Drehteile mit Fräse herstellen

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 3.813 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (16. April 2009 um 21:54) ist von FBO.

  • Hallo!
    Ich bräuchte ein paar Drehteile aus POM/Teflon und Alu, eine Drehbank habe ich leider nicht selber aber eine Fräsmaschine.

    Das Spiel des Kreuztisches ist klein genug, die Tiefenverstellung ist etwas grob aber damit könnte ich wohl leben.
    Generell ist das Setup relativ Spielfrei, 0,6mm Löcher Bohren ist kein Problem ohne das der VHM Bohrer abbricht.
    Die Spindel schafft 10K bis 60K Touren.

    Ich meine mich zu erinnern mal eine Passende Halterung für einen Kreuztisch gesehen zu haben um aus einer Fräse ein einfaches Setup zur "Drehteilherstellung" zu machen.

    Ich kenne teilapperate, gibt es auch relativ günstig.
    Ist aber imho overkill da ich ja nur ein Rundes Stück einspannen und mit einer Kurbel drehen können möchte.

    Selberbauen währe auch kein Problem.
    Was meint ihr, ist das generell eine gute Idee?

    Mfg,
    Peter

  • Generell möglich da das prinzip Drehmaschine/ Fräsmaschine ja nur Werkzeugvertauscht ist.

    Eine Drehmaschine bewegt das Werkstück (dreht es), eine Fräsmaschine bewegt das Werkzeug (dreht es ebenfalls).

    Versuch einen Drehmeißel in den Kreuztisch zentrisch einzuspannen so das er wirklich 100% mittig zur Drehachse fährt.

    Spann das Rundmaterial in die Spindel ein und fahr mit dem Kreuztisch entsprechend deinen Zerspanungsplan ab!!

    Andere Frage: Du hast nicht zufällig die Einhell MBF 3000 (BT-MR 550)? Falls ja: Versuch dein Glück, aber die Chinamaschinen sind nicht leicht zu handhaben. Meine BT-ML 300 kommt auch sehr schnell an ihre Grenzen (nervig wenn man Schruppen muss).

  • Hallo,

    ich habe es vor Jahren umgekehrt versucht: Aus einer Drehbank eine Fräsmaschine zu machen. Irgendwie kann man da etwas hinbasteln, aber es gibt mehr Ärger und Flüche als alles andere. Meist ist die Einspannung von Werkstück und Werzeug das Problem

    Ich habe mir vor einem Jahr eine Billig-Mini-Fräsmasche made in China gekauft. Hier und da etwas nachgestellt und überarbeitet, jetzt funktioniert sie ganz gut.

    Der Witz ist ja, dass Fräser, Maschinenschraubstock und eventuell Spannzangen ruck zuck sowieso mehr kosten als die Maschine. Gleiches gilt für die Drehbank. Ich würde einfach mal bei Ebay nach preiswerten Mini-Drehmaschinen suchen. Meine Fräse trägt den chicen Namen "Bernardo", unter dieser "Marke" gibt es auch kleine Drehmaschinen.

    Die preiswerteste Drehbank dürfte besser sein als etwas selbstgebasteltes.

    Gruß
    Musashi

    P.S. Bin gespannt wie lange es dauert bis der Kalauer kommt ;)

  • Hi Bernard,

    vor oder nach der individuellen Überarbeitung?

    Zitat

    Original von Musashi
    .........Meine Fräse trägt den chicen Namen "Bernardo", unter dieser "Marke" gibt es auch kleine Drehmaschinen.........

    P.S. Bin gespannt wie lange es dauert bis der Kalauer kommt ;)


    Habe ich jetzt was gewonnen?

    Gruß Kurt

    50% + 1

  • Kurt, Du warst schneller... ;)

    Die Frage bei der Fräse ist, ob das Werkstück auch genau in die Spannzange paßt.
    Peter, hast Du keine Handbohrmaschine? Falls doch, dann tausche sie gegen die Fräse. Je nach Futter kann man bis 13mm Durchmesser spannen.
    Die Fräser-Drehzahl könnte je nach Kunststoff auch etwas hoch sein - wenn man Pech hat, wird´s zu warm u. beginnt zu "schmieren".

    mfg
    Sascha

    Wer nicht merkt, daß er von Idioten umgeben ist, merkt das aus einem gewissen Grund nicht..... :D

  • Zitat

    Original von Kurt
    vor oder nach der individuellen Überarbeitung?
    ...
    Habe ich jetzt was gewonnen?

    Ja Kurt, du hast gewonnen, aber kriegen tust du nix :))

    Die China-Maschinen werden wirklich unter diesem Namen bei Ebay Deutschland verkauft.

    Gruß
    Bernard

  • Zitat

    Original von Musashi
    .........Meine Fräse trägt den chicen Namen "Bernardo", unter dieser "Marke" gibt es auch kleine Drehmaschinen.........

    Bernhard ,

    Bernado ist eine Firma mit Hauptsitz In Austria WWW., es gibt auch Niederlassungen hier bei uns
    und diese verkaufen mittlerweile ihre Waren auch über E-Bay. Hier bei uns ist auch
    solch ein Händler , welche diese Produkte überwiegend in einem grossen Lager
    ausstellt und auch zum mitnehmen bereithällt . Einige sind brauchbar aber auch
    welche man nicht mitnehmen sollte . Der Grossteil kommt aus China und man
    könnte meinen , damit werden die Hohlräume der Container aufgefüllt :nuts:
    weil die kosten half voll genausoviel wie randvoll , das Gewicht ist zweitrangig .

    Erwin

    Wir machen unsere FT Ziele jetzt selber Selber oder bauen diese um Umbau

  • Zitat

    Original von Musashi
    Ich habe mir vor einem Jahr eine Billig-Mini-Fräsmasche made in China gekauft. Hier und da etwas nachgestellt und überarbeitet, jetzt funktioniert sie ganz gut.

    Sehr schön gesagt, was auch verlockt das selbst auszuprobieren............aber da muss man sich gewiss sein auf was man sich da einlässt *lol*

    Meine BT-ML 300 hab ich für 420 Eiro im E-Gay bekommen, Zubehör und Vebrauchsmaterial dazugerechnet und ich bin bereits bei knapp 1000 Eiro.

    Das "ein bisschen" nachstellen der chinamaschinen wird zur echten Plage........Stahlqualität ist an vielen Stellen miserabel und man muss neue Teile anfertigen, vieles muss auch erneut eingeschliffen, gehont und poliert werden damit man vernünftig arbeiten kann. Zumal 300 Joule pro sec. (300 W) schnell seine Grenzen zeigen. Gerade beim Bohren!!!

    @ Musashi: Welche Schruppleistung ist eigentlich mit Messerköpfen/ Fingerfräsern oder Schaftfräsern in Alu/ Messing/ Automatenstahl möglich mit der "Mini-China-Fräsmaschine" (MBF 3000 ? ). Vielleicht lass ich mich ja noch dazu breitkloppen bis ich mir ne WABECO F 1210 E HS leisten kann.........

  • Leute ;)

    ich weiß, dass das Teil unter jedem normalen Betrachtungswinkel Schrott ist. Ich wusste auch, ziemlich genau, was ich mir da gekauft habe. Trotzdem war es noch deutlich besser, als ich eigentlich erwartet habe.
    Ja, ich dürfte als Präzisonsfanatiker gar nicht zugeben, dass so ein Dings bei mir rumsteht. Und es tut auch seinen Job nur einigermaßen mir Direktspannzangen. Der Antrieb ist schlapp und hakelt auch ab und an. An Schruppen ist gar nicht zu denken.

    Aber mit ein wenig Einfühlungsvermögen kriegt man trotzdem für 300 Euro Sachen hin, die vorher stundenlanges Feilen erforderten.

    Tja, ich wüßte auch, welch kleines edles Maschinchen ich gerne mein eigen nennen würde.

    Wenn die Decke zu kurz ist, werden eben die Füße kalt.

    Gruß
    Musashi :n17:

  • Zitat

    Original von Cuddles
    Andere Frage: Du hast nicht zufällig die Einhell MBF 3000 (BT-MR 550)? Falls ja: Versuch dein Glück, aber die Chinamaschinen sind nicht leicht zu handhaben.

    Das ganze ist eine Kress Spindel mit 800w und ein Kreuz/Fräsständer von Wabeco.
    Recht günstig, komplett irgendwas um 500 Euro, etwas "kleineres" hätte es auch getan aber ich wollt mit dem Setup hauptsächlich größere Holzstücke bearbeiten können.

    Die Apperatur steht leider die meiste zeit nur rum da wie Musashi schon gesagt hat die Fräser und Spannzangen schnell deutlich mehr kosten wie die ganze Maschine ;)

    Ich habe mir jetzt erstmal eine 3,175mm Zange besorgt, da bekomme ich jetzt schon eine masse an Werkzeug rein ohne jedesmal die Zange zu wechseln oder eine neue zu kaufen.
    Zange und Mutter liegen allein schon bei ~25 Euro und dafür hat man dann immernoch keinen Bohrer/Fräser.

    Aber, um jetzt zum eigentlichen zu kommen, ihr habt nicht ganz verstanden was ich eigentlich wahnsinniges machen möchte ;)

    Das ganze soll so ausschaun:

    Das Werkstück ist drehend gelagert, wie jetzt erstmal nebensächlich, von hand über eine Kurbel untersetzt drehbar (eventuell mit Motor).

    Die Werkstückhalterung ist auf dem Kreuztisch mit dem Werkstück befestigt.

    Jetzt fährt man das Werkstück mit dem Kreuztisch an die Passende stelle unter dem Fräser und taucht mit dem Fräser in das Runde Material.

    Nun dreht man das Werkstück und Fräst rund rum das was wech soll weg, fährt mit dem Kreuztisch das Werkstück weiter nach Links/Rechts und Fräst wieder rundrum das Material ab was weg soll.

    Man benutzt die Fräse quasi als Drehmeißel.


    Mfg,
    Peter

  • hallo piet-kun !

    deine idee kam mir auch schon mehrmals, habs allerdings noch nie gewagt...und hätte es auch etwas anders gemacht als du.

    doch deine oben beschriebene variante erscheint mir gar nicht so ungeschickt ! allerdings sollte die übersetzung gut passen...sonst könnte der fräser einfressen :nuts:

    doch sag mal, von welchen dimensionen sprechen wir eigentlich ?
    gewünschter fräserduchmesser ?
    wellendurchmesser ?

    mfg. tomobi

    Das Leben ist ein schlechtes Spiel, aber die Grafik ist geil :crazy2:

  • DIE Idee ist natürlich wirklich nicht schlecht, wenn sich alles bewegt hast du ja quasi eine 4-Achs bearbeitungskombi :)) (2 Translatorische, 2 Rotatorische Achsen).

    Wichtig bei der Sache wäre dann das der Fräser sich deutlich schneller als das Werkstück dreht. Sonst hast du schnell Rattermarken von ungünstigen Spantiefen, Vorschüben und Schnittgeschwindigkeiten.

    In der Maschine stecken WABECO Teile? :rotwerd: das hätte ich jetzt aber nicht gedacht..........

  • naja eigentlich wäre es mit einem (wie oben erwähnt) Teilapparat am einfachsten erledigt - kostet allerdings wieder einiges !

    ich würds einfach in der spindel einspannen und mit feilen/schleifpapier die gewünschte kontur herstellen ;D :nuts:

    Das Leben ist ein schlechtes Spiel, aber die Grafik ist geil :crazy2:

  • Zitat

    Original von Cuddles
    DIE Idee ist natürlich wirklich nicht schlecht, wenn sich alles bewegt hast du ja quasi eine 4-Achs bearbeitungskombi :)) (2 Translatorische, 2 Rotatorische Achsen).

    Ja, auf der anderen Seite, je mehr Achsen desto mehr kann schiefgehen ;^_^
    Teilapparat und Reitstock währen wohl die einfachste Lösung.

    Die Frage nach der Größe der Werkstücke... gute Frage.
    Hier liegen habe ich erstmal 10mm und 15mm Stangen aus POM und Teflon. Größer währe auch schön (Dichtungen selber drehen) und kleiner auch... z.B. Stößel für ein Ventil drehen.

    Generell halt dinge die beim legalen-Luftgewehr-Tuning so anfallen.

    Zitat


    Wichtig bei der Sache wäre dann das der Fräser sich deutlich schneller als das Werkstück dreht. Sonst hast du schnell Rattermarken von ungünstigen Spantiefen, Vorschüben und Schnittgeschwindigkeiten.

    Mhmja, da sollte es kein Problem geben.

    Zitat


    In der Maschine stecken WABECO Teile? :rotwerd: das hätte ich jetzt aber nicht gedacht..........

    Warum, arbeitest dort? ;)

    Mfg,
    Peter

  • Also wenn du vor hast dir ne Drehmaschine zu kaufen, diese Chinadinger würde ich nicht kaufen. Wenn das wirklich akut ist, dann frag mal in sämtlichen Feinmechanischen Betrieben in deiner Umgebung nach ob die was ausrangieren. So eine gebrauchte Profimaschine kostet das gleiche und hat auch gebraucht mit Sicherheit noch geringere Toleranzen als die Chinamaschine. Die Drehbank welche ich vorrangig nutze ist ein englisches Modell und ca. 100 Jahre alt ursprünglich angetrieben über eine Transmission mit Dampfmaschine oder Dieselmotor, diese Maschine hat den Vorteil, dass die Lager nicht gleich komplett gewechselt werden müssen, sondern einfach nachgestellt und gut gefettet werden. Sie verrichtet ihren Dienst auf einem Selbst gebauten Gestell mit wechselbahrer Keilriemenübersetzung angetrieben von einem Waschmaschinenmotor.

    When I was just a baby, My Mama told me, "Son, Always be a good boy, Don't ever play with guns"

    by Johnny Cash "Folsom Prison Blues"