Pfeilfang für eine 220 lbs Armbrust

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 11.349 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Juni 2011 um 21:32) ist von bolzenschuss.

  • Hallo zusammen,
    ich war vor einiger Zeit auch auf der Suche nach einem geeigneten, selbstgebauten Pfeilfang, da mir die Carbonpfeile bei den Microfoam Zielen einfach zu fest steckten. Hier sind meine Erfahrungen (Schussdistanz war jeweils 20 Meter mit einer Excalibur Equinox):

    1) Kaltschaummatratze:
    Ich hatte noch zwei ca. 25 cm dicke Kaltschaummatratzen welche ich hintereinender stellte. Der Pfeil hat sich von diesen 50 cm Kaltschaum allerdings nur wenig beeindrucken lassen und steckte 5 Meter weiter in der Holzwand, vor welcher ich die Testobjekte plazierte.

    2) Steinwolle / Glaswolle:
    Zwei Jutesaecke (60x110) habe ich einmal mit 10 kg Glaswolle und einmal mit 7 kg Steinwolle gepresst befuellt und vor die Matratzen gestellt. Beide Saecke hatten ungefaehr die selbe Daempfkraft (naemlich fast garkeine) und der Pfeil wanderte fast ungebremst auf die Matrazten zu und schaute jeweils bis zur Befiederung aus der zweiten Matratze raus. Erst beide Saecke hintereinander verlangsamten den Pfeil so sehr, dass er "nur noch" bis zur Befiederung in der ersten Matratze stecken blieb, was den Nutzen dieser Materialien aber nicht im geringsten verbessert.

    3) Kunststoffe:
    Bei einem Moebelhaus habe ich mir eine Kofferraumladung Verpackungsmaterial besorgt. Der Effekt war allerdings der selbe wie unter Punkt 2.

    4) Teppich:
    Lamellenscheiben aus Teppichstreifen sind ja bekannt. Ich wollte allerdings die faule Methode testen und habe einen sehr grossen Teppich einfach nur eingerollt. Ganz schlechte Idee... Der Pfeil liess sich selbst mit Ziehhilfe nicht mehr herausziehen und zeigte Risse im Schaft.

    5) Kleidung
    Wie schon des Oefteren hier geschrieben sind Stoffe eine zuverlaessige Methode um Pfeile sicher zu stoppen, denn selbst aus nur einem Meter entfernung hielt der damit befuellte Jutesack meinen Carbonpfeil ohne Probleme auf. Er trauchte nicht einmal annaehernd bis zur Befiederung ein und liess sich mit zwei Fingern herausziehen.


    Fazit:
    Fuer den Eigenbau eignen sich Kleidungsreste wohl am besten fuer staerkere Armbrueste und Boegen. Ich habe mir bei einer Kleidungsfabrik 100 kg Baumwollreste besorgt und diese in kleinere Quadrate zugeschnitten. Somit laesst sich praktisch jedes Behaeltnis gleichmaessig ausstopfen. Zur Zeit nutzte ich einen 150 cm x 150 cm Jutesack als statisches Ziel und einen gefuellten Karton als mobiles Ziel.

    P.S.: Einkaufstueten und duenne Plastikfolie in einen Sack gepresst sollen wohl auch sehr effektiv sein, konnte ich allerdings selbst noch nicht testen.

  • Einkaufstueten und duenne Plastikfolie in einen Sack gepresst sollen wohl auch sehr effektiv sein, konnte ich allerdings selbst noch nicht testen.

    Tüten und Verpackungsfolien gehen auch gut, aber es können Rückstände am Pfeil bleiben und, wie bilcupra geschrieben hat, können die an Carbonpfeilen festbrennen.

    Polyester-Hohlfasern aus Ikea-Kissen gehen ähnlich gut wie Stofflumpen, sind aber leichter und gammeln bei Nässe nicht. Außerdem gehen die Fasern strukturell nicht kaputt und können immer wieder aufgeschüttelt und gestopft werden.

    Am Lumpen- und Fasersack prallen die Pfeile nach einiger Zeit zurück, was man durch eine fest Außenlage Teppich oder elastischen Kaltschaum verhindern kann. Die Lage verschleißt allerdings und muß wie der Sack selbst immer mal wieder ausgetauscht werden.

    In Dennis' Armbrust-Tips-Thread (Seite 5 #82 ff.) gibt es Fotos vom Aufbau der leichten Polyester-Hohlfaser-Ausführungs des legendären Julian-Sacks ;)


    viele Grüße

    Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von kreuzbogen (8. Februar 2011 um 23:41)

  • Ja Hallo!
    Also Deine Idee mit diesen Waschmaschinenunterlagen ist ja nicht schlecht und kam meinem Ex auch schon. Sind aber ziemlich teuer die Dinger....und ob man den Pfeil gut rausbekommt ohne Gewalt anzuwenden, ist doch ziemlich fraglich.
    Mein Ex hat einfach fast kostenlos massenhaft Teppichreste vom Fachhändler ergattert und diese übereinandergestapelt.Zirka 40 cm tief. Dann hat er die Dinger mittels Hartholzleisten und gewaltiger Gewindestangen links und rechts und einem Großen Gummihammer verdichtet und heftig angeknallt.
    Für Compoundbögen wurde die Scheibe auf vertikale Lamellen gedreht, für Armbrüste standen die Lamellen in horizontaler Lage.
    Man kann das Ding ja umkippen.
    Die Pfeile bzw. Bolzen wurden zuverlässig gestoppt.
    Man sollte drauf achten, dass der verwendete Bodenbelag möglichst wenig Kunststoff enthält, denn sonst schweißt sich immer ein wenig Material am Bolzen oder Pfeil fest, welches dann mittels Kunststoffschaber entfernt werden muss. Das ist dann lästig.
    Seine derartigen Scheiben hielten jeder Belastung stand. Selbst die viel getroffene Mitte hielt ewig. Nur einmal in Drei Jahren hat er die Lagen neu umgestapelt und verspannt. Er und sein Kumpel haben mit recht heftigen Armbrüsten und starken Compounds darauf geschossen. Es hat Funktioniert.
    Seine zweite Variante war die ausgestopfte Wattejacke. Die Jacke wurde zugenäht und mit brachialer Gewalt mit Folieresten gefüllt. Anschließend hat er die Jacke vor dem Pfeilfangnetz angehängt. Die Pfeile wurden zuverlässig gestoppt. Das waren Bogenpfeile mit ca. 70 Pfund auf 70 Meter abgefeuert. Armbrustpfeile hat er nicht getestet. Leider brennt sich die Folie manchmal bissel auf den Pfeil - dann muss man wieder vorsichtig den Kunststoffschaber nutzen, um den Dreck abzubekommen.
    Alternativ, aber recht teuer, ist die Lamellenscheibe von BSW oder der RINEHART - Schießwürfel.
    Der Schießwürfel ist eine feine Sache- die Bolzen lassen sich relativ leicht ziehen und er verkraftet selbst starke Armbrüste.
    Die Lamellenscheibe von BSW ist ebenfalls Prima. Beide vorgenannte Varianten sind aber auch nicht ganz billig.

    Versuch´s doch einfach mal mit einem günstigen Eigenbau! Die Teppichscheibe hat immerhin die Leistung eines Bowtech Destroyer 350, einer Tenpoint, einer Barnet, einer Excalibur und anderer Armbrüste überstanden und die Bolzen waren immer ok. Bei der Covert lösten sich allerdings durch die hohe Schussenergie bereits nach einigen Schüssen die Inserts. Die wurden mit 2-Komponentenkleber neu verklebt-und dann gab sich das. Manchmal verschwanden zwar die Bolzen fast bis an die Vanes in der Scheibe, aber sie gingen immer wieder heraus. Diese "Unfälle" passierten allerdings ausschließlich mit der Monsterarmbrust meines damaligen Mannes. Er hat sich da einen Zwitter aus mehreren oder so gebaut. Paar Fensterprofile hat er auch verwendet- kultiges Teil
    - Na jedenfalls hat selbst diese Scheibe viel verkraftet.


    Ihr dürft nur die Teppiche nicht hängend, sondern nur wie beschrieben einsetzen - dann klappt das!!!!


    Molli71

    Mein Pfeil trifft immer - manchmal ist aber gerade dann das Gold ganz woanders!! ;(

  • vergiss das ganz schnell,

    hab gestern meine in die tonne gehauen. wie ich schon in meinem thread (Guntrams Armbrustsuche... endete bei Darton´s Lightning und Serpent LTD 2)
    postete stoppen die zwar die pfeile aber das gummi hält die pfeile fest wie sau... schade um das geld was ich dafür hingelegt habe... die lösung ist klamotten/stoff stopfen... nix mit gummi oder plastik...

    gruß guntram :thumbup:

    Alles und Jeder existiert in seiner eigenen "Welt". Die Summe dieser Welten ergibt die Realität.

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  • Ich sage nur Rinehardwürfel.Der ist sein Geld wert,und meiner Meinung nach der beste Pfeilfang.Stoppt jeden Pfeil und man bekommt ihn leicht wieder heraus.


    Mfg Steven

  • also bei dem ding bin ich skeptisch...

    120 euro ist ja schon recht happig aber dann noch so klein und die farbe ist auch ungünstig... für unter 50m mags noch gehen aber sonst ist das ding meiner meinung nach zu klein... weiterhin ist der pfeilverschleiß wenn man öfter mal andere schießen lässt bei 38cm größe des ziels auch recht hoch...

    wenn man allerdings nur kurze distanzen schießt ist das ding echt praktisch. regenieriert der sich eigentlich n bissl?

    ich ziehe die günstige eigenbauvariante vor...

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  • Hab den Rinehard 8in1 Würfel seit ca 1,5 Jahren. Das Teil hat etliche tausend Schuss ab bekommen. Hab ihn meistens für zu Hause benutzt. Also schießen auf 10-12m um Korrekturen an Armbrust /Jagdbogen/Compoundbogen zu überprüfen.

    Die großen Trefferzonen hab ich so langsam durchgeschossen. Pfeil eines schnellen Geräts ( Phantom, Darton Pro3800) schaut nun bis zu 1/3 auf der anderen Seite raus. Mir bleiben aber noch die kleinen Trefferzonen. Oder man zeichnet sich auf den noch guten Stellen eine Zielscheibe/Punkt drauf.
    Und gute Stellen sind noch ne Menge da. Würfel ist aber keine Augenweide mehr.

    Insgesamt bin ich ich mit dem Würfel sehr zufrieden. hat sich bezahlt gemacht. Kann ich weiterempfehlen.

    gruß bolzenschuss

    dort wo mein sofa ist , fühle ich mich wohl.

  • ich hab auch so ein schießsack.ist echt gut,nehm aber immer die großen jutesäcke von ebay,kosten bloß 2-3 euro und wenn einer hinüber ist (was noch nicht der fall war),ziehe ich einfach einen neuen darüber.gefüllt hab ich meinen sack mit den grauen transport packdecken,und hab mir praktischerweise gleich so nen kleinen jute sandsack als auflage mitbestellt.