Ich bekomms nicht hin - HW35

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 857 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. April 2010 um 21:25) ist von hell_no.

  • Hallo liebe Forengemeinde!

    Habe vor kurzem endlich ein gebrauchtes HW35 erstanden. Schein relativ neuen Datums zu sein: :F: , Mikrometervisierung und Sicherung lassen mich auf ein maximal Alter von 15-20 Jahren schließen, nachdem was man hier so im Forum liest.
    Nummer ist 1156075; nach der hier kursierenden Liste ist das irgendwas nach 1980.
    Der Vorbesitzer konnte keine genaueren Angaben machen, hat die Gute aber auch nicht besonders pfleglich behandelt.
    Von außen sieht sie nicht mehr so schick aus, Kratzer in Schaft und System, ausgeblichene Brünierung und ein kleiner Dötsch vorne im Holz.
    Soweit, so gut, dachte ich mir. Stört mich alles nicht so sehr und kann an ein paar ruhigen Tagen durchaus wieder hergestellt werden.
    Das Gewehr, Kugelfang und Dias eingepackt, in den Keller gegangen und die ersten Schuss auf 10 Meter versucht.
    Schien einen relativ fiesen Tiefschuss zu haben, den ich versuchte mit der Schraube an der Kimme auszugleichen. Also immer weiter hoch gedreht aber es wurde und wurde einfach nicht besser. Noch dazu wurde das "Trefferbild" immer ungleichmäßiger bis zu dem Punkt wo ich die Waffe als unschießbar bezeichnen würde. Die Dias flogen überall hin nur nicht da wo man hin zielte und wenn man traf waren die Löcher nicht rund sondern Schlüssellöcher. :new16:

    Da ich doch leider zu Wutausbrüchen neige, wenn so ein hochwertiges Gerät ohne triftigen Grund versagt, habe ich alles wieder eingepackt und weg gestellt um am nächsten Tag mal die Innerein zu überprüfen.

    Gesagt, getan. Aufgeschraubt und dabei bemerkt wie nachlässig das schon einmal (mehrfach?) jemand getan hat: Schrauben zerwürgt, Kanten teilweise angebogen, Unterlegscheiben und Feder der Sicherung verlorgen etc.
    Alles noch im Rahmen aber unschön.
    Dann hab ich das System geöffnet und dachte mich trifft der Schlag: Irgendwie hat der Witzbold es für klug gehalten, das Gewehr mit Fett, Öl und Graphitpulver so dermaßen zu zu kleistern, das es ein Wunder ist, dass sich der Kolben überhaupt noch bewegt hat! :evil:

    Das Fett war mittlerweile zu kleinen braunen Klumpen verharzt. Öl und Pulver hatten eine ähnlich innige Beziehung.

    Das komplette System also von innen und außen (ja, das Hebelgestänge wurde auch großzügig mit "behandelt"...) von dem Dreck befreit.
    Danach habe ich alles, wie hier schon mehrfach sehr gut beschrieben, dünn mit Vaseline gefettet, vor allem die knochentrockene Dichtung. Habe leider vor (Arbeits-)Wut vergessen, Photos von dieser Frechheit zu machen.

    In meinem jugendlichen Leichtsinn bildete ich mir dann ein, auch den Abzug auseinanderbauen und reinigen zu müssen. Die Annahme, dass dies von nöten sei, hat sich dann auch bestätigt, da auch das komplette Schloss zugekleistert war, sowie einer der Stifte (der der Zunge und Hebel hält) nur halb eingeschlagen war.

    So. Nun zu meinem (zugegebenermaßen selbstverursachten) Problem (und bitte nicht direkt schlagen, ich leide ernsthaft schon genug!):
    Ich bekomme es einfach nicht hin die Abzugseinheit richtig einzubauen und bin mir ehrlich gesagt auch nicht ganz sicher, bei einer der Federn im Abzugsgehäuse.
    Das zweite Problem ist das Hebelgestänge am Lauf: Ist es normal, dass das beim Spannen über die Systemhülse schleift?

    Da vor allem das erste Problem über Ferndiagnose auch mit Bildern recht schwierig zu lösen sein dürfte hier also meine Frage:
    Wer aus der Nähe von Göttingen kennt sich hinreichend mit Weihrauch Gewehren aus und wäre zusätzlich noch so freundlich mir seine Hilfe anzubieten?

    Eins noch vorweg: Zum BüMa kann ich nicht, weil das a) viel zu teuer ist und b) ich es ehrlich gesagt selber können möchte.
    Ich weiß, dass hier jetzt trotzdem mindestens ein Kommentar kommen wird, der in diese Richtung geht, und das sogar zu Recht. Trotzdem will ich es versuchen!


    So, an alle die sich durch diesen zugegebenermaßen langen Bericht gekämpft haben: Danke!
    Wenn mir jetzt noch jemand helfen kann: Großartig! Und ehrlich gesagt, glaube ich fest daran, da hier schon ganz andere Probleme gelöst wurden.


    Gruß,
    Tim

  • Hallo Tim,

    das hört sich doch schon vielversprechend an.

    Ich klau Dir mal ein Bild:

    Teilelisten inkl. Bezeichnungen findest Du auch in den Downloads (Explosionszeichnungen der HW-Modelle).

    Wenn möglich, mach ein paar Bilder: Bei welcher Feder bist Du Dir nicht sicher, wie sieht der bisherige Zusammenbau aus, an welcher Stelle des Systemgehäuses schleift der Spannhebel.

    Dann wird es anschaulicher und klappt vielleicht doch mit der Ferndiagnose. Manchmal hakt es nur an Kleinigkeiten. Die Interna der HW´s kennen so einige hier (ich nicht).

    Andreas

  • Das Bild hab ich gerade auch endlich wieder gefunden!
    Die andere Explosionszeichnung ist ja leider sehr unscharf...


    Nicht ganz sicher ob der Einbauart war ich mir bei 50i. Der Abzug funktioniert jetzt wieder und es rastet alles sauber ein, nachdem ich nochmal alles auseinandergebaut habe.

    Das Teil 50a/Rasthebel: muss der bei ausgebauter Abzugseinheit durch den Federdruck ins Abzugsgehäuse hineingedrückt werden oder heraus?
    Bis vorhin habe ich wohl den Fehler gemacht, dass die Feder 50i falsch an dem Stift 50m anlag, praktisch eine Windung zuwenig. Schwierig zu erklären...

    Aber da der Abzug jetzt wieder funktioniert, tadellos einrastet und somit wohl auch keine Sicherheitsbedenken mehr bestehen, passt das soweit.

    Der schleifende Hebel macht mir allerdings noch sorgen:
    Das Gestänge welches Lauf und Federkolben verbindet schleift, im Bild roter Kreis.
    Sind schon relativ fiese Riefen oben in der Hülse.
    Oder muss das so? Und es sollte lediglich ein wenig gefettet werden?


    Gruß,
    Tim


    Nachsatz:
    Trotz schleifendem Hebel jetzt Probegeschossen: Dieselte ein bisschen. Aber mit Auflegen ist jetzt die Lochjagd eröffnet! :new11:
    Ach ja: Anfangs frug ich mich: Welcher Prellschlag ist da eigentlich immer gemeint?
    JETZT weiß ichs! ^^

  • Zitat

    Original von hell_no

    Der schleifende Hebel macht mir allerdings noch sorgen:
    Das Gestänge welches Lauf und Federkolben verbindet schleift, im Bild roter Kreis.
    Sind schon relativ fiese Riefen oben in der Hülse.
    Oder muss das so? Und es sollte lediglich ein wenig gefettet werden?


    Gruß,
    Tim

    Das ist leider normal, da kannst du nur ein wenig Fett dran machen :(

  • Hm, schade!
    Vielleicht eine dünne Nylonfolie aufkleben oder ähnliches

    Danke für eure moralische Unterstützung ich war hier echt kurz vorm Zusammenbruch...