V0-Meßgerät für den Verein

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.819 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (10. Juli 2012 um 12:21) ist von SchattenKrieger.

  • Hallo zusammen,

    mein Verein oder besser gesagt die field target Sparte möchte aufgrund der Eindrücke von der deutschen Meisterschaft ein V0-Messgerät anschaffen. Aus diesem Grund habe ich schonmal versucht mich ein wenig mit dem Thema zu beschäftigen. Bei meiner Suche bin ich auf die shooting chrony gestoßen, die auf mich erstmal einen guten Eindruck machen.
    Nun wollte ich einmal fragen, ob es evt ein festgelegtes Gerät für die Verwendung im field target oder in den BDS Disziplinen, oder ob es reine Ermessenssache ist, was angeschafft wird.
    Bei letzterem wüsste ich gerne, ob die Geräte irgendwelche besonderen Dinge können müssen oder Erfahrungsgemäß bestimmte Funktionen sehr nützlich sind.
    Was wird denn bei euch im Verein für ein Gerät eingesetzt, bzw welche kamen Geräte kamen oder kommen bei den Meisterschaften zum Einsatz?

    Gruß

    SchattenKrieger

    Tja, so ist das Leben, hart, aber ungerecht.... ;)

  • Es gibt kein festgelegtes Gerät. Weder für FT oder eine andere Disziplin. Jedenfalls soweit mir bekannt ist.
    Was muß so ein Gerät können? Ganz einfach: die Geschßgeschwindigkeit messen. Alles Andere ist zwar schön aber nicht unbedingt nötig. Kostet nur extra Geld.So Sachen wie die E0 (Joule) kann man mit einem Bleistift und etwas Papier auch ausrechnen, oder Taschenrechner.
    Die Shooting Chrony sind gute Geräte. Das Preiswerteste ist gut genug.
    Habe selbst eines das inzwischen mehr als 20 Jahre alt ist. Funktioniert nach einer Reinigung wieder einwandfrei.
    Das einzige Problem ist die Beleuchtung. Leuchtröhren verursachen Störungen. Am Besten funktioniert es noch draußen mit etwas Sonne.

    Obba Gerrit

  • Danke erstmal für die schnellen Antworten.

    GPB das mit der Beleuchtung hatte ich auch gelesen. Es scheint aber generell an der Funktionsweise der Messgeräte zu liegen und nicht nur beim Chrony so zu sein. Abhilfe sollen soweit ich das gelesen habe entweder die klassischen Glühlampen als Lichtquelle mit Infrarotem anteil oder alternativ die led im infrarotem Bereich bei 880nm bringen. Ich vermute mal, das man zwei Lichtquellen über den Difusor nutzen sollte, weil es sonst wahrscheinlich zu Messfehlern kommt.

    Constantine danke für den Hinweis, das könnte durchaus sehr interessant sein. Weißt du eventuell noch in welcher Ausgabe das war? Ich werde mal schauen, ob ich das einzelnes Heft oder den Artikel kaufen kann.

    Tja, so ist das Leben, hart, aber ungerecht.... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von SchattenKrieger (8. Juli 2012 um 00:01)

  • In Dorsten setzen wir das CED Millennium inkl. der (zusätzlichen) aktiven LED-Beleuchtung ein.
    Für die Vo-Kontrolle bei Wettbewerben hat es sich bewährt, die unten (im "V") angebrachten Sensoren durch Stahlplatten zu schützen.

    In der Aufregung vor einem Wettbewerb geht nämlich manch ein Schuss durch das Gerät überraschend arg daneben.

    Ich besitze das CED auch privat, zusammen mit der dazugehörigen Tasche ist es leicht transportabel und sehr zuverlässig (nur mit der zusätzlichen LED-Beleuchtung!)

    Die LED-Beleuchtung erfordert aber leider einen Netzanschluss, das Gerät selbst arbeitet mit einer 9V Blockbatterie.

    Der Visier-Test hat gezeigt, dass das CED-Millennium nur knapp unter den Topp-Geräten z.B. von Mehl einzuordnen ist.
    Für 1. DFTC ist es seit Jahren das Standardgerät.

    Gruß
    Musashi

  • Hallo Musashi,

    danke für deine Info. Ich habe mir gerade auch deinen sehr ausführlichen Testbericht durchgelesen. Der Aufbau des Gerätes war eigentlich mit einer der Hauptgründe warum ich den Chrony rausgesucht habe. Ich bin davon ausgegangen, dass hier weniger Aufbaufehler passieren, weil die Strecke der beiden Sensoren ja durch das Gehäuse schon vorgegeben ist und sich eigentlich nicht ändern kann.
    Beim CED Millenium hab ich das Gefühl, dass je nachdem wer das Gerät aufstellt auch die Ergebnisse stark variieren. Villeicht ist das aber auch ein stark subjektiver Eindruck, das Metalgehäuse des Chrony vermittelt einem mehr oder weniger bewusst eine gewisse Robustheit und Wertigkeit.

    Die Stromversorgung stellt erstmal nicht das Problem dar. Bei LED-Beleuchtung könnte ich sonst auch ne passende Stromversorgung basteln. Die Frage ist ja auch, will man das Ding ständig mitnehmen oder reicht es den Vereinskammeraden auch wenn es nur in der Halle zur Verfügung steht. Ich hab da leider keine Erfahrungswerte, wie oft Nutzen bei euch im DFTC die Leute das Gerät? Habt Ihr immer jemanden fest, der das Gerät aufbaut und die Messungen durchführt oder macht das jeder Schütze für sich?

    Aus welcher Entfernung lasst ihr denn auf das Gerät schießen? würdest du villeicht mal ein Foto von eurem Sensorschutz schießen und hier zeigen?

    Den Test aus der Visier suche ich noch, gestern bin ich nicht mehr fündig geworden, allerdings war ich um die Urzeit dann auch ein wenig Faul :D
    Ich denke aber, dass der ganz interessant sein könnte. Momentan gibt es ein paar bei uns die Diskussion um ein paar Geräte die einen vierstelligen Betrag kosten und ich frage mich, ob das denn wirklich notwendig ist bzw eigentlich halte ich schon für unnötig, ich brauche nur ein paar fachliche Argumemtationshilfen.

    Tja, so ist das Leben, hart, aber ungerecht.... ;)

  • Vor mehr als 20 Jahren hat unser Verein auch mal so ein Gerät angeschafft.
    Ein Gerät mit vielen Möglichkeiten die niemand benutzt hat und das für die damalige Zeit viel gekostet hat.
    Dieses Gerät wurde ein paar mal benutzt.
    Und dann nicht mehr.
    Und heute?
    Die meisten Mitglieder wissen nicht das wir so ein Gerät haben/hatten.
    Brauchen es auch nicht.
    Und die die es wissen, wissen nicht wo es abgeblieben ist.

    Man darf sich fragen wie oft so ein Gerät benutzt wird.
    Macht es Sinn um dafür viel Geld auszugeben?
    Wenn der Verein natürlich im Geld schwimmt, dann macht es nichts aus.
    Im andern Fall ist ein einfaches Gerät mehr als ausreichend.

    Anders ist es natürlich bei großen Veranstaltungen wie z.B. der DM Field Target.
    Da ist Kontrolle von 100 oder mehr LGs nötig und wird auch ausgeführt.


    Obba Gerrit,
    in Familienkreisen berüchtigt als "Spaarbreedche" *lol*

  • Ich wäre froh wir hätten so ein Gerät, dann könnte man mal die tatsächliche V0 und damit E0 aus den Waffen testen. Zudem auch sehr interessant bei wiedergeladenen Patronen.

  • So, habe mal ein wenig im Internet gestöbert und bin bei Visier auf der Homepage fündig geworden:

    Einfach mal oben links auf "Was stand wo?" klicken und nach Chrony suchen.
    Kriege leider grade keinen funktionierenden Link eingefügt :(
    Ergebnis: Heft 8 und 10 von 2011 befassten sich mit dem Testen von verschiedenen Chronys, die Hefte sind direkt im Shop bestellbar.

    Ich hoffe, ich konnte helfen und wünsche dir und deinem Verein viel Spaß ;)

  • Beim CED Millenium hab ich das Gefühl, dass je nachdem wer das Gerät aufstellt auch die Ergebnisse stark variieren.

    Nein, die ermittelten Geschwindigkeiten können nur minimal variieren! Weniger als ein Schrägschuss durch das Gerät verursachen könnte!!! Und wie will man den verhindern/bewerten?

    Es geht um Strecke pro Zeit. Schießt man schön gerade durch eines dieser Geräte, dann ist die Strecke minimal und damit die Geschwindigkeit maximal! Schießt man schräg durch das Gerät, dann ist die Strecke leicht um ein paar Prozent größer und es wird eine kleinere Diabologeschwindigkeit angezeigt, obwohl sie in Wirklichkeit gleich groß ist.

    Es macht also gar keinen Sinn, ein sehr teures Gerät zu kaufen, wenn die Schussbedingungen nicht immer gleich sind.

    Gnadenlos fair wäre ein Vo-Meßgerät, dessen Lichtschranken durch eine Längsverstrebung auf jeder Höhe gleich und fixiert sind. Und eine Laufauflage vor dem Gerät, in das der Schütze seinen Gewehrlauf einlegen muss.

    Aber das würde auf mich als FT-Schütze schon wieder extrem sonderbar und kleinlich, ja kleinkariert wirken.

    Macht niemand in internationalen Wettbewerben!

    Wissenschaftliche Vo-Messung ist eine Sache, Wettbewerbskonformität eine andere!

    Die Vo-Messung bei Wettbewerben dient nur dazu, Teilnehmer, die versuchen sich mit übersteigerter Geschossgeschwindigkeit Vorteile zu verschaffen, auszusortieren.
    Kein Schütze hat mit plus 1m/s Geschossgeschwindigkeit einen Vorteil. Mit plus 10m/s aber vielleicht schon. Mit plus 20m/s ziemlich sicher.

    Als Pressluftschütze! Die plus 20m/s bei einem Federdruckgewehr führen natürlich auch zu einem deutlich größeren Prellschlag, der wieder ein ziemlicher Nachteil bei unterschiedlichen Anschlägen ist.

    Meiner Meinung nach ist die ganze Vo-Kontrolle so etwas wie die Tankanzeige beim Auto .... irgendwann wird es ernst, davor ist alles im grünen Bereich.

    Vielleicht sind wir gerade jetzt in Deutschland in einem kritischen Bereich, durch die gewachsene Anzahl der Schützen und ihre jeweiligen Befindlichkeiten.

    Ihr glaubt gar nicht wie cool Weltmeisterschaften durchgeführt werden!

    Natürlich gibt es da auch Vo-Messungen....so ganz nebenbei... weil jeder Teilnehmer weiß, wie das Regelwerk aussieht, passiert auch nur in den seltensten Fällen ein Ausschluss!
    Es wäre absolut dämlich, zu meinen man könne sich hier einen "Vorteil erschleichen".

    Macht niemand! Man hört! nämlich als Squad-Partner, wenn irgendetwas nicht so ganz stimmt. Gibt doch nur 20 Gewehre, die an Wettbewerben teilnehmen. Diese Schande tut sich niemand an, der zukünftig noch irgendwo mitschießen möchte.

    Zu deiner anderen Frage: Schutz der Sensoren.
    Einfach 3mm Stahl, wie auch immer :^)

    Gruß
    Musashi

  • Hi Schattenkrieger,

    auf der DM haben wir mit 2 Chronys gemessen. Das rote war meines, ca 25-30 Jahre alt, das Graue das von Paramags - wohl gut 20 Jahre jünger.
    Wer Samstag Morgen mal durch beide Geräte geschossen hat, wird festgestellt haben, dass die gemessene Geschwindigkeit sehr nahe beieinander, teilweise sogar gleich, war.
    Auch ein Vergleich den ich vor ein paar Jahren mit dem CED Millennium in Dorsten gemacht habe fiel nicht wesentlich anders aus.
    Deshalb ist meine Meinung: Die Chronis sind für unsere Zwecke absolut ausreichend denn wie hat Musashi so schön gesagt: "Wissenschaftliche Vo-Messung ist eine Sache, Wettbewerbskonformität eine andere!"

    Gruß Herbert

    neuer Nick wegen (technischer Probleme):

    Herbk_II

    Einmal editiert, zuletzt von Herbk (9. Juli 2012 um 17:09)

  • Für private Vergleichsmessungen sind auch die Combros nich schlecht. Das sind diese Aufsteckteile auf den Lauf. Im direkten Vergleich mit den Tischgeräten ergeben sich keine Abweichung auserhalb des normalen zu erwartenen Toleranzbereich. die kann man auch auf den Lanes dabei haben um beim Trainig schnell man zu überprüfen ob mit der Waffe noch alles OK ist. Wir hatten das schon mal das bei einem Schützen die v0 um über 20m/s zusamengebrochen war weil sich das Fett am Schlagstück ber extremen negativen Temperaturen verhärtet hat. Da ist es schon besser wen man weis woran es liegt und nicht an sich und seinem ZF zweifelt :)
    Zum schnellen Testen auf Wettkämpfen sind die aber ungeeignet. Viel zu fummelig die immer auf andere Waffen umzustellen.
    Ich habe die Erfahrung gemacht das es besser ist die Geräte möglichs hoch aufzubauen so das man im stehenden Anschlag durchschiessen kann. So locker aus der Hüffte neigt man dazu den Lauf nach unten zu neigen. Da erwischt man gerne den hinteren Sensor.
    Da ist wie Musashi schon sagte eine Leitblech dann wirklich Plicht.
    Bei den Waffenkontrollen in Belgien wird die Waffe tatsächlich in einen Gewehrhalter eingelegt der auf einer Theke steht. Davor das Messgerät und ein Kugelfang. Sowas ist natürlich für Prellerschützen etwas ungünstig.

    Aus technischen Gründen befindet sich die Signatur auf der Rückseite des Beitrages!

  • Hallo zusammen,

    erstmal danke an euch für die vielen Antworten. Da hab ich auf jeden Fall schonmal einiges was ich genauer nachlesen kann bzw was ich dann zum nächsten Termin im Verein mitnehmen kann.

    Gruß

    SchattenKrieger

    Tja, so ist das Leben, hart, aber ungerecht.... ;)