Diana 34, brauche Euren Rat

Es gibt 13 Antworten in diesem Thema, welches 2.120 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (11. Juli 2012 um 21:10) ist von seniorgunner.

  • Hallo Leute, es ist an sich relativ selten, dass ich mal nicht mehr weiter weiß, aber irgendwie hab´ich gerade ein Problem.

    Einer meiner Söhne, er weiß, dass ich gerne mal ein Luftgewehr restauriere, wollte mir einen Gefallen tun und hat ein Gewehr gekauft, dass in einem Zustand ist, wie ich bisher noch kaum eines gesehen habe. Er wusste nicht mal, welche Marke, geschweige denn, welches Modell es ist, nachdem ich dann Mörtel- oder Putzreste und einen Teil des Oberflächenrostes entfernt habe, hat es sich als Diana 34 mit "F", hergestellt 03/88, entpuppt. Da er Geld dafür bezahlt hat und nicht einmal wenig, möchte ich das Gewehr unbedingt retten, nicht zuletzt um meinen Sohn nicht zu enttäuschen, er hat halt keine Ahnung von Waffen.

    Nun habe ich es erst mal zerlegt, den Lauf schon mal grob geschliffen (war eigentlich nur noch Rost) und vor etwa 1 Stunde habe ich dann das System zerlegt, wobei es mir schon komisch vorkam, dass der Druck der Kolbenfeder eigentlich viel zu hoch war für ein F-Gewehr, die Feder zeigte dann auch eine Länge von etwa 29 cm, vielleicht weiß jemand von euch, wie lang die Standartfeder in etwa sein müsste, ich glaube mal irgendwas von 24 cm im Forum gelesen zu haben, bin mir aber nicht sicher. Da ich mich auf keinen Fall strafbar machen möchte, werde ich eine Standartfeder einbauen, Gewehre mit "F" und Exportfeder sind nicht mein Ding.

    Doch nun kommt das eigentliche Problem. Abgesehen davon, dass von vernünftiger Schmierung eigentlich keine Rede sein kann, hat der Experte, dem die Waffe gehörte, die Kolbenmanschette verkehrt herum eingebaut, d. h. statt auf dem vorderen Ende des Kolbens sitzt die Manschette jetzt vorne im System fest und da er vermutlich auch einige Male gespannt und abgedrückt hat ist sie richtig schön festgepatscht und ich habe keinen Plan, wie ich das Luder herausbekommen soll. Ich kann auch nicht erkennen, ob es eine Ledermanschette oder Kunststoff ist, kenne mich mit Diana auch noch nicht so gut aus, da ich bislang nur Haenel, Weihrauch und Gamo besitze, ok, eine LP 5 Magnum habe ich auch aber die musste ich noch nicht zerlegen.

    Vielleicht kann mir jemand einen Tip geben, wie ich die Manschette ohne etwas in der Hülse zu beschädigen herausbekomme, vielleicht weiß auch jemand von Euch, wo ich am günstigsten eine Standartfeder und eine neue Manschette bestellen kann, schön wäre es auch, wenn einer die Maße der Standartfeder weiß, damit ich vergleichen kann.

    Würde mich freuen, wenn mir jemand helfen könnte,

    Euer seltener Gast seniorgunner

  • Hallo seniorgunner,

    29cm für ein Diana Feder ist meine Meinung nach Export. Die waren 30cm Lang vor der Komprimierung, hatten 3.2 mm Drahtstärke, und nach "setzen", also ein paar mal Knicken und schießen, dann 29cm lang.

    Ich habe keinen 34er Dichtung gesehen, aber mein alten 35er, der Vorgänger hatte ein Leder Dichtung, und diese war mit einen Stift seitlich der Kolben versehen. Siehe Bild unten.

    Wenn das Bild etwa deinen Projekt entspricht, kann ich weiter Helfen.

    MfG,

    Robert

  • Hallo emgee, Danke für Deine Antwort, aber das 34 scheint ein anderes System zu haben, der Kolben hat weder vorne noch seitlich eine Bohrung mit Gewinde zum befestigen einer Manschette. Da vorne am Kolben ein konischer Zapfen angebvracht ist, vermute ich, das die Dichtung hier nur mit "sanfter Gewalt" drübergezogen wird und von selbst hält. Hoffentlich stimmt das so, vielleicht meldet sich ja noch jemand, der auch ein 34 hat. Versuche mal ein Bild vom Kolben meiner Diana anzuhängen, für mich als <Computer-Legastheniker nicht ganz so einfach.

    Bis denne

    seniorgunner

  • Ja, ich denke auch das es anders ist.

    Aber um so Interessanter wie die Dichtung falsch Rum darauf überhaupt passte.

    Jemand wird bestimmt bald helfen. Alles gute.

    MfG.

  • Hi,

    ich würde in dem Fall mal versuchen durch die Auslassbohrung die Dichtung zu lösen.
    z.B. mit stabilem Draht
    Bekommt man sie damit angehoben, kriegt man sie auch irgendwie gepackt.
    Dichtung eventuell mit Sprühöl einweichen.
    Gruß

  • Hallo AW93,

    Danke für den Tip, habe vorhin die Auslassbohrung verstopft und einfach mal kräftig WD 40 reingesprüht, morgen versuch ich´s dann mal mit einem Draht. Für heute ist es mir schon zu spät, als Rentner braucht man seinen Schönheitsschlaf. Will nur noch kurz schauen, ob Schneider evtl. E-teile für mein Baby hat und dann ab ins Körbchen.

    Gute Nacht :sleeping:

  • Ich würde die Dichtung einfach mit Preßluft rausblasen. Tankstellen haben doch die Geräte zum Reifendruckprüfen oder so ein 12 V Gerät für 10 € kaufen.
    Durch den Transferport Druck drauf geben und gut ist.


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/

  • Hallo Pupsnase, danke für den Tip, einen Kompressor habe ich und probiere das heute mal aus, wenn ich vom TÜV zurückkomme. Habe nachts noch bei Schneider nachgeschaut, die haben Feder und Dichtung, die Dichtung scheint aus Kunststoff zu sein, sowas habe ich bislang noch nicht verbaut, meine anderen Gewehre haben alle eine Lederdichtung, da kenn ich mich aus. Aber wie muss man eine Kunststoffdichtung behandeln? Muss man die auch 1 Nacht in Öl einlegen oder genügt es, wenn man außen auf Dichtung und Kolben leicht Synthetiköl aufträgt? Kann mir nicht vorstellen, dass Kunststoff irgendwie Öl aufsaugt.

    Die Abzugsvorrichtung macht eigentlich noch einen ganz guten Eindruck, wollte sie nur mit Bremsenreiniger säubern, ausblasen und mit einer Doktorspritze die beweglichen Teile mit Waffenfett schmieren, denn ehrlich gesagt habe ich etwas Bammel, dass ich sie nicht mehr zusammenkriege, wenn ich sie zerlege. Meint Ihr, das könnte so klappen?

    Bin auch mal gespannt, wie ich das mit dem vielen Rost hinkriege, normalerweise müsste ich Lauf und System abstrahlen lassen und dann professionell neu brünieren lassen, was aber mein Budget leider nicht hergibt. Werde es also wohl mit Klever probieren müssen, bei 2 meiner Gewehrläufe hat´s schon mal ganz gut geklappt. Beim Schaft habe ich weniger Bedenken, da schleife ich die ganze, mit dem Pinsel aufgetragene schwarze Plörre runter, zum Vorschein wird ein Buchenschaft kommen und der wird dann hell geölt, habe ich schon bei 2 Waffen gemacht und gefällt mir sehr gut, wenn sie den Naturton behalten. Falls es Euch interessiert kann ich mal ein Bild vom Originalzustand einstellen, das klappt aber erst wenn mein Jüngster da ist, fotografieren kann ich, aber Bilder verkleinern und einstellen, besser ich lasse es.

    Bin dankbar, wenn ich noch den einen oder anderen Tip bekomme, Leute die eine noch relativ junge Waffe (gerade mal 24 Jahre) so behandeln, sollten besser die Finger davon lassen.

    So denn, schönen Tag Euch allen

    seniorgunner

  • Hi,

    ja, bei Schneider ist die Dichtung aus Kunststoff, die brauchen nicht "eingeweicht" werden; klar, dürfte nicht gehen.
    Fürs Schmieren nehmen die meisten wohl spezielle Fette; gibts auch bei Schneider, vermute ich mal.
    Ansonsten kann ich zu den Plastedichtungen nicht viel sagen, damit hatte ich noch keine Probleme.
    ... dann war die eventuell richtig herum drauf und ist gebrochen?

    Das mit dem Abzug sollte so funktionieren.

    Eine "Idee" für den äußeren Zustand hätte ich da noch. ... habe es aber an Waffen noch nicht getestet!
    Rostumwandler von Hammerite! ... Rostiges Metall muß nur vom groben Rost befreit werden, die gesamte Oberfläche erhält nach Behandlung einen tollen schwarzen Farbton ( an den verrosteten sowie! an blanken Stellen ). Einer Brünierung absolut nicht unähnlich, allerdings nur mal an einem stark verrosteten Eisenstab getestet. Für das nächste Bastelobjekt habe ich diesen Rostumwandler bereits hier.
    Weiß nicht wie robust diese Oberfläche dann ist, machte aber einen guten Eindruck.
    Meiner Meinung nach kommt man mit Kaltbrünierung nicht sehr weit, wenn das Dingen kräftige Rostnarben hat.
    Aber mach ruhig mal 2-3 Fotos.
    Gruß

  • Hallo AW93,

    kannst Recht haben, dass die Dichtung evtl. gebrochen ist, würde mich bei der Monsterfeder, die da drin war nicht wundern, aber das sehe ich erst, wenn ich nach meinem TÜV-Termin wieder zuhause bin und sie rausgefummelt hab. Vielleicht meldet sich ja noch einer, der schon Kunststoffdichtungen verbaut hat und mir da einen Tip geben kann, wie und womit man die richtig schmiert.

    Was die Brünierung angeht, teile ich Deine Bedenken, wie erwähnt hat´s bei 2 Gewehrläufen schon mal ganz gut hingehauen, aber die waren bei Weitem nicht so stark verrostet. Hier habe ich das Problem, dass die Originaloberfläche eigentlich nur noch an der Unterseite des Systems vorhanden ist, ansonsten alles Rost, am System gottseidank nicht ganz so tief, wie am Lauf. Setze gegen Abend mal Bilder ein, dann wirst Du Dir das anschauen können. Wäre halt schön, wenn man schon wüsste, ob Dein Tip mit dem Rostumwandler eine dauerhafte Lösung wäre. Ich habe den Lauf schon bis zur Vergasung geschliffen (natürlich nur mit feinem Schmirgelleinen und feiner Stahlwolle) aber da bleiben halt trotz aller Mühe dunkle Flecken drauf und wie sich das beim Selbst-brünieren auswirkt, weiß ich nicht. Ich möchte halt auch nicht soviel Material abschleifen, dass der Lauf geschwächt wird.

    Habe halt auch keine Ahnung, wie man das Material vorbereiten müsste und wieviel Geld mir Diana abknöpfen würde, wenn ich es dort brünieren lasse. Wenn ich mit Klever arbeite, nehme ich ein Stück sauberen, feinporigen Schaumstoff und tupfe damit die Flüssigkeit auf`s Metall, hat bis jetzt bessere Ergebnisse gebracht, als wenn man es aufstreicht, werde es wohl mal so probieren müssen. Muß jetzt erstmal zum TÜV, melde mich später nochmal mit Bildern. Vielleicht sind bis dahin noch ein paar Tips eingegangen.

    Tschüüüüß

  • Hallo, liebe Leute,

    zurück vom TÜV, Quad 14 Jahre alt, ohne Mängel, schöner Tag heute, inzwischen wieder Lauf und Systemhülse geschliffen, damit zurück zum Thema Diana 34:

    Habe inzwischen bei Schneider neue Standartfeder, Kolbenmanschette, Laufdichtring und Waffenfett bestellt und mir auch schon wieder "den Wolf geschliffen". Habe Euch mal ein paar Bilder vom Originalzustand und nach dem Schleifen fotografiert, die Ihr im Anhang sehen könnt. Ich kriege die Oberfläche einfach nicht besser hin, wird wohl auch nach dem Brünieren zu sehen sein. Wäre schön, wenn ich noch einen Tip zwecks des Einfettens von Kolbendichtung und Kolben bekommen könnte, habe ich bisher noch nicht gemacht und bin etwas unsicher, welche Methode die bessere ist, "Viel hilft viel" oder "wenig hilft mehr", soll man die neue Feder auch einfetten? Gebt mir bitte nochmal eine Antwort, dann lass ich Euch auch wieder in Ruhe, versprochen (zumindest bis das Gewehr fertig ist).

    Danke an alle, die mir schon geantwortet haben oder dies noch tun

    seniorgunner

  • Die Kolbendichtung bitte nur mit ein wenig Vaseline einreiben, das genügt völlig. Den Abzug habe ich mit Silikonspray eingesprüht, der Abzug geht deutlich weicher. Die Diana 34 auf dem Foto ist etwa gleichalt wie deine. Der Schaft ist mit Leinölfirnis in zehn schritten geölt worden.
    Willy

  • Hallo PlinkerWilly,

    das mit der Vaseline leuchtet mir ein, aber Kolben und Feder sind doch auch bewegliche Teile, muss da nichts gefettet oder geölt werden? Bei den Gewehren mit Ledermanschette habe ich immer auch ganz wenig Synthetiköl auf den Kolben und ein wenig Fett auf die Feder gegeben. Außer minimalem Dieseln bei den ersten paar Schüssen habe ich deswegen noch keine Probleme gehabt.

    Übrigens sieht Dein Gewehr toll aus, vielleicht versuche ich es auch mal mit Leinölfirnis obwohl mir meine eher matten Schäfte auch ganz gut gefallen.

    MfG seniorgunner