CO2 verbrauch bei Kälte

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.068 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Dezember 2013 um 19:58) ist von nick285.

  • Hallo!
    Ich schreib jetzt mal unter dieser Rubrik weil es ja vorrangig um das Triebmittel nicht um die Waffe geht.
    Also ich hab gestern bei 5grad Außentemperatur das erste mal meine tippmann A5 mit CO2 getestet, weil im Umkreis keine Möglichkeit besteht ohne eigene "große" pressluftflasche meine kleine 0,8er zu befüllen.
    Ich war dann ziemlich schockiert, eine schnelle schussabgabe war nicht möglich ich hatte das Gefühl als ob das Gas zulange braucht
    Um sich im makierer zu verteilen. Nach ca. 40 Schuss war dann auch Sense und die Kartusche so kalt das ich mir beim rausdrehen fast de Finger verbrannt hab...
    Ist das bei diesen Temperaturen normal bzw würde sich die Ausbeute im Sommer wesentlich erhöhen?

    Nick

    :n11::n11::n11:

  • Wenn ich bei der Kälte mit Co2 draußen schieße, habe ich die Kapseln immer bis kurz vor dem Schießen unter der Jacke ganz nah am Körper, wo es schön warm ist. Je wärmer das Co2 ist, desto mehr Druck holt man raus.

  • Am Anfang des CO2 Schießens, so um 1960, haben manche die Kapseln auf dem Kohlenofen angewärmt.
    Geht auch ganz gut.
    Jedenfalls solange man sie nicht vergißt.
    Denn dann machen sie Bummmmm, aber nur einmal. *gr*

    Obba Gerrit,
    der aus Erfahrung spricht. :schluchz:

  • Das ist normal und wenn es wärmer wird kommen da auch mehr verwertbare Schüsse raus.

    Schau mal z.B. hier.

    Wenn es kälter ist, kann man mehr Schüsse abgeben, die aber weniger Leistung haben.
    Wenn es wärmer ist, kann man weniger Schusse abgeben, die aber mehr Leistung haben.

  • Bist du da sicher? Der Fadenersteller schreibt ja, dass er gerade mal 40 Schuss abgeben kann, bis die Kapsel leer ist. Ähnlich erging es mir auch schon. Meinen Berechnungen zufolge ist Gas bei Kälte einfach weniger effizient, da das erreichbare Volumen mit der Wärme steigt: Wärme und Ausdehnung

  • Wenn es wärmer ist, herscht in der Kapsel ein höherer Druck -> die Schüsse sind stärker und es wird pro Schuss mehr Gas verbraucht. Wenn es kälter ist, genau anderstrum.
    Ist etwas wie beim Autofahren: man hat eine größere Reichweite wenn man mit 30 Km/h fährt als wenn man mit 200 Km/h fährt.
    Und um auf den Threadersteller zu kommen: Mit jedem Schuss kühlt die Kapsel durch die Verdampfungsenergie ab (Cooldown-Efekt) wenn dann noch die kalte Ausentemperatur dazukommt, ist es irgendwann in der Kapsel so kalt, dass sich das CO2 nicht mehr aus der Kapsel herraustraut.
    Wenn Nick den Markierer eine Weile in die Wohnung gelegt hätte, dann hätte er wahrscheinlich noch ein paar Schüsse abgeben können.

    Mal ein paar Duckwert von CO2:
    30°C : 72,1 bar
    25°C . 64,3 bar
    20°C : 57,3 bar
    15°C : 50,8 bar
    10°C : 45 bar
    5°C : 39,7 bar
    0°C : 34,8 bar
    -5°C : 30,4 bar
    -10°C: 26,5 bar

    Solange noch etwas flüssiges CO2 in der Kapsel ist, hat man immer den der aktuellen Temperatur entsprechenden Duckwert in der Kapsel.

  • Wenn es wärmer ist, herscht in der Kapsel ein höherer Druck -> die Schüsse sind stärker

    soweit richtig

    Zitat

    und es wird pro Schuss mehr Gas verbraucht.

    Nein, wieso? Bei höherer Temperatur wird der Druck höher, deshalb verschiebt sich das Gleichgewicht zwischen flüssiger und gasförmiger Phase zugunsten der Flüssigkeit. Umgekehrt bei Kälte. Das heißt, wenn es kälter ist, ist ein größerer Anteil des CO2 in der gasförmigen Phase, die Dichte des Gases ist höher, und deshalb wird auch mehr verbraucht. Wenn ich mich nicht irre.

  • hmm chemisch gesehen könntest du recht haben.
    Ich bin vom mechanischen Standpunkt ausgegangen. Die Öffnungszeit des Ventils wird über den Schlagbolzen/ Hammer und Feder bestimmt und sollte bei unterschiedlicher Temperatur gleich sein. Bei gleicher Öffnungszeit und einem höheren Druck strömt mehr CO2 durch das Ventil.
    Wodurch sich ein höherer Gasverbruch ergeben sollte.


  • Das heißt, wenn es kälter ist, ist ein größerer Anteil des CO2 in der gasförmigen Phase, die Dichte des Gases ist höher, und deshalb wird auch mehr verbraucht. Wenn ich mich nicht irre.

    Das stimmt so nicht, ich bin mir ziemlich sicher,
    das der effektive Dampfdruck bei einer tiefen Temperatur niedriger ist als bei hoher,
    das habt ihr ja auch schon geschrieben.
    Aber wenn wir uns das restliche noch flüssige Co2 wegdenken, und das Gasförmige Co2 in der Atmosphäre entspannen,
    werden wir feststellen das das Volumen im Vergleich zur wärmeren Kapsel kleiner ist.

    Wie sich das jetzt aber auf den Verbrauch auswirkt, kann ich aber auch nur vermuten.
    Das Ventil ist ja immer ganau die selbe Zeit geöffnet.
    Dadurch das der Dampfdruck so niedrig liegt,
    kann ich mir vorstellen, das mehr von dem flüssigen Co2 durch das Ventil geht.
    Aber es kann seine Energie durch die fehlende Temperatur nicht umsetzen.
    Weil die Kraft die auf das Diabolo wirken kann, ergibt sich aus Druck x Fläche.

    Gruß

    Am Öl kann es nicht gelegen haben, es war ja gar keines drinnen...

  • hmm chemisch gesehen könntest du recht haben.
    Ich bin vom mechanischen Standpunkt ausgegangen. Die Öffnungszeit des Ventils wird über den Schlagbolzen/ Hammer und Feder bestimmt und sollte bei unterschiedlicher Temperatur gleich sein. Bei gleicher Öffnungszeit und einem höheren Druck strömt mehr CO2 durch das Ventil.
    Wodurch sich ein höherer Gasverbruch ergeben sollte.

    Ich hab mir das Ventil nochmal angesehen und glaube, Du hast recht. Ich war davon ausgegangen, dass das Volumen pro Schuss konstant ist, aber das stimmt bei dieser Konstruktion wohl nicht.


    ...Aber wenn wir uns das restliche noch flüssige Co2 wegdenken, und das Gasförmige Co2 in der Atmosphäre entspannen,
    werden wir feststellen das das Volumen im Vergleich zur wärmeren Kapsel kleiner ist.


    Ja, wenn die Temperatur unterschiedlich ist ... Es geht aber ja nicht ums Volumen, sondern um die Anzahl Moleküle...

  • Beim Schießen auf den Keilerkasten mit einer CO2 Pistole fiel mir bei schneller Schussfolge und damit kühler Kapsel auf, daß man scheinbar mehr verwertbare Schüsse aus einer Kapsel bekommt, wenn diese kühler ist. Damit ist natürlich auch die Leistung deutlich reduziert, je nachdem wie kalt die Kapsel durch das ständig entnommene CO2 nun tatsächlich ist. Mit "verwertbaren Schüssen" meine ich Schüsse, die noch halbwegs präzise ihr Ziel erreichen und in der Mehrzahl der Fälle das Pendel auch tatsächlich umwerfen.

    Als ich dann nahezu 100 Schuss mit einer Kapsel aus der CP88 abgeben konnte, bei relativ konstanter Geschwindigkeit, habe ich mal nachgemessen. Natürlich konnte ich in meiner gewohnten Umgebung deutlich hören, daß die Geschwindigkeit während der ersten beiden Trommeln stark abnahm, aber es pendelte sich bei meiner Schussfrequenz dann doch gefühlt auf einem niedrigeren Niveau ein. "Gefühlt" sollte ich vielleicht als "gehört" präzisieren. Nachgemessen brachte die Waffe ca 2,7 bis 2,8 Joule mitten in den Serien, statt wie sonst eher so 3,5 bis 3,9J. Normlaerweise bekomme ich aber bei sehr langsamen und nur gelegentlichen Schussfolgen auch nur 60 Schuss mit hoher Leistung heraus, dann fällt die Leistung sehr schnell und deutlich hörbar.

    Diese Beobachtung brachte mich dazu zu vermuten, daß man die in der Kapsel gespeicherte Energie entweder bei höheren Temperaturen in nominell weniger, dafür aber stärkeren Schüssen umsetzen kann, oder aber bei kühleren Temperaturen mehr Schüsse mit weniger Leistung je einzelnem Schuss abgeben kann.
    Ähnliches hatte ich auch schon mal beobachtet, als wir zusammen bei einem Freund in der Scheune geschossen hatten, im frühen Winter bei ca 10 Grad. Man hatte dauernd das Bedürfnis die Kapsel zu wechseln, da sich die Waffe schlapp anhörte. Also beschloss ich die Kapsel auzutauschen sobald ich auch nur die geringste weitere Leistungsabnahme beobachten würde. Diese blieb aber viel länger als erwartet aus. Die CO2 Pistole schoss auf einem relativ jämmerlichen Niveau konstant weiter und hatte einen viel längeren Atem als wie wenn ich sie bei gehobenen Zimmertemperaturen verwendet hätte.

    Dazu muß man aber auch sagen, daß eine normal benutzte CP88 das Gas direkt oben an der Kapsel abnimmt, also bei normalem Betrieb wohl eher kein flüssiges CO2 in das Ventil gelangt.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Naja, da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als mir eine Pumpe zu besorgen.
    Weil 40schuss pro 88er Kapsel und somit ca. 6-7€ schockt mich schon ziemlich.
    Zumal an schnelle Schussfolge nicht ansatzweise zu denken ist.
    Ich werd das ganze nochmal bei wärmeren Temperaturen testen ein paar kapseln hab ich ja jetzt noch liegen :pinch:

    Gruß nick

    :n11::n11::n11: