Sind Jäger unter uns, die uns Nichtjäger aufklären können ?

Es gibt 58 Antworten in diesem Thema, welches 5.581 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. April 2012 um 13:19) ist von SchussHexer.

  • Das Thema Haustiere abzuknallen macht mich auf einer Seite wütend, auf der anderen Seite machen aber auch nicht.

    Wütend macht es mich, weil:

    ein mir bekannter Hund von einem Jäger abgeknallt wurde, den ich damals sehr lieb gewonnen hatte.

    Nicht wütend macht es mich aber, weil:

    in den meisten Wäldern mit Wanderwegen und Jagdrevieren ausdrücklich das Anleinen der Hunde vorgeschrieben ist. Nicht nur zu Brutzeiten irgendwelcher Vögel.

    Da aber die meisten Hundehalter ihre Hunde immer und überall frei rumlaufen lassen und diese Regeln ignorieren, besteht die Gefahr eines Abschusses natürlich.

    Das ist natürlich traurig.

    Doch nachdem ich schon einige Diskussionen mit ignoranten Hundehaltern haben durfte, finde ich es gar nicht mal so erschreckend, dass so etwas passiert.

    Denn:

    Haustiere haben in der Regel einen Besitzer:

    und es ist des Besitzers Pflicht, sein Haustier so zu führen, dass weder dem Haustier, noch anderen Lebewesen was zustoßen darf

  • Ok für manche Begriffe in dem artikel mußte ich als Nicht-Jäger Wiki benutzen. Was mir besonders dabei auffiel das die Grünen übers Ziel hinaus schießen den zb. Waidgerecht gilt auch für Angler. Kein Aussiedeln von Heimischen Arten mehr. Das ganze bedeutet dann auch das kein Mensch Sonntags einen waldspaziergang machen kann. Den die Jäger sollen einfach zwangsbeurlaubt werden. In der Schule lehrnte ich mal das ein Jäger nicht nur Ballert sondern sich komplett um den Wald kümmert. Was da von den Grünen kommt liest sich für mich das die Polizei dann durch den Wald stolpern soll um Meister Lampe wegen wiederholten Salatdiebstahl zu vernehmen. Oder wird die Bundeswehr mit Leo sich um die Wutz kümmern die aus einem Maisfeld ein Buffet für sich gemacht hat? Und wer kümmert sich um die Flauschigen hasen die an Autobahn aufahrten dann in Divisionsstärke rum hoppeln? Wer zahlt dann die Schäden die Kamikaze-Bunny durch vors Auto hoppeln verursacht?

  • Katzen sind oft Freigänger.Fressen die den Jäger die Mäuse und Spatzen weg und werden deswegen abgeschossen?Das,was ich jetzt sage,wollte ich mir eigentlich ersparen-aber der Unterschied zwischen Jägern und Sportschützen ist nunmal,das Jäger töten-und das mit Bedacht machen sollten und keine Haustiere töten-das ist nahe am Kindesmord,jemandem sein geliebtes Haustier zu töten...

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • nein, ich meinte damit nicht das Katzen Schuss und Schonzeiten haben. Habe es auf die Rabenvögel bezogen. mit Raubzeug meinte umgangssprachlich Katzen, Hunde etc. - bin aus Österreich.

    Totschlagfallen sind bei uns in Österreich verboten

    natürlich sind es Grundsatzdiskussionen. am besten ist es man lässt den Stubentiger in der Wohnung und den Hund im eigenen Garten "frei" laufen, dann gibt es auch keinen Wildschaden und Probleme mit den Jägern ;^)

    wenn du die Jagdprüfung hättest würdest du es besser verstehen mit Wildschaden, Jagdgesetzen, Verordnungen usw...

    lg

    100% fehlerfrei

  • Meine Zwergtiger sind Wohnungskatzen,eben weil ich ländlich wohne,und es waren,glaub ich,300mtr ausserhalb des letzten Hauses,wo Hunde und Katzen dann abgeschossen werden dürfen(in D)Gerne würd ich den Miezen Freigang gewähren-aber hier gibts zuviele Jäger-schätze in Berlin Innenstadt werden Freigängerkatzen älter als hier im ländlichen Bereich....

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Einer meiner allerbesten Freunde ist Jäger.Kein Jungjäger, sondern er lebt das richtig.

    Für ihn ist der Wald sein Ein und Alles. Er kommt auch spät nach Hause, ohne etwas geschossen zu haben, und ist zufrieden!

    Ausserdem ist er Katzen UND Hundebesitzer. Vater ohnehin.

    Diese Erfahrungen sollten auch andere Jäger haben, dann sähe alles entspannter aus.

    Unser Kater, Mäuse und Rattenfänger ais "Passion", ward auch des öfteren im Waldrevier.

    Aufgrund seines Aussehens war er bekannt. Wir hatten immer Bescheid bekommen,wenn eine Drück/Treibjagd stattfinden sollte, unseren Schnurrer drin zu lassen.
    Die Jäger konnten ja nicht für jeden Kumpel die Hand ins Feuer legen, der eingeladen war.
    So gab es nie Probleme.

    Wahrscheinlich sind wir Nichtjäger auch ein bißchen neidisch auf die Jäger,da diese ein uraltes Privileg ausüben:
    schon im Mittelalter war es nicht Sache des gemeinen Volkes, zu jagen.
    Dabei ist die Jagd ein uraltes Bedürfnis eines Menschen, sich Nahrung zu beschaffen, siehe USA/Kanada/Frankreich..................

    Ich bremse auch für Beamte!
    Hirnschrittmacher für alle.............Volker Pispers

  • Ich persöhnlich bin auf keinen Jäger neidisch.Ich möchte nicht töten,gut,das mir das Metzger und Jäger abnehmen.Sie müssen sich aber eben ihrer Verantwortung bewusst sein.Können sie das nicht,muss ich halt n Müsli-Man werden.Und Sojaprodukte schmecken so schlecht auch nicht,sind halt leider auch nicht soo günstig...

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • nein, ich meinte damit nicht das Katzen Schuss und Schonzeiten haben. Habe es auf die Rabenvögel bezogen. mit Raubzeug meinte umgangssprachlich Katzen, Hunde etc. - bin aus Österreich.

    Totschlagfallen sind bei uns in Österreich verboten
    ..

    lg

    OK Du kommst aus Österreich, und da kann ich nur zum Verbot von Schlagfallen gratulieren
    soweit denken viele Jäger aber nicht, und schieben immer wieder die absurdesten Gründefür diese
    Art zu (Quälen) töten vor, obwohl es keinen Grund mehr für Tot-Schlagfallen gibt,
    wie das Beispiel Österreich zeigt.

    Dieser Fred bezieht sich auf ein BRD Bundesland, und zwar NRW, zeitgleich läuft
    im Forum noch das hier

    Petition zeichnen: Der Wolf gehört nicht ins SächsLJagdG

    wo bei mir der Verdacht aufkommt, das das Fell des Wolfes schon mal unter der Jägerschaft verteilt werden soll, bevor er überhaupt schon richtig angekommen ist
    weshalb ich bei Raubzeug auch erst mal an Fuchs, Lux, Wolf und andere Heimische oder Hemisch gewordene Tiere dachte als an Hund und Katze

    Weiter oben wurde ja ein Grund des Hunde abschiessens genannt, dadrüber kann man denken wie man will, wenn fraglicher Hund Kinder oder Rehkitze und anderes Jungwild Jagd,
    dann ist der Abschuß gerechtfertigt, keine Frage, aber nicht weil der Hund frei im Wald hundert Meter vom Herrchen herum läuft.
    Kurz mal so auf Verdacht abschiessen, geht ja nun garnicht mehr, mach das mal dem Besitzer klar, ich glaube ich würde mich vergessen, und den Jäger erschlagen, auch wenn das verboten ist.

    Das ist ja wohl absolut von Gestern, als es kaum Straßen, noch Verkehr gab, und Hunde auf dem Land generell frei herum liefen, aber doch nicht mehr Zeitgemäs

    Eine Hauskatze, abschiessen welchen größeren schaden kann die schon anrichten, als ein Eichhörnchen auch, und für den Rest sind die Stubentieger grosartige Schädlingsbekämpfer.

    Wer so denkt, der hat wirklich keine Gefühle seinen Mitmenschen gegenüber, oder tatsächlich Angst vor Konkurenz, ( eigentlich müsste ich jetzt lachen, ist aber nicht zum lachen) durch Katzen im Revier.


    Schönes WE wünsche ich allen echten Tierfreunden unter Uns
    Heidi

    Einmal editiert, zuletzt von burgfrau (16. März 2012 um 20:45)

  • Das Thema Haustiere abzuknallen macht mich auf einer Seite wütend, auf der anderen Seite machen aber auch nicht.

    Haustiere haben in der Regel einen Besitzer:

    und es ist des Besitzers Pflicht, sein Haustier so zu führen, dass weder dem Haustier, noch anderen Lebewesen was zustoßen darf

    Oh, eine differenzierte Betrachtung - Kompliment! :thumbup:

    Also, mal wieder das Dauerbrennerthema Haustierabschuß.

    Bei meiner schriftlichen Jägerprüfung in Schleswig-Holstein (wir haben
    hier keinen Multiple-Choice-Test, sondern müssen frei formulieren)
    war eine Prüfungsfrage:

    "Was wäre alles zu bedenken, bevor Sie einen Hund erschießen?"

    Und Leute, als Antwort auf diese Frage könnt Ihr ohne weiteres ne ganze DIN-A4-Seite vollmachen.
    nur ein paar Beispiele:

    -Ist der Hund uniformiert (d.h. ein Diensthund von Zoll, Polizei, Blindenhund mit entsprechendem Geschirr und Kennzeichnung?
    -Gehört er einer der anerkannten Jagdhunderasse an?
    -Sind Personen in der Nähe (mögliche Gefärdung durch Schußwaffengebrauch)?
    -Befindet er sich im Einwirkungsbereich eines möglichen Halters (Sicht-, Rufweite?)
    -Findet eventuell nebenan eine Jagd statt und er hat ein Signalhalsband um (meist neonorange?)
    -Was macht er? Steht er bloss schwanzwedelnd in der Gegend rum?
    (Gegenteiliger Fall: Er hetzt Wild, d.h. hat schon den Hasen oder das
    Kitz im Fang)?
    -Läßt er sich anlocken / rufen?
    -etcpp.

    In allen diesen Fällen könnt Ihr als Jäger Schußwaffengebrauch erstmal
    vergessen, es sei denn, Ihr wollt Euch Ärger einhandeln, und ich meine
    hier richtigen Ärger bis hin zum Jagdscheinentzug und darüber hinaus.

    Nicht jeder Jäger darf übrigens wildernde Hunde oder Katzen erschießen,
    sondern nur diejenigen Jäger, die "jagdschutzberechtigt" sind.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Jagdschutz

    Desweiteren kenne ich keinen Jäger, der Freude daran hätte, einen Hund
    zu erschießen. Viele Jäger haben selbst Hunde, die sie lange und mühsam
    ausgebildet haben und die auf der Jagd wichtige Arbeit leisten und auch
    zur Familie gehören, mit allen Emotionen, die da dranhängen.

    Und erschieß mal den wertvollen Jagdhund des Jagdnachbarn, wenn der sich in Dein Revier verirrt hat...oh, oh, oh... ;(
    Dann kriegst Du hier im Dorf bei der Jägerschaft aber keinen Fuß mehr auf den Boden...

    Guckt mal, wie hier im W&H-Forum über 67 Seiten die Emotionen hochgingen:
    http://www.wildundhund.de/forum/viewtopi…hund+erschossen

    Allgemein kann man sagen, daß der Ärger, den Du Dir einhandelst, wenn Du
    einen Hund erschießt, in keinem Verhältnis zum Nutzen steht.

    Andererseits: Auch in der Jägerschaft gibt es hin und wieder Vollpfosten, aber die sind in der Minderzahl.
    Genau wie übrigens unter gewissen Hundemuttis oder -papis, bei denen der Wauwau der Boss ist und macht was er will..

    So, zu den Katzen:

    Katzen dürfen lediglich erschossen werden, wenn sie in einem gewissen
    Abstand zum nächsten Gebäude im Revier angetroffen werden
    (beispielsweise 200 oder 300m je nach Bundesland).
    Auch hier: Ohne Jagdschutzberechtigung kein Katzenabschuß.

    So, und jetzt haben wir die zwei Extreme:

    a) Omas bestes Stück mit rosa Schleifchen, welches beim Sonntagsspaziergang vom BGM (Bösen Grünen Männchen) füsiliert wird
    b) von sogenannten "Tierfreunden", die das Kätzchen irgendwann satt
    hatten, ausgesetzte, verwilderte Katzen, selbstverständlich weder
    kastriert noch sterilisiert (hätte ja Geld gekostet), die sich vermehren
    wie die Kaninchen und dann so richtig unter den bodenbrütenden
    Vogelarten (selbstverständlich unter den seltenen, streng geschützten
    zuerst) und Junghasen aufräumen

    Unter b) würde ich auch noch den Fall einer "Katzenfreundin" einordnen,
    den mir mal mein Ausbilder erzählt hat: "... in der Wohnung waren 40
    Katzen, und von denen hättest Du vielleicht 2 anfassen mögen"...Auslauf
    hatten die lieben Miezchen natürlich auch..naja.. :wacko:

    Bei Fall b) muss der Jagdschutzberechtigte einschreiten, so was kann nicht angehen;
    Es kann nicht sein, daß gedankenlose Mitmenschen die Natur (oder was
    davon bei uns noch übrig ist) um eine weitere Raubtierspezies
    "bereichern", die dann andere Tierarten ausrottet. Mit gutem Grund
    verbietet der Gesetzgeber das Aussetzen von Tieren.

    Im Unterschied dazu dürfen echte Wildkatzen (gibt es in Deutschland auch
    noch hin und wieder) nicht erlegt werden, die sind geschützt.
    Schon wieder so ein Fall: Sind im Jagdrecht, aber haben ganzjährige Schonzeit... :D

    Ups, viel geschrieben...

    Aber ich hoffe, es ist klargeworden, daß es für den Jagdschutz gute
    Gründe gibt und daß die wenigsten Jagdschutzberechtigten aus Spaß Hunde
    oder Katzen schießen...

    Ach so: Ich selber bin übrigens nicht jagdschutzberechtigt, habe es bisher auch nicht vermißt... ;^)

    Zum Abschluß noch ein Appell an die Hundehalter:

    Nehmt Eure Vierbeiner im Wald, besonders in der Setz- und Brutzeit, an die Leine.

    Denn sowas muss ja nun auch nicht sein:
    http://www.noz.de/lokales/39009492/hund-reit-tragende-ricke

    Wer mag, findet zu dem Thema per Google-Bildersuche auch ein paar recht unappetitliche Aufnahmen... :(

    So, nun aber gut...

    Gut Schuß und Waidmannsheil,

    acciaio

    “The Dominator has no ‘soul’.
    It just sits there, completely dead and with pure, mechanistic precision puts every pellet where it’s supposed to go.”
    (Simon Moore at ukairguns.co.uk)

  • Noch ein kleines Bonbon zum Wochenende:

    Den Klassiker "Halali oder der Schuß ins Brötchen" gibts hier auf youtube:
    http://www.youtube.com/watch?v=47hjF93S8Ag

    Also wenn Ihr mal richtig über Jagd und Jäger ablachen wollt, stellt Euch Chips und Bier parat und los gehts... :D

    Aber Vorsicht: Teilweise starker Tobak in dem Filmchen... :nuts:

    Viel Spaß,
    acciaio

    PS: Wie sagte doch ein erfahrener Jäger, als er den Film gesehen hatte: "Also, das meiste stimmt ja..." ojojoj... *gr*

    “The Dominator has no ‘soul’.
    It just sits there, completely dead and with pure, mechanistic precision puts every pellet where it’s supposed to go.”
    (Simon Moore at ukairguns.co.uk)


  • Ich finds immer gut, über sich selbst zu lachen! :thumbup:
    Sollten wir alle regelmäßig tun.
    N8 allerseitz! ;^)

    Ich bremse auch für Beamte!
    Hirnschrittmacher für alle.............Volker Pispers

  • @Acciaio-du hast natürlich auch Recht,mit den schwarzen Schafen unter den Katzenhaltern.Aber das sind halt auch traurige Ausnahmen,verantwortungsvolle Menschen lassen ihre Katzen kastrieren und impfen,ganz klar.Ich bin auch in einem Katzenforum unterwegs,und dort werden immer wieder Leute energisch zurechtgewiesen,die das nicht machen.Es gibt halt Licht und Schatten auf beiden Seiten.Aber im grossen und ganzen siegt wohl auf beiden Seiten die Vernunft.

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Aber im grossen und ganzen siegt wohl auf beiden Seiten die Vernunft.

    Das ist eigentlich genau der Kernpunkt.

    95% aller Menschen verhalten sich anständig und vernünftig und der Rest von 5% steht dann in der Zeitung und mit denen wird Meinung und Politik gemacht.

    Beispiele:
    -Ein paar rasende Motorradfahrer: Streckensperrungen müssen her.
    -Einige Fälle falscher Waffenaufbewahrung: Sofort alles verbieten.
    -Einige unangemessene Hunde- oder Katzenabschüsse: Totalverbot jetzt!
    -Ein paar islamischeTerroristen: Alle Moslems unter Generalverdacht.
    -Ein Totgeschlagener in der U-Bahn: Hilfe, wir haben Bürgerkrieg.
    -etcpp.

    Schaut mal, die einschlägigen Auktionshäuser wie Ebay oder Egun basieren doch genau auf der Annahme, daß 95% der Leute anständig sind.
    Sonst würde ja niemand per Vorkasse (auf Vertrauen) Ware bezahlen, die er noch nicht gesehen hat.
    Und den Auktionshäusern scheints nicht schlecht zu gehen...

    Ich glaube, ein bißchen mehr Eigenverantwortlichkeit, ein bißchen mehr
    Vertrauen in den Mitmenschen und ein bißchen weniger Vollkaskomentalität
    würden uns in Deutschland gut tun.
    Und ein bißchen weniger Schreierei nach Staat und Verboten.
    Und ein bißchen weniger (Sensations-)Presse- und Fernsehkonsum, statt dessen mehr frische Luft und Vereinsleben.

    So, ich geh jetzt auf den 300m-Stand und heut mittag auf ne Jagdmesse.

    WMH,
    acciaio

    “The Dominator has no ‘soul’.
    It just sits there, completely dead and with pure, mechanistic precision puts every pellet where it’s supposed to go.”
    (Simon Moore at ukairguns.co.uk)

  • Hallo!

    Sicherlich werde ich mir mit diesem Beitrag keine Freunde machen, aber "Jägerschaft" hier bei mir auf dem Land habe ich folgendermaßen kennengelernt:

    Eine unserer Katzen wurde im Februar '11 erschossen und auf die Landstraße gelegt um ein Überfahren vorzutäuschen. Unsere zweite Katze hat mitlerweile eine zerschossene Hüfte.
    Hinter unserem Grundstück beginnt ein Jagdgebiet (Felder,Wald). Ich konnte den Jagdpächter ausfindig machen und kontaktierte Ihn diesbezüglich. Wie selbstverständlich sagte er mir das er "wildernde" Katzen erschiessen dürfe. Auf meinen Hinweis das "dürfen" nicht "müssen" heisst kamen seine Argumente das diese "Drecksviecher" (O-Ton ! ) die Vogelgelege zerstören und kleine Kaninchen wildern würden. Dagegen muss und wird er auch in Zukunft was tun.

    Sprich : Alles erschiessen was seinem "Kanonenfutter" zu nahe kommt.

    In unserer Nachbarschaft sind in den letzten 5-6 Jahren 8 Katzen "verschwunden". Nur zwei Kadaver hat man noch finden können. Natürlich, wie zu erwarten, erschossen.

    Da terrorisiert ein einziger Jagdpächter dutzende von Familien die sich nicht mehr trauen ihre Haustiere raus zu lassen. Das man dann bei solchen betroffenen Bevölkerungsgruppen mit jeder Anti-Jagt/Jäger Kampagne offene Türen einrennt sollte verständlich und nachvollziehbar sein. "Selber Schuld" kann ich da nur sagen.

    Im Winter wird das Wild hier begefüttert damit "die armen Tiere überleben", in der Jadgsaison werden die überpopulationen dann abgeknallt. Greifvögel werden hier massig durch Giftköder dezimiert. In dem Jagdgebiet hinter unserem Haus findet man regelmäßig Luderplätze mit toten Hasen und Tier-Eingeweiden (schön abgedeckt mit Stroh) um die Füchse ins Jagdgebiet zu locken.

    Sowas nennt man dann hier "Wildschutz".

    Sicherlich gibt es auch seriöse und vernünftige Jäger. Solange aber solche "Kollegen" wie bei uns hier von Ihren Jagdkollegen gedeckt werden und man denen nicht auf die Finger haut ist es kein Wunder das die Front gegen die Jägerschaft immer größer wird. Und das trifft dann auch die Vernünftigen.
    Was dagegen tun kann nur die Jägerschaft selber in dem sie solche Leute und deren Vorgehensweisen ächten und verurteilen. Und nicht (wie selbst erlebt) auch noch decken.

    Gruß,
    Rene'

    3 Mal editiert, zuletzt von Rene' (17. März 2012 um 11:48)

  • Nun, nach deiner Definition findest Du es auch richtig wenn das WaffG wegen einiger Schwachmaten verschärft wird ?
    Oder wie wäre gleich mit Sippenhaft ?
    Damit wir uns nicht falsch verstehen, natürlich ist das von dir geschilderte Verhalten eines einzelnen nicht ok !
    Aber dafür ist nicht die gesamte Jägerschaft verantwortlich !


    Joachim

    Disclaimer :
    Ich distanziere mich ausdrücklich von allen Aussagen die ich gestern oder gar vor einer Stunde gemacht habe.
    Jedwede Ähnlichkeit mit der Realität wäre rein zufällig und unbeabsichtigt.

    Fotos von mir auf Flickr: http://www.flickr.com/photos/joey_s/


  • Aber dafür ist nicht die gesamte Jägerschaft verantwortlich !


    Joachim

    Aber die Jägerschaft ist die einzige Institution die darauf reagieren kann in dem sie solche Personen wie von mir beschrieben eindeutiger auf die Finger haut und im Zweifel sogar aus Ihren Reihen ausschliesst.

    Aber das Gegenteil ist der Fall. Man deckt sich gegenseitig. In jeder Jagdgenossenschaft gibt es schwarze Schafe, sobald aber ein Einzelner auch nur ansatztweise versucht auf so jemandem mit dem Finger zu zeigen gerät er selber in die Schusslinie seiner Kollegen.

    Ein guter Freund von mir ist auch Jäger, und in meinen Augen einer der "Vernünftigen". Er erzählt mir hin und wieder was da bei den Versammlungen abgeht. Diejenigen die Mist bauen werden hochgelobt und teilweise sogar in den Vorstand gewählt, diejenigen die Misstände aufzeigen werden gemobbt und als Nestbeschmutzer abgestempelt.

    Solange sich da in den eigenen Reihen nix tut sind es die vernünftigen Jäger selber Schuld wenn mit den Fingern auf die gesamte Jägerschaft gezeigt wird.


    Gruß,
    Rene'



  • auf die "Jägerschaft" würde sowieso mit dem Finger gezeigt, Egal was sie machen siehe netter Ausdrücke wie: Tiermörder, Abknallen etc. Das kommt meist von Leuten die überhaupt keine Ahnung von Hege, Jagd oder vom Leben generell haben siehe z.B: hier was ganz lustiges.



    lg und Waidmannsheil

    100% fehlerfrei

  • Wie unfassbar blöde ist das denn?"Geht in den Laden und kauft das Fleisch,das dort hergestellt wird"naklar....das Fleisch im Laden wächst aufm Acker...und stammt vom lieben Gott...Herr schmeiss Hirn vom Himmel!

    Wenn der STAAT seinen Bürgern die Waffen nimmt,bedeutet das nur,das er Angst vor der Demokratie hat!

  • Man darf jetzt Rene nicht in die Pfanne hauen, ich glaube ihm seine Schilderungen.
    Zumal er ja genug unter diesem "Waidmann" leidet.

    Das Problem ist eben, wie angedeutet, (wenngleich etwas undifferenziert), dass die Brüder natürlich zusammenhalten wie Pech und Schwefel, nachdem der Schnaps durch den Lauf der Büchse gesoffen wurde. (Jägerbrauch)

    Natürlich wird man einen, evtl. einflußreichen, Kollegen decken. Es kann einem ja nichts passieren,man bewegt sich ja "innerhalb" schwammig formulierter Gesetze.
    Meiner Meinung nach sind Jäger, die sich für die Belange von Freiwaffenbesitzer und Sportschützen einsetzen, die Ausnahme! Das belegt auch die geringe Teilnahme an der Petition+an anderen Projekten, wo GEMEINSAM an einem Strang gezogen werden müsste.

    Die Jagd war ,wie ich oben bereits erwähnte,schon im Mittelalter eine Sache der priveligierten "Oberschicht", das ist heute auch nicht anders. Heute sind natürlich wohlhabende Bauern dabei, die für ihren zärtlichen Umgang mit Vieh grad offensichtlich nicht sonderlich berühmt sind.

    Wie soll da ein "Normalbürger" sich beschweren? Beim Landrat, der selbst jagt,oder dazu eingeladen wird?
    Beim Bürgermeister :laugh:
    Kann man vergessen.

    Mein Vater hatte das Thema schnell aufgegeben. Jede Nacht wurde in unmittelbarer Nähe seines Hauses geschossen, (das Haus war vorher da, vorher waren es kultivierte Weinberge,heute ein Jagdrevier),
    auch eine im Putz steckende Kugel konnte ein Verbot der Jagdausübung nicht erwirken. Oder ein Abstand halten.

    Ich wollte es eigentlich nicht so offen posten, aber ich mag nicht, wenn auf Minderheiten eingedroschen wird.

    Ich bin KEIN Jagdgegner! Siehe oben.

    Ich bremse auch für Beamte!
    Hirnschrittmacher für alle.............Volker Pispers

  • Zitat

    Hinter unserem Grundstück beginnt ein Jagdgebiet (Felder,Wald). Ich konnte den Jagdpächter ausfindig machen und kontaktierte Ihn diesbezüglich. Wie selbstverständlich sagte er mir das er "wildernde" Katzen erschiessen dürfe. Auf meinen Hinweis das "dürfen" nicht "müssen" heisst kamen seine Argumente das diese "Drecksviecher" (O-Ton ! ) die Vogelgelege zerstören und kleine Kaninchen wildern würden. Dagegen muss und wird er auch in Zukunft was tun.

    Hi,
    ich hatte weiter vorne schon mal was zu Katzenabschuß geschrieben.
    Wenn der Jagdpächter die in NRW für den Katzenabschuß gültige Mindestentfernung von 200m zum nächsten Gebäude respektiert, ist er tatsächlich im Recht. Und das darf er Dir dann selbstverständlich auch mitteilen.
    Ob man dann die Wortwahl auf den Level von "Drecksviechern" absenken muß, darf allerdings mit Recht hinterfragt werden.
    Offensichtlich ein Kommunikationsprofi, dein Jagdpächter... :(

    Fairerweise:
    Ich kenne nur Deine Version der Geschichte, womöglich würde der Pächter die gleiche Story anders erzählen.
    Im übrigen: Wild als Kanonenfutter zu bezeichnen, naja....
    Ich kann zwar verstehen, daß Du sauer wegen Deiner Katzen bist, aber den Emotionen die Zügel schießen zu lassen, bringt wenig.

    Sieh es mal von der Seite:
    Bei uns in der Lokalpresse wird alle Jahre wieder in der Setz- und Brutzeit an die Bevölkerung appelliert, Katzen im Haus oder Garten unter Aufsicht zu lassen- ohne Erfolg.
    Die Beute der Katzen sind im übrigen oft geschützte Vogelarten, die ohnehin nicht bejagt werden, also ist die Beutekonkurrenz Katze-Jäger auch nicht immer gegeben.

    Und auch wenn es etwas hart klingt:
    Haustiere (z.B. Katzen) haben nach geltender Gesetzeslage in Deutschland nicht das Recht auf Auslauf in freier Wildbahn und auch nicht das Recht, dort auf Jagd zu gehen.
    Dies ist keine Gefälligkeit des Gesetzgebers an die Jäger, sondern eine Maßnahme des Artenschutzes.
    Dass innerhalb der 200m-Distanz zum nächsten Gebäude keine Katze geschossen werden darf, ist ein Kompromiss, der der Tatsache Rechnung trägt, dass man Katzen auch schlecht 24/7 einsperren kann.

    Nun gut, Du hast auch recht, wenn Du sagst, daß man nicht unbedingt alles machen muß, was man juristisch dürfte.
    Denkbare Möglichkeiten wären, dass der Jäger Eure Katze(n) kennt und sie im Falle eines Grenzübertrittes versucht anzulocken, einzufangen oder zu verscheuchen oder Euch zu informieren; eben vermeidet, zu schießen.

    Naja, aber die Kommunikation zwischen Dir und Paule Pächter ist nach Deiner Beschreibung eh schon auf Null.

    Nun, ist es tatsächlich 100% die Schuld des Jägers oder hast Du eventuell (durchaus begreiflich in der Extremsituation nach Verlust Deiner Katze) emotional auch überreagiert?
    Es gibt im Internet auch einige Erzählungen von Jägern, die von Ihren Mitbürgern direkt als Gesprächseinstieg erstmal beschimpft werden, bevor sie überhaupt wissen, worum es geht.
    Ich kenne Eure Situation wie gesagt nicht, es kann so oder so sein, mit allen denkbaren Schattierungen dazwischen.
    Jede Story hat immer zwei Seiten, mindestens.

    Zitat

    In dem Jagdgebiet hinter unserem Haus findet man regelmäßig Luderplätze mit toten Hasen und Tier-Eingeweiden (schön abgedeckt mit Stroh) um die Füchse ins Jagdgebiet zu locken.

    Kann ein Luderplatz sein, muß nicht.
    Aufbruch (Eingeweide, also das, was beim Aufbrechen oder Ausweiden des Wildes nicht verwertet wird) wird üblicherweise im Revier entsorgt, natürlich nicht direkt auf dem Spazierweg (Sauerei) sondern etwas abseits und abgedeckt (wenn Stroh zur Hand ist, auch damit).

    Luderplätze sind ansonsten eine zulässige Jagdmethode für Raubwildjagd (u.a. Fuchs), für die Gestaltung solcher Einrichtungen gibt es auch Regularien.

    Zitat

    Im Winter wird das Wild hier begefüttert damit "die armen Tiere überleben", in der Jadgsaison werden die überpopulationen dann abgeknallt.

    Fütterung muß durch die Jagdbehörde genehmigt werden (Ausrufung der "Notzeit").
    Ansonsten illegal. Ausnahme: Kleine Futtermengen als Anlockfütterung zur Jagderleichterung ("Kirrung").
    Aber Du hast teilweise recht, da wird durchaus manches inkonsequent gehandhabt...
    Diese Kontroverse gibt es auch in der Jägerschaft.

    Nur:
    Du störst Dich weiter oben -mit Recht- an der Wortwahl Deines Jagdpächters.
    Könnten wir im Gegenzug eventuell den Gebrauch des Wortes "abknallen" vermeiden? Der neutrale Begriff ist "erlegen". Danke.

    Und einzuschätzen, ob ein Wildbestand in einem bestimmten Biotop überhöht ist oder nicht, ist schon für Fachleute schwierig.
    Laien haben da kaum Chance. Ich selber zähle mich diesbezüglich übrigens auch zu den Laien.

    Zitat

    Was dagegen tun kann nur die Jägerschaft selber in dem sie solche Leute und deren Vorgehensweisen ächten und verurteilen. Und nicht (wie selbst erlebt) auch noch decken.

    Bei eindeutigen Straftaten wie Ausbringen von Giftködern wird geächtet und verurteilt, und nicht zu knapp.
    Z.B. von Seiten der Landesjagdverbände.
    Dieselben unterstützen bei solchen Vorfällen auch ausdrücklich die Ermittlungen der Polizei.

    So was gibt bis zu 5 Jahre Bau und der Jagdschein geht selbstverständlich auch fliegen.

    Auf solche "Waidgenossen" kann die Jägerschaft ganz gut verzichten.
    (Wenns denn ein Jäger war.)

    Zusammenfassend:
    Es ist immer besser, miteinander als übereinander zu reden.
    Wenn bei Euch sich mehrere Familien als Terroropfer eines Jägers sehen, solltet Ihr wirklich versuchen, mit den Jägern ins Gespräch zu kommen.
    Erstmal mit den "vernünftigen", am besten über neutrale Personen.
    Sonst macht ja das ganze Zusammenleben im Dorf keinen Spaß mehr...?
    Ich habe nicht, gesagt, dass es einfach ist...

    Gruß und WMH,
    acciaio

    PS: http://www.pcfreunde.de/forum/t7963/grosse-aufruhr-im-wald/

    “The Dominator has no ‘soul’.
    It just sits there, completely dead and with pure, mechanistic precision puts every pellet where it’s supposed to go.”
    (Simon Moore at ukairguns.co.uk)