Seit kurzem bin ich überzeugter Besitzer zweier Diana 25D. Eine Baujahr 12.79 und eine 11.69. Beide interessanter Weise mit einem gestempelt. Die von Dezember 1979 besitze ich schon etwas länger. Bei dieser hatte mich bisher immer der nicht vorhandene Druckpunkt etwas geärgert, da ich vom Abzugskonzept ansonsten recht überzeugt bin. Als Lösung hatte ich den Vorzugsweg des Metallabzugs gleich (fast) Null gesetzt, sodass sie sehr leicht und unmittelbar auslöste. Dann bekam ich die Dianan 25D von 1969. Diese besitzt im Gegensatz zur 79er einen Plastikabzug. Beim auseinandernehmen, viel mir auf, dass hier eine kleine Stahlkugel, welche den Druckpunkt darstellt, in den Abzug eingelassen ist:
Bild 1
Bei dieser Variante ist der Druckpunkt schön klar erkennbar und dementsprechend habe ich mir den Vorzugsweg nach meinen Bedürfnissen anpassen können.
Bei der Diana 25D von 1979 ist nur eine leichte Blechprägung (als Druckpunkt) anstelle der Stahlkugel zu sehen:
Bild 2
Diese "Beule" ist bei meinem Abzug wesentlich weniger ausgeprägt als bei dem mit der Stahlkugel.
Meine erste Überlegung war natürlich eine Bohrung zu machen, ein M3 Gewinde zu Schneiden und mir somit einen einstellbaren Druckpunkt zu ermöglichen.
Bild 3
Tja! Die blöde Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis
Der komplette Blechprägeabzug scheint gehärtet zu sein. Ich habe mehrer HSS Bohrer mit verschiedenen Durchmessern ausprobiert und nur die Brünierung angekratzt.
Nachdem mein Abzugstuning kläglich gescheitert war, dachte ich mir, dass diese "Beule" /Ausprägung für den Druckpunkt (siehe Bild 2) sich wohl im Laufe der Zeit etwas abgenutzt hat.
Ich habe mir dann einen sehr dünnen Durchschlag / Austreiber genommen (2mm) und dann den Druckpunkt von unten mit ein paar kräftigen Schlägen bearbeitet (Es ist hilfreich, den Abzug auf eine sehr stabile und harte Unterlage mit einer Aussparung zu legen)
Das Ergebnis ist nun ein sehr schöner und klarer Druckpunkt, welcher nicht zu hart ist, obwohl sich augenscheinlich fast nichts verändert. D.h. es schien tatzächlich nur eine ganz leichte Abnutzung gewesen zu sein.
Frage: Hat von euch vielleicht jemand eine Idee wie ich diese Bohrung (Bild 3) vornehmen kann, obwohl der Abzug gehärtet ist?
Ich habe bis jetzt nur die aufwendige Lösung im Kopf, mir diesen Abzug nachzubauen und die entsprechenden Bohrungen in den Nachbau einzubringen. Dann die verwendeten Schrauben selber härten.
Ich hoffe dem ein oder Anderen wird dieser Bericht beim restauriern eines Klassikers helfen und vielleicht gibt es ja noch eine einfachere Lösung den Abzug der Diana 25D aufzuwerten.
Liebe Grüße an alle interessierte
Jason