Haltbarkeit eines Schlagbolzen

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 1.836 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (14. Juli 2009 um 23:09) ist von Floppyk.

  • Hallo, liebe Leser:

    Ich habe folgende Frage:

    Wie lange hält der Schlagbolzen bei einer 9mm Schreckschusswaffe wenn man sie nach JEDEM geschossenen Magazin leer abschlägt?

    Mir ist bewusst das man den Hahn via Hand entspannen könnte aber wie sieht es bei einer Waffe ohne Hahn aus?

    Danke für eure konstruktiven Beiträge.

    2 Mal editiert, zuletzt von Ottotto (12. Juli 2009 um 17:30)

  • Das kommt auf die Waffe an. Es gibt Waffen, denen macht das nichts aus und es gibt welche, da fliegt nach einer Trommel schon der Hahn ab (Python). Die Haltbarkeit ist da sehr weit gestreut.

    Selbst beim gleichen Modell gibt es Streuungen. Die P99 ist hier im Forum nicht sehr beliebt, weil sie ständig kaputt geht. Es gibt aber auch jemand, bei dem sie angeblich 2000 Schuss hält (laut eigener Angabe)

  • Hallo,

    die Qualität der SSW spielt eine ganz wichtige Rolle.
    SSW's von Röhm & Co. halten ganz sicher länger als billigere Teile z.B. von U....x.

    Genaue Daten zur Haltbarkeit kann ich nicht nennen.
    Benutze seit Jahren an Silvester nur Röhm-SSW's bisher ohne Probleme.
    Röhm-Qualität eben.

  • Zitat

    Original von Ottotto
    Mir ist bewusst das man den Hahn via Hand entspannen könnte aber wie sieht es bei einer Waffe ohne Hahn aus?

    Die meisten besitzen dafür einen Entspannhebel!

    Gruß
    andy

  • Man muss sich einfach die Belastungen des Schlagbolzens vorstellen dann erklärt sich sehr schnell warum leer abschlagen Gift fürs Material ist.

    Um einen Schlagbolzen möglichst langlebig zu machen kann man ihn härten oder vergüten. Vergüten ist besser da ein Härten die Bruchempfindlichkeit auch stark erhöhen KANN.

    Der Schlagbolzen hat einen dünnen Zylindrischen Schlagstift und einen dicken zylindrischen Teil welcher die Masseträgheit liefert. Logischerweise ergibt sich da einen übergang der beiden Durchmesser............

    Dieser Rand wird beim Leer abschlagen gegen die Passbohrung gestaucht und es kommt kurzzeitig zu einer Belastung über die Fließzone des Materials---> Irgendwann ist innen einfach alles "zerdengelt" und man muss nicht nur den Schlagbolzen austauschen.

    Bei niederqualitativen Waffen geht das sehr schnell..........da reicht es 30x leer abzuschlagen aber selbst die hochwertigsten Geräte haben ihre Grenzen in der Stahlfestigkeit.

  • Meine Erfahrungen mit Schlagbolzenschlössern - Entspannen durch leer abschlagen:
    SM 15 - hält seit 1998 problemlos
    RG 8 - 2 Jahre besessen, hat gehalten
    ME 8 Detective - 4 Jahre, hat gehalten
    Goliath - hält seit knapp 3 Jahren
    ME BAP eines Bekannten - Umtausch der Waffe, als nach 4 Monaten der 5. Schlagbolzen bestellt werden mußte... :laugh:

    Ich bitte darum, mir in Zukunft keine Fragen mehr zu stellen (auch nicht per PN!!!), warum ich Neu-Usern hier immer wieder die gleichen Fragen beantworte - das ist allein MEINE Entscheidung! X(
    User, die von mir eine Rechtfertigung für meine Hilfestellungen verlangen, werden AB SOFORT komplett ignoriert!!!!!

  • Wenn ich die Frage generell beantworten darf:

    Bei der Bundeswehr ist es Pflicht, die G3 oder das G36 nach dem Entladen vor dem sichern den Schlagbolzen abzuschlagen.
    Moderne Pistolen haben eine Entspannvorichtung, die den Hammer abschlagen aber den Schlabo blockieren.
    Weiterhin gilt es bei scharfen Waffen, dass das leere Abschlagen nichts ausmacht. Im Schuss kommen ganz andere Belastungen auf das ganze System. Es gibt nicht wenige, die vertreten die Auffassung, dass das Festhalten des Hahnes, ziehen des Abzuges und langsames Entspannen per Daumen für das Abzusgsystem schädlicher ist, als das Abschlagen. Man fürchtet ein Verrunden des Rastes. Darüber kann man geteilter Meinung sein.
    Mir ist nur bekannt, dass man bei Flinten eine Pufferpatrone vor dem Anschlagen einlegen sollte. Aus mir nicht bekannten Gründen sollen die anfälliger auf Schlabobruch sein.
    Mir ist ein Schlabo einer Taschenpistole mit Verwendung von Pufferpatronen gebrochen.

    Mein persönliches Fazit:
    Ich vermeide das Leerabschlagen. Ist es zur Lagerung nötig, mache ich es ohne Magenschmerzen zu bekommen. Jedoch machen wir Sportschützen nicht nach jedem Magazinwechsel. Vielmehr ist eine Pistole oder jede Langwaffe geöffnet und somit das Schloss/Hahn über Stunden am Abend gespannt. Haben wir WSK, sogar das ganze Wochenende. Das macht den Waffen normalerweise nichts.
    Ich habe einiges an Waffen und schon mehrere zehntausend Schuss gemacht. Ich habe erst 2 Schlaboschäden gehabt. Einmal an einem 44 Mag Revolver. Da ist der Zündstift wegerodiert und verhakte sich in den Zündhütchen und blockierte so die Trommel. Das hat aber nichts mit Leerabschlagen zu tun. Schaden war mit 30 € behoben. Und meine Taschenpistole. Einfach beim Fummeln abgebrochen, trotz Puffer - 25 €.

    Mach Dir darüber nicht so viele Gedanken.

    Einmal editiert, zuletzt von Floppyk (14. Juli 2009 um 23:11)