Techn. Veränderungen (Verschlechterungen) an neuen Waffenserien, - mit alter PTB auf jeden Fall behalten?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.495 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Januar 2014 um 04:43) ist von Willy das Kind.

  • Vorweg: Anscheinend hat irgendein Wichtigtuer meine erste Frage zu diesem für mich wichtigen Thema als "Verkaufsanzeige" gemeldet und sie wurde gelöscht (jedenfalls kann ich sie nicht wiederfinden). Übrigens sollte die Moderation sich in solch einem Fall die Sache noch einmal genauer ansehen, bevor sie wirklich eingreift. Immerhin hatte auch ein anderer User es richtig verstanden, und dem ersten Antworter geschrieben, daß es sich offenkundig nicht um ein Verkaufsangebot handle, sondern um eine Frage zu den Waffen! :aufreg:

    Es geht speziell um die HW94 - PTB 467 und den HW88 - PTB 888 Meine Überlegung ist nun, wenn ich sie z.B. aus aktuellem Geldbedarf verkaufen würde (so ist es hoffentlich unmißverständlich formuliert), sie aber später unbedingt noch einmal (in absehbarer Zeit) wieder neu kaufen möchte, - könnte es dann sein, daß ich genau dasselbe nicht mehr bekomme? Beziehungsweise diese Waffen möglicherweise schon jetzt nicht mehr so sind wie vor Jahren (allgemeine Verarbeitungsqualität, Stahlteile, Laufsperren usw.)

    Ich meine, wenn man sich die allgemeine Entwicklung so ansieht, ist das keine abwegige Überlegung.

    Die HW94 ist über zehn Jahre alt und unbenutzt, und ich glaube irgendwo gelesen zu haben, daß es im Laufe der Jahre Veränderungen gab, z.B. hat meine noch kein Laufgewinde für Abschußbecher/Madenschraube, und ob an der Laufsperre etwas verändert wurde, wäre auch nicht uninteressant zu wissen. Was dann auch für den HW88 gilt.

    Apropos Laufsperre: theoretisch könnte ja auch das in letzter Zeit (u.a. Youtube-Test) bekannt gewordene Problem, daß diese Pistole mit Abwehrmunition nicht sauber repetiert, auf Veränderungen an späteren Baureihen zurückgehen, und bei der ersten Serie noch garnicht bestanden haben. Allerdings hätte sich das wohl herumgesprochen und man würde davon lesen.

    Gut, ich könnte es in Wald und Feld ausprobieren, - oder in die große Stadt fahren (Landmaus), um mir die Waffen im Laden genau anzusehen. Aber warum nicht erstmal hier fragen? Außerdem widerstrebt es mir, mir vom Verkäufer alles genau zeigen zu lassen, mit der Taschenlampe durch den Lauf zu leuchten usw. und dann doch nichts zu kaufen. Und über Qualitätsveränderungen würde ich vermutlich sowieso nichts erfahren, schließlich kann ich da die Waffen ja nicht auch noch auseinandernehmen und mit dem Magneten zur Sache gehen, nicht wahr?

    Einmal editiert, zuletzt von Willy das Kind (7. Januar 2014 um 04:15)

  • Beim HW 88 haettest du bei einer "Neu/Alt-Anschaffung" z.B. PTB technisch noch "Luft nach unten", den gibts u.a. auch mit der PTB 659, wenn ich mich nicht irre. Ich wuerde tendenziell immer die "alten" Waffen suchen bzw. behalten, oftmals wurde im Zuge der Modellpflege bzw. der Anpassung an neue verschaerfte PTB-Vorschriften gleichzeitig eine Kostendegression ueber das Verwenden guenstigerer Werkstoffe (z.B. Zink statt Stahl) angestrebt...

  • Änderungen der ptb nummern haben 2 Gründe:

    Grund 1: Verschärfte PTB Vorschriften: deshalb gilt nur was man hat - hat man
    z.B. kein 8mm SSW mehr

    Grund 2: Bauliche Veränderungen. wobei man hier wieder unterscheiden muss ob gut oder positive.
    zb. Walther PP die neuen haben nur noch nen Stohhalmlauf :( oder aber z.B P99 die zweite ptb ist viel robuster als die erste!

  • Im Falle der HW94 kannst du auch eine neue kaufen. Da muss es nicht unbedingt eine alte PTB sein da die Waffe keinerlei Qualität eingebüst hat über die Jahre. Einzige Änderungen waren Laufsprerre und Abschußbechergewinde. Kosmetisch gesehen wurden bei der vernickelten Variante die Bedienelemente wie Abzug, Schlittenfanghebel, Sicherungsflügel, Zerlegehebel und Magazinknopf nicht mehr vernickelt und blieben einheitlich mit der gebeizten. Die Materialauswahl blieb unangetastet.

  • Die HW94 ist über zehn Jahre alt und unbenutzt, und ich glaube irgendwo gelesen zu haben, daß es im Laufe der Jahre Veränderungen gab, z.B. hat meine noch kein Laufgewinde für Abschußbecher/Madenschraube, und ob an der Laufsperre etwas verändert wurde, wäre auch nicht uninteressant zu wissen.


    Dann stimmt da aber was nicht - die HW94 hatte in ALLEN Ausführungen ein Laufgewinde.... :whistling:

  • # Dann stimmt da aber was nicht - die HW94 hatte in ALLEN Ausführungen ein Laufgewinde.... :whistling:


    Doch, HALT, Mist, - habe gerade nochmal reingeleuchet, Du hast recht, sie hat ein Gewinde! Das sieht man aber wegen der wulstigen und relativ engen Mündung wirklich nur, wenn man bei guter Beleuchtung schräg reinguckt; es ist auch sehr fein und liegt etwas zurück, vorhandene Becher passen auch alle nicht, der Originalbecher ist wohl verorengegangen.

    Einmal editiert, zuletzt von Willy das Kind (7. Januar 2014 um 20:00)

  • Erstmal zwischendurch herzlichen Dank für die vielen Antworten!

    Aber nochmal zur Laufsperre: bei meiner ist das nur ein senkrechter garnichtmal sehr dicker Steg, etwa wie beim HW88, nur bis nach vorne durchgehend.

    Der Lauf ist also ziemlich offen, wenn auch ein relativ enges Rohr, - wie kann es denn da zu den immer wieder berichteten Verstopfungen und Repetierversagern bei Verwendung von Abwehrmunition kommen? Da müßte man meines Erachtens schon regelrecht Watte reinstopfen, um den Lauf dicht zu kriegen.

    Was mich in der Vermutung bestärkt, daß dieses Phänomen mit bei späteren Ausführungen veränderter Laufsperre zu tun hat, und bei meiner womöglich garnicht auftreten würde!

    Ich erinnere mich auch dunkel an einen anderen alten Beitrag irgendwo, in dem es am Rande hieß, daß der Verfasser viermal mit Pfeffer geschossen habe; von Repetierproblemen berichtete er aber nichts. Möglicherweise hatte der auch die alte (erste?) Version. Ich habe mal recherchiert, wie lange ich meine schon habe (ich hatte sie für eine Campingreise durch Frankreich und Spanien als SV-Waffe gekauft), das muß so ungefähr 1993/94 gewesen sein. Es kann sich also um eine sehr frühe Baureihe, womöglich um die erste überhaupt handeln.

    Also ich gehe jetzt doch mal in die Wildnis und probier's aus. Hatte ich bisher nicht gemacht, weil es eben überall hieß, daß es nicht geht, und ich keine Lust hatte, hinterher unnötigerweise die Knarre zu putzen. Außerdem schieße ich sowieso selten mit meinen SSW, die liegen fast immer nur in der Vitrine.

    Und eins ist klar: ich werde die Herzallerliebste auf jeden Fall behalten! Gut, daß ich hier nochmal nachgefragt habe.

  • Bei der HW94 sind die Veränderungen sehr moderat und man kann sie immer noch gut kaufen.

    Ganz anders sieht es z.B. bei den Westernrevolvern mit PTB aus.

    Schau Dir z.B. mal den Single Action Army von Weihrauch im Vergleich an. Bei den Modellen mit niedriger PTB-Nummer konnte man sogar noch einen Becher für Signalmunition aufschrauben. Bei der aktuellen PTB ist der Lauf fast komplett zu.

    Noch gruseliger ist es bei den Vorderlader-Umbauten auf 9mm K. Konnte man diese damals noch auseinander nehmen, die Trommel zur Reinigung ausbauen usw ist heute alles verstiftet, die Trommel hat versetzte Bohrungen und lässt sich nicht mehr abnehmen usw. Eine Schande.

    Wenn man die Wahl hat, fährt man mit den alten Versionen meist besser was die Verarbeitung und die "Sicherheitsmaßnahmen" angeht.

  • ...Bei den Modellen mit niedriger PTB-Nummer konnte man sogar noch einen Becher für Signalmunition aufschrauben. Bei der aktuellen PTB ist der Lauf fast komplett zu....

    Dat is jo de Schietkrom!

    Was mich allerdings wundert ist, daß es so große Unterschiede gibt, von Lauf fast dicht bis weitgehend frei, z.B. HW88. Das sieht eigentlich nicht danach aus, daß Behörden, PTB usw. dahinterstecken, sondern die Hersteller es freiwillig machen. Vielleicht wollen sie sich besonders artig zeigen gegenüber den Behörden, um dafür woanders etwas leichter durchzukriegen, was weiß ich.

    Ab und zu gibt es vielleicht auch technische Gründe, wg. nötigem Staudruck zum repetieren, so wahrscheinlich bei der ME 08, die sonst womöglich überhaupt nicht funktionieren würde.

    Solche Eigeninitiative von Herstellern auch ohne direkten behördlichen oder gesetzlichen Zwang i.S. Umbausicherheit, aber auch Erkennbarkeit als nichtscharfe Waffe, gab es schon früher. Es gab z.B. einen Arminius (HW1?), bei dem guckte die Laufsperre sogar vorne aus dem Lauf heraus, scheußlich. Und mein damaliger Röhm RG9 6mm hatte einen sehr dünnwandigen Lauf von etwa doppeltem Durchmesser als die Trommelpatronenlager, man sah sofort, daß es nur eine SSW war, und auch ein Umbau dürfte dadurch unmöglich gemacht worden sein. Auch heute gibt es sowas (riesiger dünnwandiger Lauf) noch, ich habe aber Hersteller und Modell nicht im Kopf.

    Was aber den Qualitätsniedergang angeht, ja klar, grau-en-haft! Ich habe vorhin bfgguns Videovergleich - alter Röhm RG99 (Bj. 1992) und neuer RG99N -, gesehen, und hätte am liebsten schon auf halber Länge leise weinend abgeschaltet. Meine Güte, danach kommt bald nur noch Plastikrevolver mit Knallplättchen fürs Kinderzimmer! Eine Waffe würde ich das nur noch mit größter Zurückhaltung nennen.

    Angeblich soll der Müll noch "aus Röhm-Fertigung" stammen, - daß ich nicht lache!

    "Röhm" ist nur noch ein Name, genau wie "Walther", der zwar noch draußen überm Eingangstor und auf den Produkten draufsteht, aber die Leute die da noch arbeiten sind jetzt Angestellte des Umarex-Konzerns, - und die haben zu tun, was die Umarex-Manager ihnen durchfaxen: über Kosten, Qualität, Detailfertigung usw.!

    Das kennt man doch seit Jahrzehnten aus zahllosen Übernahmen bei anderen Produktbereichen. Es geht hauptsächlich um den werbewirksamen alten Firmen- oder Markennamen, mit dem man Kunden vorgaukeln kann, sie würden noch die einstige Qualität "made in Germany" kaufen! Da könnte man leicht eine zehnseitige Liste aufstellen: Bauknecht, Grundig, Telefunken, AEG, Quelle, Varta...und, und, und.

    Warum sollte es ausgerechnet bei "Röhm", "Walther" etc. anders sein?