Beiträge von Alteisen

    Eine SSP ist für mich keine Waffe. Nichts was man mitführen muss und generell ein Teil, was die Welt nicht braucht.


    So weit würde ich nicht gehen. Ich hab das an anderer Stelle schon mal geschrieben, aber selbst bei uns hier in der Schweiz ist es nicht gern gesehen, wenn man an Sylvester Leuchtspuren mit dem Sturmgewehr in den Himmel schiesst. Da macht eine gute SSW mit Leuchtkugeln durchaus sinn. Ausserdem sind sie hübsch zum Sammeln. Nur zur Selbstverteidigung taugen sie halt nix...

    Ich bin seit über 30 Jahren den Umgang mit scharfen Schusswaffen gewöhnt. Deshalb wäre eine SSW das aller, aller Letzte, was ich zur Selbstverteidigung rumschleppen würde. Zu schwer, zu unzuverlässig, zu ungenau und viel zu unwirksam. Ausserdem ist Deutschland ein extrem hoplophobes Land bei dem man durch Selbstverteidigung mit einer SSV automatisch vom Opfer zum Täter gemacht wird. Zugegeben, ich wohne in der Schweiz in einem Kaff; Selbstverteidigung ist hier genauso wahrscheinlich wie ein Tsunami der die Aare hochschwappt. Trotzdem kann man sich ja Gedanken machen....

    Also mein "mittelteueres" Schwert hat sogar doppelt so viel gekostet wie die, die Du verlinkt hast. Es wurde ausdrücklich als "schaukampftauglich" verkauft und trotzdem haben es meine Kollegen mit ihren "richtigen" Schaukampfschwertern kurz und klein gehauen. Also die Klinge ist nicht gebrochen aber es gibt richtig tiefe Scharten in der Klinge - gerade als Anfänger ist es ziemlich schwierig mit der flachen Klingenseite zu parieren anstatt mit der Schneide - die Schwerter meiner Freunde haben dabei nicht den kleinsten Kratzer abbekommen. Ausserdem war die Verschraubung nach wenigen Minuten locker.

    Die Schwerter, die Du verlinkt hast sind sicher für einen Film geeignet. Auch "schwingen" sollten sie sich lassen, aber vergiss das mit dem Klingenkontakt. Da wird meistens ein Hauen und Stechen draus (ich spreche aus eigener Erfahrung :D ) und das halten diese Dinger nicht aus...

    Ich konnte gestern endlich meine Weihnachtsgeschenke abholen:

    Oben seht Ihr ein britisches P14 das zwar auf den ersten Blick sehr gut aussieht, leider aber ziemlich verbastelt ist. Der Preis war aber o.k. und ausserdem war es "nur" ein Erwerbscheinfüller. Unten seht Ihr mein eigentliches Weihnachtsgeschenk an mich selbst. Ein australisches L1A1 Sturmgewehr, in einem hervorragendem Zustand. Das ist quasi ein halbautomatischer Lizenzbau des belgischen FN FAL.

    Gruss und ein gesundes neues Jahr!

    Alteisen

    Naja das Sturmgewehr 44 hatte ja nicht die NVA,- die MPi43 ( so die Bezeichnung dort) wurde bei "Kampftruppen der Arbeiterklasse" ( also Betriebskampfgruppen) eingesetzt.
    Die Munition wurde dort auch hergestellt. Die Kurzpatrone 8x33 wurde dort als 7,92 Kz 43 geführt.

    Mir ging es ja nicht um das StG 44 selbst, sondern um den Ausdruck "Sturmgewehr" der in der DDR nicht verwendet wurde, eben weil er aus der Nazi-Zeit stammt.

    Das StG 44 (oder dann politisch korrekt MPi 43) wurde auch von der Volkspolizei verwendet.Irgendwo hab ich da mal ein Bild gesehen...

    Edit: Wer sich näher für das StG 44 interessiert dem sei das Buch "Deutsche Sturmgewehre", ISBN 3-613-01866-7, empfohlen. Leider ist da nur die Entwicklung bis 1945 drin, nicht die Nachkriegsgeschichte.

    Der Ausdruck "Sturmgewehr" stammt aus dem Jahr 1944, da wurde die Maschinenpistole 43 zum Sturmgewehr 44. Grund genug für die NVA, diesen Ausdruck nicht zu verwenden.

    Die Diskussion was nun ein Sturmgewehr ist und was nicht, ist so alt wie der Ausdruck selbst. Ich denke, dass muss jeder mit sich selbst ausmachen.

    AK-47 und StG 44 haben etwa so viel gemeinsam wie ein Ferrari mit einem Lamborghini. Die schauen auch ähnlich aus, das war's dann aber schon. Laut Mikhail T. Kalaschnikow selbst, hat in viel mehr des amerikanische Garand M1 Gewehr inspiriert. Diese Aussage macht durchaus sinn, wenn man alle drei Waffen kennt und miteinander vergleicht.

    In diesem Zusammenhang kann ich nur das Buch "Kalaschnikow, Das Genie und sein Lebenswerk, ISBN 978-3-936632-70-5, empfehlen. Da sind auch alle Nach- und Lizenzbauten mit drin, inklusive Galil und R4 aus Südafrika.

    Und nicht nur in dem Buch, auch im offiziellen Militärjargon war das die MPi-K. Was ich fast vergessen hätte, es gab noch eine Übungswaffe. Die MPi-69, dabei handelte es sich um eine Kleinkaliberwaffe. Als Zivilperson auch nicht zu erwerben, die Dinger konnten auch vollautomatisch schießen.

    Die AKM lief in der DDR unter MPi-KM, mit Klappschaft MPi-KMS. Das waren aber die russischen Version die importiert wurden, die Eigenfertigungen hatten den Zusatz -72. Dieser Aufwand wurde dann bei der 74er nicht mehr getrieben, die hieß dann MPi-AK-74 bzw. AKS-74 oder AKS-74K

    Das ist ganz klar, weshalb die Kalaschnikov in der DDR "MPi" hies. Der Ausdruck "Sturmgewehr" stammt aus der Nazi-Zeit; ein markiger Ausdruck um dem Schicklgruber die Mittelpatrone schmackhaft zu machen. Das war zu DDR-Zeiten natürlich grossens Hundpfui einen NS-Ausdruck zu übernehmen. Maschinenpistolen gab's ja seit 1918, deshalb ist dieser Ausdruck nicht politisch vorbelastet.

    Jenseits aller Ideologie finde ich "Sturmgewehr" einen hervorragenden Ausdruck für diesen neu entstandenen Typ Waffe. Die AK 47 ist ein sehr früher und erfolgreicher Vertreter dieser Art.

    Wow, Panzermunition, ein interessantes Thema. Was bisher aber nicht angesprochen wurde ist die Schussauslösung selbst.

    Bei westlichen Kampfpanzern wird heutzutage die Patrone elektrisch gezündet. Das hat den Vorteil, dass die Patrone stossunempfindlich ist. Das war aber nicht immer so. Ich hab hier einen tollen Ausbildungsfilm, der zeigt wie ein mittlerer Kampfpanzer M47 aufmunitioniert werden muss. Die amerikanische 90 mm Kanone hatte normale Zündhütchenzündung, da musste man mit den Patronen sehr vorsichtig umgehen:

    http://www.youtube.com/watch?v=y2W3cgQ9qaw

    http://www.youtube.com/watch?v=sIV19XiubjA

    Ich hab mich mal mit einem ehemaligen Panzeroffizier der Wehrmacht unterhalten. Die Munition des Jagdpanzer IV wurde ebenfalls elektrisch gezündet, während die PAK 40 genau die gleiche Munition verschoss, allerdings mit Schlagbolzenzündung.

    Wie die Zündung bei Ostblockpanzern funktioniert weiss ich nicht, allerdings sollen die auch getrennte Munition haben, d.h. Geschoss und Treibladung werden getrennt geladen. Weiss hier jemand mehr?

    Edit: Neuer Link

    Nur um mal wieder klugzuscheissern:

    Es gibt ein historisches Vorbild für die Tingle Pistolen. Ein amerikanischer Büchsenmacher namens Bob Tingle aus Shelbyville, Indiana, fertigte in den 1950er Jahren solche Pistolen. Also historisches Vorbild ja, vor 1871 definitiv nein...

    Hallo Marksman 1863!

    Also erstmal herzlichen Glückwunsch, das ist wirklich ein hübsches Ding das Du da hast. Trotzdem muss ich etwas stänkern.


    Wenn meine beiden Covers da sind mache ich neue Bilder
    (astreines Rifle, das raucht und zischt und man hat etwas in der Hand - klasse - 8):huh: Suchtgefahr)

    Also grundsätzlich ist das kein "Rifle", also kein Gewehr, sondern auch im Englischen spricht man von SMG oder sub-machine-gun, im Deutschen allgemein Maschinenpistole genannt. Ausserdem, auf welche "Covers" wartest Du? Meinst Du die Segeltuchtasche die es für diese MP gibt?

    Vermutlich bin ich nicht der Einzige, der Denglisch nur schlecht versteht und das nicht nur, wenn die Terminologie falsch gewählt wurde. Schreib doch das nächste Mal einfach richtig Deutsch, das tut nicht weh und gestorben ist daran auch noch niemand. Danke! ;^)

    Edit: Schon mindestens 3 Rechtschreibfehler entfernt. Da seht Ihr mal wie schwierig das schon auf Deutsch ist, auch wenn man keine englischen Ausdrücke verwendet...

    Jhary: Regierungsfernsehen? Lass mich diesen Gedankengang einmal aufgreifen: Einführungsverfügung für des G36: 1995; Ausgabe an die Truppe: ab 1997; beides unter der CDU/CSU/FDP Regierung von Bundeskanzler Kohl. Die Probleme sind unter der CDU/CSU/FDP Regierung von Bundeskanzlerin Merkel aufgetaucht. Wenn Du jetzt von Wahlkampf sprichst wäre das ja Wahlkampf gegen die Regierung! Hier verwirrt mich Deine Argumentation etwas.

    Und wenn ich den Rest Deines Beitrags lese frage ich mich, ob Du schon einmal ein G36 in der Hand hattest, oder ob Du Dich schon mal mit einem F-104 Piloten unterhalten hast?

    Also was mir an der Diskussion bisher sauer aufstösst ist, dass manche Waffe als Schrott abgetan wird und Andere werden geradezu religiös verehrt.

    Ich hatte in meinem Leben schon manches Sturmgewehr in den Händen und zwar sowohl in meiner Zeit als Soldat, als auch hier an meinem neuen Wohnsitz. Ich besitze selbst ein paar von den Dingern. Jede Waffe hat Vor- und Nachteile; die eierlegende Wollmilchsau unter den Sturmgewehren gibt es nicht! Und ja, ich habe selbst schon Störungen an Kalaschnikows erlebt und M16A1 die tadellos funktionierten! Auch das G3 soll im subtropischen Klima nicht störungsfrei funktionieren, aber das hab ich bisher nicht selbst ausprobiert und ausserdem stammt diese Info von einem FN Verkäufer. :^)

    Die Gründe für diese Diskussion "G36 = Schrott" sehe ich so:

    1. Die Presse ist grundsätzlich Bundeswehrfeindlich! Es wird keine Gelegenheit ausgelassen, unseren Streitkräften ans Bein zu pinkeln und ein Sturmgewehr mit schlechter Präzision kommt da gerade recht. Genauso wie die "unheilvolle" Verbindung zwischen BMVg und H&K. Aber stellt Euch einmal vor, die Bundeswehr hätte sich für eine ausländische Waffe entschieden und H&K hätte dadurch Leute entlassen müssen, was hätte das für ein Presseecho gegeben...

    2. Mangelndes Wissen über Waffen. Also ich hab im Schützenverein das Schiessen gelernt, nicht bei der Bundeswehr. Ich denke, es gab für einige Leute ein böses Erwachen als sie feststellten, dass eine Waffe heiss wird wenn man sie jenseits von "Drei Schuss Einzelfeuer, Feuer frei" benutzt. Ich weiss nicht, wie die Schiessausbildung heute ist aber vor 25 Jahren war das nicht so toll. Ich kann mich daran erinnern, wie ich mit einer nagelneuen P8 als Reservist 49 von 50 Ringen schoss. Eigentlich ein miserables Ergebnis bei der riesigen 10, aber alle haben mich angeglotzt als würde ich vom Mond kommen.

    Wartet einfach mal ab, vermutlich ist das Problem beim G36 A2 dann behoben...

    Jedoch kann ich mir kaum vorstellen, dass Europaabgeordnete Dinge gänzlich ohne Hinzuziehung von wenigstens etwas Sachverstand beschließen.

    Also dieser Satz hat mich dann doch erheitert! Lieber Mark65, es ehrt Dich, dass Du Politikern tatsächlich Sachverstand zugestehst. Allerdings ist das "möglichst wenig Waffen in Bürgerhand" ein politisches Dogma, dem leider viel zu viele Politiker anhängen. So wie ich die politische Entwicklung wahr nehme, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis alle gesetztestreuen Bürger in Mitteleuropa vollkommen entwaffnet sind - selbst hier in der Schweiz...