Für die neue Spannhebelarretierung brauchte ich vorn etwas mehr Holz, ausserdem liebe ich voll geschäftete Gewehre.
HW 97 K:
Länge: 111 cm
Gewicht: 4,5 Kg ( ohne ZFR )
System: Federende angelegt, Fettschutzhülse eingebaut, Kompressionshülse
oben brünniert, SD-Verlängerung angebaut, neuer Spannhebel aus
Aluminium, Sicherung verlagert, Lauf schwingt frei.
Schaft: Kirsche mit Aluminium und Ovankol – Abschlüssen, behandelt mit
Truöl, Bisley – Schaftkappe verstellbar.
ZFR: Ritter 6 – 24 x 50 SFE
Zunächst einige Bilder zur Herstellung:
- Einlassen des Systems mit der Oberfräse, durch die auf der Führungsschiene mit Schraubzwingen befestigten Stoppleisten wird die Fräsung genauer und ich vermeide Fehler.
- Immer wieder wird das System zur genauen Maßübertragung angelegt.
- Mit der Kreissäge wird die Verziehung des Schaftes vorgeschnitten, dann wird ausgestemmt und plangeschliffen.
- Der Pistolengriff, vorgeschnitten mit der Handfräse. Der Griff ist im Unterschied zur HW 100 etwas weiter geneigt und mit Fingerrillen versehen , mein Ziel war ein „ jagdlicheres „ Aussehen .
- Der Rest ist mühselige Schleifarbeit von Hand.
- Rundungen werden zunächst gefast, dann werden die Kanten der Fase gefast, dann erst wird gerundet.
- Im Bild eine Verlängerung des Schalldämpfers mit Messingabschluss ( wird später versilbert ), auf die originale Abschlusskappe wurde ein Rohr aufgelötet, oben das bereits fertig brünnierte Pistolenkäppchen.
- Die Feder war auf einer Seite bereits angelegt. Ich restauriere seit 15 Jahren Luftgewehre aus DDR- und Vorkriegsproduktion, hier habe ich das 1. Mal ein nichtangelegtes Federende gesehen, dieses wurde nach Musashis Anleitung bearbeitet.
- Nach dem mehrmaligen Durchlesen von Musashis Wahnsinns – Tunig – Beitrag ( Danke ) habe ich lange über eine neue, vom Lauf getrennte Spannhebelhalterung nachgedacht. Im Stutzenschaft kann ich vorn 2 Kugelschnäpper einstellbar befestigen, Diese halten den 10 mm breiten neuen Hebel aus Aluminium. Mit dem Originalhebel hätte ich 1. keinen vernünftigen Halt an den Schnäppern bekommen, 2. ist er zu dick ( die Ausfräsungen unten am Schaft werden zu breit ) und 3. liegt er zu weit am Lauf.
Befestigt wurde das Aluminium mit 3 Messingnieten.
- Die Kugelschnäpper mit versilberten Messingringen als Abschluss.
- Auf der Schablone habe ich die Lage des Spannhebels mit grün noch nachträglich eingezeichnet, der dicke schwarze Strich ist das 2-3 mm starke Holzverdeck zum Lauf.
Ich hätte den Vorderschaft gerne noch etwas schlanker gemacht, durch das zur Stabilität und zum Anschlag des Spannhebels notwendige Holz war das leider nicht möglich.
Lauf und SD haben 1 – 2 mm Luft zum Holz, damit schwingt der Lauf frei.
- Beim Lochschaft ist die Originalsicherung nur schlecht zu betätigen. Um das
etwas komfortabler zu gestalten, ist in der Griffmulde für den Zeigefinger im
Pistolengriff ein Drücker untergebracht. Dieser greift über einen darüberliegenden
Hebel in den Riegel hinter dem Sicherungsstift ein, der nun mit dem Stift
verbunden ist. Jetzt kann entweder oben ( am Original ) oder unten entsichert
werden – trotz anfänglicher Bedenken geht das sehr gut, es klemmt nichts!
- Blick auf den Sicherungsriegel und den neuen Drücker im gespannten ( und
gesicherten ) Zustand.
- Die brünnierte Kompressionshülse.
Fertig:
Ich habe einfach bis zur maximalen Bilderzahl durchfotografiert.
- Die Kniestütze wird am Abzugsbügel angeschraubt.
Jetzt nach Abschluss der fast 60 Stunden umfassenden Arbeiten fallen mir auch noch einfachere und praxistauglichere Lösungen für Spannhebel und Sicherung ein. Ich sehe mein Gewehr mal als Prototyp, es hat viel Spaß gemacht, daran zu arbeiten. Mitte nächstes Jahr werde ich vielleicht mal noch ein HW 97 bauen, jetzt muss ich erst noch bereits vorhandenes Material aufarbeiten.
Ich wünsche Allen ein erfolgreiches und glückliches 2013.
Mit freundlichen Grüßen
FrankDie