Hallo an alle Sammlerkollegen in diesem Forum.
Heute bitte ich Euch dringend um Hilfe, da ich nicht sicher bin, wie ich möglichst schonend meinen Neuerwerb (Karabiner 98A, Erfurt 1917) restaurieren soll. Zum Thema "restaurieren/entrosten" habe ich zwar in- und außerhalb des Forums schon Einiges gelesen, bin mir aber wegen des Werterhalts der Waffe unsicher, welcher nun der richtige Weg ist. Hinzufügen muß ich, dass ich zwar im Laufe meiner Sammlerjahre gute Grundkenntnisse in der Metallbearbeitung und Waffenaufarbeitung erworben habe, aber auf diesem Gebiet absolut kein versierter Profi bin.
Die schöne Waffe wurde in den 70ern in Altdeko umgebaut und kam nun aus dem Nachlass eines älteren Herrn zu mir. Es handelt sich um ein 100% unberührtes Stück (bis auf den aus heutiger Sicht sehr schonenden Umbau natürlich), das bis in die letzte Schraube zusammengehörig und damit nummerngleich ist. Das Stück ist eine jener seltenen Gelegenheiten für einen Sammler, in denen einem etwas begegnet, dass seine Originalität bewahren konnte, jedoch vom Zahn der Zeit entsprechend angenagt ist.
Darum möchte ich den Karabiner nun auch möglichst so restaurieren, dass möglichst wenig Originalmaterial (Brünierung/Patina/Metall) abgetragen wird.
Die anhängenden Bilder möchten Euch einen direkten Eindruck vermitteln: Der Schaft ist vergleichsweise gut erhalten, nur fleckig. Eine Kur mit Backofenspray o.Ä. halte ich da vielleicht für etwas übertrieben... ?! Kennt jemand da sinnvolle Alternativen? Bin für jede Idee dankbar. Ich möchte den Schaft lediglich von seinen Verfärbungen reinigen und neu ölen.
Stärker in Mitleidenschaft gezogen wurden wie Ihr seht die Metallteile des Karabiners: Tiefe Rostnarben auf dem Kammerstängel, rostige Patina auf Mittel- und Vorderring, Abzugsbügel, der Magazindeckplatte, der Pyramidenstange, dem Visier und der Schaftkappe. Lediglich das System und der Lauf sind nur leicht patiniert. Wer kann mir einen guten Rat geben: Wie diese Teile entrosten, ohne unnötig Material abzutragen (mir ist ein blanker, aber rostnarbiger Kammerstängel allemal lieber, als ein rundgeschliffener). Auf jeden Fall möchte ich die Stempel und Seriennummern erhalten, die Restbrünierung, wo es geht, auch.
Meine Werkstatt ist für den "normalen Hausgebrauch" ausgestattet - Erfahrungen mit Elektrolysebädern etc. habe ich bislang keine - bin aber durchaus neugierig! Also: Was denkt Ihr geht mit relativ "Normalen Mitteln"?
Oder: Würdet Ihr die Metallteile gleich zur fachmännischen Entrostung in einen Metallbetrieb geben?
Bin dankbar für jeden Eurer Tipps - und freu mich drauf!!
Danke im Voraus und beste Sammlergrüße,
Stefan