Alles anzeigenHallo,
nur mal mein subjektiver Gedanke:
Manche der Beiträge/ Blogs empfinde ich als recht aggressiv, belehrend und unsympathisch.
Und zwar so unsympathisch, das ich,- obwohl ebenfalls Waffenbesitzer und eigentlich dasselbe Ziel habend,- mich dabei ertappe, automatisch in eine Abwehrhaltung zu gehen, auf das ich mit den Beiträgen nicht in einen Topf geworfen werde .
Wie mag es dann erst Menschen gehen, die ohnehin gegen Waffen sind, oder welche, die sich erstmal umfassend informieren möchten um ihre Meinung zu bilden ?
Gruß
Petra
Das Schlimme ist, solche Leute wie GunTalker werden nie kapieren, daß sie unserer Sache mit ihrer Herangehensweise nur schaden, obwohl das eigentlich offensichtlich ist, wenn man ein bißchen Gespür hat. Es ist schon bemerkenswert, daß jemand einerseits treffend und fundiert recherchieren kann, sich dann aber grundsätzlich regelmäßig so im Ton vergreift, daß jede positive Wirkung, die er rein sachlich durchaus erzielen könnte, nicht nur verpufft, sondern ins Gegenteil abdriftet. Hier spielt wohl eine extrem starke emotionale Komponente mit rein, was natürlich auch irgendwo nachvollziehbar ist, denn wer kann es schon ertragen, wenn ihm sein Hobby von irgendwelchen Politclowns kaputtgemacht und eventuell eines Tages verboten wird? Der eine geht besser mit diesem unangenehmen Gefühl um, der andere schlechter. Der eine bleibt besonnen, der andere dreht durch. GunTalker dreht leider durch und macht mit seiner Wut seinen Blog selbst kaputt. Er liefert Munition für die Gegenseite.
Warum muß man Legalwaffenbesitzer unterschwellig mit den Opfern der Nazi-Diktatur vergleichen? Es gibt übrigens auch Leute, die haben auf dem Kaminsims keine Fotos von schneidigen Großvätern in Wehrmachtsuniform stehen, sondern Fotos von Angehörigen bzw. Vorfahren, die im KZ umgebracht wurden. Schon mal dran gedacht, wie solche Vergleiche da aufgefaßt werden? Wie saudumm dieser Vergleich eigentlich ist? Wie läppisch dieser ganze Waffenscheiß eigentlich ist, vergleichen mit dem Unrecht, das GunTalker immer wieder auf eine Stufe mit dem Unrecht stellt, das Waffenbesitzern heute widerfährt bzw. zu widerfahren droht? Warum macht er so ein Faß auf?
Weil er null Gespür hat, was angemessen ist und was nicht.
Warum kommen in dem Blog, den ich nun auch mal länger gelesen habe, Bezeichnungen wie "Kommunazi" für z.B. Claudia Roth vor? Man kann von dieser Frau halten, was man will, ich halte von ihr rein gar nichts, wie auch von den Grünen insgesamt, aber sowas ist einfach unterste Schublade. Das bedient so ziemlich alle Klischees über Waffenbesitzer und deren Verhältnis zu linken Parteien, die es gibt. Warum geht GunTalker mit solchen unsäglichen Begriffen so gedankenlos um?
Weil er null Gespür hat, was angemessen ist und was nicht.
Warum die Frakturschrift? Ich weiß übrigens auch, MountainGun, daß es natürlich unsinnig ist, diese Schrift pauschal als Nazi-Schrift zu verunglimpfen. Ich weiß auch, daß in den letzten Jahren des Hitler-Regimes von dieser Schrift abgerückt wurde (allerdings wurde sie in den meisten dieser 12 Jahre mit Vorliebe benutzt, bevor dann das Umschwenken kam). Jetzt frage ich dich und auch GunTalker: spielt das eine Rolle? Ihr müßt kapieren, daß beim Thema Öffentlichkeits-, Medien- und Lobbyarbeit andere Gesetze gelten. Grundsätzlich will man hier die Masse von etwas überzeugen, wovon diese eine falsche Vorstellung und - in unserem Fall - Angst hat, nämlich dem Legalwaffenbesitz. Die Grundregel lautet, daß allgemeingängige Ansichten als Tatsachen gelten müssen, auch wenn sie falsch sind, besonders, wenn es sich um unwichtige Details wie diese Schrift handelt. Was zählt, ist nicht, daß diese Schrift jahrhundertelang benutzt wurde, ohne irgendeine politische Bedeutung zu haben. Was zählt ist, daß diese Schrift heute mit Vorliebe von Neonazis benutzt wird und der Durchschnittsbürger bei einem Waffenblog, dem man per se schonmal unterstellt, irgendwie rechts zu sein, sofort ans rechte Lager DENKEN MUSS! Auch international denkt auf der ganzen Welt jeder beim Anblick dieser Schrift nur an Nazis! Zu Recht oder zu Unrecht spielt für uns doch keine Rolle! Kapiert das doch. Wir müssen jeden Anschein vermeiden, der es der Gegenseite ermöglicht, uns ins rechte Lager zu rücken. Stattdessen wird das Gegenteil gemacht. Außer der NPD redet halt keiner pauschal vom Kommunisten wenn es um demokratische Parteien des linken Spektrums geht. Warum machst du das, GunTalker? Du bist doch kein Idiot, der nicht wüßte, wie sowas ankommt. Ich verstehe dich nicht. Nimm doch mal Vernunft an. Wie oft muß dein Blog noch in der taz als "rechter Waffenblog" auftauchen, bis du mal kapierst, daß du JEDEN Tag MASSIVEN Schaden anrichtest?!? Recherchiere doch weiter, schreib deinen Blog weiter, aber bitte in einem Ton, damit man sich nicht dafür schämen muß. Ich bin auch inhaltlich nicht mit allem in deinem Blog einverstanden, du ziehst mir übereilt Schlußfolgerungen, die mir oft absurd erscheinen, aber du deckst das Unwissen und die Verdorbenheit einiger Politiker, für die Verschärfungen des Waffenrechts und Verbote nur politisches Kapital sind, aus dem sie profitieren möchten, teilweise wirklich brillant auf. Das gebe ich gerne zu!
Im Übrigen möchte ich dir auch zugestehen, daß du mit dem braunen Sumpf nichts zu tun hast und auch politisch nicht dem rechten Rand zugehörig bist. Bürgerlich, konservativ, demokratisch rechts, das mit Sicherheit, aber da mir langsam aufgeht, daß die Wortwahl deines Blogs wohl einfach nur aus Wut und Unüberlegtheit so ist, wie sie ist, will ich dir auch nichts vorwerfen, obwohl es mir immer noch übel wird, wenn ich so manches von dir lese. Vielleicht nimms du auch zur Kenntnis, daß auch Ulrich Eichstädt an deinem Blog eine gewisse Kritik übt - mich kannst du ja als einen böswilligen anonymen Kommunisten verunglimpfen, aber da auch er vieles so sieht wie ich, solltest du vielleicht doch mal drüber nachdenken.
Denk immer dran: du schreibst nicht für die User hier, weder für die, die dir recht geben, noch für solche wie mich, die anderer Meinung sind. Wenn du wirklich was erreichen willst, dann mußt du für den neutralen, tendenziell waffenskeptischen Normalbürger schreiben, und ihn ganz unaufgeregt und sachlich überzeugen, daß wir Waffenbesitzer nette, harmlose Leute sind, die man in ihren Rechten nicht beschneiden braucht, wenn man mehr Sicherheit will. So wie dein Blog im Moment klingt, kriegt man da erstmal Angst vor Waffenbesitzern. Und: So sehr du die Medienlandschaft auch verachten magst, man muß einfach immer im Hinterkopf haben, daß die mitlesen, d.h. man muß immer so vorgehen, daß einem keiner was unterstellen kann. Du lädst ja förmlich dazu ein, dich in den rechten Rand zu stecken. Ist dir das nicht unerträglich? Gibt es irgendwas Schlimmeres, als zu Unrecht für nen Nazi zu gelten? Ich stelle mir das furchtbar vor.
Gruß,
harhuettne