verschiedene griffwinkel an gewehren

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 797 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Januar 2013 um 12:26) ist von Floppyk.

  • mir fallen an sportgewehren immer diese 90´griffwinkel auf, an jagdgewehren ist der griffwinkel immer flacher. bei scharfschützen ist beides vertreten. warum ist das so?

    bildung ist das, was übrig bleibt, wenn man alles vergessen hat, was man gelernt hat. werner heisenberg

  • ich denke die jagdliche schäftung geht aus der geschichte der feuerwaffen herrvor also von schwarzpulver gefüllten bambusrohren über musketen bis zur heutigen jagdbüchse- von der form her alles irgendwie ein "stock"mit greifmöglichkeit. bei den loch oder pistolengriff schäften gehe ich davon aus, das es sich um neuzeitliche erfindungen handelt da sie zumindest nach meinem empfinden ergonomischer sind. mir fällt es wesentlich leichter mit loch oder pistolengriff die waffe lange im anschlag zu haben und das ziel zu covern da so etwas beim millitär wichtig ist vermute ich das diese griffformen sich aus dem millitärischen bereich entwickelt haben.

    1stDARKMAN

    AIR: HW 100 Fsb; Anschütz SuperAir 2001
    CO2: Airmagnum 850 Hunter; Walther Nighthawk
    Wbk: Glock 22; Savage Mark II; Hera AR 15; Savage 110; Fabarm sdass 12/76
    SC-Wernsdorf ; BDS

  • Das hängt mit der Anschlagshaltung zusammen. Jagdgewehre und ähnliche mit geneigtem Pistolengriff werden mit Kraft gehalten, also (beim Rechtshänder) frei"schwebendem" linkem Stützarm, die rechte Hand zieht den Schaft gegen die Schulter. Sportgewehre liegen im Anschlag fast von selbst, sie werden hinten durch die Schaftkappe gehalten und vorne vom linken Arm, dessen Ellbogen sich auf der Hüfte abstützt. Man kann bei einem ausgeglichenen Anschlag die rechte Hand vom Pistolengriff wegnehmen, und das Gewehr bleibt "liegen". Hier ist es wichtiger, dass die Hand senkrecht am Griff liegt, damit der Abzugsfinger frei ans Züngel und gegen die Schussrichtung auslösen kann.

    Scharfschützengewehre werden in der Regel aufgelegt oder vom Zweibein geschossen, auch da gilt das oben gesagte: Die rechte Hand muss nicht tragen und mithelfen, sondern nur auslösen und ggf. repetieren.


    Ich bin der Keith Richards dieses Forums und immer noch hier...

  • Wenn man weiss, wie beim Militär schiessen gelehrt wird, dann wird es klarer. Der Rechtsschütze liegt auf dem Bauch, das Gewehr liegt mit dem Vorderschaft auf Sandsack oder Zweibein, der Oberkörper wird mit dem linken Ellbogen auf dem Boden abgestützt, die linke Hand zieht die Schulterstütze in die Schulter.

    Wobei bei Scharfschützen die jagdliche Schäftung dann zum Einsatz kommt, wenn es sich um umgebaute und/oder getunte Jagdwaffen handelt, grundsätzilch soll die rechte Hand nur den Abzug und (wenn notwendig) den Repetierhebel bedienen und ansonsten entlastet sein.

    Hier mal zwei Bilder

  • Ergänzend dazu ist noch zu erwähnen, dass bei Jagdbüchsen auch auf die so genannte "Führigkeit" großen Wert gelegt wird. Der Jäger muss seine Waffe mehrere Stunden schleppen und dazu muss es relativ leicht sein und darf bzw. sollte es keine großen abstehenden Pistolengriffe, wie beim Matchgewehr üblich, haben. Zudem ist für den Ansitz in der meist engen Kanzel ein kurzer Lauf von Vorteil.
    Vielleicht auch der Grund, warum sich Lochschäfte bislang jagdlich noch nicht so recht durchsetzen konnten.
    Schlanke Schäfte mit mehr oder weniger ausgearbeiteten Pistolengriff sind halt für viele Anschlagarten universeller.

    Was mir noch einfällt - Der Jäger muss oft vom Hochsitz nach unten geneigt schießen. Da würde ein 90 * Griffteil eher stören, weil es den Arm in eine ungünstige Position zwingt.