Hand, die zwar der Leier zarte Saiten, doch nie des Bogens Kraft gespannt!"

    Zum Kämpfen muß man auch die Statur haben, und Gewalt ist immer ekelhaft (mir hat sie stets regelrechte Übelkeit bereitet, auch beim bloßen Zusehen, und sogar im Kino oder Fernsehen). Körperliche oder psychische Defizite, z.B. auch Neigung zu Stress oder gar Panik, mit einer Waffe, egal mit welcher, kompensieren zu wollen ist wirklich eine gefährliche Illusion!

    Gegen einen kräftig gebauten, selbstbewußten und wie viele Kriminelle womöglich noch im Kampfsport geübten Angreifer ist für normale gesittete Bürger Widerstand weitgehend zwecklos. Besonders aus psychischen Gründen, denn es dürfte fast immer an eigener Rücksichtslosigkeit und "Routine" bei Gewaltanwendung mangeln. Und ginge es tatsächlich ums nackte Überleben (wohl sehr selten), es würde wohl - abgesehen von etwa vorhandener eigener ausgeprägter Körperkraft und Sportlichkeit -, theoretisch nur eine scharfe Waffe von nutzen sein. Die aber natürlich so gut wie keiner bei sich hat, und siehe dazu auch weiter oben. Weglaufen wäre in diesem Fall ohne Frage doch das allerbeste, - wenn es möglich ist. Und natürlich auch, das wurde ja schon vielfach geagt, sich nicht dahin begeben, wo die Wahrscheinlichkeit in solche Konfrontationen zu geraten überdurchschnittlich ist.

    Für Spray oder SSW - wie für das Verhalten überhaupt -, gelte in solcher Lage wie oben gechildert, und nur in solcher, z.B. bei einem Überfall im eigenen Haus: absolute Rücksichtslosigkeit bei der Gegenwehr, z.B. Schuß aus nächster Nähe ins Gesicht, wenn möglich o.ä. Dazu dürfte aber so gut wie keiner, der nicht gerade selber Zuhälter, bzw. Vietnamveteran oder früherer Fremdenlegionär ist, die nötige kalte Besonnenheit und Entschlußkraft aufbringen.

    Ich hatte einen indonesischen Freund, kleines Kerlchen, der so manches mitgemacht hatte (Sohn eines indon. Generals), der sagte immer: "Ich brauche keine Pistole, alles kann meine Waffe sein!"

    Und wenn man nur sah, wie er dann lächelnd mit seinem Feuerzeug akrobatisch herumwirbelte, und sich mit blitzartiger Bewegung eine Zigarette anzündete, glaubte man ihm das auch sofort. Der gute Hugarto, Allah hab' ihn selig (er war Moslem) falls er nicht mehr lebt, hätte aber im Ernstfall auch nicht eine Sekunde gezögert, seinem Kontrahenten mit zwei Fingern in die Augen zu stoßen. Von ihm habe ich u.a. auch "Tricks" erfahren, mit denen man einen Menschen an Stellen auf die man normalerweise nicht kommen würde, mit der bloßen Hand in Sekunden töten kann!

    So sind wir nicht, brauchen wir auch nicht zu sein, und das sollte uns freuen. Nur ab und zu kann es auch für uns normale Leute heißen, daß man nunmal auch das Opfer eines unabwendbaren Schicksals werden kann, etwa wie bei einem Schlaganfall oder Herzinfarkt. Darüber sollte man sich bei dieser Diskussion auch in klaren sein.

    An dieser Stelle möchte ich außerdem noch das "Schweizer Taschenmesser"-Argument einflechten: es ist bekanntlich außerordentlich nützlich, und deswegen hat man es ja auch ständig dabei. Nur am einzigen Tag im Jahr nicht, wo man es wirklich braucht, da ist es in der anderen Hose zu Hause! Das Handy, bei dem im Ernstfall der Herzatacke statt SMS-Geschnatter "Ich koche gerade Nudelauflauf..." die Sim-Karte oder der Akku leer ist, wäre auch keine schlechte Analogie zur dies eine Mal zu Hause gelassenen Pistole.

    Ich kann übrigens auch von einem sozusagen verpaßten SSW-Einsatz erzählen: damals, im üblen Viertel, war ich mit einem Kumpel unterwegs, und auf einmal hörten wir hinter einer Reklamewand ein leises Wimmern. Wir traten näher, ein Mann sprang auf und lief davon, offensichtlich einer mit "Migrationshintergrund" wie man heute sagt, ein Türke (ja ich weiß, aber es war nunmal einer...), - und da lag eine offenbar vergewaltigte Frau! Die wimmerte.

    Mein Kumpel blieb bei der Frau und ich lief hinter dem Türken her. Plötzlich dreht der sich um und richtet eine Pistole auf mich. Was jetzt? Ich hatte sonst immer eine Erma EGP 75 dabei, diesmal aber nur einen kurz zuvor gekauften Röhm RG9 6mm, den ich so schön fand in der verchromten Ausführung und nur eingesteckt hatte, weil er nunmal da war und ich mit nichts wirklich ernsthaftem an diesem Abend rechnete. Gut, der Türke wird wahrscheinlich auch keine scharfe Waffe gehabt haben, obwohl, ganz sicher war ich natürlich nicht. Also hielt ich Abstand, ging aber weiter hinterher, und dann war er um die Ecke verschwunden.

    Was hätte ich tun können? Einen Warnschuß abgeben? Vielleicht hätte er mich und meinen Kumpel dann für eine zivile Polizeistreife gehalten, aufgegeben und die Hände gehoben. Das waren wir aber nunmal nicht, und dann mit dem kleinen Piff-Paff Ding? Zwar hatten z.B. Kripobeamte damals meist auch nur eine Walther TPH 6,35mm oder eine FN Baby (war Mode damals, wie ich wußte), so eine wäre auch nicht lauter oder größer gewesen, aber egal, mein kleiner Röhm-Revolver war nicht scharf, und selbst wenn der Türke drauf reingefallen wäre, was dann?

    Handys gab es noch lange nicht (1975), ich war kein Polizist, hatte also auch keine Handschellen dabei und hätte dann wohl mit dem Türken ziemlich dumm da herumgestanden. Mein Kumpel, der von der nächsten Kneipe die Polizei hätte anrufen können war weit weg, und den Türken dorthin mit vorgehaltener Waffe vor mir her treiben wie im Fernsehkrimi? Ob er das mitgemacht hätte, und vor allem: was wenn nicht?

    Vielleicht hätte ich jemand Anderen bitten können, 110 anzurufen, es hätte bestimmt einen kleinen Auflauf gegeben, wenn ich da wirklich mit der Knarre in der Hand und dem Türken gestanden hätte. Die Versammelten wären damals keine Türken gewesen, und wenn ich kurz erzählt hätte, was los war, wäre ich sicher auch nicht mehr allein gewesen, auch nicht in dem Viertel. Aber hinterher ist man immer schlauer, mir war das leider nicht eingefallen.

    Hätte aber wahrscheinlich sowieso alles nicht hingehauen, weil der RG9 eigentlich, anders als die Erma-Pistole leicht als SSW zu erkennen war, da der auch noch relativ dünnwandige Lauf viel größer war als die Patronenkammern in der Trommel (aber hübsch war das Ding). Wer weiß, mit der Erma hätte ich es vielleicht drauf ankommen lassen, der Trick hätte vielleicht sogar funktioniert, so laut wie sie war, und so ähnlich sie der "Polizeipistole kurz" sah. Den Röhm ließ ich aber in der Tasche.

    Weiter hinterher rennen, auf Abstand Fühlung halten wäre vermutlich richtig gewesen, denn inzwischen hatte Jemand, den mein Kumpel drum gebeten hatte die Polizei gerufen, und die waren auch wenig später da. Aber davon konnte ich vorher nicht ausgehen, was wenn ich weiter allein geblieben wäre? So entfiel dann das große Showdown als Held des Tages mit dem Gasrevolver, und der Täter entkam. Die Polizei fuhr zwar mit mir noch durch die Straßen, aber der hatte sich längst in irgendeine Kneipe oder einen Hauseingang verkrümelt, und sicher wiedererkannt hätte ich ihn wohl auch nicht.

    Also, letztenendes geht es wohl weit überwiegend nur um eine Art Spiel, man hat die Wumme dabei, und das Gefühl ist irgendwie schön. Geht mir auch nicht anders. Nochmal der Dichter: "Der Mensch ist erst ganz Mensch wenn er spielt!" Und der Philosoph (Nietzsche): "In Jedem Manne steckt ein Kind, und das will spielen!"

    Warum auch nicht, sich ein bißchen fühlen wie Humphrey Bogart im Kino eben, daran ist überhaupt nichts ehrenrühriges finde ich. Allerdings gibt es auch eine Szene, wo einer ihn mit einem Revolver bedroht, und Bogey cool sagt: "Kann mich nicht beeindrucken!"

    Augenblicke später hat er dem Ganoven die Knarre aus der Hand geschlagen und grinst, sie in die Jackentasche steckend: "Komisch, ich komme zu immer neuen Kanonen!"

    Während die Ganovenbraut seufzt: "Und ich ziehe immer solche Nieten!"

    Aber auch unser archaisches Erbe spielt eine Rolle: Zum freien Mann gehört die Waffe! :ritter:

    Da wir aber nunmal in Zeiten des "Gender-Mainstream", der fortschreitenden Feminisierung und Infantilisierung in der "Zivilgesellschaft" unser postheroisches Dasein fristen müssen... :n3:

    Zum Schluß noch die Bibel: "Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen!" - heißt es da bekanntlich, zudem auf eine typische, nämlich aussichtslose Verteidigunggssituation bezogen. An anderer Stelle aber auch "Wer kein Schwert hat, der verkaufe seinen Mantel und kaufe sich ein Schwert!" Wie immer Jesus letzteres meinte, vermutlich nur allegorisch.

    Aber egal, zur Verteidigung der eigenen vier Wände ist für Hartgessottene tatsächlich eine Waffe das Non plus Ultra, die mehr als zweitausend Jahre alt ist, damals gab's auch nichts anderes, - eben das Schwert, am besten das römische Kurzschwert, der Gladius!

    Es gibt sie im Internet als Replika, auf Wunsch auch messerscharf geschliffen. Eine fürchterliche Waffe! Mit der man auch ohne Gladiator-Ausbildung leicht jeden Angreifer auf Distanz halten oder ausschalten kann, auch wenn er eine scharfe Waffe hat, sofern er sie nicht mehrere Meter weg im Anschlag hält.

    Aber auch hierbei sollte man sich, ähnlich wie bei der Idee, sich mit einem Messer zu bewaffnen, fragen: Bin ich der Typ zu sowas? Kann ich notfalls Blut sehen? Theorie und Praxis können auch da weit auseinanderklaffen. Schlachter und Jäger von Beruf sind klar im Vorteil.

    Vorweg: Anscheinend hat irgendein Wichtigtuer meine erste Frage zu diesem für mich wichtigen Thema als "Verkaufsanzeige" gemeldet und sie wurde gelöscht (jedenfalls kann ich sie nicht wiederfinden). Übrigens sollte die Moderation sich in solch einem Fall die Sache noch einmal genauer ansehen, bevor sie wirklich eingreift. Immerhin hatte auch ein anderer User es richtig verstanden, und dem ersten Antworter geschrieben, daß es sich offenkundig nicht um ein Verkaufsangebot handle, sondern um eine Frage zu den Waffen! :aufreg:

    Es geht speziell um die HW94 - PTB 467 und den HW88 - PTB 888 Meine Überlegung ist nun, wenn ich sie z.B. aus aktuellem Geldbedarf verkaufen würde (so ist es hoffentlich unmißverständlich formuliert), sie aber später unbedingt noch einmal (in absehbarer Zeit) wieder neu kaufen möchte, - könnte es dann sein, daß ich genau dasselbe nicht mehr bekomme? Beziehungsweise diese Waffen möglicherweise schon jetzt nicht mehr so sind wie vor Jahren (allgemeine Verarbeitungsqualität, Stahlteile, Laufsperren usw.)

    Ich meine, wenn man sich die allgemeine Entwicklung so ansieht, ist das keine abwegige Überlegung.

    Die HW94 ist über zehn Jahre alt und unbenutzt, und ich glaube irgendwo gelesen zu haben, daß es im Laufe der Jahre Veränderungen gab, z.B. hat meine noch kein Laufgewinde für Abschußbecher/Madenschraube, und ob an der Laufsperre etwas verändert wurde, wäre auch nicht uninteressant zu wissen. Was dann auch für den HW88 gilt.

    Apropos Laufsperre: theoretisch könnte ja auch das in letzter Zeit (u.a. Youtube-Test) bekannt gewordene Problem, daß diese Pistole mit Abwehrmunition nicht sauber repetiert, auf Veränderungen an späteren Baureihen zurückgehen, und bei der ersten Serie noch garnicht bestanden haben. Allerdings hätte sich das wohl herumgesprochen und man würde davon lesen.

    Gut, ich könnte es in Wald und Feld ausprobieren, - oder in die große Stadt fahren (Landmaus), um mir die Waffen im Laden genau anzusehen. Aber warum nicht erstmal hier fragen? Außerdem widerstrebt es mir, mir vom Verkäufer alles genau zeigen zu lassen, mit der Taschenlampe durch den Lauf zu leuchten usw. und dann doch nichts zu kaufen. Und über Qualitätsveränderungen würde ich vermutlich sowieso nichts erfahren, schließlich kann ich da die Waffen ja nicht auch noch auseinandernehmen und mit dem Magneten zur Sache gehen, nicht wahr?

    @ Jogi 79:

    die Notwehrlage endet, wenn der Angriff nicht mehr gegenwaertig ist. D.h., wenn der Angriff -warum auch immer- eingestellt wurde,
    sind Verteidigungsmassmnahmen nicht mehr erforderlich und nicht durch den Notwehr-§ gedeckt. Ob der Angreifer flieht oder nicht spielt keine Rolle. Verbleibt der Angreifer am Tatort und stellt den Angriff ein ist die Notwehrsituation beendet.

    Gruss
    pak9


    Man wird aber nicht bestraft, wenn man die Notwehr aus "Schrecken, Furcht oder Verwirrung" überschreitet. Jedenfalls der reinen Lehre nach, ob heutzutage ein karrieresüchtiger Staatsanwalt, dem außérdem als Berufs-Gutmensch ein weiches Herz für Verbrecher in der Brust schlägt, trotzdem einen Strick draus dreht, steht auf einem anderen Blatt. Übrigens ist auch die "Ehre" ein Rechtsgut, man braucht nicht "schimpflich zu fliehen". Wieder rein theoretisch.