Gute Infos. Die Kartuschen für den neuen JPX4, den es in Deutschland wohl leider nicht geben wird, sind auch mit 97,6 m/sek angegeben. Also hat wohl Piexon allgemein, auch beim JPX, auf die geringere Geschwindigkeit umgestellt.
Die an Behörden (jedenfalls in den USA) gelieferten Kartuschen waren schon immer stärker. Das halte ich auch für ok. Für den zivilen Markt habe ich immer nur 120 m/sek gelesen.
Dieses Argument mit der Zielsicherheit fand ich schon von Anfang an komisch. Als würde die auf den üblichen Einsatzdistanzen von der Geschwindigkeit abhängen. So stark sind Luftwiderstand und Gravitation nicht, dass diese Geschwindigkeitsunterschiede auf 2 bis 4 Meter irgendwelche Bedeutung hätten. Treffsicherheit hängt davon ab, wohin man zielt und wie man den Abzug bedient.
Ich bin bisher davon ausgegangen, dass die maximale praktische Einsatzdistanz beim JPX bei 2 Metern liegt. Wenn es weiter ist, trifft man nämlich ein leicht bewegliches und sich bewegendes Ziel in Gesichtsgröße (kleiner als DIN A5) schlecht. Das Gesicht muss man aber treffen, um was zu beschicken. Im Ernstfall hält der Gegner sicher nicht so schön still wie in den JPX-Werbefilmchen. Schaut man mal auf Statistiken, z.B. des NYPD, sieht man, dass die Polizisten im Schnitt mit ca. 15% der abgegebenen Schüsse (aus scharfen Waffen) treffen. Weit über die Hälfte der Einsatzdistanzen liegt dabei unter 1,80 Meter. Dort liegt die Trefferquote dann fast bei 40%, man träfe also statistisch bei zwei Schuss (JPX-Magazin) fast ein Mal. Allerdings steht für die Statistik der NYPD der ganze Körper als Ziel zur Verfügung, nicht nur das Gesicht. Na, ja... Ich glaube einfach nicht, dass der Durchschnittszivilist im Stressfall so viel besser ist als die Polizisten, also muss man nah ran.
Auf 2 Metern (oder auch auf 4 Metern) sollte die geringere Geschwindigkeit wenig Unterschied für's Treffen machen. Als Nachteile der geringeren Geschwindigkeit bleiben also:
-etwas erhöhte Windanfälligkeit, dürfte aber zu vernachlässigen sein,
- weniger "Punch", aber den sollte man sowieso nicht überschätzen, die Wirkung kommt vom OC. Die Aufprallgeschwindigkeit dürfte immer noch ausreichen, die OC-Partikel leichter an die Haut zu bringen als in normalen Strahl- oder Gelsprays und also der Wirksamkeit nachhelfen (ist eine Vermutung von mir).
Als Vorteil werte ich, dass es weniger wahrscheinlich ist, dem Gegner (also dem Hund) ein Auge auszuschießen, das ist tierschutzgerecht und vereinfacht die Zeit nach dem SV-Fall.
Viel wichtiger als die Geschwindigkeit finde ich die Ausbreitung der Gelsuppe. Je enger, desto besser für den gezielten Einsatz im Profibereich (z.B. im Gefängnis) aber desto schlechter für den zivilen Verteidigungseinsatz (da man schlechter trifft). Bin gespannt, wie stark sich die Gelmenge der neuen Kartuschen verteilt. Leider wirbt ja Piexon mit dem für zivile Nutzer kontraproduktiven Reichweiteelement, und je enger der Strahl, desto weiter reicht er wohl, daher dürfte der Strahl von Piexon sehr eng gemacht sein.