Hallo Leute,
Eigentlich wollte ich mich ja ganz zurückhalten (es wird sicher Leute geben, die mir darin zustimmen ). Nun, ich werde mich bemühen, mit dem Thema ernsthaft umzugehen. Obwohl mich manche Äußerungen der "Verteidigungstheoretiker" inzwischen arg nerven. Zunächst mal bin ich mit meinen 56 Jahren ein "alter Sack", der sich durchaus schon in einigen unangenehmen Situationen befunden hat. Und da war meist keinerlei Waffe verfügbar.
Beispiele haben hier nichts zu suchen, aber eine SSW wäre das Letzte was mir hätte helfen können.
Nicht, dass ich was gegen Waffen oder deren Nachbildungen hätte! Ich habe etwa 30 Schreckschußwaffen im Schrank. Von denen keine einzige unter irgendwelchen Vereidigungsgesichtspunkten gekauft wurde. Mein "richtiger Waffenschrank" ist auch bis zum letzten Platz ausgelastet und ein paar Vorderlader und (natürlich als Solinger!) Messer und Bajonette finden sich auch noch. Das nur zur Einleitung.
Inzwischen bin ich körperlich etwas lädiert und nicht mehr so ganz einsatzfähig. Meine linke Hand lässt sich nicht mehr benutzen und gehbehindert bin ich auch. Also habe ich immer einen nicht zu unterschätzenden "Schlagstock" sichtbar in der Hand. Die besonders böse Ausführung aus zwei zusammengeschobenen Metallrohren gibt es sogar bei der Krankenkasse! Das Teil reicht eigentlich schon und für besonders gefährdet halte ich mich auch nicht. Im Gegenteil: Angeblich sehe ich recht unfreundlich aus und verschrecke mit meinem giftigen Blick die Leute. Geholfen hat mir sicher, dass ich gelernt habe, auch bei größeren "Menschenansammlungen" eine gewisse Autorität zu zeigen. Das ist wie bei Raubtieren: zeigst Du Unsicherheit, machen sie dich nieder.
Eine wichtige Bemerkung von hwjunkie ist offenbar völlig untergegangen: die (Un)sicherheit von Waffen mit Schlagbolzenschloß. So Teile fasse ich nach Möglichkeit gar nicht erst an. Und durchgeladen mit mir herumtragen würde ich sie schon überhaupt nicht. Man bedenke, dass diese Dinger dann auch in der Regel gespannt sind und die Sicherung meist nur auf den Abzug wirkt. Es reicht oft schon, das Ding etwas unsanft auf den Tisch zu legen, um den Schlagbolzen durchrutschen zu lassen. Die Sicherungen von vielen alten 6,35ern und 7,65ern und auch von vielen SSW sind leider so. Das aber nur am Rande.
Mein Hauptanliegen ist aber eigentlich darauf hinzuweisen, dass man sich im Leben nun mal nicht vor allem und jedem schützen kann. Die anfangs beschriebenen Situationen kann man nur versuchen, irgendwie zu vermeiden. Geht das nicht, muß man versuchen, sich in Sicherheit zu bringen. Geht das auch nicht, hat man Pech gehabt! Glaubt denn wirklich jemand ernsthaft, sich gegen mehrere Angreifer mit solchem "Fuzzykram" wehren zu können? Wird ein bewaffneter Polizist mit einer Horde von entschlossenen Schlägern fertig? Kaum!
Ach so, Messer trage ich immer eins. Am Gürtel , mit feststehender Klinge. CRKT Companion mit Wellenschliff. Fällt nicht unter das Waffengesetz! Taschenmesser ist zu umständlich mit einer Hand. Die sogenannten Einhandmesser auch. Man kriegt sie zwar mit einer Hand auf, aber ohne Gefahr für die Finger nicht wieder zu. Butterfly war ideal, darf man aber jetzt nicht mehr. Das Teil benötige ich ganz einfach zum Essen (Schon mal mit einer Hand ein Steak geschnitten?!) Geht aber im Notfall auch für was anderes.
Ich bin ganz bestimmt kein "Wattebäuschchenweitwerfer", meine aber, dass man Kraft genug haben sollte, mit der eigenen Unsicherheit zu leben. Und in einem Krisengebiet leben wir auch nicht. Selbst einen Panzer kann man knacken!!!
Gruß
Josef