So also mein Büma hat letztens in der hinterletzten Ladenecke ein gammeliges HW35 gefunden. Preislich wurden wir uns mit 20€ schnell einig. Es ließ sich nicht mehr spannen, machte arge kratzgeräusche und der Abzug war sehr schwergängig, ausserdem ist die Brünierung nahezu weg und der Schaft recht abgegrabbelt bzw. verschmutzt. Aber die Substanz stimmt, der Lauf ist gerade und absolut ok. Laut meinem Händler stammt es von einem Handwerker der damit in seiner Werkstatt Ratten geschossen hat, das würde aich die schwarzen Spuren in den Griffbereichen erlären, normalerweise sind die Schäfte dort immer abgegrabbelt, dieser ist dort fast schwarz gewesen. Oft mit Dreckpfoten das Gewehr geschossen, schon sieht der Schaft so aus, aber er hatt keine tiefen Kratzer oder Dellen.
Also hab ich das gute Stück mal zerlegt und Grundgereinigt. Es war viel zu viel Fett drin, die Feder war krumm, ausserdem war das Fett übel verharzt. Der Abzug ging so schwer, da er in Öl ersoffen wurde und dieses dann verharzt ist, die Klinke klebte einfach fest. Ich hatte noch eine Feder liegen welche im Zuge einer technischen Überholung eines anderen HW35 rausgeschmissen wurde aber eigentlich noch gut war.
Komplett zerlegt und ungereinigt:
Hier nach der Reinigung im Nifestolbad und der jetzt verbauten Feder, die alte hab ich nicht gereinigt, die ist eh hin:
Hier noch ein paar Detailaufnahmen, vielelicht kann ja jemand was mit dem Stempel "Eusta" anfangen:
Ja das sind Wassertropfen, ich hatte mich mit dem Gewehr und meiner Schüssel mit dem Reiniger auf die Terasse verzogen damit nicht das ganze Haus nach dem Zeug stinkt und dann fing es an zu nieseln, dank der Markiese konnte ich aber meine Arbeit vollenden.
Eventuell ist dieser Beitrag ja interessant für Leute die noch nie ein so vergurktes LG von innen gesehen haben
Die Kolbendichtung ist aus Leder und bfindet sich in Einwandfreiem Zustand, die Laufdichtung war auch Leder und war hinüber die hab ich dann durch 3 übereinander gelegte O-Ringe ersetzt, es schiesst wieder einwandfrei.