Hat jemand Lust und Zeit...................

Wieviel waren sie denn zu kurz?
Die P99 hat einen Trägheitsschlagbolzen (wenn ich richtig liege), der ist max. so lang wie seine Bohrung.
Er steht im eingedrückten Zustand also mit seiner Spitze nicht raus.

Stefan

Der Schlagbolzen "fliegt" die letzten Millimeter durch seine Massenträgheit alleine in Richtung Zündhütchen, bedingt durch den Impuls des gelösten Schlagstücks.
Beim normalen Eindrücken schaft es der Bolzen nicht, die Patrone zu erreichen, daher erscheint er zu kurz.

Dies ist ein so vorhergesehenes Sicherheitsmerkmal.

Zitat von Dan Cooper

So, ich habe eben ein Tausch Angebot angenommen, welches ich morgen in Angriff nehme.
Danke für euer Interesse.

dan, du hast es wahrgenommen, dass das normal ist mit dem schlagbolzen?

Das ist bei über der Hälfte aller halbautomatischen Schreckschusspistolen so. Meine Güte, da hast du ja schön Geld aus dem Fenster geschmissen.

Naja, ich denke, in diesem Fall ist es eine Win-win-Situation. Ich hab endlich wieder was zum basteln, und eine P99, die ich noch nicht habe, und der Platz meiner nicht mal 1 Jahr alten brünierten und funktionierenden RG96 wird frei für eine neue vernickelte. Passt schon, denke ich :^)

Zitat von Dan Cooper

Manch einer gibt viel mehr für Munition aus

Das stimmt oder für Alkohol das knallt nur einmal aber heftig. Sorry konnts mir nicht verkneifen.

Zitat

Das stimmt oder für Alkohol das knallt nur einmal aber heftig. Sorry konnts mir nicht verkneifen

Naja, ich gebe im Monat so 200€ für Alkohol aus, ist das jetzt viel? Beim aktuellen Preis sind das über 170 Liter, die ich verfahre monatlich. Die Fahne, die mein Vectra dabei hinter sich her zieht, sorgt schonmal öfters für Verwirrung, da ist der Geruch von NC-Munition schon deutlich angenehmer. Ich bin gespannt, wann die P99 aus diesem Thread wieder schießt, ich werde das dann hier mal dokumentieren, was ich mit ihr veranstalte. Ich bin zuversichtlich, das ich sie irgendwann wieder fit bekomme.

Zitat von Opelfahrer

Die Fahne, die mein Vectra dabei hinter sich her zieht,

Mal ganz OT, was kippst du für eine Plörre in deine Karre (was für ein Vecci?)?
Ich bin zumindest vom E10 wieder abgewichen, der leichte Mehrverbrauch fraß die 4 Cent Ersparnis pro Liter wieder auf.

BTT:
Ich denke, die P99 wird sauber funktionieren, der "kurze" Schlagbolzen soll so sein.

Stefan

Bei dem ist die Einspritzanlage umgebaut, er fährt mit E85, also 85% Ethanol und 15% Normalbenzin. Der Motor ist ein X20XEV, Leistung liegt momentan bei 154 PS, mit bearbeitetem Zylinderkopf und Verdichtung bei 12:1. Also würde es mit Superplus schon eng mit der Oktanzahl. Er verbraucht etwas mehr als vorher, das ist klar, aber die Ersparnis bügelt das mehr als aus. Ich habe genau Buch geführt über die Verbräuche und dabei festgestellt, das ich nach 40000km auf purem E85 alleine an Spritkosten rund 2000€ weniger ausgegeben habe als ich es mit Superplus getan hätte. Der Mehrverbrauch ist da mit eingerechnet. Der Umbau ging über mehrere Etappen. Anfangs ohne Umbau einfach getankt, dann mit dem Benzindruck gespielt, dann kam der gemachte Zylinderkopf, dann größere Einspritzventile. Anschliessend erfolgte eine Modifikation für den Kaltstart, und danach kam ein neues Kennfeld ins Steuergerät, wobei auch die 154PS gemessen wurden.

Derzeit baue ich aber an einem neuen Motor mit Einzeldrossel, 2.1 Liter Hubraum und einigen weiteren Modifikationen. Für den Alltag tuts ein Omega B Caravan mit Y22XE, der das E85 mal so gar nicht mag (ohne Umbau), der kriegt sein E10 und fährt einfach (hat jetzt 330tkm weg, nix dran), den Vectra hole ich nur bei schönem Wetter raus.

Und weil die Frage sehr oft kommt, den Sprit kaufe ich in Langenfeld an der BFT, wenn ich auf dem Schießstand war (der ist da in der Nähe) oder in Wuppertal Elberfeld beim Car Life. Kostet zur Zeit 1.15€ der Liter. In den Zeiten, wo E10 1.70 kostete, war die Ersparnis naturgemäß am größten, da der E85-Preis relativ konstant ist. Richtung Hessen wirds günstiger, als ich eine Zeit lang jede Woche da runter gefahren bin, waren auch schonmal 1.03€/Liter drin. Am günstigsten konnte ich ein Mal bei mir in der Firma tanken, als ich uralten Brennspiritus bei der Lagerräumung kostenlos mitnehmen durfte, weil der quasi über war, das waren 600 Liter (10 kleine Fässer), die ENTSORGT werden sollten, die habe ich natürlich dankend mitgenommen und verfahren (im Mix mit E10)

Wer weitere Fragen zum E85-Umbau hat, gerne PN.

E85 und einiges an Bearbeitung, dass erklärts!
Meiner ist ein Standard-X20XEV, Kopf wurde nach ZKD-Defekt nur mal geplant.
Im Drittelmix kann ich ihn bei 8l halten, trotz Sportgetriebe.

Aber nun wieder BTT, ich war halt neugierig.

Stefan

Zitat

Aber nun wieder BTT

Genau. Ich habe nun besagte P99 (Beschuss KI) gestern bekommen und mich intensiv mit ihr auseinandergesetzt. Das erste Mal übrigens für mich, das ich eine Pistole komplett zerlegt wieder zusammenbaue. Mit Hilfe der Zeichnung die hier rumgeistert und weiteren Threads in diesem Forum habe ich sie zusammenbekommen. Sie hat ihren Lerneffekt damit schon mehr als erfüllt, ich sehe das als Lehrstück an, ich will durch die Technik durchsteigen, wie sowas funktioniert, und das ist endlich eine Gelegenheit. Die SSW hat mehrere Probleme.

Der Schlagbolzen gleitet im Schlitten nur vor bis zur Bohrung im Stoßboden, dann klemmt er. Der Stoßboden ist reichlich zerdengelt von den vielen Patronenböden, die davorgedonnert sind. Jetzt stellt sich für mich die Frage: Soll ich damit zum BüMa gehen, damit er die Bohrung wieder frei macht, oder kräht da ein Hahn nach, wenn ich da selber einen Bohrer/Reibahle durchjage? Ich meine, die Rechtliche Seite ist klar: Keine Bearbeitung an Waffenrelevanten Teilen. Andererseits hätte ich die Mittel, das "mal eben" selbst durchzuführen, ich hadere mit mir selbst. Denn die Gesetze sind eindeutig. Allerdings ist das wieder mit (Sprit)Kosten, Zeit und Aufwand verbunden. Naja mal sehen was ich mache, ich tendiere allerdings zum Büchsenmacher.

Dann ein Problem an der Schubstange. Sie spannt den Hahn, dann löst er aus. So weit eigentlich okay. Ist der Hahn gespannt, kann ich allerdings nicht Abschlagen, weil die Schubstange vom Auslösehebel abrutscht, da dieser (oder die Schubstange) verschlissen ist. Das ist der Fall bei sämtlichen (gebrauchten!) Auslösehebeln, die im Konvolut dabei waren, diese sind alle an der Ecke rund. Da sollte ein Ersatzteileset Abhilfe schaffen. Das könnte man dann gleich beim BüMa ordern, wenn man sowieso da ist wegen der Schlagbolzenbohrung.

Die Entspannfunktion ist einwandfrei und tut was sie soll. Was ich allerdings noch nicht weiss, ist, ob beim Entspannen mit Taste möglichweise ein Schuss ausgelöst wird, oder ob der Hahn sicher aufgefangen wird, bevor er den SchlaBo erreicht.

Mach das Schlagbolzenloch frei, das sehe ich nicht als Bearbeitung, es ist bei dieser Waffe mit Zinkstoßboden eher nötige Wartungsarbeit.
Du kannst auch den Schlabo von vorne in die Bohrung stecken und diese mit kreisenden Bewegungen langsam "frei massieren".

Der Entspannhebel funktioniert dann, wenn nichts abgebrochen ist.
Bei der älteren Ausführung ist es wichtig, aufs richtige Ende des Entspanners zu drücken.
Es muss zweimal klicken, einmal beim Drücken (Hahn schlägt auf Drücker), einmal beim Loslassen (Hahn fällt auf Schlabo, hat aber nicht mehr genung Kraft).
Drückt man aufs falsche Ende, rutscht der Hahn am Drücker vorbei - Bumm.

Stefan

Das habe ich grad mal ausprobiert, also wenn man schnell und kräftig genug im hinteren Bereich auf die Taste drückt, funktioniert es wunderbar. Drückt man am vorderen Rand und das zu zaghaft, rutscht der Hahn an der Taste vorbei. Da muss ich dann, wenn ich diese Funktion in Zukunft verwenden will, drauf achten. Gut das ich das jetzt weiss. An ihrer Unterseite ist die Taste schon gut abgenutzt, was aber bei einer P99 in diesem Alter normal sein dürfte, wenn sie nicht die ganzen 15 Jahre im Schrank gelegen hat, sondern benutzt wurde. Danke für diese Info, ich Selbst wäre wohl nur unter kräftigem Erschrecken dahinter gekommen

Der Schlagbolzen kann sich nun wieder frei in seiner Position bewegen, bleibt nirgends mehr hängen, nachdem ich einen 5mm-Bohrer von Hand (mit der Maschine geht schlecht) durch die Hammerseitige Öffnung gedreht, und einen 2mm-Bohrer durch den Stoßboden gedreht habe. Das ging alles von Hand und ohne Krafteinsatz. Mir kamen Borsten einer Reinigungsbürste entgegen, die sicher gut dazu beigetragen haben, das es geklemmt hat. Den Platz des Schlagbolzens habe ich dann vom Stoßboden her mit Druckluft ausgeblasen, um auch den letzten Rest Dreck rauszubekommen. Der Bolzen selbst kam kurz in die Bohrmaschine, um von jeder Seite kurz mit 1000er Papier entgratet zu werden. Nun ist alles gut, der tut wieder seinen Dienst, was vorher definitiv nicht der Fall war. Damit sollte diese P99 wieder schießen können, leider nur Double-Action. Das werde ich am Donnerstag auf dem Schießstand kurz ausprobieren. Ein Ersatzteileset für die Abzugseinheit werde ich mir definitiv noch kommen lassen, damit auch SA wieder funktioniert, denn das macht bei dieser Waffe ja durchaus Sinn.