HW45 schießt zu hoch

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.719 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Dezember 2008 um 13:10) ist von tantedroll.

  • Liebes Forum,

    wenn ich Fragen an das Forum habe, dann geht es meistens um eine HW45!
    Ich hatte in der Vergangenheit eine HW45 , die mir zu zickig war und die ich dann wieder verkauft habe.
    Nun wollte ich noch einmal unvoreingenommen an die HW45 und ihre Biestigkeit herangehen und mich ein paar Stunden mit einer gebraucht gekauften Waffe auseinandersetzen.
    Die frisch gekaufte Waffe macht einen excelenten Eindruck; nichts klappert, keine Kratzer, alles ist so wie es sein soll, Lauf, Züge und Felder sind top.
    Nun wollte ich die Waffe aufgelegt einschießen aber alle Treffer liegen viel zu hoch.
    Nachdem ich das Visier ganz nach unten eingestellt hatte, wanderten die Streukreise nach unten. Nun liegen sie aber immer noch ca. 15 cm oberhalb, aber konstant.
    Zusätzlich mußte ich das Visier deutlich nach rechts stellen. Auch erheblich weiter, als ich das von Weihrauch-Waffen gewöhnt bin.
    Das Visier kann ich nun nicht weiter nach unten verstellen.
    Ich habe auf den Lauf getippt und ihn ausgebaut. Ich wollte ihn drehen und wieder einbauen, um zu sehen,ob sich an der Trefferlage etwas ändert. Aber den Lauf kann man nicht drehen und wieder festschrauben. Er saß korrekt eingebaut, die Befestigung war noch nie vorher gelöst worden. Den Lauf habe ich auf eine plane Unterlage gelegt und gerollt, um zu sehen, ob er gekrümmt ist. Natürlich nicht!

    In dem Forum wird immer wieder von einer prellschlagbedingten zu tiefen :Trefferlage berichtet.

    Nun die Fragen:

    Warum schießt meine zu hoch? Ist die Waffe Schrott? Eine Weihrauch-Waffe?
    Was kann ich noch einstellen ?
    Ändert sich die Trefferlage mit der Verwendung verschiedener Geschosse?
    Hat schon einmal jemand mit einer HW45 eine zu hohe Trefferlage erzielt, anstelle einer zu tiefen?

    Jetzt will ich mich nun schon mal mit dem Mädel vertragen und es noch einmal probieren und nun macht die sowas!

    Einmal editiert, zuletzt von tantedroll (29. November 2008 um 13:18)

  • Welche Munition benutzt Du und auf welche Entfernung schießt Du?
    Die HW45 wirkt so zickig, weil sie als Preller enorm halteempfindlich ist. Ich habe sitzend aufgelegt auch ein anderes Schußbild wie wenn ich stehe. Zudem reagiert sie mit sofortiger Veränderung der Trefferlage sollte man es wagen sie nur minimal anders zu halten, auch Abweichungen nach links oder rechts sind denkbar, meist ändert sich jedoch die Höhe.
    Ich empfehle die HW45 normal fest zu halten - nicht krampfhaft fest, einfach nur beherzt zugreifen so daß es angenehm ist.

    Mir ist aufgefallen daß meine mit zu schweren Geschossen extrem nach oben zieht. Auf 10m schlagen die Treffer sogar manchmal nich einmal mehr auf der 17cm großen DSB Lupi Scheibe ein, sondern gehen oben am Kugelfang vorbei. Verwende ich normale Standard Geschosse wie RWS Geco oder H&N Sport ist alles in Butter und die Trefferlage normal.
    Zum Deinem Visierungsproblem: Die Höhe ist bei mir normal, jedoch mußte ich bei meiner HW45 die Visierung deutlich nach links verstellen, da sie stark nach rechts zog. Scheint also kein Einzelfall zu sein.

    Jugend ist beständige Trunkenheit - sie ist das Fieber der Vernunft

    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Hallo Lt. Columbo,
    erstmal danke für Deine Antwort.

    Ich bin ja beruhigt, dass es noch andere HW45er gibt, die zu hoch schießen und an der man das Visier so stark seitlich verstellen muß.

    Wie gesagt, ich habe den Lauf aufgelegt geschossen und mit der linken Hand den Lauf von unten umklammert. Die Waffe lag fest. Wenn auch nicht wie in einem Schraubstock eingespannt, jedoch ruhig, unbeweglich und nahezu fest mit dem Untergrund verbunden.

    Die Dias lagen bei der Lieferung. Es ist zwar eine "Dynamitt Nobel Geco"-Dose,
    aber drinnen waren irgendwelche anderen Dias und die waren sehr matt, wie gealtert. Die sind mit meinen früheren Gecos nicht zu vergleichen.
    Ich kriege jetzt noch neue "Munition" und ich hab mir vorgenommen es nochmal mit den neuen Dias zu probieren, bevor ich dem Mädel wieder die Freundschaft kündige.

    Bis dann , Tante Droll

  • Probier mal die Waffe beidhändig zu halten, das funktioniert bei der HW45 in der Regel am besten.
    Also, beide Hände am Griffstück und im Falle das Du Rechtshänder bist: die rechte Hand greift so zu, daß der Griffrücken der Waffe dicht bzw fest an der Innenfläche bzw Daumenballen der rechten Hand anliegt (klar wie sonst :)) ) Die rechte Hand bleibt dann eher locker und man benutzt nun die linke Hand zum "verriegeln" des Griffes (Damit meine ich Deinen Griff, nicht das Griffstück der Waffe ;) ).
    Ich hoffe das ist so halbwegs verständlich :crazy2: Die rechte Hand hält bzw stützt die Waffe nur, die linke Hand greift bzw zieht den Griff zu - so mache ich das immer. Die Kraft um das Griffstück fest umschlossen zu halten bringe ich immer mit der linken Hand auf.

    Puh, etwas verunglückt meine Beschreibung, aber ich kann das jetzt im Augenblick irgendwie nicht besser artikulieren. Wenn man es jemandem zeigt geht das ganz flott, aber das ganze beschreiben ist sehr schwer :))

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

    Einmal editiert, zuletzt von Lt. Columbo (29. November 2008 um 14:33)

  • Also ich habe es mit der 45 auch einmal auf einer harten Unterlage (Stuhlkante) knieend aufgelegt probiert nachdem ich die Waffe so gut es ging Stehend beidhändig eingeschossen hatte.

    Siehe da - die Treffer lagen in einer Schönen Gruppe oberhalb des Kugelfangs. :crazy3:
    Spiegel aufgesetzt aus fünf Metern gut eine Hand breit zu hoch.
    Das Visier steht bei meiner auch recht weit nach Links.
    Stehend beidhändig lässt sich der Spielgel der 14 x 14 12er Scheibe recht gut halten, aus gleicher Distanz.

    Ich habe sonst keine Kurzwaffe als Preller zum Vergleich, tippe aber auf ein starkes einnicken bedingt durch den nach vorn laufenden Kolben.

    Andrerseits habe ich auch mit Leuten gesprochen, welche sagen - "Alles Quatsch - das Geschoss hat den Lauf längst verlassen eh der Prellschlag sich auswirkt. Das ist rein psychologisch bei der Waffe"

    Manchmal weiß ich auch nicht mehr was ich glauben soll - in jedem Falle muß ich mich mal mehr um die HW 45 kümmern. :rotwerd: :n1:
    Die mag einfach keine andere Waffe neben sich. :ngrins:

    Gruß, Michael

  • Hi Micha,
    bei der HW45 läuft der Kolben ja von vorne nache hinten ;) also andersrum wie bei den meisten Prellern. Systembedingt sollte es also zuerst zu einem leichten "Vorstoß" (Gegenteil von Rückstoß *lol*) kommen mit einem leichten Einnicken - wie Du bereits sagtest - und dann zu einem sehr kurzen harten Prellschlag nach hinten (könnte man durchaus auch als schwachen Rückstoß bezeichnen) wenn der Kolben hinten am Systemende angelangt ist.
    Also meiner Meinung nach beschleunigt erst diese Druckspitze gegen Ende des Kompressionsvergangs das Diabolo so richtig explosionsartig, ob man zu diesem Zeitpunkt den Prellschlag bereits spürt weiß ich leider nicht, aber ich denke er wirkt sich bereits auf die Trefferlage aus, da die HW45 eben nach meiner Beobachtung halteempfindlich ist. Das deutet auf einen Einfluß des Prellschlags während der Schußentwicklung hin.

    Hat man sich aber erstmal eine halbwegs gleichmäßige Haltung der HW45 angeeignet belohnt sie einen auch mit halbwegs gleichmäßigen Schußergebnissen :)) ...vernünftige Munition vorausgesetzt.

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    Francois de la Rochefoucauld ( französischer Moralist des 17. Jhdt )

  • Zitat

    Original von Helmut, ein Bär
    Andrerseits habe ich auch mit Leuten gesprochen, welche sagen - "Alles Quatsch - das Geschoss hat den Lauf längst verlassen eh der Prellschlag sich auswirkt. Das ist rein psychologisch bei der Waffe"

    Ich denke, dass es eher an der Massenträgheit des Kolbens beim Auslösen liegt, denn die bewirkt ja ein "Herunterreißen" der Mündung.

    Legt man die Waffe auf, dann fällt diese Bewegungsmöglichkeit ja vollständig weg. Mit bloßen Händen kann man die HW45 jedoch IMHO gar nicht so fest halten, dass man diesen Drang der Mündung nach UNTEN wirklich ausschließen kann.

    Der Prellschlag macht sich ja erst am Ende der Bewegung des Kolbens entgegengesetzt bemerkbar, da es dann die Mündung nach OBEN zieht.

    Entsprechend denke ich, dass die Konstrukteure einen "aufgelegten Hochschuß" in Kauf genommen haben und das Visier eben nicht für die Möglichekit von "Hulk-Händen" oder eben aufgelegtes Schießen vorgesehen haben.

    EDIT: Irgendwer hat auch mal was von einer unterschiedlichen Höhenlage der Treffer abhängig vpon der Spannstufe geschrieben => Stufe (1) läßt die Treffer HÖHER liegen als Stufe (2), was meine o.g. These ja auch stützen würde (Ich glaube, dass es Tilvaltar war, bin jetzt aber zu faul zu suchen...)

    Eben dieses Verreißen nach unten war bei mir auch der Grund, warum ICH meine HW45 rel. schnell wieder vertickt habe ...

    eGunID=goose969

    Einmal editiert, zuletzt von goose969 (29. November 2008 um 15:29)

  • Also, ich freue mich, dass sie bei Euch auch höher schießt, wenn sie aufgelegt geschossen wird, wie bei meiner. Also das scheint normal zu sein.

    Beidhändig hab ich`s auch schon mal probiert, da muß ich noch eine passende Haltung rausfinden. Ich probier`s mal wie Lt. Columbo.
    Die Diabolos meiner beidhändigen Versuche habe ich bis jetzt noch nicht wiedergefunden *lol*

    Eigentlich ist es mir egal wo die HW45 hinschießt, wenn sie nur immer genau dort hinschießt und ich vor allem das Visier dort hin einstellen kann. Mein Visier ist nun ganz unten, weiter geht nicht.
    Der Vorbesitzer sagte er hätte sie auf die erste Stufe eingeschossen; die Kimme war normalhoch eingestellt. Jedoch weiß ich dass die erste Stufe mit der 2. Spannstufe nichts gemein hat und die Hände des Vorbesitzers nichts mit meinen!

    Ich hatte nur Angst, ich hätte mir teuren Schrott andrehen lassen.

  • Hallo !

    ich habe meinen neuen Diabolos bekommen und natürlich gleich die HW45 damit gefüttert. Gleichzeitig habe ich Euren Rat befolgt und die Waffe auf veschiedene Weise gehalten.

    Es ist tatsächlich so, dass sich die Trefferlage erheblich verbessert hat! Allein schon durch die Verwendung „frischer“ Munition.
    Zunächst habe ich die Waffe mal nicht auf den Lauf aufgelegt, sondern auf den Griff.
    Nach ca. 20 Testschüssen waren die Treffer alle im Schwarzen.
    Dann die Übung mit dem Halten mit beiden Händen. Darüber wurde im Forum ja auch schon viel abgehandelt. Jedenfalls muß die Waffe dafür konstruiert worden sein. Die Trefferquote wird noch früher erreicht!
    Das Visier ist zwar immer noch ganz unten, dafür trifft die Waffe aber dort, wo ich hinziele.
    Und ich muß die Kimme auch nicht mehr so abartig nach rechts rausragen lassen. Sie ist wieder fast mittig eingestellt.

    Jetzt habe ich eine halbe Dose Dias verschossen, mein Keller riecht nach HW 45 und ich bin wieder glücklich.
    Vielen Dank für Eure Tips.