Es gibt 23 Antworten in diesem Thema, welches 3.037 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Dezember 2010 um 11:29) ist von modob.

  • Beschäftige mich die letzten Tage mit diesem Thema.
    Sicher hat der ein oder andere hier schon Erfahrungen damit. Wär nett wenn ihr Bilder zeigen würdet und ein oder zwei Sätze dazu schreibt.
    Danke und Gruß

  • moin


    was meinst du genau mit "bauen" also ich hab auch mal paar selber gemacht. die hab ich immer geschmiedet.

    was ganz gut ging waren alte flachfeilen. oder kugellagerstahl. sollte amn aber mit dem härten nicht übertreiben. der stahl ist es schon ziemlich spröde.
    lässt sich dafür aber noch einigermaßen human scharf schleifen.

    so normales flacheisen oder sowas brauchste ansich nich versuchen, ist viel zu weich, und lässt sich nich wirklich härten. kann an zwar nen nettes messer draus schmieden, was auch bestimmt nich bricht bei seitlicher belastung (was bei dem andern aus lager/feilenstahl nicht ausgeschlossen ist) aber richtig scharf bekommt man das fast nicht.

    ist halt die frage was du so willst, lang, kurz, breit, schmal, dünn, dick


    finde man kann da schon sehr schöne messer schmieden. nur schleifen hinterher bis alle unebenheiten aus der klinge raus sind dauert ne ganze weile. hab das immer per hand mit nassschleifpapier und öl gemacht. feinchliff dann mit 1200er korn. . nur falls erhebliche macken waren mit der flex vorgearbeitet (fächerscheibe geht besser, schruppscheibe macht schnell tiefe furchen)

    achja, um den stahl warm zu kriegen reciht schon nen gut gelüftetes holzkohlefeuer. würde da garkeinen großen aufwand betreiben. oder einen kleinen brennofen (je nach größe des mesers klein :P )

    gruß

  • Jo was genau willst du wissen? Also ich bin gerade auch dabei mir selber ein Messer zu machen. Habe es aus einer alten Feile geschmiedet. Als Esse habe ich einen alten Kugelgrill genommen und unten ein Lüfter angeschlossen. Hat wunderbar funktioniert. In wenigen Minuten bekommt man den Stahl auf gute 800 bis 1000° auch noch mehr wen man den Stahl lange drin lässt. Die grobe Form mit einem Bandschleifer aus em Baumarkt herausgearbeitet und gerade bearbeite ich die Klinge mit einem Wasserstein. Wie Weihrauch HW77 schon geschrieben hat ist das der anstrengendste Akt den man muss die Klinge komplett eben bekommen was nicht gerade einfach ist. Sobald ich fertig bin kommt dann das Härten was ich auch in meiner Esse mache. Kleiner Tipp die Härtetemp liegt bei 850° also bei einer hell Kirschroten Farbe. Das kann man leider bei Tageslicht schlecht feststellen. Dann nimmst einfach einen Magneten und hälst den an den glühenden Stahl. Stahl ist bei 800° nicht mehr magnetisch. Dann ab ins Wasser! ( je nachdem was für ein Stahl du verwendest kein Wasser sonder Öl, empfehlen kann man Speiseöl, KEIN MOTORENÖL oder ähnliches, da entstehen giftige Dämpfe!!!! ) Die Klinge müsste nun gehärtet sein, das kann man festellen in dem man mit einer Feile über den Stahl fährt. Bei gehärtetem Stahl greift die Feile nicht mehr und rutscht ab. Der Stahl ist gehärtet aber viel zu spröde, wen er auf den Boden fällt könnte die Klinge zerbrechen. Sie muss nun Angelassen werden. Das kannst daheim im Backofen machen bei 200° für ne Stunde in den Ofen. So die Klinge ist nun fertig jetzt musst sie nur noch schärfen. ( Die Klinge darf beim Härten nicht scharf sein!!!! Sie sollte eine Kante an der Schneide von ca 1mm haben) Schärfen sollte man solche Klingen nur gekühlt z.B. an einem Wasserstein. Wen du es mit einer Feile oder mit etwas ähnlichem versuchst wird die Klinge schnell heiß und verliert an Härte!!! Wünsche dir viel spaß und Erfolg

    Einmal editiert, zuletzt von Morty01 (22. September 2010 um 08:22)

  • Morty01
    Deine Antwort ist so wie mein Grundgedanke beim öffnen des Threat war.
    Materialien, wie sie bearbeitet werden und eben Tipps wie die 1mm Klingenstärke beim härten.
    Wenn du vllt noch ein Bild hast wär ich überglücklich (wenn du es erst fertig machen willst hab ich vollstes Verständnis ;).)
    Gruß

  • Freut mich wen ich dir damit helfen konnte. Bilder stelle ich rein sobald ich fertig bin. Es wird eine kleine Tantoklinge mit einem typisch Japanischem Klingenquerschnitt. Wird jedoch noch ne weile dauern. Es ist zwar meine erste Klinge die ich fertige aber sie soll perfekt werden deshalb lasse ich mir Zeit belese mich und überlege mir genau welchen Schritt ich wie mache. Ich übe vorzugsweise auch an anderen Stahlstücken wen ich mir nicht sicher bin. Gerade das härten ist recht kompliziert, wen man keine Farbskala besitzt und nicht weiß was für einen Stahl man verwendet.
    Kleiner Tipp zum herausfinden ob sich ein Stahl als Messerklinge empfielt. Er sollte recht viel Kohlenstoff aufweisen, den dann wird die Klinge schön hart wen sie gehärtet ist und bleibt auch lange scharf. Halte den Stahl auf einen Bandschleifer oder an eine Flex. Je nachdem wie der Funkenflug aussieht eignet sich der Stahl für eine Klinge oder nicht. Stahl mit hohem Kohlenstoffanteil bildet viele gelbe Funken die sich zu Funkensternen verbinden. Sieht ungefähr so aus wie bei ner Wunderkerze. Baustahl zum beispiel hat viel zu wenig Kohlenstoff. Man sieht hier nur wenig Funken und kaum Sterne. Legierter Stahl kann rötliche gelb-rötliche Funken Bilden. Auch hierraus kann man Klingen schmieden, es ist aber sehr schwer da die hoch legierten Stähle erst bei höheren Temperaturen härten. Ich würde dir Federstahl empfehlen. Kannst dir aus ner alten Autofeder Schmieden. Oder eben Feilenstahl. Wen du nicht am Feuer schmieden willst sondern dir die Klinge mit dem Bandschleifer und Feile herausarbeiten willst musst du aber beachten das du den Stahl trotzdem noch warmglühen musst. Gerade Feilenstahl ist extrem hart. Die Feile ist schon von Werk aus gehärtet. Ich meine das sie eine Härte von 65HRC aufweist. Wen du jetzt die Feile in ein Feuer legst und sie da ne weile liegen lässt, bis sie schön glüht, dann verliert sie deutlich an Härte und wird wesentlich leichter zum bearbeiten. Den glühenden Stahl einfach auf dem Boden auskühlen lassen. Du kannst mit einer anderen Feile kräftig über den Stahl fahren wen sie Material abträgt ( auch wenig) dann ist der Stahl weich genug zum bearbeiten, wen nicht ab ins Feuer und das gleiche nochmal. Willst du noch ein paar sachen wissen? Einfach Fragen ich helfe gerne

  • @ morty01: hab ich ja auch wieder was gelernt :)
    hast auf jeden fall recht, feilenstahl is ziemlich der beste, da auch die form, wenn man eine flachfeile oder ähnliches verwendet, schon ziemlich nahe an die spätere form erinnert.
    allerdings würde ich vom "in form feilen" eher abraten. schmieden ist die bessere wahl, weil hierbei die struktur des stahls nicht iwie verändert wird (oder so ähnlich)


    was zudem als rohstoff noch gut geht, wie schon im ersten beitrag erwähnt, sind große kugellager. das zerlegen macht zwar etwas arbeit, aber mit hilfe der flex alles zu schaffen ( vom durchsägen der ringe mit hilfe einer bügelsäge würde ich abraten :D )
    falls einer das mal vor hat gebe ich ebenfalls gerne weitere tipps ;)
    gruß

  • Zitat

    weil hierbei die struktur des stahls nicht iwie verändert wird (oder so ähnlich)


    Sorry aber wenn man nichts von schmieden oder Wärmebehandlung von Stählen versteht (ich meine nicht dich sondern allgemein) dann sollte man sie besser nur in Form schleifen.
    Ansonsten hat man nachher Butter oder Glas...

    When seconds count, the police are only minutes away.

  • @ Phex V ... was spricht dagegen, es einfach mal auszuprobieren? ... bis man irgendwo zwischen Butter und Glas ist ...

    steffirn ... Hab` Dein Feilenmesser grad` gesehen ... schönes Teil. Hast Du das nach dem In-Form-Schleifen irgendwie wärmebehandelt - also geglüht und gehärtet oder so? Ich dachte, Feilen seien - im Gegensatz zu HSS-Werkzeugen - nur in der Randschicht hart. Wen dem so wäre, müsste Dein Messer eigentlich weich sein ?!?! Warum isses das nicht?


    tool. 8)

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • Zitat

    @ Phex V ... was spricht dagegen, es einfach mal auszuprobieren? ... bis man irgendwo zwischen Butter und Glas ist ...

    Naja dann frage ich einfach mal: was weißt du über die Wärmebehaldung von Stahl?

    When seconds count, the police are only minutes away.

  • Naja dann frage ich einfach mal: was weißt du über die Wärmebehaldung von Stahl?


    ... also, wenn Du`s so willst:

    ... nicht genug!! Ich hatte aber schonmal ein Stück Eisen in der Hand. Soweit ich mich erinnere, hat`s geglüht ... ich glaube aus dem Grund hab` ich`s dann ins Wasser getaucht und dort gleichmäßig bewegt - ich meine das war in der Zeit, als ich in einer Flammhärterei gearbeitet hab ... glaube ich ...

    Aber rasch am Ende meines Wissens angelangt würde ich Leute fragen, Bücher lesen, Web gucken, ... und eben einfach mal Ausprobieren ...

    Nur DER Mensch zeigt wahre Größe, der weder den Wurm zertreten, noch vor dem Herrscher kriechen muß.

  • Hmm ok. Ich hab heute morgen leider keine Zeit zu suchen aber heute Nahmittag setze ich die mal nen lehrreichen Link rein der so die Grundlagen anschaulich vermittelt. Dann vrstehst du meine Aussage bezüglich härten und anlassen eines unbekannten Stahles denke ich.
    So long...

    Phex V

    P.S.: Werde den Beitrag hier nachher editieren.

    Edit 1: Wie so oft man findet nicht was man sucht. Aber nur kurz soviel zur Erläuterung: Um einen Stahl zu härten und richtig anzulassen musst du wissen was drin ist.
    Am einfachsten wäre es wenn du mit einem Ganz normalen Stahl anfangen würdest sprich einem Kohlenstoffstahl der wie der Name sagt nur aus Eisen und Kohlenstoff besteht (den Schwefel und Dreck der drin ist ignoriere ich an dieser Stelle mal).
    Kauf die am besten beim örtlichen Schlosser (wenn es dort sowas gibt ich glaube es eher nicht) oder im Internet ein paar Stücke c-60 oder gar c-80.
    Damit sollten sich für den Anfang passable Ergebnisse erzielen lassen. Ich kann dir auch noch die ZTU Schaubilder für diese Stähle zukommen lassen was aber nen Tag oder so dauern würde bis ich in der Bibliothek war.
    Die Zeit-Temperatur-Umwandlungs Schaubilder für solch einfache Stähle werden sich aber wohl auch im Netz finden lassen.
    Ich schaue nachher mal (muss gleich weg) nach der tollen Kurzbeschreibung des Vergütens von Stählen (Härten und anlassen).

    Mfg Phex V

    Edit 2: Ok tut mir leid die Seite die ich suchte ist offline. Muss dann an dieser Stelle an Wiki oder Google verweisen.
    Aber ein Tipp wenn du einen harten Stahl (Maschinensägeblatt oder Feile) hast nur in Form schleifen! Bei einer unbekannten Stahllegierung auf gut Glück zu härten und anzulassen ist gelinde gesagt Unfug und ruiniert nur den Werkstoff.
    Eine Option wäre noch wenn die Feile zu dick ist flachschmieden in Öl abschrecken und auf gut Glück anlassen :-/ aber das ist in meinen Augen weggeworfene Zeit.
    Lieber ein Stück Stahl nehmen wo ich die Legierung kenne und entsprechend wärmebehandeln.
    Wenn du Fragen hast kannst du dich gerne melden sollte ich helfen können tu ich das gerne.

    Mfg Phex V

    When seconds count, the police are only minutes away.

    2 Mal editiert, zuletzt von Phex V (27. September 2010 um 16:11)

  • Jungs hab selber mal ne Frage. Also mein Klingenrohling is in Form geschmiedet und bald in Form gearbeitet. Das heißt das Härten steht bald an. Ich weiß eig über alles bescheid nur bin ich noch am überlegen in was ich es abschrecken soll... Feilenstahl ist ja eig ein leicht legierter Stahl. Das heißt in Öl abschrecken jett habe ich aber den versuch mit resten der Feile gemacht und diese in Wasser abgeschreckt. dann uff de Boden plumsen lassen und zack sie ist zersprungen. Also hat der Stahl auch in Wasser gehärtet. Könnt ihr euch das erklären?

  • So ich schreibe nun zum 3. mal und hoffe das es endlich geht... also
    Hab an meinem Messer weitergearbeitet. Die Klinge besteht aus einer alten Feile die geschmiedet, gehärtet, in Öl abgescheckt und im Ofen 1h bei 200° angelassen wurde. Sie weißt immer noch eine Härte von weit mehr als 60 HRC auf. Das Griffstück ist aus Mahagoni Sipo, ein leicht zu bearbeitendes Holz. Auf dem Bild sieht es recht hell und unspektakulär aus aber geölt nimmt es einen wunderschönen dunkelbraunen Ton an und das Holz zeichnet wunderschöne Muster. Das Parierstück ist aus 3 Lagen hergestellt aus VA Stahl Messing und wieder VA Stahl. So hier nun noch das Bild dazu

  • Gefaellt auch wenn das eig. nich so meine Richtung ist.
    Kennt jmd ne Bezugsquelle fuer dieses G10?
    Eignet es sich um daraus nen Griff fuern Klappmesser zu machen?

    Einmal editiert, zuletzt von modob (20. November 2010 um 22:07)