Weiß Jemand wo man Waffenteile aus V2a herstellen lassen kann?

Es gibt 66 Antworten in diesem Thema, welches 6.401 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (9. August 2012 um 21:45) ist von HWJunkie.

  • Es ist nur die Welle der Wasserpumpe. Muss keine großen Kräfte übertragen.
    Die Welle wurde mal von jemandem neu gemacht, ich glaube nicht daß die ursprünglich schon aus Edelstahl war, ist aber abgenutzt
    weil sie in der Führungshülse rumschlackert.
    Ca 11mm stark. Das Problem ist halt daß ich mich geweigert habe ein Gewinde drauf zu drehen.
    Dreher habe ich nie gelernt.... :S

    Also ich würde eher einen (nicht rostfreien) Vergütungsstahl nehmen, da ich nicht weiß, wie hoch das Drehmoment an der Wasserpumpe wird. Aber wenn's denn unbedingt was rostfreies sein muss: X20Cr13, X30 Cr13 oder X39CrMo17-1. Wenn Du das Gewinde nicht mit 'nem HM-Meißel schneidest (z. B. mit 'nem Schneideisen) solltest Du vor dem Vergüten das Gewinde schneiden. Wenn ich als zulässige Torsionsspannung mit 250 N/mm² jetzt mal die Hälfte der Streckgrenze annehme, dann ist mit einer 11er Welle ein Drehmoment von 65 Nm möglich (bei einfacher Sicherheit!).

  • Wenn die Welle in einer Gleitlagerbuchse läuft, sollte die hart sein ;)

    Läuft sie in einem Lager kann das auch ganz ordinärer 9S20 sein. Nur wenn Simmerringe drauf laufen sollte die Oberfläche dementsprechend gut sein, Ra < 0,8. Ein paar Türen weiter stehen 6 Deutz (2xD30, 1xD20 und den Rest weiß ich nicht) für die ich schon alle möglichen Teile gedreht und gefräst habe. Da war nicht eins Vergütungs- oder Rostfreier Stahl, nicht mal serienmäßig ;)


  • Ich dachte immer das V2A nach der Wärmebehandlung irgendwo bei 360 N/mm² liegen würde, aber auf jedem Fall über 190 N/mm² ( Quelle DEW )

    Das ist dann nicht wärmebehandelt sonder wahnsinnig kaltverfestigt. Hab gerade das DEW-Datenblatt offen http://www.dew-stahl.com/fileadmin/file…H/1.4301_de.pdf . Jedenfalls sind das in dem Datenblatt nicht die Norm-Werte, an denen man sich schließlich orientiert.
    Im Stahldatenblatt von Krupp stehen solche utopschen Werte nicht drin http://www.ll-adelsdorf.com/pdfdoku/Edelstahl/1.4301.pdf .

  • Zitat

    Da war nicht eins Vergütungs- oder Rostfreier Stahl, nicht mal serienmäßig

    OFF TOPIC
    Ich glaube es ist ein Deutz 11, Vorkrieg. Von wegen kein Vergütungsstahl. Die Pumpe ist derart aufwendig gearbeitet daß ich es immer noch nicht glauben kann
    daß die so alt ist.
    Der Dreher hatte damals die Welle etwas zu klein gemacht. Sie dreht nicht in der Führungshülse, das verhindert ein Bolzen, sie wird nur mitgenommen und darf sich
    leicht axial bewegen.
    Leider verreckt immer die Gleitrindichtung durch das Seitenspiel. Von einer anderen Pumpe habe ich das Laufrad, das wurde vermutlich nur aufgeschrumpft. Daher glaube ich das wurde alles schon mal repariert,
    nur nicht korrekt. Ich werde besser kein Gewinde drehen sondern ein neues Laufrad aufschrumpfen.
    So, jetzt mach ich hier kein OFF Topic mehr rein......


  • Läuft sie in einem Lager kann das auch ganz ordinärer 9S20 sein. Nur wenn Simmerringe drauf laufen sollte die Oberfläche dementsprechend gut sein, Ra < 0,8. Ein paar Türen weiter stehen 6 Deutz (2xD30, 1xD20 und den Rest weiß ich nicht) für die ich schon alle möglichen Teile gedreht und gefräst habe. Da war nicht eins Vergütungs- oder Rostfreier Stahl, nicht mal serienmäßig ;)

    Wenn er keine Vorgabe hatte, woraus die Welle ist, dann gehe ich natürlich etwas höher ran. Lieber etwas bessere Werkstoffgüte als beizeiten kaputt weil Belastung nicht gekannt. :^)
    Wenn ich so 'ne Welle für mich selber hätte herzubasteln müssen, dann hätte ich die aus 42CrMo4 vergütet gemacht. Das Zeug ist der "Wald- und Wiesenstahl" der Vergütungsstähle, die Welle daraus hält bis in alle Ewigkeit. ;^)

    Einmal editiert, zuletzt von Ratze (16. Juli 2012 um 16:22)

  • Ich könnte dir das Gewinde auch noch Rollen, bis 1100N/mm² Zugfestigkeit kein Problem :P

    Wenn man einen eigenen Maschinenbau hat und aus der Lohnfertigung kommt, hat man eigentlich jede Stahlsorte schon mal durch. 42CrMo4V mit min. 900N/mm² Zugfestigkeit war "everyday business". Da geht auch mal ein normales HSS-Schneideisen, aber dann eben nicht aus dem Baumarkt-Sortiment.

    Etwas BTT vielleicht: Wenn man sowas nicht selber machen kann, würde ich das ganz und gar bleiben lassen. Die angeführten Summen halte ich für durchaus realistisch, manche sogar eher schon zu niedrig angesiedelt.

  • Kommt auch auf die Größe des Betriebs an. Wenn der nur mit Großkunden arbeitet, kann man die Anfrage eigentlich vergessen. Aber eine etwas kleinere Firma würde das sicher machen.

  • Das wird Glock wohl als Betriebsgeheimnis behandeln und nicht verraten. Das Internet ist zum Thema Laufstähle auch nicht sehr ergiebig. Ich habe lediglich mal gefunden, das auch 42CrMo4 als Laufstahl verwendet wird. Ist vielleicht deshalb ein so leicht erhältlichlicher Stahl, eben weil er in so großen Margen hergestellt wird. Weiterhin soll der Kohlenstoffanteil in einem Laufstahl nicht zu hoch sein, da der Lauf sonst eine Härtung durch die Erwärmung beim Schuß und das anschließende Abkühlen durch die Luft erfährt.
    Letztenendes glaube ich, das aus gutem Grund so wenig über die bei Waffen verwendeten Materialien publiziert wird - um Eigenbauten zu vermeiden.

  • Weiterhin soll der Kohlenstoffanteil in einem Laufstahl nicht zu hoch sein, da der Lauf sonst eine Härtung durch die Erwärmung beim Schuß und das anschließende Abkühlen durch die Luft erfährt.

    Aber der wird doch beim nächsten Schuss wieder weich geglüht :D

    Grüße Dampf

  • Das Video ist Fake. Abgesehen davon gibt es bei vielen Laufherstellern (Shilen, Lilja, Krieger, Border, Bartlein, vllt. sogar Lothar Walther) genug Informationen aus was für Materialen der Lauf ist. Tatsächlich sind es meist Vergütungsstähle. Verhalten beim Drehen und die Rockwellhärte lassen ja Rückschlüsse auf die Zugfestigkeit zu, wobei das eh' dem Büchsenmacher vorenthalten bleibt.

    Wenn das Patronenlager und der Verschluß den Gasdruck hält, kann der Lauf auch aus St37 (oder S235JR+AR....) sein, das ist Wurscht. Explodieren wird er deshalb nicht. Ich glaube auch nicht das Legierungsinformationen zu Läufen bewußt zurückgehalten werden, Langwaffenläufe sind etwas aufwendiger als "nur" Tieflochbohren (wobei schon die meisten bei 1.7225 in die Hose k*cken) und reiben. Glattläufe wären allerdings hypothetisch gesehen für einen Zerspaner "Kindergarten".

    Zurück zum Thema: Sowas simples wie eine Federführunsstange aus 1.4301 ist tatsächlich relativ billig herstellbar, ist nicht viel Arbeit und vielleicht sogar was für den Stift und/oder die Mittagspause. Die anderen Teile.... Die sind nicht ohne Grund im Original schon manchmal Stahlguß.

  • Zitat

    Ich glaube auch nicht das Legierungsinformationen zu Läufen bewußt zurückgehalten werden

    Rostfreier Edelstahl ist zwar sehr zäh. Aber er nutzt sich extremst ab.
    Läufe werden mit Sicherheit aus speziellen Legierungen oder mit bestimmten Härteverfahren hergestellt.
    Sonst müsste der Lauf nach wenigen hundert Schuss ausgewechselt werden.


    Bis gestern wusste ich gar nicht daß man rostfreie Edelstähle überhaupt härten kann. Wusste ich nicht. Nie gehört. Nie gelesen.
    Aber ich nehme das so zur Kenntnis, bin darin kein Experte und behaupte das auch nicht.

    Edelstähle allgemein, ja, die kann man härten.

  • Genau deswegen wusste ich es nicht. Die sind zweiteilig, der Griff ist aus einer anderen Legierung als die Klinge.
    Vermutlich ist die Klinge gehämmert. Rostfreien Edelstahl thermisch härten? Ich werde mich mal schlau lesen.

    Sollte man die Läufe wirklich härten können, dann wird es auch keine Abnutzung geben.
    Da gezogene Läufe genau so, mit Hämmern auf dem Zugstahl gehärtet werden, wird man es wohl bei Edelstahl genauso machen.

  • naja, härtbare edelstähle sind nicht direkt ROSTFREI, aber ROSTTRÄGE. z.B. 1.4112 oder 1.4034 härtbar, leicht magnetisch und rostet nicht so schnell.


    Grüßle Torro

  • Büroklammer:
    Es gibt drei Varianten, einen Lauf zu ziehen:
    1. Spanabhebend: Ein Werkzeug, welches über eine oder mehrere Schneiden verfügt wird durch den Lauf gedrückt oder gezogen (und genau daher kommt auch der Begriff des "gezogenen Laufs"
    Der Stahl behält vollständig sein Gefüge, er wird nicht verändert.
    2. Drücken: Ein dem späteren Innenprofil des Laufes entsprechendes Werkzeug wird durch die unterkalibrige Bohrung gedrückt oder gezogen, der Stahl wird an der Oberfläche verdichtet.
    3: Hämmern: Ein dem späteren Innenprofil des Laufes entsprechendes Werkzeug wird durch die überkalibrige Bohrung bewegt, gleichzeitig wird der Lauf von außen durch Hämmern bearbeitet, er wird dabei dünner und länger, der gesamte Laufstahl wird verdichtet.

    Im Grunde ginge auch noch eine vierte Variante:
    Erodieren: Eine dem Laufquerschnitt entsprechende Elektrode erodiert sich durch den Lauf, sie wird dabei in einer der zukünftigen Zugkurve entsprechenden Spirale geführt.
    Ich galube aber eher nicht, dass irgendein Lauf so hergestellt wird.


    Ach ja:
    Die meisten Messerklingen sind thermisch gehärtet.
    Und sie werden schlicht aus Bandmaterial ausgestanzt.


    Stefan

  • ach, wurden auch schon simple aber effektive laufzugapparate marke eigenbau sichergestellt.zwar nur für kurzwaffenläufe geeignet, muskelkraftbetrieben und extrem zeitintensiv bei der zerspanung, aber auch gezogene läufe kann ein heimwerker herstellen.(gezogene läufe marke eigenbau hatten wa auch schon)

    und jetzt lehne ich mich ganz weit aus dem fenster und behaupte mal, dass auch baustähler für läufe geeignet währen, wenn man die wandstärke anpasst.