Haenel 303 Verschlussbolzen fest

Es gibt 28 Antworten in diesem Thema, welches 4.901 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Oktober 2012 um 00:22) ist von Bloodygood.

  • Moin,

    ich hatte vor kurzem ein als defekt deklariertes Haenel 303 zum Basteln erworben.
    Laut Vorbesitzer rastet der Lauf nicht mehr ein beim Zuklappen.
    Ist ja auch kein Wunder, wie ich heute beim begutachten feststellte, fehlt der Verschlussbolzen ( Teil 9).
    Beim genaueren Hinsehen sah ich, dass der Bolzen leider in der Bohrung drinsteckt, vermutlich keine Feder mehr dahinter, sonst wäre der nicht so tief darin.
    Die Madenschraube Nr21 fehlt auch, durch die Bohrung sieht man die Kante der Abflachung des Verschlussbolzens.
    Das Problem an der Sache, der Bolzen ist dort festgegammelt.
    Leichte Hammerschläge mit einem Stück Messing brachten bisher keinen Erfolg, in Öl getränkt hatte ich es auch schon vorher.
    Nun liegt es erstmal im Keller und ist mit Ballistol eingeweicht.
    Meine Frage: Hat jemand noch eine Idee, wie man den Bolzen ohne grössere Aktionen (ausbohren o.ä.) rausbekommt?
    Ist das eine Sacklochbohrung, wo der drinsitzt, oder kommt man da evtl. von hinten irgendwie ran, wenn man die Hülse leermacht?
    Mit einem Heisslftfön werde ich es nochmal versuchen morgen, habe aber irgendwie nicht viel Hoffnung.

    Für Tips wäre ich dankbar :)

    Gruß, Tom

    Der böse Bolzen

    Untere Bohrung, dort sitzt der Bolzen fest (Beispielbild)

    Explosionszeichnung

    "Es mangelt an Harmonie, Zusammenhalt und Größe. Das wird euer Untergang sein!"
    Seven-of-Nine, Borg

  • Schwierig.

    Statt des Ballistols hätte ich eher Caramba oder WD40 genommen. Gerade letzteres löst Rost meiner Erfahrung nach recht gut.

    Willst Du den Bolzen noch verwenden? Ansonsten kannst Du mal versuchen, mit einem Elektroschweißgerät und einer
    dicken Elektrode einmal oben auf den Bolzen zu 'tupfen'..
    Die Elektrode verschweißt scih dann punktuell mit dem Bolzen und Du kannst ihn evtl. damit heraus ziehen.
    Hat bei einem ähnlichen Fall bei mir mal prima funktioniert.
    Natürlich vorher sicher stellen, daß kein Öl mehr im Spiel ist! Sonst könnte der Bolzen schneller heraus kommen, als Dir lieb ist. :D

    Lothar

  • Ich kann mich Garuda nur anschließen mit dem WD40. Ansonsten würde ich aber for dem Schweißen (was ne gute idee ist wenn man ein Gerät hat) nochmal versuchen das ganze System auseinander zu bauen und vorsichtig mit dem Heißluftfön arbeiten. Wenn man kein Schweißgerät hat kann man auch ein kleines Loch in den Bolzen bohren und ne Schraube reindrehen. Dann Systemhülse nochmal erhitzen und versuchen den Bolzen mit ner Zange zu ziehen. Bei solchen Dingen bezahlt sich meistens Hartnäckigkeit.

    Gruß und viel Erfolg

  • Da bräuchte man aber einen recht langen Bohrer, und der würde dann verlaufen...

    WD40 hatte ich leider nicht da. Muss ich mal besorgen.

    "Es mangelt an Harmonie, Zusammenhalt und Größe. Das wird euer Untergang sein!"
    Seven-of-Nine, Borg

  • Ok habe nicht gedacht das es so tief drin ist. Ist zwar eine etwas abgehobene Idee, aber gibt es eine Möglichkeit dort wo die Madenschraube saß ein Fahrradventil anzubringen und dann mit hilfe einer starken Handpumpe ordentlich druck drauf zu bringen. Andere Idee, aber ist nicht ohne, durch die Öffnung der Madenschraube ein paar tropfen Wasser dann Druckdicht verschließen und zum Schluss erhitzen bis der entstehende Druck den Bolzen löst.

  • Wenn ich das richtig sehe gibt es keine möglich keit Kraft auf den Bolzen auszuüben, außer man schweißt was fest. Wenn dem so ist bleib wohl nichts anderes übrig. Dann kann Öl und erhitzen ja auch nicht viel bewegen.

  • Bloodygood,

    ich nehme an, diese Seite kennst Du:
    http://anotherairgunblog.blogspot.de/2011/04/haenel…own-part-2.html
    Bei Bild 13-15 wird auf den Bolzen eingegangen.
    Die dort erwähnte Halteschraube dürfte aber zu klein sein, um mit einem spitzen Gegenstand
    den Bolzen zu lockern. Außerden besteht die Gefahr, daß man das Gewinde dabei verletzt.

    Den Bolzen anbohren wird nicht gehen - der dürfte gehärtet sein.

    Aber: Frag' mal in einer größeren Schlosserei in der Nähe nach: Manche von denen haben ein
    Erodiergerät, um abgebrochene Gewindebohrer "auszufunken"..
    Das könnte für einen Obulus in die Kaffeekasse gehen.
    Problem dabei: Die Geräte sehen typischerweise aus wie Standbohrmaschinen.
    Die Länge des Gewehrsystems könnte Schwierigkeiten verursachen.
    Der Bolzen wird dabei mittels Strom aufgebohrt und die übirg bleibende dünne
    Hülse kann man dann entfernen. Funktioniert auch bei gehärtetem Stahl.

    Lothar

  • Vier Erodiermaschinen stehen 20m neben meinem Arbeitsplatz :)

    Aber wie Du schon schreibst, gibts da Spannprobleme.

    Zumal die Maschinen voll ausgelastet sind :(

    "Es mangelt an Harmonie, Zusammenhalt und Größe. Das wird euer Untergang sein!"
    Seven-of-Nine, Borg

  • Was evtl. auch geht (Warmmachen wurde zwar schon beschrieben, aber dennoch):

    Laufblock heiß machen, richtig heiß, gerade eben so, dass er sich nicht verfärbt (Brenner oder so).
    Bei Aufrechterhaltung der Wärmezufuhr die Spitze des klemmenden Bolzen mit Kältespray besprühen.
    Mit etwas Glück schrumpft der Bolzen ausreichend.


    Stefan

  • So, die Versuche "Heissmachen und Drehen" schlugen auch fehl :evil:

    Hatte mir extra ein Hilfswerkzeug angefertig, weil ich dachte, dass der Bolzen sich evtl. löst
    wenn man versucht, den zu drehen.

    Leider auch ohne Erfolg.

    Ich glaub ich hau das Ding weg :smash:

    Zweeehundert Puls :new9:

    "Es mangelt an Harmonie, Zusammenhalt und Größe. Das wird euer Untergang sein!"
    Seven-of-Nine, Borg

  • So ein mist. Da kann man wirklich die Gedult verlieren. Aber bevor du es weghaust schenk es lieber mir :whistling: .

    Ansonsten im Ölbad wegstellen und vergessen. Bei Gelegenheit oder neuer Idee wieder dran machen.

    Gruß Jason

  • Verdammt ärgerlich...

    Hast du es mal mit reinem Kriechöl ausprobiert (Caramba 24 Std. einwirken lassen) ...? - (sieht aus wie Festgerostet) dann einen Tag in die Kühltruhe mit dem Systhem (-18 ) , einspannen und außenherum etwas warmmachen und dann mit deinem Spezialwerkzeug nochmals probieren...


    P.S. aufgeben gibt es nicht... ;^)

    Leave No Man Behind

    Einmal editiert, zuletzt von Dispatcher (9. Oktober 2012 um 20:04)

  • Ich habe mir gestern extra WD40 gekauft, seitdem badet der Bolzen darin, jetzt auch wieder.

    Das mit dem Einfrieren klingt gut, da ich im Baumarkt kein Kältespray gefunden habe, das werde

    ich nochmal testen :)

    "Es mangelt an Harmonie, Zusammenhalt und Größe. Das wird euer Untergang sein!"
    Seven-of-Nine, Borg

  • Ich habe mir gestern extra WD40 gekauft, seitdem badet der Bolzen darin, jetzt auch wieder.

    Das mit dem Einfrieren klingt gut, da ich im Baumarkt kein Kältespray gefunden habe, das werde

    ich nochmal testen :)

    Das Spray lass mal besser da wo er ist (im Baumarkt) ;)
    Ich kenne es aus der Montage von Kugellagern in recht genau gedrehte Lagersitze ... mit dem Spray würdest du die Oberfläche und das Umfeld abkühlen, nicht aber den Kern!
    Besser wäre es das ganze teil so weit wie es nur geht runter zu kühlen und dann von außen vorsichtig, ABER auch schnell zu wärmen. Wird nur die Oberfläche gekühlt schrumpft der Bolzen mit Sicherheit nicht ausreichend zusammen, bevor das Umfeld auch zu schrumpfen beginnt weil das Spray nicht punktuell genug wirkt.

    Gruß Peter ;)

    PS: wir hatten in dem Betrieb damals die Lagerschalen über Nacht auf -58 Grad gekühlt, ich hoffe bei dir reicht die Haushaltskühltruhe aus.

    Edit: wenn es nicht bis in den Kern gekühlt (Kühltruhe), und somit geschrumpft, ist kann es sein das bei genauen Passungen wie dieser einfach die Schrumpfung nicht ausreicht selbst wenn die Oberfläche wegen mir -200 Grad hat >> 2m x 10m sind rechnerisch das selbe wie 4m x 5m, die 2m x 5m würde sich aber kein Mensch als Bodenbelag ins Wohnzimmer legen wollen wenn dieses 3,7m x 4,8m hat ... also 2 mal das selbe ist nicht das gleiche ;)

    Einmal editiert, zuletzt von PeterKu (9. Oktober 2012 um 19:38)

  • Bloodygood,

    Aufgeben gilt nicht!!

    Auf dem 2. Foto sieht es so aus, als wäre da eine kleine Lücke zwischen dem Gewinde und einer Kante des Bolzens sichtbar.
    Stimmt das?

    Wenn ja, folgende Idee:
    Aus gehärtetem Stahl eine Art Keil schleifen. Diesen in die Lücke treiben und den Bolzen so nach vorne drücken.
    Lieber mit vielen kleinen Hammerschlägen, als mit wenigen großen.

    Das Gewinde für die Arretierungsschraube bleibt dabei auf der Strecke, aber das kann man ja hinterher
    problemlos eine Nummer größer neu schneiden und eine neue Schraube anfertigen.

    Lothar

  • Ich hatte selbiges Problem bei einem iii-56. Damals hatte ich WD40 einwirken lassen und durch das Loch der Madenschraube mit einem Feinmechanik Schraubendreher den Bolzen ein Stück Richtung Ausgang bewegt. Dann mit einem Holzstab wieder reingedrückt und wieder rausgehebelt .........

    Das gute WD40 konnte sich so wahrscheinlich noch besser verteilen. Nach endlich vielen Bewegungen drückte die Feder dann den Bolzen raus.

    Vielleicht hilft das in diesem Falle auch. Nur Geduld!

    Es grüßt der Ottokar :^)